Parafunktionen
Allgemein:
Eine Parafunktion ist eine Reihe koordinierter, aber nicht abgeschlossener Aktivitäten.
Es können verschiedene orale Parafunktionen bestehen:
Das Zwischenfügen eines Gegenstandes (Stift, Draht, Nägel)
Onychophagie
Bruxismus, der besondere Aufmerksamkeit erfordert.
Definitionen:
Bruxismus ist ein allgemeiner Begriff zur Definition parafunktioneller Aktivitäten wie Knirschen, Reiben und Zusammenpressen der Zähne.
- Laut National College of Occlusodontology ist „Bruxismus ein Verhalten, das durch unwillkürliche motorische Aktivität der Kaumuskulatur gekennzeichnet ist, die kontinuierlich (Zähnepressen) oder rhythmisch (Zähneknirschen) mit Okklusalkontakt auftritt.“
- Für Rozencweig: „Bruxismus ist durch unwillkürliche und unbewusste Kontraktionen der Kaumuskulatur außerhalb der physiologischen Funktion gekennzeichnet.“
- Kürzlich hat Kato die folgende Definition vorgeschlagen: „Schlafbruxismus ist eine Parasomnie und eine parafunktionelle orale Aktivität, die sowohl durch das Zusammenpressen der Kiefer (tonische Aktivität) als auch durch eine phasische, repetitive Aktivität der Kaumuskulatur gekennzeichnet ist, die zum Knirschen der Zähne führt.“
Zu den Parasomnien zählen Störungen, die während des Schlafs auftreten, wie etwa Albträume und Schlafwandeln.
Ätiologien:
Obwohl die Ätiologie des Bruxismus nicht formal identifiziert wurde, besteht Konsens darüber, dass er multifaktorielle Ursachen hat.
- Lange Zeit bevorzugte man okklusale Faktoren, da man davon ausging, dass okklusale Störungen als Auslöser verschiedener Formen des Bruxismus wirken.
- Anschließend zeigte Rogh durch experimentelle Interferenzen, dass Zahnfehlstellungen in der Ätiologie des Bruxismus eine untergeordnete Rolle spielen und dass Okklusionskorrekturen parafunktionelle Episoden nicht veränderten.
- Schnell wurde es unabdingbar, den Persönlichkeitstyp und das Stressniveau des Patienten zu berücksichtigen.
- In jüngeren Studien haben sich Schlafstörungen als wichtiger ätiologischer Faktor herauskristallisiert. Dabei wird Schlafbruxismus mit Episoden von Mikroerwachen in Verbindung gebracht, die mit der Aktivierung des zentralen autonomen Nervensystems zusammenhängen, das für die motorische Aktivität der Kaumuskulatur verantwortlich ist.
Auch die Schlafposition wurde besprochen.
Einstufung:
- Je nach Zeitpunkt des Auftretens unterscheiden wir:
- Nächtlicher Bruxismus
- Bruxismus tagsüber.
Diese Namen werden durch „Schlafbruxismus“ und „Wachbruxismus“ ersetzt.
- Abhängig von der Position, in der es auftritt, unterscheiden wir:
Parafunktionen
- Zentrierter Bruxismus: das ist Zusammenpressen
Zähne in zentrischer Okklusion.
- Exzentrischer Bruxismus: Dies ist das Knirschen der
Zähne bei exzentrischen Bewegungen außerhalb des PIM.
- Abhängig von der Schwere der Schädigung klassifiziert Rozencweig die Pathologie in:
- Stadium 1: Der Verschleiß beschränkt sich auf den Zahnschmelz und betrifft weniger als 3 Zahnpaare.
- Stadium 2: Abnutzung des Zahnschmelzes mit Auftreten von Dentininseln, weniger als 6 Zahnpaare.
- Stadium 3: Abnutzung von Zahnschmelz und Dentin ohne Inseln, bei mehr als 6 Zahnpaaren.
- Stadium 4: Abnutzung in der Mitte der Krone.
Die Stadien 3 und 4 entsprechen der Brykose, die eine wichtige psychologische Komponente, eine „Neurose“, beinhaltet.
- Laut Kato unterscheidet er:
- Primärer idiopathischer Bruxismus: Dies entspricht dem Zustand des Zusammenpressens und/oder Knirschens der Zähne.
- Sekundärer Bruxismus: Er kann mit einer neurologischen oder psychiatrischen Erkrankung oder der Einnahme bzw. dem Missbrauch bestimmter Medikamente zusammenhängen.
Symptome:
- Auf zahnärztlicher und parodontaler Ebene:
- Zahnverschleiß
- Überempfindlichkeit
- Risse
Parafunktionen
- Koronar- und/oder Wurzelfrakturen
- Frakturen und Instabilität von zahnärztlichem oder prothetischem Zahnersatz
- Novelle der DVO
- Zahnbeweglichkeit
- Zahnfleischrückgang kann auftreten
- Parodontale Schmerzen.
- Auf Muskelebene:
- Krämpfe und Muskelschmerzen in den Aufzugsmuskeln
- Muskelhypertrophie, insbesondere am Temporalis und Masseter sichtbar
- Wundstarrkrampf.
- Auf gemeinsamer Ebene:
- Asymmetrisches Kondylenspiel
- Gelenkgeräusche
- Schmerzen
- Wundstarrkrampf.
- Andere Zeichen:
- Jugale, labiale oder linguale Einkerbungen
- Kopfschmerzen
- Orofaziale Schmerzen
- Exostosen
- Konkavitäten auf Unterkieferhöhe (Winkel).
Diagnose:
Positiv: Letzteres wird durch eine gründliche klinische Untersuchung festgestellt, die es ermöglicht, alle oben genannten Anzeichen zusammenzuführen, sowie durch die Anamnese, deren Ziel es ist, den Lebensstil des Patienten zu bewerten: berufliche Überarbeitung, hohes Stressniveau , Gewohnheiten zur Einnahme von Genussmitteln (Alkohol, Kaffee).
Ätiologie: umfasst alle Ätiologien.
Differential: kann gemacht werden mit:
- Epilepsie
- Parkinson-Krankheit
- Spätdyskinesie.
Behandlung :
- Präventiv
- Heilend:
- Sofort :
- Tipps für eine gesunde Lebensführung
- Arzneimittelverordnungen: Analgetika, NSAIDs (allgemein und lokal), Stabilisatoren der neuromuskulären Erregbarkeit, Muskelrelaxantien.
- Physiotherapie
- Mechanotherapie
- Physiotherapie
- Okklusale Release-Platten oder Orthesen
- Psychotherapie
- Medien:
- Zahnrekonstruktion
- Okklusale Rehabilitation.
Parafunktionen
Unbehandelte Karies kann bis zum Zahnnerv vordringen.
Porzellanfurniere sorgen wieder für ein strahlendes Lächeln.
Eine Zahnfehlstellung kann Kopfschmerzen verursachen.
Durch vorbeugende Zahnpflege lassen sich kostenintensive Behandlungen vermeiden.
Milchzähne dienen als Orientierungshilfe für die bleibenden Zähne.
Fluoridhaltige Mundspülungen stärken den Zahnschmelz.
Eine jährliche Konsultation ermöglicht Ihnen die Überwachung Ihrer Mundgesundheit.