Parodontale Knochendefekte: Therapiemodalitäten

Parodontale Knochendefekte: Therapiemodalitäten

Parodontitis kann verschiedene Knochendefekte unterschiedlicher Form und Morphologie verursachen. Nach einer nicht-chirurgischen Therapie und Neubewertung kann eine Korrektur dieser Defekte durch eine Knochenoperation in Betracht gezogen werden, die resektiv oder regenerativ sein kann.

  1. Definition der Knochenchirurgie:

Unter dem Begriff Knochenchirurgie versteht man chirurgische Eingriffe am Knochen mit dem Ziel, diesen umzuformen oder wiederherzustellen. Ziel ist die Korrektur von Knochenschädigungen, die durch Parodontitis oder anatomische Deformationen oder beides verursacht werden. Diese Knochenläsionen können je nach Ursache und Situation mit unterschiedlichen Techniken behandelt werden. Die am häufigsten verwendeten sind:

  • Subtraktive oder resektive Knochenchirurgie: das heißt, Abflachung der Läsion.
  • Additive oder regenerative Knochenchirurgie: Versuch, die Läsion durch einen Zusatz (Transplantat oder Implantat) aufzufüllen.
  1. Resektive Knochenchirurgie:
    1.  Definition:

Bei der resektiven Knochenchirurgie handelt es sich um eine Modifikation der parodontalen Alveolarstütze durch Subtraktion. Es umfasst zwei Techniken: Osteoplastik und Osteoktomie.

Osteoplastik : ist eine Knochenumgestaltung, die darin besteht, dem Alveolarfortsatz eine physiologischere Form zu geben, ohne den Stützknochen zu entfernen.

Osteektomie : ist eine Knochenresektion, bei der intraossäre Defekte durch die Resektion eines Teils des Stützknochens beseitigt und/oder reduziert werden.

  1.  Ziele :
  • Reduzierung oder Beseitigung von Knochendefekten. Dabei wird eine oberflächliche intraossäre Läsion in eine horizontale Alveolyse umgewandelt.
  • Reduzierung oder Beseitigung von Zahnfleischtaschen
  • Rückkehr zur physiologischen Knochenmorphologie
  • Rückkehr zur physiologischen Zahnfleischanatomie
  1.  Indikationen:

Die Indikationen für Osteoplastie und Osteotomie sind unterschiedlich, die Regulierung des Knochenvolumens und der Konturen erfolgt jedoch durch die Kombination der beiden Techniken.

  • Osteoplastik
    • Horizontale Alveolyse
    • Flache (1–2 mm) vestibuläre oder linguale intraossäre Läsion infolge einer Parodontitis.
    • Regulierung von Interdentalkratern, zirkumferenziellen Läsionen und tiefen intraossären Defekten (> 4 mm) als Vorbereitung auf ein Regenerationsprotokoll.
    • Verbesserung der Koaptation der Ränder eines Zugangs- oder apikalisierten Lappens bei dicken Knochenrändern, die eine gute Reposition und Adaption der Weichteile verhindern.
    • Reduktion anatomischer Knochenanomalien wie Tori oder Exostosen.
  • Osteoektomie:
    • Mitteltiefe (3–4 mm) vestibuläre oder linguale intraossäre Läsion infolge einer Parodontitis.
    • Beseitigung von Zahnfleischtaschen in Kombination mit einem apikalen und/oder palatinalen Ausdünnungslappen.
    • Beseitigung anatomischer Knochenanomalien wie Tori oder Exostosen.
  1.  Kontraindikationen:
  • Osteoplastik:
  • Dünner interproximaler Knochen.
  • Ästhetischer Sektor
  • Großes phonetisches Risiko.
  • Osteoektomie:
  • Identisch mit denen der Osteoplastik
  • Horizontale Alveolyse
  • Ungünstiges Kronen-Wurzel-Verhältnis
  • Sehr tiefe Knochendefekte, deren Beseitigung zu erheblichem Knochenverlust führt.
  1.  Betriebsprotokoll:
    1.  technische Plattformen:

Die technische Plattform sind traditionell Zugangsklappen, die um spezielle Instrumente ergänzt werden. Es gibt rotierende und manuelle Instrumente.

Der Vorteil rotierender Instrumente liegt in ihrer Schnelligkeit, während manuelle Instrumente präziser sind und die Gewinnung von Knochenspänen ermöglichen.

  • Rotierende Instrumente:

Rotierende Instrumente bestehen üblicherweise aus Stahl- oder Diamantkugelbohrern unterschiedlichen Durchmessers, die an Winkelstücken oder langsam laufenden chirurgischen Handstücken (meistens Stahl) oder an schnell laufenden Turbinen (meistens Diamant) verwendet werden.

Lediglich zwei Betriebsregeln müssen unbedingt beachtet werden:

  1. Ständige Kühlung der Knochenoberfläche durch die Spülung des rotierenden Instruments.
  2. Geschickte Manipulation, die die Wurzeloberfläche schont.
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  • Manuelle Instrumente:

Für die Knochenresektion werden zahlreiche Handinstrumente, Knochenscheren, Feilen oder Knochenraspeln angeboten. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen.

