MOBILITÄT – Ätiologie und Klassifikation

MOBILITÄT – Ätiologie und Klassifikation

MOBILITÄT – Ätiologie und Klassifikation

I- Einleitung: 

Das Alveolarband ist ein komprimierbares Gewebe, das für die Befestigung der Zahnwurzeln am Alveolarknochen sorgt. Diese Fixierung ist stark genug, um die Zahnwurzeln an ihrem Platz zu halten, ermöglicht aber auch eine gewisse physiologische Zahnbeweglichkeit und erleichtert so die Absorption der auf den Zahn einwirkenden Kräfte. In manchen Fällen pathologischer Veränderungen eines Elements des Zahnhalteapparats nimmt die Beweglichkeit zu und überschreitet die normale Amplitude der physiologischen Beweglichkeit. In diesem Fall spricht man von pathologischer Beweglichkeit, die einer Behandlung in Form einer Retention bedarf.   

II- Zahnbeweglichkeit:

1-Definition :

Unter Mobilität versteht man meist eine Vergrößerung der Bewegungsamplitude der Zahnkrone unter Einwirkung einer bestimmten Kraft. 

2-Die verschiedenen Arten der Zahnbeweglichkeit:

 a- Physiologische Mobilität:

 Ohne jegliche Belastung weisen die Zähne eine spontane physiologische Beweglichkeit auf. Die Amplitude der Bewegungen ist eine Funktion des parodontalen Pulses und synchron mit den aufeinanderfolgenden Kräften der Systole und Diastole. Korber (1971) schätzte den Wert auf 0,4 Mm +/- 0,05 Mm.

Bei okklusalen Spannungen ist entweder eine axiale oder eine transversale Beweglichkeit zu beobachten.

 b- Pathologische Zahnbeweglichkeit:

Eine Beweglichkeit, die über den physiologischen Bereich hinausgeht, wird als abnorme oder pathologische Beweglichkeit bezeichnet.

 Pathologische Mobilität kann sein: reversibel oder irreversibel                             

  • Reversible Mobilität:

 – Entzündlichen Ursprungs:

  • Jede oberflächliche oder tiefe Entzündung des Zahnbettgewebes.
  • Pulpaentzündung, septisch oder nicht.
  • Manchmal kann eine beginnende Nasennebenhöhlenentzündung die Zähne beeinträchtigen und Zahnbeweglichkeit verursachen.

Die klassische Behandlung der Entzündung (ohne signifikante Knochenlyse) reicht aus, um die physiologischen Bedingungen wiederherzustellen

– Okklusalen Ursprungs:

  • Zahnwanderungen
  • Frühgeburten- Störungen
  • Nach unkompensierten Extraktionen.                                                   

 – Iatrogenen Ursprungs:

Prothetischer Ursprung:

  Eine schlechte prothetische Leistung kann Zahnbeweglichkeit verursachen.

 – Der scholiodontische Hakeneffekt                   

 – Elemente in der Verlängerung fixiert, schlecht verteilt.

 – Unzureichende dentomukosale Unterstützung mit Rotationseffekten um die Restzähne.

Diese Beweglichkeit wird durch eine auf den Zahn ausgeübte Hin- und Herbewegung verursacht, die zu einer Vergrößerung des Desmodontalraums führt, der sich nach der Sanierung der Prothese wieder normalisiert.

Kieferorthopädischer Ursprung:

  Auch die Beweglichkeit kann durch eine kieferorthopädische Behandlung gesteigert werden.

Andere Ursprünge:

Auch nach endodontischen Behandlungen und parodontalen Operationen  kann eine vorübergehende Beweglichkeit beobachtet werden .

  • Irreversible Mobilität:

Von irreversibler Mobilität spricht man, wenn es zu einem irreversiblen Verlust der knöchernen Stütze des Zahns kommt, entweder im Rahmen einer Parodontitis oder manchmal in Fällen eines direkten Traumas mit erheblicher Alveolarfraktur.           

Bei einer Parodontitis wird die Zahnbeweglichkeit durch die entzündliche Reaktion im Zahnbett verstärkt.

3-Entwicklung der Mobilität:

– ohne Behandlung verschlechtert sich die Beweglichkeit häufig und führt zum Zahnverlust. Dies hängt von der Schwere der Erkrankung ab; Je aggressiver die Parodontitis ist, desto höher ist die Gefahr eines Zahnverlusts. 

– Nach der Behandlung kann das von der Parodontitis betroffene Zahnorgan entweder seine physiologische Beweglichkeit zurückgewinnen, oder im Falle eines größeren, irreparablen Knochenverlusts: Der Bewegungsbereich nimmt ab, bleibt aber immer pathologisch, was uns dazu veranlasst, eine Zahnerhaltung vorzuschlagen.

4- Mobilitätsbewertung:

   Die Zahnbeweglichkeit kann mit elektronischen Geräten beurteilt werden:

→ Das Heinroth-Mikroelastometer 1928.

→ Das Mulhman-Paradontometer 1950.

   Oder manuell nach Indizes:

  → ARPA-Index:

Grad 1: Spürbare Beweglichkeit in den Fingern, jedoch mit bloßem Auge nicht erkennbar.

Grad 2: mit den Fingern fühlbare und mit bloßem Auge erkennbare Beweglichkeit < 1 mm

                 in VL-Richtung.

Grad 3: Beweglichkeit oben mit bloßem Auge erkennbar. bei 1mm in VL-Richtung.

Grad 4: axiale Beweglichkeit. Mobilität in alle vier Himmelsrichtungen 

Zahnkronen dienen dazu, die Form und Funktion eines beschädigten Zahns wiederherzustellen.
Bruxismus oder Zähneknirschen kann zu vorzeitigem Verschleiß führen und erfordert oft das nächtliche Tragen einer Schiene.
Zahnabszesse sind schmerzhafte Infektionen, die einer sofortigen Behandlung bedürfen, um Komplikationen zu vermeiden. Eine Zahnfleischtransplantation ist ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung von Zahnfleischrückgang. Zahnärzte verwenden Kompositmaterialien für Füllungen, da diese der natürlichen Farbe der Zähne entsprechen.
Eine zuckerreiche Ernährung erhöht das Risiko für Karies.
Die zahnärztliche Versorgung von Kindern ist wichtig, um bereits im frühen Alter gute Hygienegewohnheiten zu etablieren.
 

MOBILITÄT – Ätiologie und Klassifikation

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *