Orofaziale Schmerzen und Sedierung bei älteren Menschen
Orofaziale Schmerzen = häufiger, beeinträchtigen stark beanspruchte Funktionen = unmittelbare Behinderung = Hauptgrund für die Konsultation. Sie stellen aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Ätiologien ernsthafte diagnostische und therapeutische Probleme dar:
- Zu ihrer großen klinischen Ähnlichkeit – bedingt durch ihre anatomische Komplexität – kommt noch eine schwer zu bewertende Komponente hinzu: die psychologische. Es liegt in der Verantwortung des Zahnarztes, diese zu diagnostizieren, wenn das klinische Bild ausreichend suggestiv ist, und vor allem, die Patienten gegebenenfalls an die entsprechenden Fachärzte zu überweisen (um unnötige Untersuchungen zu vermeiden). Eine gute Diagnose setzt eine gute Behandlung voraus.
DEFINITIONEN
Es gibt mehrere Klassifikationen, die von der International Headache Society (IHS) und der International Association for the Study of Pain (IASP) unterstützt werden.
- Schmerz = „unangenehme Sinnes- und Gefühlserfahrung, die mit einer tatsächlichen oder potenziellen Gewebeverletzung verbunden ist oder im Sinne einer Verletzung beschrieben wird“
Bei orofazialen Schmerzen identifizieren wir, wie bei jeder schmerzhaften Erfahrung, mindestens zwei Komponenten:
- – sensorisch-diskriminative Komponente: verbunden mit der Wahrnehmung der Eigenschaften des nozizeptiven Reizes: Art, Intensität, Dauer, Ort
- – emotionale Komponente: stellt die unangenehme oder abstoßende Natur dieser Erfahrung dar und macht sie dadurch unerträglich.
Dieser Aspekt kann dazu beitragen, die Entwicklung von Schmerzen hin zu Chronizität zu fördern (Chapman und Gavrin 1999; Price 2000; Lavigne et al. 2005).
Die Verringerung der emotionalen Komponente von Schmerzen hat einen doppelten therapeutischen Nutzen: – Linderung akuter Schmerzen – Verhinderung der Entstehung chronischer Schmerzen (Krankheit).
KLINISCHE STUDIE ZU OROFAZIALEM SCHMERZ:
- NEURALGIE des Gesichts oder NEUROGENE GESICHTSSCHMERZEN (neuropathisch)
Es handelt sich um schmerzhafte Phänomene, die durch eine Reizung der sensorischen Nerven im Gesicht entstehen (V, IX). Man unterscheidet:
- Idiopathische essentielle Neuralgie – Symptomatische Neuralgie als Folge einer bestimmten neurologischen, vaskulären, tumorösen oder anderen Erkrankung (Piot 1997)
1-1-ESSENTIAL NEURALGIE DES V
Die Diagnose basiert auf dem klinischen Bild: Merkmale des Schmerzes V-Neuralgie, definiert von der IASP (2003): „plötzlicher, wiederkehrender Schmerz, im Allgemeinen einseitig, in Form eines Stechens von kurzer Dauer im Bereich eines oder mehrerer Äste des Trigeminusnervs“.
Berühren Sie mehr Frauen als Männer (3/2)
Semiologie des Schmerzes
„Grauenhaft“, blitzartig, paroxysmal • Vom Patienten gut beschrieben: elektrischer Schlag, Stechen, Quetschen, Reißen. • Schmerzhafte Anfälle dauern einige Sekunden bis 1 bis 2 Minuten • Frequenz
= 1 bis 10 Ausbrüche (Krisen)/Tag, insbesondere tagsüber • Ausbrüche = abwechselnd mit Refraktärphasen (Ruhe)
Schmerz = spontan, aber insbesondere ausgelöst durch Stimulation oder Berührung der Schleimhaut oder Haut = Triggerzone *Erregung dieser Zone erfolgt: Funktion, sensorische Stimulation (Licht, Lärm). Während der Krise: Patient bleibt erstarrt, bewegungslos, angespannt = „Trousseau-schmerzhafter Tic“ * Schmerz = streng einseitig, betrifft 1 Ast des V. oft V2, selten V3, ausnahmsweise V1
- Ätiologie: + wahrscheinlich = Kleinhirnarterie komprimiert die Nervenwurzel an der Eintrittszone auf Höhe der Brücke *vaskulär-nervöser Konflikt auf Höhe des Trigeminusganglions, festgestellt während angiographischer MRT-Sequenzen = Schmerzen aufgrund von Gefäßkompression
- Behandlung *Carbamazepin = diagnostischer und therapeutischer Test (getestet 1996, 2003, 2004), wirksam in 80 % der Fälle (kurzfristig) (Tégrétol®)
Hinweis: Es ist zu beachten, dass sich die Symptome umso stärker verändern können, je länger die Neuralgie besteht:
– Die Anfälle werden häufiger. – Die Ruhephasen werden kürzer und verschwinden manchmal ganz. – Die Behandlung wird trotz hoher Dosen unzureichend …
- SYMPTOMATISCHE NEURALGIE DES V
- Semiologie : starker Schmerz + anhaltender Grundschmerz * brennender, reißender oder dysästhesieartiger Schmerz * keine Triggerzone * Vorhandensein vasomotorischer Zeichen * neurologische Untersuchung: Verringerung oder Aufhebung des Hornhautreflexes, Hypästhesie im V-Bereich, Parese und Amyotrophie der Schläfen- und Massetermuskulatur, extrageminale neurologische Beeinträchtigung: Taubheit, Gleichgewichtsstörung.
