Notfälle in der Zahnerhaltung/Endodontie

Notfälle in der Zahnerhaltung/Endodontie

Notfälle in der Zahnerhaltung/Endodontie

Definitionen:

– Der Notfall: Laut Ackermann:

„Ein Notfall liegt vor, wenn ein diagnostisches und therapeutisches Problem auftritt, dessen Abklärung keinen Aufschub duldet und ein sofortiges Eingreifen erfordert.“

– Der Schmerz:

Laut WHO ist „Schmerz die unangenehme Empfindung und Emotion, die mit einer tatsächlichen oder potenziellen Gewebeschädigung verbunden ist oder in Begriffen ausgedrückt wird, die eine solche Schädigung beschreiben.“

Ziele der Notfallbehandlung:

  1. Bewahren Sie die Vitalität des Zahnmarks, wenn möglich, insbesondere bei unreifen Zähnen.
  2. Erhalt des pulposusfreien Zahnorgans am Zahnbogen.
  3. medizinische Bilanz des Patienten.

          4. Stress und Schmerzen des Patienten bekämpfen

5. Stoppen Sie das Fortschreiten eines pathologischen Prozesses.

6. Möglichen Komplikationen im laufenden Prozess vorbeugen.

IM NOTFALL:

Klinische Untersuchung: Die klinische Untersuchung durch Befragung gibt Aufschluss über Intensität, Zeitpunkt und Art der Schmerzen, eine Prüfung der Pulpavitalität sollte immer unabdingbar sein.

1- Das Interview: Es ist wichtig und ermöglicht es uns, den auslösenden Faktor und den Zeitpunkt des Auftretens für eine angemessene Behandlung zu erfassen. 

2- Die Exorbitaluntersuchung:

a- Inspektion:

-Symmetrie oder Asymmetrie des Gesichts

-Hautbedeckung: Es ist zu beachten:

*Farbveränderung: diffuse oder örtlich begrenzte Rötung, Ausschlag.

*Schwellung: Beachten Sie: Ihre Lage. Beschreiben Sie ihre Grenzen mit anatomischen Orientierungspunkten.

b- Palpation: Suche nach Schmerz oder Hitze durch Abtasten der Haut.

Bei Schwellungen beachten wir: 

*Konsistenz: weich, schwankend, hart.

*Empfindlichkeit: Ist das Abtasten dieser Schwellung schmerzhaft oder nicht?

*Temperatur: Ist diese Schwellung heiß oder nicht?

*Bei empfindlicher Haut: Achten Sie auf Anästhesie, Hypästhesie oder Hyperästhesie.

*Palpieren Sie die Lymphknotenbereiche: Suchen Sie nach Adenopathien.

3- Die intraorale Untersuchung:

a- Inspektion: Wir stellen fest:

Patientenhygiene, Zahnformel, Fehlstellungen, Zustand der Zahnkronen (Karies, Risse, Frakturen), Okklusion, Zustand des Parodonts.

Palpation: der Alveolarbögen im apikalen, vestibulären und lingualen Bereich.

 Es ermöglicht:

– um das Vorhandensein einer desmodontalen Entzündung (schmerzhafter Druck) festzustellen.

– um die Art einer Schwellung zu spezifizieren

4- Diagnosetests:

a- Tests der Pulpavitalität: Der Ermüdungs- und Angstzustand des Patienten muss berücksichtigt werden. Testen Sie die Nachbarzähne und belassen Sie den störenden Zahn an letzter Stelle.

1- Der Kältetest:

Die Operation wird mit einem in einige Tropfen Ethylchlorid getränkten Wattebausch durchgeführt. Die schmerzhaften Symptome können sofort oder verzögert auftreten:

– Schmerz bei Anwendung des Reizes, verschwindet bei Entfernung des Reizes (gesunder Zahn).

-Keine schmerzhafte Manifestation (Absterben des Marks)

2- Der Wärmetest.

Perkussion: Der verdächtige Zahn wird nie zuerst getestet.

c- Parodontale Untersuchung: Wird mit einer graduierten Parodontalsonde durchgeführt.

