INDIKATIONEN UND KONTRAINDIKATIONEN ENDODONTISCHER BEHANDLUNGEN
- Einführung :
Dank der technologischen Entwicklung und neuer endodontischer Instrumente ist es heute möglich, viele Zähne wiederherzustellen, die vor einigen Jahren noch zur Extraktion vorgesehen waren. Dennoch ist eine endodontische Behandlung bei manchen dieser Zähne aus zahlreichen Gründen weiterhin kontraindiziert.
- Definition der endodontischen Behandlung (ET):
Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, das aus der Behandlung von Erkrankungen des Zahnmarks und des Periapex sowie der Umwandlung eines pathologischen Zahns in eine gesunde, symptomfreie und funktionelle Einheit im Zahnbogen besteht. Dabei wird vom koronalen bis zum apikalen Ende des Kanalnetzwerks eines Zahns oder einer Zahnwurzel vorgegangen.
- Die Ziele der endodontischen Behandlung:
- Beseitigen und neutralisieren Sie sämtliche im Kanalnetz enthaltenen organischen Stoffe.
- Wurzelkanalerweiterung: Dabei handelt es sich um ein Debridement bzw. ein Trimmen des Wurzelkanals.
- Obturation des Kanalnetzes: (dreidimensionale Obturation)
- Die Indikationen:
Zu den Indikationen für eine endodontische Behandlung zählen sämtliche Erkrankungen des Zahnmarks, deren Komplikationen und ganz allgemein alle pathologischen oder traumatischen Ereignisse, die die Zahnwurzel beeinträchtigen können.
- Irreversible Pulpitis.
- Nekrotische Pulpa mit oder ohne Komplikationen.
- klinische und/oder radiologische Anzeichen einer apikalen Parodontitis.
INDIKATIONEN UND KONTRAINDIKATIONEN ENDODONTISCHER BEHANDLUNGEN
- Ungünstige Prognose der Pulpavitalität, hohe Wahrscheinlichkeit einer Freilegung der Pulpa bei koronaler Rekonstruktion, die eine direkte Überkappung, Wurzelamputation oder Hemisektion nicht zulässt.
- Prothetische Gründe.
- Zahnfraktur mit Pulpafreilegung:
- Die therapeutische Entscheidung wird reagieren:
- Ab dem Stadium der Wurzelentwicklung (reifer, unreifer Zahn).
- Von der Größe der Pulpafreilegung.
- Die Zeitspanne zwischen dem Trauma und der Konsultation.
- Kontraindikationen:
- Allgemein:
- Kontraindikationen seitens des Patienten oder des Behandlers:
Es ist illusorisch und sinnlos, bei einem Patienten, der sich hierfür nicht motivieren lässt und die Behandlung nicht mitmacht, eine komplexe endodontische Behandlung durchzuführen.
Umgekehrt sind mangelnde Erfahrung, Organisation, Interesse oder Ausbildung des Behandlers bei komplexen Fällen wesentliche Gründe für die Ablehnung.
- Medizinische Kontraindikationen:
Sie sind selten, klassisch und einige von ihnen müssen besprochen werden.
1/Alter:
Definition älterer Patient:
Als älterer Patient gilt eine Person über 75 bzw. über 65 Jahre mit mehreren Pathologien.
Das Alter ist keine Kontraindikation für eine endodontische Behandlung.
INGLE sagt: „Ein Patient, der seine Zähne bis ins hohe Alter behalten hat, hat Besseres verdient als eine Extraktion.“
Allerdings können mit dem Alter gewisse Schwierigkeiten auftreten.
2/ Schwangerschaft:
- Bei einer normalen Schwangerschaft und ohne besondere Kontraindikationen ist eine endodontische Behandlung einer Extraktion immer vorzuziehen.
- Im ersten Schwangerschaftstrimester wird keine routinemäßige endodontische Behandlung durchgeführt.
- Notfallbehandlungen werden auf ein Minimum beschränkt und so lange wie möglich bis zum zweiten Trimester hinausgezögert.
- Alle dringenden Maßnahmen zur Behandlung von Schmerzen oder Infektionen müssen unverzüglich durchgeführt werden.
- Nach dem zweiten Trimester wird die Behandlung verschoben, um das Risiko einer Frühgeburt zu vermeiden, außer in äußersten Notfällen.
3/Pathologische Zustände:
Bestimmte schwere Erkrankungen gelten als unvereinbar mit einer endodontischen Behandlung.
A/ Patienten mit einem Risiko einer bakteriellen oder infektiösen Endokarditis:
- Allgemein:
Definition: Eine infektiöse Endokarditis ist die Folge eines mikrobiellen Transplantates an einer Herzklappe. Es hat lokale (Herzklappenläsionen) und allgemeine (Risiko einer Herzinsuffizienz, Infektions-, Gefäß- oder Nierenkomplikationen) Auswirkungen.
Einstufung:
- Um die wahre Natur der Herzerkrankung zu kennen und insbesondere das Ausmaß des Infektionsrisikos einzuschätzen, ist der Kontakt mit dem medizinischen Team zwingend erforderlich.
- Bei Patienten mit einem hohen Risiko einer infektiösen Endokarditis sind bestimmte invasive Verfahren kontraindiziert.
- Jeder zugelassene invasive Eingriff erfordert eine Antibiotikaprophylaxe.
- Endodontische Behandlungen können nur nach Überprüfung der Pulpavitalität durchgeführt werden.