- Ätiologien • Zentrale Ursachen: bulbäre Läsionen, protuberante: Tumoren, Schlaganfall, Multiple Sklerose. • Periphere Ursachen: *Mononeuropathie: häufige Ursachen: -postherpetische oder herpetische Neuralgie: Verbrennungen oder Dysästhesien, die länger als 3 Monate nach dem Hautausschlag anhalten, beeinträchtigen V1 (virale Mittel = unzureichend). *Neuralgie als Symptom einer ausgedehnten Läsion (Tumor oder Infektion) des Felsenbeins, des Ganglion Gasseri *Schmerzhafte Anästhesie des V (Rumpfes) bei Gesichtstraumata, HNO-Operationen, nach Strahlentherapie
- Diagnose und Behandlung * Diagnose +: anhaltende Schmerzen, keine „Triggerzone“, neurologische Anomalie *TTT = ätiologisch (zugänglich) oder Neurochirurgie
- Essentielle Neuralgie des 9. Glossopharyngealgesichts
- Epidemiologie
Seltener als NFE • 1 Fall von 70 bis 100 NFE • Betrifft Erwachsene über 60 Jahre
- Semiologie Sehr ähnlich wie NFE, nur die Topographie ändert sich *Schmerzen in Schüben *einseitig, meist links • Lokalisation: Mandel, Zungengrund Ausstrahlung in Ohr und Winkel
Unterkiefer, CAE. *isolierte otalgische Form, verwechselt mit der Otitis-Form • „Triggerzone“: Zungengrund, Rachenschleimhaut, Mandelregion (CA, Ohrmuschel = selten)
- Auslöser: Schlucken, Husten, Kopfdrehung (nicht kauen = NFE) •
- Begleitsymptome : Husten, Hypersalivation, Rhythmusstörungen (Hypotonie, Synkope) • Schmerzen im hinteren Rachenraum beim Schlucken + Synkope weisen auf die Diagnose hin •
- Behandlung *gleiches Schema wie NFE: Carbamazepin *Infiltration und Alkoholisierung des IX
*endokranielle oder zervikale Neurotomie.
- GESICHTSSCHMERZEN Zahnärztliche, HNO- und Augenärzte
- Stomatologische Gesichtsschmerzen Bei den wenigsten älteren Menschen sind die natürlichen Zähne bereits durch alte und schlecht angepasste prothetische Restaurationen ersetzt. Wenn die Zähne jedoch weiterhin vorhanden sind, können wir Folgendes beobachten:
- Zahn- und Zahnfleischschmerzen: Pulpaschmerzen: leicht (Verkalkung der Pulpa und Zahnschmelzabrasion) **Zahnrisse (Frakturen) *Zähne behalten trotz Rezessionen, die Wurzeln und Furkationen freilegen, eine zufriedenstellende Stärke.
- Stomatologische Gesichtsschmerzen Bei den wenigsten älteren Menschen sind die natürlichen Zähne bereits durch alte und schlecht angepasste prothetische Restaurationen ersetzt. Wenn die Zähne jedoch weiterhin vorhanden sind, können wir Folgendes beobachten:
2-1-2-Parodontalschmerzen: Das Parodontium erleidet eine physiologische Altersatrophie: Der Knochen ist osteoporotisch. Desmodontitis: selten bei älteren Menschen, da sie durch physiologische Sklerose außer im apikalen Bereich unempfindlich werden (Granulom ++)
2-1-3-Schleimhautschmerzen: Erosionen oder Ulzerationen, die durch vernachlässigte Mundhygiene oder Reizungen durch alte prothetische oder konservative Restaurationen (Amalgam) verursacht werden. Die Verhornung des Zahnfleischepithels wird verstärkt, was die Entstehung leukokeratotischer Läsionen begünstigt. Besonders schmerzhaft sind Geschwüre durch Virusinfektionen (Gürtelrose, Herpes). Häufig kommt es zu mykotischen Infektionen. Wenn die Ätiologie nicht gefunden wird, ist eine Biopsie erforderlich. – Läsionen im Zusammenhang mit allgemeinen Pathologien mit oraler Komponente: Erythema multiforme, Pemphigus, Mukositis nach RX, Diabetes, gastroösophagealer Reflux, Mundtrockenheit usw.
2-1-4- Schmerzen durch Mundkrebs – Patient über 50, Alkoholiker und Raucher, typische infiltrierende Ulzeration mit Verhärtung an der Basis…..
- Iatrogene Schmerzen: Jede Mundpflege kann lokalisierte oder ausstrahlende Schmerzen (OCE, Operation) und Alveolitis verursachen.
- Speichelschmerzen Lithiasis, Entzündungen, Tumoren der Speicheldrüsen durch Veränderungen des Drüsenparenchyms und des Speichels. Häufig wird das Gougerot-Sjögren-Syndrom beobachtet.
- Knochenschmerzen bei seniler Osteoporose machen den Oberkieferknochen anfälliger: – Frakturen (auch wenn die betroffene Person weniger stark belastet ist als junge Menschen), Osteitis aufgrund einer Gefäßzerstörung, der Knochen kann sich schlecht verteidigen und seine Regenerationsfähigkeit ist verringert, Tumore, ORN bei Strahlentherapie in der Vorgeschichte.
