Indikationen und Kontraindikationen für die Implantatbehandlung
Dr. SADAOUI
EINLEITUNG: Für die Entscheidung über eine Behandlung sind bestimmte Elemente erforderlich, wie etwa der allgemeine und psychische Zustand des Patienten, seine Mundhygiene, seine Motivation und sein ästhetischer Wunsch.
1-Indikationen:
Die Indikation für Implantate ergibt sich in verschiedenen Situationen:
- Einzelne, durch gesunde Nachbarzähne abgegrenzte Zahnlosigkeit;
- Zahnagenesie;
- fehlender Halt einer herausnehmbaren Prothese;
- Instabilität einer herausnehmbaren Prothese;
- funktionelle Beschwerden bei herausnehmbarem Zahnersatz;
- psychologische Ablehnung einer herausnehmbaren Prothese
- parafunktionelle Gewohnheiten, die die Stabilität einer herausnehmbaren Prothese beeinträchtigen;
- Unzureichende Lage und Anzahl der Restpfeiler;
- Fehlen von Zahnpfeilern zur Herstellung eines festsitzenden Zahnersatzes;
- Wunsch nach konservativer Therapie, Ablehnung der Beschädigung gesunder Zähne).
Indikationen und Kontraindikationen für die Implantatbehandlung
Kontraindikation zur Implantatbehandlung:
1-systemische Erkrankungen
a-Herz-Kreislauf-Erkrankungen : In zwei Dritteln der Fälle sind Risikopersonen betroffen. Sie ist das Ergebnis einer Bakteriämie, die durch den chirurgischen Eingriff oder einen „riskanten“ Eingriff wie die Zahnsteinentfernung verursacht wurde. Eine Endokarditis kann schnell (normalerweise eine Endokarditis durch Staphylococcus aureus) oder langsam (am häufigsten eine Endokarditis durch Streptococcus viridans) fortschreiten.
Es äußert sich häufig durch Fieber und das Vorhandensein von Hauterscheinungen (Petechien). Diese klinischen Anzeichen sollten den Arzt alarmieren. Durch eine Blutkultur kann die Diagnose bestätigt werden, sodass schnellstmöglich mit einer entsprechenden Antibiotikatherapie begonnen werden kann.
Bei Hochrisikopatienten sind Implantate kontraindiziert.
Bei Patienten mit mäßigem Risiko sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis gemeinsam mit dem Kardiologen beurteilt werden.
b-Blutkrankheiten:
Patienten mit Gerinnungsstörungen (Hämophilie, Antikoagulanzien usw.) sollten mit den üblichen Vorsichtsmaßnahmen behandelt werden. Vor jedem Eingriff ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu empfehlen, um das genaue Vorgehen festzulegen. Bei Schwierigkeiten sollte der Rat eines Hämatologen oder Spezialisten eingeholt werden.
c-Schäden des Nervensystems:
Epileptiker neigen zu Krampfanfällen, die mit Bewusstlosigkeit einhergehen können. Die Muskelkontraktionen und Kräfte, die während dieser Krämpfe entstehen, können beträchtlich sein.
Es wird empfohlen, vor jeder Behandlung mit dem Neurologen abzuklären, ob die Epilepsie unter Kontrolle ist.
d-Endokrine Erkrankungen:
Diabetes beeinträchtigt die Mikrovaskularisierung, führt zu einer Abnahme der Immunantwort und beeinträchtigt den Knochenumbauprozess.
Deshalb sind Diabetiker nach chirurgischen Eingriffen im Mundbereich anfälliger für Infektionen. Die Heilung verläuft langsamer. Es wird empfohlen, den Diabetes vor der Implantatoperation zu kontrollieren. Die Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels verringert die bei Diabetikern beobachtete Implantatversagensrate.
Osteoporose stellt selbst bei erheblichem Kalziumverlust keinen Risikofaktor dar. Andererseits müssen Patienten, die Bisphosphonate einnehmen, wegen des Risikos einer Osteonekrose mit Vorsicht behandelt werden.
