INDIKATIONEN UND KONTRAINDIKATIONEN DER ENDODONTIEBEHANDLUNG
1-Definition der endodontischen Behandlung
Die endodontische Behandlung basiert auf der Formung, Desinfektion und Obturation des Kanalnetzwerks. Obwohl die klassische Indikation zur Behandlung irreversibler Pulpaerkrankungen besteht, ist die endodontische Behandlung auch heute noch ein schwieriger Eingriff.
2-Die Ziele der endodontischen Behandlung
Die Ziele der Endodontie sind
–Laut CNEOC (2010): Prävention, Diagnose und Behandlung von Pulpaerkrankungen und ihren periradikulären Manifestationen (CNEOC, 2010).
– Laut HAS (2008) ist die Erhaltung eines gesunden, funktionsfähigen Zahns im Zahnbogen das allgemeine Ziel der endodontischen Behandlung.
–Die endodontische Behandlung umfasst eine chemomechanische Vorbereitung mit dem Ziel, den Kanal zu reinigen, zu desinfizieren, zu formen und zu füllen. Letzteres bietet die Möglichkeit, die in der Formgebungsphase nicht zerstörten Mikroorganismen einzumauern und ihnen so ihre Nahrungsquelle zu entziehen.
–Das Füllen endodontischer Hohlräume trägt dazu bei, eine biologische Umgebung zu schaffen, die die periapikale Heilung fördert (Schilder, 1966).
–Eine endodontische Behandlung trägt in Kombination mit einer Kronenrestauration auch dazu bei, eine spätere erneute bakterielle Kontamination zu verhindern.
3-Imperative der endodontischen Behandlung
3-1 Mechanische Anforderungen
Aus mechanischer Sicht:
– Die Zugangshöhle muss eine Visualisierung der Kanalöffnungen und ein ungehindertes Eindringen endodontischer Instrumente ermöglichen (Simon und Ctorza-Perez, 2010).
– Bei der Kanalaufbereitung muss die endodontische Anatomie berücksichtigt werden:
* Homothetie der Präparation im Verhältnis zur ursprünglichen Form des Kanals: regelmäßige Konizität vom koronalen bis zum apikalen Teil des Kanals.
* Aufrechterhaltung und Respektierung des Foramens: Position und Durchmesser.
– wasserdichte und dreidimensionale Obturation des endodontischen Netzwerkes.
3-2 Biologische Erfordernisse
Zu den biologischen Zielen gehören:
– Gewebeökonomie bei der Schaffung der Zugangshöhle.
– Erhaltung der parodontalen Gesundheit. Dieses Konzept beinhaltet die Begrenzung toxischer, mechanischer und chemischer Reizungen (Simon et al., 1972).
– Versiegelung der koronalen Restauration (Einschränkung der Sekundärkontamination).
– Achtung der funktionellen und ästhetischen Integrität des behandelten Zahnorgans.
– Durchführung der endodontischen Behandlung unter optimalen aseptischen Bedingungen: Anlegen eines Kofferdams und Verwendung steriler Instrumente.
– Durchführung antiseptischer Verfahren (mittels intrakanalärer Spülung).
4) Indikationen und Kontraindikationen der endodontischen Behandlung (ET) gemäß der Hohen Gesundheitsbehörde (November 2008):
5- Kriterien für Erfolg und Misserfolg einer endodontischen Behandlung
Die endodontische Behandlung sollte sofort und regelmäßig (bis zu 4 Jahre nach der Behandlung) klinisch und röntgenologisch untersucht werden.
ANDEM (seit 1997 durch ANAES ersetzt) hat folgende Kriterien für den Erfolg einer endodontischen Behandlung vorgeschlagen:
— klinische Kriterien:
– keine Sensibilität gegenüber Perkussion und Palpation,
– physiologische Mobilität,
– Fehlen einer Fistel,
– funktionsfähiger Zahn, keine Anzeichen einer Infektion oder Schwellung ,
– keine subjektiven Beschwerden,
– keine Symptome.
— radiologische Kriterien:
– normaler oder enger Desmodontalraum (< 1 mm),
– Verschwinden eines vorbestehenden Bildes einer Knochenverdünnung,
– normale Dura lamina, ähnlich der des Nachbarzahns,
– keine erkennbare Resorption,
– dichte Obturation, die auf den endodontischen Raum beschränkt ist und scheinbar bis zur Zement-Dentin-Grenze reicht.
In ähnlicher Weise definiert ANDEM das Versagen einer endodontischen Behandlung.
Klinische Kriterien:
– Persistenz der Symptome,
– wiederkehrende Fistelbildung oder Schwellung,
– Schmerzen beim Klopfen oder Abtasten, Beschwerden beim Kauen ,
– nicht reparierbare Zahnfraktur,
– übermäßige Beweglichkeit oder fortschreitende Zerstörung des Stützgewebes,
– Funktionsunfähigkeit des Zahnes,
– Sinusitis im Zusammenhang mit dem behandelten Zahn,
– Lymphadenopathie, Fieber.
Röntgenologische Kriterien:
– Vergrößerung des Desmodontalraums (> 2 mm),
– fehlende Knochenreparatur oder Vergrößerung des Knochenmangels,
– Fehlen einer neuen Lamina dura oder signifikante Zunahme der Knochendichte im periradikulären Gewebe,
– Auftreten neuer Bereiche periradikulärer Knochenverdünnung,
– sichtbar freier Kanalraum oder Vorhandensein eines Hohlraums innerhalb der Obturation,
– übermäßige Extrusion von Füllmaterial in den Periapex,
– Anzeichen einer aktiven Resorption in Verbindung mit anderen radiologisch nachweisbaren pathologischen Anzeichen.
Abschluss
Der Erfolg einer endodontischen Behandlung hängt von zahlreichen Parametern ab, wie etwa der Spülung, Obturation, Kronenversiegelung usw., wird aber in hohem Maße von der Qualität der Formgebung und vor allem von der Kenntnis der Indikationsstellung beeinflusst.
Unbehandelte Karies kann das Zahnmark schädigen.
Die kieferorthopädische Behandlung richtet Zähne und Kiefer aus.
Implantate ersetzen fehlende Zähne dauerhaft.
Zahnseide entfernt Ablagerungen zwischen den Zähnen.
Ein Besuch beim Zahnarzt alle 6 Monate wird empfohlen.
Feste Brücken ersetzen einen oder mehrere fehlende Zähne.