- Gesichtsschmerzen HNO-Ursprungs *Klinische Untersuchung der akuten Kieferhöhlenentzündung, Schmerztopographie (Wangenknochen), NMP-Röntgenaufnahme bestätigt die Diagnose. *andere Sinusitis: Stirnhöhlenentzündung, Siebbeinhöhlenentzündung, Keilbeinhöhlenentzündung.*
- Orofaziale Augenschmerzen. Periorbitale Schmerzen mit eingeschränkter Sehschärfe, Photophobie, andere Augenerkrankungen (Optikusneuritis, Glaukom usw.)
- Orofaziale Schmerzen im Rahmen von DAM = Adaptionsschwäche des Kausystems bei einer Okklusions- oder Parafunktionsstörung verstärkt durch eine psychische Störung. = polymorphe klinische Einheit, die junge Personen zwischen 20 und 40 Jahren betrifft, bei älteren Personen jedoch keine Ausnahme darstellt und bei denen ein deutlicher Frauenanteil besteht.
Klinisch
*Gelenkschmerzen: Bandscheibenverlagerung (Geräusche) – Die Kiefergelenke unterliegen Veränderungen im Zusammenhang mit allgemeinen Erkrankungen (Rheuma, Osteoporose und anderen degenerativen Erkrankungen). – Diese betreffen die Gelenkflächen (Kondylen) und den Bandscheibenapparat. – Knochen- und Muskelalterung – Veränderung des Zahnbisses, Verringerung der vertikalen Dimension
*Muskelschmerzen: Muskelatrophie und -hypotonie ==) projizieren in den Muskelprojektionsbereich. Eine Projektion auf die Zähne führt zu Extraktionen, die das DAM durch den Verlust der hinteren Keilbildung verschlimmern. 27 *extramanduzierende Zeichen: durch Ausbreitung von Spasmen – Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich **otologische Zeichen: Tinnitus, Gefühl verstopfter Ohren – kraniospinale Haltungsstörungen (Ätiologie zunehmend belastet: Halswirbelsäulenfehlstellung, Skoliose, Haltung während des Schlafes
Behandlung :
* schmerzhafte Episode: Analgetika (Stufe 1, 2), NSAR, wenn kein CI vorhanden ist, Muskelrelaxantien (Tetrazepam, Coltramyl, Mydocalm usw.). * Ätiologische Behandlung, adäquate prothetische Versorgung. 28
*psychologische Unterstützung – Aufklärungssitzung: Beruhigen Sie den Patienten durch Erklärung der Ätiopathogenese – Einbeziehung des Patienten = Therapieerfolg. – Beseitigung schlechter Angewohnheiten (Onychophagie) – Begrenzung der Unterkieferkinese – Selbstmassage der Muskeln – Unterkiefer in Ruheposition und Vermeidung von Zahnkontakt: Sprechen Sie „N“ aus, indem Sie die Zunge hinter den oberen INC legen und einen Gegenstand dazwischenschieben: einen Stift. -Korrektur des Schließweges -Korrektur von Haltungsanomalien.
- IDIOPATHISCHE OROFAZIALE SCHMERZEN
Der Mechanismus ist nicht vollständig identifiziert, daher ist die Behandlung schwierig. Woda und Pionchon (2001) klassifizieren in diesem Rahmen idiopathischer orofazialer Schmerzen: Atypische Gesichtsschmerzen, atypische Odontalgie, Glossodynie, idiopathische orofaziale Myalgie.
*Das psychologische Profil dieser missverstandenen Patienten, die dringend Linderung benötigen, und die Unfähigkeit des Arztes, darauf zu reagieren, führen zu einem „medizinischen Nomadentum“, das die Situation noch komplizierter macht.
*überwiegend bei Frauen (Angst, Stress, Nägelkauen).
- Atypische Gesichtsschmerzen – betrifft Mund, Kiefer und Gesicht – vom Patienten als “schrecklich” bezeichnet – Art des Brennens, Ziehens, Zusammenziehens, Bewegung im Knochen – nur tagsüber, keine Triggerzone – auf lange Sicht breitet sich der Schmerz aus, ohne das V zu respektieren – wird bilateral – Dysästhesie,
Parästhesie – Vorangegangen durch ein versehentliches oder chirurgisches Mikrotrauma (Zahnmedizin, HNO, Kieferchirurgie)
– Psychologische Faktoren: Depression, Angst, Krebsphobie.
- Atypischer Zahnschmerz – entspricht der Zahnlokalisation eines atypischen Schmerzes – der Schmerz betrifft gesunde Zähne (PM, M sup) – anhaltender, dumpfer, tiefer Schmerz – wird nicht durch thermische oder chemische Reize ausgelöst – widersteht lokaler Betäubung – wandert zu einem anderen Zahn, wenn dieser gezogen wird – Konzept des „Phantomzahns“: anhaltender Schmerz nach Avulsion – neuropathische Ätiologie
= möglich (nicht bestätigt).