Bei unkontrollierter endokriner Pathologie (schwerem Hyperparathyreoidismus) können Implantate kontraindiziert sein.
e-Atembeschwerden:
Bei bestimmten Erkrankungen (chronische Bronchitis, Lungenemphysem, Tumor) kann ein Operationsrisiko bestehen. Letzteres stellt eine Kontraindikation für nicht dringende orale Operationen dar.
f-Magen-Darm-Befall:
Mundtrockenheit und gastroösophagealer Reflux (GERD) mit Übersäuerung verändern wahrscheinlich den pH-Wert des Speichels und führen zu Störungen bei der Heilung der Schleimhäute.
Ein Magen-Darm-Geschwür kann ein Anzeichen für einen Stresszustand sein, der manchmal mit Bruxismus einhergeht. Es bedarf einer strengen Überwachung.
g-Nieren- und Harnwegserkrankungen:
Die Heilung wird durch eine eingeschränkte Nierenfunktion beeinträchtigt. Chronisches Nierenversagen kann bei einer Implantatoperation ein Risikofaktor sein. Eine Rücksprache mit dem Facharzt ist unbedingt erforderlich.
h-Immunerkrankungen:
Bei Patienten mit HIV (humanes Immundefizienz-Virus) kann eine Implantatoperation durchgeführt werden, nachdem die CD4+-T-Lymphozytenzahl überprüft wurde, wenn sie über 200/mm3 liegt (die normale CD4+-Zahl liegt bei 1000 bis 1500/mm3) und der p24-Antigentest negativ ist. Wenn die Anzahl der CD4+-T-Lymphozyten im Blut weniger als 200/mm3 beträgt, sind die Patienten aufgrund der Immunschwäche tatsächlich anfällig für opportunistische Infektionen.
Patienten mit akutem rheumatischem Fieber (ARF) sollten vor der Implantation eine antibiotische Prophylaxe erhalten.
Akutes rheumatisches Fieber ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung, die durch die Produktion von Antikörpern gegen pyogene Streptokokken (B-hämolysierende Streptokokken A) gekennzeichnet ist, die durch Kreuzreaktion auf den Herzmuskel wirken. Wiederholte Infektionen, die zu Herzschäden führen (Herzklappenerkrankung). Wenn vor einem chirurgischen Eingriff keine vorbeugende Antibiotikatherapie durchgeführt wird, kann der Arzt während des Eingriffs eine Bakteriämie verursachen. Bakterien der Mundflora (vor allem S. viridans) bleiben an den Klappenfortsätzen haften und verursachen eine infektiöse Endokarditis.
i-Bösartige Erkrankungen :
Während der aktiven Phase einer Chemotherapie oder Strahlentherapie ist das Einsetzen von Implantaten kontraindiziert.
Eine zerviko-faziale Bestrahlung führt zu einer Veränderung der primären und sekundären Gefäßversorgung und beeinträchtigt wahrscheinlich die Osteointegration. Es kommt zu einer mehr oder weniger schweren Mundtrockenheit, die sich nachteilig auf die Aufrechterhaltung einer guten Hygiene auswirken kann. Ab 6 Monaten nach der Strahlentherapie ist das Einsetzen von Implantaten nicht mehr formal kontraindiziert, dennoch ist es vor jeder Therapieentscheidung vorzuziehen, das Risiko einer Osteoradionekrose mit dem Onkologen abzuklären. Letzterer dient der genauen Bestimmung des Bestrahlungsfeldes, der Dosis und des Strahlenalters.
j-Haut- und Schleimhautschäden:
Schleimhauterkrankungen (Lichen ruber planus, Erythema multiforme oder Lupus erythematodes) können die Heilung des Weichgewebes stören. Allerdings ist das Tragen einer implantatgetragenen festsitzenden Prothese einer herausnehmbaren Prothese vorzuziehen, da eine Kompression der Weichteile vermieden werden kann.
K-Motorische Beeinträchtigung :
Einige Patienten haben Einschränkungen oder eine Verringerung der manuellen Geschicklichkeit. Sie führen häufig zu unzureichender Zahnreinigung und mangelnder Hygiene, was die Haltbarkeit der Implantate beeinträchtigen kann. Die therapeutische Indikation sowie die Analyse des Nutzen-Risiko-Verhältnisses müssen bewertet werden.