-Zweck: Lokalisierung parodontaler Läsionen, Messung der Taschentiefe.

e- Der Anästhesietest:

  Bei dentodentaler Synalgie und bei multipler und tiefer Karies führen Sie zur Schmerzstillung eine intraligamentäre Anästhesie durch. 

Wenn der Schmerz nachlässt, können wir die Schuld auf den letzten betäubten Zahn schieben.

f- Der Beißtest: Zur Diagnose eines Risses.

5- Zusätzliche Untersuchungen: 

Radiographie: Sie ist eine wesentliche Ergänzung zur Diagnose und Behandlung.

6- Notfallbehandlung.

Entzündlicher Notfall:

A- Dentinhyperästhesie:

Der Schmerz ist stechend, kurz, pochend und hört mit dem Wegfallen des Reizes auf, der mechanisch, chemisch oder thermisch sein kann.

▪Behandlung: Sie ist im Wesentlichen ätiologisch, das heißt durch Unterdrückung schmerzhafter Reize und Änderung der Gewohnheiten des Patienten.

– Bei der ersten Notfallkonsultation können die gleichen Wirkstoffe in Form von Lacken oder Klebstoffen oder beidem im Stuhl verwendet werden.

– Ambulante Verordnung:

*Entweder ein chemisches Desensibilisierungsmittel auf Basis von Kaliumnitrat (Colgate sensitive® usw.)

*Oder ein Tränenkanalversiegelungsmittel: fluorierte Derivate, Kaliumoxalat, Strontiumchlorid.

*Zusätzlich kann eine desensibilisierende Lösung oder ein Gel verschrieben werden.

B- Akute reversible Pulpitis (Pulpahyperämie): 

Es handelt sich um eine präinflammatorische Pulpaerkrankung. 

Es wird Schmerz hervorgerufen, der nach dem Ende des Reizes noch etwas anhält.

Notfallbehandlung:

-Beseitigung störender Faktoren: Okklusionstrauma, Überbiss, Karies usw.

Es umfasst die Kariesentfernung, die direkte oder indirekte Pulpaüberkappung und anschließend die endgültige Wiederherstellung.

Notfälle in der Zahnerhaltung/Endodontie
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C-Septum-Syndrom:

Der Schmerz ist pulsierend, wird provoziert (Hitze, Kälte, Nahrungskompression) oder spontan und ist von geringer bis starker Intensität. Der Zahn reagiert mehr oder weniger empfindlich auf Schläge. Die Papille ist normal oder leicht ödematös. Das pathognomonische Zeichen ist ein Schmerz bei der bidigitalen Palpation der Interdentalpapille.

Notfallbehandlung:

Die Behandlung erfolgt ätiologisch mit möglicher Anwendung eines Lokalanästhetikums. Dabei werden Ablagerungen im Interdentalraum entfernt, um eine Dekompression zu erreichen. Anschließend wird der schmerzende Bereich mit einer antiseptischen Spülung gereinigt und der Kontaktpunkt wiederhergestellt. Alternativ können die Interdentalräume geöffnet werden, während auf eine Abschwächung der Entzündung gewartet wird, die eine Wiederherstellung unter guten Bedingungen ermöglicht. Es ist kein Rezept erforderlich.

Notfälle in der Zahnerhaltung/Endodontie

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D – Irreversible akute Pulpitis:

-Dies ist eine Verschlechterung des Stadiums der Pulpahyperämie. Irreversibles Syndrom, das durch eine erhebliche Stauung des Marks gekennzeichnet ist.

Symptome:

Akuter, spontaner, stechender, paroxysmaler, unerträglicher Schmerz, der in Krisen explodiert, erschöpfend und bis zur Schlaflosigkeit führend ist, intermittierend, ausstrahlend, ausgelöst durch Hitze, Kälte, Kontakt, Zucker, Säuren.

– Thermische Tests verursachen sehr starke, unmittelbare Schmerzen, die mehrere Minuten anhalten.

Notfallbehandlung:

-Lokale oder lokoregionale Anästhesie, je nach betroffenem Zahn.

-Wasserdichtes Operationsfeld.

-Komplette Dentinkürettage. 