- Stomatodynie und Glossogynie
„Burning-Mouth-Syndrom“ – Patientin: Frau + 60 Jahre (nach der Menopause) oder 50–70 Jahre = abnormes Brennen oder Kribbeln psychogenen funktionellen Ursprungs, beschränkt auf die Zunge = Glossodynie (2/3) oder Zahnfleisch, Lippen, Gaumen = Stomatodynie. = orale Parästhesie (Demange 1996). *Die Beschreibung ist sehr detailliert: Kribbeln, Schwellung, Jucken, Brennen… *Dauerhaftes, dumpfes Unbehagen, das jede berufliche Tätigkeit unmöglich macht
*chronisch, kontinuierlich, beidseitig, ohne organische Ursache *Mundtrockenheit, Geschmacksstörungen *Beginn = im Zusammenhang mit Zahnpflege, emotionalem Kontext *Schmerzmittel = keine Wirkung.
- Atypische orofaziale Myalgie
-myofaziale Schmerzen (im gesamten Gesicht), insbesondere in der Kaumuskulatur
*2 Krankheitsbilder: -idiopathische Kopfschmerzen = Spannungskopfschmerzen -idiopathische Arthromyalgie. – Remissionsphasen = häufig – Untersuchung findet Spannungsstränge und Triggerpunkte – Wahrscheinliche Ätiopathogenese: Ischämie durch anhaltende Anstrengung der Kaumuskulatur würde eine Desensibilisierung des Vasodilatatorsystems, eine Verringerung der Durchblutung sowie Stoffwechsel- und Gewebeveränderungen der Muskulatur bewirken.
- Behandlung – multidisziplinäre Betreuung : Neurologe, Psychologe, Psychiater – klassische Schmerzmittel: keine Wirkung – dem Patienten zuhören, sein „ärztliches Nomadentum“ beenden – Verhaltenstherapien vorschlagen: Entspannungstechniken, Freizeitaktivitäten – selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Antidepressiva) = wirksam – Antikonvulsiva – Neuroleptika, Anxiolytika, Schmerzmittel = nutzlos – derzeit: lokale Mittel: Clonazepam = wirksam – Antihistaminika: gewisse Wirksamkeit bei Glossodynie.
Diagnostischer Ansatz
Klinische Untersuchung
- ANAMNESE : Hören Sie dem Patienten zu, wie er seine „schmerzhafte Geschichte“ erzählt und klären Sie die Symptome der Schmerzen
*Hinweis: Alter, psychologisches Profil, Beruf, allgemeine Vorgeschichte, stomatologisches (missbräuchliches Exo-) „Nomadentum“
*Schmerz: Datum des Beginns, Art des Beginns: plötzlich, fortschreitend, spontan, provoziert, -Verlauf: akut, chronisch (6 Monate = chronischer Schmerz = Krankheit) -Semologie: elektrischer Schock, „Blitz“, pulsierend, parästhetisch, brennend -anhaltend, in Schüben mit oder ohne Pause -jüngste Verschlechterung -Dauer des Anfalls: Sekunde, Minute, Stunde 38 -Topographie: Rumpf, Enden, mehrere Gebiete -Auslösende Ursachen: Funktionen, Schlaflosigkeit, Angst, Stress -Vorhandensein einer „Triggerzone“ -Vorhandensein von Warnsignalen: Instabilität, Stimmungsstörungen (Aura der Migräne) -Anzeichen
Begleiterscheinungen: vasomotorische und sekretorische Phänomene, Verdauungsbeschwerden (Übelkeit, Erbrechen)
-Bereits etablierte Therapien, Wirksamkeit? – Auswirkungen von Schmerzen auf das Leben des Patienten ++
- Klinische Untersuchung : gründlich, gute Beleuchtung – Inspektion: Suche nach Gesichtsanomalien, Erythem, Ausschlag, Schwellung – Palpation: sanft, präzise: von Gesicht und Hals entlang der Knochenkonturen, ATM, Gesichtsmuskeln, Hals, Schultern usw. – Empfindlichkeit: V, IX, VII – Adenopathien
-arterielle und venöse Strukturen -endoorale Untersuchung: Mundöffnung (Trismus), Mundschlussweg, Hygiene, dentoparodontaler Zustand, Zunge, Gaumen, Schleimhautfalten, Oropharynx. – Hohlräume: Nebenhöhlen, Nasenhöhlen, Augenhöhlen. ==) Es liegt eine Diagnose mit hoher Wahrscheinlichkeit vor.
Zusatzuntersuchungen – Orthopantomogramm, retroalveolär, Biss: dentale Ätiologie – CT, MRT: genauere Details – AngioMRT: Gefäßschmerzen – Ultraschall – Wesentliche Fachuntersuchungen (Schmerzen): Neuro++, HNO, Augenheilkunde und weitere auf Anfrage – Neurologische Beurteilungsskalen: *VAS: visuelle Analogskala *Sensorische Exploration: Stechen / Berühren, heiß / kalt
*Geschmackstests IX: süß / salzig
Therapeutische Mittel:
Die Fortschritte im Bereich des Verständnisses der Neurobiologie des Schmerzes stehen im Gegensatz zur Arzneimittelbehandlung, die hinsichtlich ihrer pharmakologischen Konzepte immer noch auf drei Arten von schmerzstillenden Molekülen basiert. WHO hat Schmerzmittel klassifiziert
in 3 Stufen oder Ebenen, um eine Priorisierung dieser Medikamente nach ihrem Wirksamkeitsgrad und ihrem Nutzen-Risiko-Verhältnis zu ermöglichen:
Stufe 1 wird durch nicht-morphinhaltige Analgetika (periphere oder leichte Analgetika) repräsentiert , die eine Wirkung auf periphere Nozizeptoren haben: Paracetamol, Aspirin und
nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente.