Indikationen und Kontraindikationen für die Implantatbehandlung
2-Risikofaktoren :
a-Tabak :
Die Toxizität von Tabak hängt von einer physikalischen Komponente (Veränderung des Mundmilieus durch Temperaturerhöhung) und einer chemischen Komponente (Gehalt an Nikotin, Teer, Kohlenmonoxid und anderen vasoaktiven und zytotoxischen Substanzen) ab. Tabak beeinträchtigt die Heilung, indem er Hypoxie und periphere Vasokonstriktion verursacht. Es wirkt auf das Immunsystem und stört die Osteoblastenfunktion. Es kann für eine verstärkte Knochenresorption bei starkem Konsum von mehr als 10 Zigaretten pro Tag verantwortlich sein.
Dies könnte erklären, warum das Aufhören mit dem Rauchen eine Woche vor der Operation und acht Wochen danach die schädlichen Auswirkungen verringern und den Implantaterfolg verbessern kann (Bain, 1996; Lambert; et al., 2000).
b-Alkohol:
Auf physiologischer Ebene beeinträchtigt die toxische Wirkung des Alkohols die Leber. Darüber hinaus beeinträchtigt Alkohol die Blutgerinnung, indem er die Synthese von Prothrombin und Vitamin K stört. Er hemmt die Osteoblastenvermehrung und erhöht die osteoklastische Aktivität. Dadurch wird der Knochenstoffwechsel verringert und die Gewebeheilung beeinträchtigt.
c- Bruxismus:
Bruxismus beeinträchtigt weder die Osseointegrationsphase noch die Langzeitprognose von Implantaten. Es kann jedoch zu prothetischen Komplikationen kommen, da die Anzahl der Brüche in der Prothesenkeramik zunimmt.
Auch die Verordnung einer Nachtaufbissschiene erweist sich als sehr hilfreich.
d-Infektiöser oder endodontischer Fokus:
Es erscheint naheliegend, die Implantation von Implantaten an infizierten Stellen zu vermeiden, insbesondere wenn es sich um eitrig handelt.
Klinisch stellt die Implantation in infektiöse Stellen keine Kontraindikation dar, vorausgesetzt, dass vor und nach der Platzierung der Implantate eine kombinierte Antibiotikatherapie sowie eine sorgfältige Reinigung und Kürettage der Extraktionsalveolen durchgeführt wird.
3- Altersbedingte Risikofaktoren :
Ein fortgeschrittenes Alter stellt keine Kontraindikation für Zahnimplantate dar.
Bei jungen Patienten hingegen sollte eine Implantatbehandlung nicht erfolgen, wenn das Wachstum noch nicht abgeschlossen ist.
Bei Kindern mit Hypodontie oder Anodontie im Zusammenhang mit seltenen angeborenen Syndromen wie ektodermaler Dysplasie kann diese Kontraindikation jedoch möglicherweise nicht vorliegen, da der Nutzen der Behandlung das Risiko überwiegt.
Indikationen und Kontraindikationen für die Implantatbehandlung
Bibliographie
-M. DAVARPANAH, S.SZMUKLER-MONCLER, PMKHOURY, B. JAKUBOWICZ-KOHEN, H. MARTINEZ Handbuch der klinischen Implantologie
Konzept, Protokolle und aktuelle Innovationen 2. Auflage
Indikationen und Kontraindikationen für die Implantatbehandlung
Weisheitszähne müssen möglicherweise gezogen werden, wenn nicht genügend Platz vorhanden ist.
Durch die Versiegelung der Rillen werden die Backenzähne bei Kindern vor Karies geschützt.
Mundgeruch kann mit Zahn- oder Zahnfleischproblemen zusammenhängen.
Mundgeruch kann mit Zahn- oder Zahnfleischproblemen zusammenhängen.
Zahnveneers verbessern das Aussehen verfärbter oder beschädigter Zähne.
Regelmäßiges Scaling beugt der Bildung von Zahnbelag vor.
Empfindliche Zähne können mit speziellen Zahnpasten behandelt werden.
Eine frühzeitige Beratung hilft, Zahnprobleme rechtzeitig zu erkennen.