  1.  Operationstechnik:
    • Anästhesie
    • Anheben einer Lasche mit glatter Dicke
    • Degranulation
    • Wundrevision und Blutstillung zur klaren Visualisierung des Knochendefekts.
    • Knochenphase: erfolgt in drei Phasen:
      1. Harmonisierung der Alveolarabstützung: Es erfolgt eine sanfte Abschrägungsplastik der Knochenbalkone und die Beseitigung von durch Resorption entstandenen Oberflächenunregelmäßigkeiten.
      2. Modellierung der Interdentalräume: durch die Schaffung von Knochenrinnen mit dem Ziel, die ursprüngliche physiologische Anatomie der Interdentalkonkavität zu reproduzieren.
      3. Knochenskallierung: wird durch minimale Krümmung der vestibulären Kortikaliskante durchgeführt, sodass sich der Interdentalknochen koronal zum marginalen vestibulären oder lingualen Knochen befindet.
    • Nähte
    • Postoperative Beratung.
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  1. Regenerative Knochenchirurgie:

Die Qualität der Heilung des tiefen Parodontiums hängt direkt von den Zelltypen ab, die die Operationsstelle, insbesondere die Wurzeloberfläche, besiedeln. Regenerative Operationen wurden entwickelt, um die Migration von Osteoprogenitorzellen zu optimieren und

mesenchymale Zellen der Markräume und des Zahnhalteapparates innerhalb von Knochenläsionen. Sie sind daher für die Behandlung großer und tiefer intraossärer Läsionen (IOL) geeignet, die teilweise auf nicht-chirurgische Behandlungen und Lappen ansprechen.

Zugang.

  1.  IOL-Füllung:

Kann durch autologe Transplantate oder Knochenersatzstoffe aus verschiedenen Organen erreicht werden: Allograft (menschliche Knochenbank), Xenograft (tierischer Knochen) und alloplastische Materialien (synthetische Materialien).

Diese Therapieoption ist insbesondere bei großen und tiefen, selbsttragenden intraossären Defekten mit drei oder zwei gegenüberliegenden Wänden (Krater) angezeigt, d. h. sie bietet eine stabile Aufnahme für das Implantat, das in engem Kontakt mit den verbleibenden Knochenwänden platziert werden kann.

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  1.  gesteuerte Geweberegeneration (GTR):

Es handelt sich um eine Technik, die in der Verwendung einer resorbierbaren oder nicht resorbierbaren Regenerationsmembran besteht, die einen der Heilung förderlichen Raum isoliert, entsprechend dem Prinzip des Ausschlusses von Epithelzellen. Ziel ist die Bildung von neuem Knochen, neuem Zement, einem neuen Band und neuem Zahnfleisch.

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  1.  induzierte Geweberegeneration (ITR):

Bei der induzierten Geweberegeneration handelt es sich um eine Technik zur Bindungsverstärkung unter Verwendung von Schmelzmatrixderivaten. Es ermöglicht die Bildung einer neuen funktionellen Verbindung zwischen

neu gebildeter Zement und regenerierter Knochen.

Schmelzmatrixderivate sind Zahnschmelzproteine, die aus Weisheitszahnknospen von Schweinen extrahiert werden. Das Anwendungsprinzip basiert auf dem Potenzial von Zahnschmelzproteinen, die von den Epithelzellen der Hertwig-Scheide während der Bildung von Zahnwurzeln synthetisiert und sezerniert werden, die Differenzierung von Zahnfollikelzellen in Zementoblasten zu induzieren. Amelogenin ist das einzige Protein, das in der Parodontologie verwendet wird.

Wenn das Gel auf die Oberfläche einer Wurzel aufgetragen wird, die frei von Zement ist, fällt das Gel aus und bildet eine stabile hydrophobe extrazelluläre Matrix. Diese Matrix interagiert mit mesenchymalen Zellen benachbarter gesunder Gewebe, fördert deren Anziehung und führt zu ihrer Vermehrung. Das Gel soll das Entwicklungsprogramm der Odontogenese neu starten. Mesenchymale Zellen differenzieren sich zu Zementoblasten. Zementoblasten scheiden Neozement aus. Dieses Neozement führt sekundär zur Regeneration des Alveolodentalen Bandes. Der Alveolarknochen wird im Kontakt mit dem Neozement regeneriert.

  1.  Kombinierte Techniken:

Die drei oben genannten Techniken können kombiniert werden. Somit kann die Füllung mit RTG-Biomaterialien (Membranen) kombiniert werden. Da es mit den Materialien von

RTI, dessen Ziel darin besteht, die biologischen Effekte von Schmelzmatrixderivaten mit anderen therapeutischen Adjuvantien zu kombinieren, um ihre biologischen Eigenschaften zu verstärken und die mangelnde physikalische Qualität des Gels auszugleichen, das nicht als Stütze für Weichgewebe dienen kann.

  1. Kombinierte Technik: resektiv und regenerativ:

Eine partielle Osteostomie wird manchmal mit einer Knochenregeneration kombiniert, wenn sich herausstellt, dass der Defekt für Letzteres günstig ist. Dieser Ansatz wird am häufigsten bei sehr tiefen intraossären Läsionen gewählt, bei denen sich ein therapeutischer Kompromiss als notwendig erweisen kann.

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  1. Abschluss :

Die Behandlung parodontaler Knochendefekte kann auf zwei Arten erfolgen: reduktiv oder regenerativer Art. Die Wahl der Technik hängt von der Form und Morphologie des Knochendefekts ab.

  1. Bibliographische Referenzen:
  1. Bouchard Philippe, Parodontologie und Implantologie, Band 2, Lavoisier-Ausgabe, 2016.
  2. Dridi Sophie Myriam et al., Intraossäre und interradikuläre Läsionen, ID-Raum, 2017.

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