Stufe 2 : Kombinationen zwischen Analgetika der Stufe 1 und schwachen Morphin-Analgetika oder geringfügigen Opiatderivaten (Codein, Dextroproxyphen), um einen synergistischen Effekt zu erzielen. Stufe 3 wird durch starke Morphinagonisten repräsentiert , die zur Klasse der Narkotika bzw. zentral wirkenden Analgetika gehören.
Koanalgetika: Sie sind oft nützlich und manchmal unerlässlich in der therapeutischen Behandlung:
- Antidepressiva : Amitriptylin (Laroxyl) wird bei bestimmten hartnäckigen Schmerzen in einer niedrigeren Dosierung als die Antidepressiva-Dosierung verschrieben: 25 bis 75 mg/Tag;
Muskelrelaxantien (reduzieren polysynaptische Rückenmarksreflexe, die reflektorische Muskelkontraktionen erzeugen)
- Kortikosteroide (Wirkung auf die Genexpression, unter anderem von Mediatoren, die an der Kontrolle nozizeptiver Botschaften beteiligt sind)
- Antiepileptika :
- Carbamazepin (Tegretol) als Erstlinienbehandlung bei essentieller Neuralgie. Es stellt auch einen diagnostischen Test dar, da es in 70 bis 80 % der Fälle kurzfristig wirksam ist. Die wirksame Dosierung beträgt durchschnittlich 600 bis 1200 mg/Tag, was die Schwellendosen darstellt. Die Behandlung wird schrittweise eingeführt, um eine bessere Verträglichkeit zu ermöglichen.
;
- Pregabalin (Lyrica): Gaba-Analogon (inhibitorischer Neurotransmitter), verschrieben bei peripheren neuropathischen Schmerzen mit 150 mg/Tag, die Dosis wird je nach Ansprechen und Verträglichkeit erhöht
- Spasmolytika
- Anxiolytika (amnesische Wirkung; Benzodiazepine verändern nicht die Wahrnehmung schmerzhafter Reize, verringern aber deren emotionale Wirkung)
- Als Adjuvans verschriebenes Vitamin B1-B6 spielt eine wesentliche metabolische Rolle bei der Zellfunktion und der Übertragung von Nervenimpulsen.
Neurochirurgie und physikalische Medizintechniken:
- Neurostimulation (mithilfe von Elektroden, die elektrischen Strom erzeugen):
- Bei transkutaner Anwendung bei Deafferenzierungsschmerzen stimuliert es die großen myelinierten Fasern, die die Tastsensibilität leiten, und verstärkt die Gate-Kontrolle.
- Medulla verstärkt die hemmende Wirkung der hinteren Rückenmarksbahnen, die Elektroden werden subkutan platziert und nach Versagen der transkutanen Elektroden eingesetzt.
- Ablative Techniken zur Behandlung von Schmerzen aufgrund übermäßiger Nozizeption umfassen Eingriffe an den Hirnnerven (Thermokoagulation, die selektiv die kleinen nozizeptiven Fasern zerstört, während die großen Fasern des GASSER-Ganglions geschont werden) und den peripheren Nerven.
- Bei essentieller Gesichtsneuralgie führt der Widerstand gegen medizinische Behandlungen zu folgenden Maßnahmen:
- Infiltration des Nervs mit einem Lokalanästhetikum an der Triggerzone (sofortige, aber vorübergehende Sedierung)
- Alkoholisierung des betroffenen Endastes mit 60° Alkohol nach örtlicher Betäubung (Linderung für ca. 1 Jahr)
- Die perkutane Thermokoagulation sorgt für Sedierung und erhält gleichzeitig die Tastsensibilität so weit wie möglich (ein Hochfrequenzgenerator zerstört schlecht oder nicht myelinierte Fasern).
- Mikrochirurgische Gefäßdekompression (Trennung des Nervs vom Gefäß)
- Periphere Neurotomie (Durchtrennung des Nervs, der dem schmerzenden Bereich entspricht, sorgt für eine dauerhafte Betäubung)
- Retrogasserische Neurotomie (Durchtrennung der sensiblen Wurzel am Austritt aus dem Ganglion über den temporalen und extraduralen Weg)
- Zervikale oder endokraniale Neurotomie für das IX.
- Die Massagetherapie kombiniert physikalische Medizin und Rehabilitationstechniken: Hydrotherapie, Kryotherapie, Elektrotherapie, Infrarot, Vibrationen.
- Weitere Mittel: Psychotherapeutische Ansätze, Akupunktur, Mesotherapie.