- Endodontische Behandlungen sind einwurzeligen vitalen Zähnen vorbehalten und erfolgen in einer einzigen Sitzung und unter einem Damm.
- Endodontische Behandlungen an Zähnen mit devitaler Pulpa sowie eine erneute endodontische Behandlung sind kontraindiziert.
- Endodontische Behandlungen an Zähnen mit lebender Pulpa in mehreren Sitzungen oder ohne Damm sind kontraindiziert.
B/ Osteoradionekrose:
Dies ist ein komplexes Problem, das nur nach Rücksprache mit dem medizinischen Team behandelt werden sollte.
- Vor der Bestrahlung: Die endodontische Behandlung ist Zähnen ohne Komplikationen vorbehalten, bei denen Metallfüllungen vermieden werden.
- Nach Bestrahlung: Extraktionen stellen eine komplexe Problematik dar, weshalb nach einer Antibiotikatherapie und Absprache mit dem Ärzteteam eine endodontische Behandlung in Erwägung gezogen werden kann.
C/ Diabetes:
Diabetes ist keine Kontraindikation für eine endodontische Behandlung. Es müssen lediglich zwei Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden: Die erste betrifft die Betäubung, die zweite besteht in der Vermeidung von Zell- oder Knochenkomplikationen, die schwerwiegende Folgen haben können.
- Für den unausgeglichenen Patienten, bei dem eine endodontische Behandlung erforderlich ist, sind zwei Szenarien möglich:
- Wenn es sich um die Erstbehandlung eines zerstörten Zahns handelt, kann eine Behandlung in Betracht gezogen werden.
- Handelt es sich um eine Erstbehandlung oder eine Nachbehandlung eines infizierten Zahns und ist der Zahn von großem strategischen Interesse, kann die Behandlung nach Prüfung der Durchführbarkeit unter antibiotischer Prophylaxe durchgeführt werden. Dies basiert auf dem Protokoll für infektiöse Endokarditis.
- Um eine Multiplikation der Antibiotikaprophylaxe zu vermeiden, werden wir dann Einzelbehandlungen bevorzugen. Gegebenenfalls ist eine Zahnextraktion erforderlich.
D/ Chronische Leukämie und Krebs im Endstadium:
Es scheint, dass nach Rücksprache mit dem medizinischen Team eine endodontische Behandlung durchgeführt werden kann.
E/ Gerinnungsstörungen:
Aufgrund des Blutungsrisikos ist eine endodontische Behandlung einer Extraktion immer vorzuziehen; in jedem Fall sollte das medizinische Team konsultiert werden.
- Lokale Reihenfolge:
1/Unmöglichkeit einer Koronarrekonstruktion:
Wenn die Rekonstruktion der Zahnkrone nicht gelingt (häufig aufgrund einer Karies in der Zahnkrone), ist eine endodontische Behandlung kontraindiziert.
2/Kurze Wurzeln:
Eine Behandlung dieser Wurzeln ist nicht erforderlich, da sie für den festsitzenden Zahnersatz grundsätzlich unbrauchbar sind und zudem der unvermeidliche parodontale Rückgang mit der Zeit keine günstige Prognose zulässt.
3/Isolierte Zähne ohne Antagonisten:
Bei diesen Zähnen muss das spätere prothetische Interesse abgeklärt werden.
4 / Endodontische Behandlung aus parodontalen Gründen zum Scheitern verurteilt:
- Sehr weit fortgeschrittene parodontale Läsionen: stellen fast immer eine Kontraindikation für eine endodontische Behandlung dar. Bei der Diagnose gehen wir sehr sorgfältig vor und verzichten auf eine endodontische Behandlung, wenn sich parodontale Läsionen im Endstadium befinden.
- Zwei Situationen werden vom Endodontologen häufig übersehen und zwei davon führen immer zum Versagen: „Dehiszenz und Fenestration“
- Dehiszenz: Dabei handelt es sich um einen vollständigen Verlust der äußeren Tischplatte (oder, was seltener vorkommt, beider Knochenplatten) bis zur apikalen Region: Eine Heilung ist nicht möglich.
- Fenestration: Dabei handelt es sich um den Durchgang des apikalen Endes durch die äußere Tischplatte. Diese Situation kommt zwar nicht häufig vor, ist aber keine Ausnahme und führt zu unerklärlichen Ausfällen, wenn sie nicht erkannt wird. Sehr gute Ergebnisse lassen sich durch eine endodontische Operation mit Resektion der Wurzelspitze erzielen.
5/Vertikale Wurzelfraktur:
Sie stellen eher eine Unmöglichkeit der Behandlung als eine Kontraindikation dar. Horizontale Frakturen können endodontisch behandelt werden.
6/Interne perforierende Resorptionen:
Sie haben Anspruch auf eine endodontische Behandlung, vorausgesetzt, diese wird, wenn möglich, durch eine periapikale Operation ergänzt.
- Abschluss :
Eine korrekte klinische Untersuchung und ein gut geführtes Interview ermöglichen es uns, die richtige Diagnose zu stellen und für jede Pathologie die ideale Behandlung vorzuschlagen, wobei lokale und allgemeine Umweltfaktoren berücksichtigt werden.
Gute Mundhygiene Regelmäßige Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt Einsetzen von Zahnimplantaten Zahnröntgen Zahnaufhellung Ein Besuch beim Zahnarzt Der Zahnarzt verwendet eine örtliche Betäubung, um die Schmerzen zu minimieren