-Desinfektion der Höhle.

-Öffnung der Pulpakammer.

-Pulpektomie oder Pulpotomie

Zwischen zwei Sitzungen kann der Operateur einen mit einem flüchtigen Analgetikum getränkten Wattebausch in die Pulpakammer platzieren.

-Anlegen eines temporären wasserdichten Verbandes.

Infektiöse Notfälle:

A-Akute apikale Parodontitis:

Bei einer akuten apikalen Parodontitis handelt es sich um eine Entzündung im Periapex, die auf die Ausbreitung der endodontischen Infektion in Richtung der apikalen Region zurückzuführen ist.

Notfallbehandlung: Die Behandlung besteht aus der Schaffung einer Zugangskavität, dem Aufbereiten der Wurzelkanäle und einer möglichst umfassenden Desinfektion der Kanäle:

Kanalbeschnitt unter einem Damm mit reichlich Bewässerung.

Calciumhydroxid zwischen den Sitzungen

Temporäre wasserdichte Versiegelung 

Wird unter Okklusion des Zahnes platziert.

B-Akuter apikaler Abszess und Phoenix-Abszess:

Notfallbehandlung:

Intrakanaler Weg: Eine Feile wird in den Kanal eingeführt und über das Foramen hinaus verwendet. Der Eiter kann dann allmählich wieder in den Kanal zurückfließen; die reichliche Bewässerung wird fortgesetzt, solange eine Strömung spürbar ist; Der Zahn bleibt 48 Stunden lang offen.

Notfälle in der Zahnerhaltung/Endodontie

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Durch Einschnitt: Wenn keine intrakanaläre Drainage erreicht werden kann und ein Zahnfleischabszess vorhanden und gesammelt ist, wird die Drainage durch Einschnitt des Abszesses erreicht.

Wenn kein Abszess vorhanden ist (oder nicht entnommen wurde) und keine intraduktale Drainage möglich ist:

Der Zahn bleibt 24 bis 48 Stunden offen.

Eine Antibiotika-Verschreibung wird empfohlen.

Traumatische Notfälle:

Einfache Kronenfrakturen  : Symptome: Dentinhyperästhesie, Schmerzen beim Kauen

Sofortige Notfallbehandlung:

Kompositrestauration.

Durchdringende Kronenfraktur  : Die Notfallbehandlung hängt von mehreren Faktoren ab:

  1. Expositionsgrade
  2. Die Zeitspanne zwischen dem Unfall und der Konsultation
  3. Reifung der Spitze.

Reifer Zahn:

Mindesteinwirkung 1-2mm:

  Direktes Pulp-Styling.

Erweiterte oder alte Ausstellung:

  Endodontische Behandlung.

Unreifer Zahn:

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Wurzelfraktur:

1/3 apikal:

 Gefolgt

1/3 mittel:

Reposition der Frakturlinie und Reposition für 3 Monate

Endodontische Behandlung bei Komplikationen

1/3Koronar:

Extraktion des mobilen Fragments

Kronenverlängerung und prothetische Versorgung

Notfälle in der Zahnerhaltung/Endodontie

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Intrusion:

Notfallbehandlung:

Reifer Zahn:

Minimale Intrusion: physiologischer Wiederausbruch

Wenn die Bewegung signifikant ist:

Chirurgische Traktion: Der Zahn wird mit einer Zange ausgerenkt und dann wieder in die richtige Position gebracht + ein Retainer wird für 4 bis 8 Wochen eingesetzt.

Unreifer Zahn:

Physiologisches Wiederauftreten

Klinische und radiologische Kontrolle 

Meist ist ein spontaner erneuter Ausbruch zu beobachten, der mehrere Wochen dauern kann.

Wenn nach 4 Wochen kein erneuter Durchbruch erfolgt, wird eine Extrusion mit leichten kieferorthopädischen Kräften durchgeführt.

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Extrusion:

Notfallbehandlung:

Drücken Sie den Zahn vorsichtig in die Zahnhöhle

Streit 2-3 Wochen

Klinische und radiologische Kontrolle.