ABSCHLUSS
Obwohl orofaziale Schmerzen ein sehr häufiger Grund für eine Konsultation sind, sind sie ein klinisches Element vieler Ätiologien. Bei Gesichtsschmerzen ist der Zahnarzt oft die erste Anlaufstelle. Da sie sich im V-Bereich befinden, werden sie mit Zahnschmerzen verwechselt. Jeder Schmerz erfordert eine stereotype klinische Untersuchung, sowohl exorbital als auch intraoral. Dies ist die beste Grundlage für eine angemessene paraklinische Beurteilung und verhindert, dass ungerechtfertigte Behandlungen (Zahnextraktionen) durchgeführt werden, die dem Patienten keine Linderung verschaffen. Die Kenntnis der verschiedenen klassischen Semiologien ermöglicht eine schnelle Behandlung dieser Schmerzen. Bei jeder verdächtigen Läsion in der Mundhöhle sollte eine Biopsie durchgeführt werden, um einen bösartigen Prozess auszuschließen. Medizinische Fakultät der BLIDA-Universität
Abteilung für Zahnmedizin
Orofaziale Schmerzen und Sedierung bei älteren Menschen
Zahnmedizinstudium im 4. Jahr
Modul: Geriatrische Zahnheilkunde
Kurs vorbereitet von: Dr. Ayoune.S
EINFÜHRUNG
Orofaziale Schmerzen = häufiger, beeinträchtigen stark beanspruchte Funktionen = unmittelbare Behinderung = Hauptgrund für die Konsultation. Sie stellen aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Ätiologien ernsthafte diagnostische und therapeutische Probleme dar:
- Zu ihrer großen klinischen Ähnlichkeit – bedingt durch ihre anatomische Komplexität – kommt noch eine schwer zu bewertende Komponente hinzu: die psychologische. Es liegt in der Verantwortung des Zahnarztes, diese zu diagnostizieren, wenn das klinische Bild ausreichend suggestiv ist, und vor allem, die Patienten gegebenenfalls an die entsprechenden Fachärzte zu überweisen (um unnötige Untersuchungen zu vermeiden). Eine gute Diagnose setzt eine gute Behandlung voraus.
DEFINITIONEN
Es gibt mehrere Klassifikationen, die von der International Headache Society (IHS) und der International Association for the Study of Pain (IASP) unterstützt werden.
- Schmerz = „unangenehme Sinnes- und Gefühlserfahrung, die mit einer tatsächlichen oder potenziellen Gewebeverletzung verbunden ist oder im Sinne einer Verletzung beschrieben wird“
Bei orofazialen Schmerzen identifizieren wir, wie bei jeder schmerzhaften Erfahrung, mindestens zwei Komponenten:
- – sensorisch-diskriminative Komponente: verbunden mit der Wahrnehmung der Eigenschaften des nozizeptiven Reizes: Art, Intensität, Dauer, Ort
- – emotionale Komponente: stellt die unangenehme oder abstoßende Natur dieser Erfahrung dar und macht sie dadurch unerträglich.
Dieser Aspekt kann dazu beitragen, die Entwicklung von Schmerzen hin zu Chronizität zu fördern (Chapman und Gavrin 1999; Price 2000; Lavigne et al. 2005).
Die Verringerung der emotionalen Komponente von Schmerzen hat einen doppelten therapeutischen Nutzen: – Linderung akuter Schmerzen – Verhinderung der Entstehung chronischer Schmerzen (Krankheit).
KLINISCHE STUDIE ZU OROFAZIALEM SCHMERZ:
- NEURALGIE des Gesichts oder NEUROGENE GESICHTSSCHMERZEN (neuropathisch)
Es handelt sich um schmerzhafte Phänomene, die durch eine Reizung der sensorischen Nerven im Gesicht entstehen (V, IX). Man unterscheidet:
- Idiopathische essentielle Neuralgie – Symptomatische Neuralgie als Folge einer bestimmten neurologischen, vaskulären, tumorösen oder anderen Erkrankung (Piot 1997)
1-1-ESSENTIAL NEURALGIE DES V
Die Diagnose basiert auf dem klinischen Bild: Merkmale des Schmerzes V-Neuralgie, definiert von der IASP (2003): „plötzlicher, wiederkehrender Schmerz, im Allgemeinen einseitig, in Form eines Stechens von kurzer Dauer im Bereich eines oder mehrerer Äste des Trigeminusnervs“.
Berühren Sie mehr Frauen als Männer (3/2)
Semiologie des Schmerzes
„Grauenhaft“, blitzartig, paroxysmal • Vom Patienten gut beschrieben: elektrischer Schlag, Stechen, Quetschen, Reißen. • Schmerzhafte Anfälle dauern einige Sekunden bis 1 bis 2 Minuten • Frequenz
= 1 bis 10 Ausbrüche (Krisen)/Tag, insbesondere tagsüber • Ausbrüche = abwechselnd mit Refraktärphasen (Ruhe)
Schmerz = spontan, aber insbesondere ausgelöst durch Stimulation oder Berührung der Schleimhaut oder Haut = Triggerzone *Erregung dieser Zone erfolgt: Funktion, sensorische Stimulation (Licht, Lärm). Während der Krise: Patient bleibt erstarrt, bewegungslos, angespannt = „Trousseau-schmerzhafter Tic“ * Schmerz = streng einseitig, betrifft 1 Ast des V. oft V2, selten V3, ausnahmsweise V1
- Ätiologie: + wahrscheinlich = Kleinhirnarterie komprimiert die Nervenwurzel an der Eintrittszone auf Höhe der Brücke *vaskulär-nervöser Konflikt auf Höhe des Trigeminusganglions, festgestellt während angiographischer MRT-Sequenzen = Schmerzen aufgrund von Gefäßkompression
- Behandlung *Carbamazepin = diagnostischer und therapeutischer Test (getestet 1996, 2003, 2004), wirksam in 80 % der Fälle (kurzfristig) (Tégrétol®)
Hinweis: Es ist zu beachten, dass sich die Symptome umso stärker verändern können, je länger die Neuralgie besteht:
– Die Anfälle werden häufiger. – Die Ruhephasen werden kürzer und verschwinden manchmal ganz. – Die Behandlung wird trotz hoher Dosen unzureichend …
- SYMPTOMATISCHE NEURALGIE DES V
- Semiologie : starker Schmerz + anhaltender Grundschmerz * brennender, reißender oder dysästhesieartiger Schmerz * keine Triggerzone * Vorhandensein vasomotorischer Zeichen * neurologische Untersuchung: Verringerung oder Aufhebung des Hornhautreflexes, Hypästhesie im V-Bereich, Parese und Amyotrophie der Schläfen- und Massetermuskulatur, extrageminale neurologische Beeinträchtigung: Taubheit, Gleichgewichtsstörung.