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Die Vertreibung:

Der klinische Ausdruck entspricht der vollständigen Verschiebung des Zahns aus der Alveole. 

– Wird der Zahn gefunden, muss die gesamte Wurzel überprüft werden (Möglichkeit einer Wurzelfraktur des apikalen Drittels, des in der Alveole verbleibenden Fragments).

-Wenn der Zahn nicht gefunden wurde, ist eine Röntgenuntersuchung erforderlich, um die Differentialdiagnose bei einer Totalintrusion zu stellen.

Notfallbehandlung:

▪Reifer Zahn mit irreversibler Schädigung des Ligament- und Pulpagewebes (extraorale Zeit weniger als 90 min):

-Spülen Sie den Zahn mit physiologischem Serum. 

– Untersuchen Sie die Alveole. Im Falle einer Alveolarfraktur; Es ist eine Neupositionierung der Alveolarknochenwand erforderlich.

– Spülen Sie die Alveole vorsichtig mit physiologischem Serum, um das Gerinnsel zu entfernen.

– Eine örtliche Betäubung ist oft nicht erforderlich, außer beim Nähen von Zahnfleischverletzungen und bei jungen Patienten, die durch das Trauma einen Schock erlitten haben.

– Setzen Sie den Zahn mit leichtem Fingerdruck vorsichtig wieder in die Zahnhöhle ein. Die korrekte Reposition wird durch eine Röntgenaufnahme überprüft.

– Sanfte Unterstützung für 1 bis 2 Wochen. 

-Verschreiben:

*Gute Mundhygiene (Chlorhexidin-Mundwasser).

*Antibiotika-Abdeckung.

*Eine strenge Ernährung zur Stimulierung der Funktion des Zahnhalteapparates.

▪Reifer Zahn mit irreversibler Schädigung des Band- und Pulpagewebes (extraorale Zeit größer als 90 min):

– Den Zahn 20 Minuten lang in einer 2,4%igen Natriumfluoridlösung einweichen, um F-Ionen in den Zement- und Dentinoberflächen einzubauen und den Resorptionsprozess zu verzögern.

– Entfernen Sie mit steriler Gaze  das gesamte nekrotische Parodontalband von der Wurzeloberfläche .

– Führen Sie eine endodontische Behandlung extraoral durch.

-Den Zahn erneut implantieren.

-Halbstarre Unterstützung für 6 Wochen.  

-Regelmäßige Überwachung und Kontrollen.

Kosmetischer Notfall:

1-Schwarzfärbung des Zahnes: Behandlung:

Bleichen oder Aufhellen

Ästhetische Rekonstruktion. 

2-Verlust einer ästhetischen Rekonstruktion:

Es ist notwendig, die Vitalität des Fruchtfleisches sicherzustellen.

Lebenslauf erstellen.

Führen Sie die Wiederherstellung erneut durch.

3-Verlust einer ästhetischen Prothese oder Lockerung einer Jacket- oder Zapfenkrone:

Stellen Sie sicher, dass die apikale Gesundheit (Rx) gut ist, bevor Sie die Prothese dauerhaft wieder versiegeln.

Abschluss:

Die Notfall-OC nimmt in der täglichen Praxis einen wichtigen Platz ein. Das wesentliche Ziel unserer Notfallbehandlung besteht darin, den laufenden pathologischen Prozess richtig zu kontrollieren, den Patienten sofort zu entlasten und einen Heilungsprozess einzuleiten, der die anschließende Durchführung der üblichen Therapien erleichtert.

  Empfindliche Zähne reagieren auf Heißes, Kaltes oder Süßes.
Empfindliche Zähne reagieren auf Heißes, Kaltes oder Süßes.
Keramikkronen imitieren das Aussehen natürlicher Zähne perfekt.
Regelmäßige Zahnpflege verringert das Risiko schwerwiegender Probleme.
Eingeschlossene Zähne können Schmerzen verursachen und einen Eingriff erfordern.
Antiseptische Mundspülungen helfen, Plaque zu reduzieren.
Mit modernen Techniken können gebrochene Zähne repariert werden.
Eine ausgewogene Ernährung fördert gesunde Zähne und Zahnfleisch.
 

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