- Ätiologien • Zentrale Ursachen: bulbäre Läsionen, protuberante: Tumoren, Schlaganfall, Multiple Sklerose. • Periphere Ursachen: *Mononeuropathie: häufige Ursachen: -postherpetische oder herpetische Neuralgie: Verbrennungen oder Dysästhesien, die länger als 3 Monate nach dem Hautausschlag anhalten, beeinträchtigen V1 (virale Mittel = unzureichend). *Neuralgie als Symptom einer ausgedehnten Läsion (Tumor oder Infektion) des Felsenbeins, des Ganglion Gasseri *Schmerzhafte Anästhesie des V (Rumpfes) bei Gesichtstraumata, HNO-Operationen, nach Strahlentherapie
- Diagnose und Behandlung * Diagnose +: anhaltende Schmerzen, keine „Triggerzone“, neurologische Anomalie *TTT = ätiologisch (zugänglich) oder Neurochirurgie
- Essentielle Neuralgie des 9. Glossopharyngealgesichts
- Epidemiologie
Seltener als NFE • 1 Fall von 70 bis 100 NFE • Betrifft Erwachsene über 60 Jahre
- Semiologie Sehr ähnlich wie NFE, nur die Topographie ändert sich *Schmerzen in Schüben *einseitig, meist links • Lokalisation: Mandel, Zungengrund Ausstrahlung in Ohr und Winkel
Unterkiefer, CAE. *isolierte otalgische Form, verwechselt mit der Otitis-Form • „Triggerzone“: Zungengrund, Rachenschleimhaut, Mandelregion (CA, Ohrmuschel = selten)
- Auslöser: Schlucken, Husten, Kopfdrehung (nicht kauen = NFE) •
- Begleitsymptome : Husten, Hypersalivation, Rhythmusstörungen (Hypotonie, Synkope) • Schmerzen im hinteren Rachenraum beim Schlucken + Synkope weisen auf die Diagnose hin •
- Behandlung *gleiches Schema wie NFE: Carbamazepin *Infiltration und Alkoholisierung des IX
*endokranielle oder zervikale Neurotomie.
- GESICHTSSCHMERZEN Zahnärztliche, HNO- und Augenärzte
- Stomatologische Gesichtsschmerzen Bei den wenigsten älteren Menschen sind die natürlichen Zähne bereits durch alte und schlecht angepasste prothetische Restaurationen ersetzt. Wenn die Zähne jedoch weiterhin vorhanden sind, können wir Folgendes beobachten:
- Zahn- und Zahnfleischschmerzen: Pulpaschmerzen: leicht (Verkalkung der Pulpa und Zahnschmelzabrasion) **Zahnrisse (Frakturen) *Zähne behalten trotz Rezessionen, die Wurzeln und Furkationen freilegen, eine zufriedenstellende Stärke.
- Stomatologische Gesichtsschmerzen Bei den wenigsten älteren Menschen sind die natürlichen Zähne bereits durch alte und schlecht angepasste prothetische Restaurationen ersetzt. Wenn die Zähne jedoch weiterhin vorhanden sind, können wir Folgendes beobachten:
2-1-2-Parodontalschmerzen: Das Parodontium erleidet eine physiologische Altersatrophie: Der Knochen ist osteoporotisch. Desmodontitis: selten bei älteren Menschen, da sie durch physiologische Sklerose außer im apikalen Bereich unempfindlich werden (Granulom ++)
2-1-3-Schleimhautschmerzen: Erosionen oder Ulzerationen, die durch vernachlässigte Mundhygiene oder Reizungen durch alte prothetische oder konservative Restaurationen (Amalgam) verursacht werden. Die Verhornung des Zahnfleischepithels wird verstärkt, was die Entstehung leukokeratotischer Läsionen begünstigt. Besonders schmerzhaft sind Geschwüre durch Virusinfektionen (Gürtelrose, Herpes). Häufig kommt es zu mykotischen Infektionen. Wenn die Ätiologie nicht gefunden wird, ist eine Biopsie erforderlich. – Läsionen im Zusammenhang mit allgemeinen Pathologien mit oraler Komponente: Erythema multiforme, Pemphigus, Mukositis nach RX, Diabetes, gastroösophagealer Reflux, Mundtrockenheit usw.
2-1-4- Schmerzen durch Mundkrebs – Patient über 50, Alkoholiker und Raucher, typische infiltrierende Ulzeration mit Verhärtung an der Basis…..
- Iatrogene Schmerzen: Jede Mundpflege kann lokalisierte oder ausstrahlende Schmerzen (OCE, Operation) und Alveolitis verursachen.
- Speichelschmerzen Lithiasis, Entzündungen, Tumoren der Speicheldrüsen durch Veränderungen des Drüsenparenchyms und des Speichels. Häufig wird das Gougerot-Sjögren-Syndrom beobachtet.
- Knochenschmerzen bei seniler Osteoporose machen den Oberkieferknochen anfälliger: – Frakturen (auch wenn die betroffene Person weniger stark belastet ist als junge Menschen), Osteitis aufgrund einer Gefäßzerstörung, der Knochen kann sich schlecht verteidigen und seine Regenerationsfähigkeit ist verringert, Tumore, ORN bei Strahlentherapie in der Vorgeschichte.
- Gesichtsschmerzen HNO-Ursprungs *Klinische Untersuchung der akuten Kieferhöhlenentzündung, Schmerztopographie (Wangenknochen), NMP-Röntgenaufnahme bestätigt die Diagnose. *andere Sinusitis: Stirnhöhlenentzündung, Siebbeinhöhlenentzündung, Keilbeinhöhlenentzündung.*
- Orofaziale Augenschmerzen. Periorbitale Schmerzen mit eingeschränkter Sehschärfe, Photophobie, andere Augenerkrankungen (Optikusneuritis, Glaukom usw.)
- Orofaziale Schmerzen im Rahmen von DAM = Adaptionsschwäche des Kausystems bei einer Okklusions- oder Parafunktionsstörung verstärkt durch eine psychische Störung. = polymorphe klinische Einheit, die junge Personen zwischen 20 und 40 Jahren betrifft, bei älteren Personen jedoch keine Ausnahme darstellt und bei denen ein deutlicher Frauenanteil besteht.
Klinisch
*Gelenkschmerzen: Bandscheibenverlagerung (Geräusche) – Die Kiefergelenke unterliegen Veränderungen im Zusammenhang mit allgemeinen Erkrankungen (Rheuma, Osteoporose und anderen degenerativen Erkrankungen). – Diese betreffen die Gelenkflächen (Kondylen) und den Bandscheibenapparat. – Knochen- und Muskelalterung – Veränderung des Zahnbisses, Verringerung der vertikalen Dimension
*Muskelschmerzen: Muskelatrophie und -hypotonie ==) projizieren in den Muskelprojektionsbereich. Eine Projektion auf die Zähne führt zu Extraktionen, die das DAM durch den Verlust der hinteren Keilbildung verschlimmern. 27 *extramanduzierende Zeichen: durch Ausbreitung von Spasmen – Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich **otologische Zeichen: Tinnitus, Gefühl verstopfter Ohren – kraniospinale Haltungsstörungen (Ätiologie zunehmend belastet: Halswirbelsäulenfehlstellung, Skoliose, Haltung während des Schlafes
Behandlung :
* schmerzhafte Episode: Analgetika (Stufe 1, 2), NSAR, wenn kein CI vorhanden ist, Muskelrelaxantien (Tetrazepam, Coltramyl, Mydocalm usw.). * Ätiologische Behandlung, adäquate prothetische Versorgung. 28
*psychologische Unterstützung – Aufklärungssitzung: Beruhigen Sie den Patienten durch Erklärung der Ätiopathogenese – Einbeziehung des Patienten = Therapieerfolg. – Beseitigung schlechter Angewohnheiten (Onychophagie) – Begrenzung der Unterkieferkinese – Selbstmassage der Muskeln – Unterkiefer in Ruheposition und Vermeidung von Zahnkontakt: Sprechen Sie „N“ aus, indem Sie die Zunge hinter den oberen INC legen und einen Gegenstand dazwischenschieben: einen Stift. -Korrektur des Schließweges -Korrektur von Haltungsanomalien.
- IDIOPATHISCHE OROFAZIALE SCHMERZEN
Der Mechanismus ist nicht vollständig identifiziert, daher ist die Behandlung schwierig. Woda und Pionchon (2001) klassifizieren in diesem Rahmen idiopathischer orofazialer Schmerzen: Atypische Gesichtsschmerzen, atypische Odontalgie, Glossodynie, idiopathische orofaziale Myalgie.
*Das psychologische Profil dieser missverstandenen Patienten, die dringend Linderung benötigen, und die Unfähigkeit des Arztes, darauf zu reagieren, führen zu einem „medizinischen Nomadentum“, das die Situation noch komplizierter macht.
*überwiegend bei Frauen (Angst, Stress, Nägelkauen).
- Atypische Gesichtsschmerzen – betrifft Mund, Kiefer und Gesicht – vom Patienten als “schrecklich” bezeichnet – Art des Brennens, Ziehens, Zusammenziehens, Bewegung im Knochen – nur tagsüber, keine Triggerzone – auf lange Sicht breitet sich der Schmerz aus, ohne das V zu respektieren – wird bilateral – Dysästhesie,
Parästhesie – Vorangegangen durch ein versehentliches oder chirurgisches Mikrotrauma (Zahnmedizin, HNO, Kieferchirurgie)
– Psychologische Faktoren: Depression, Angst, Krebsphobie.
- Atypischer Zahnschmerz – entspricht der Zahnlokalisation eines atypischen Schmerzes – der Schmerz betrifft gesunde Zähne (PM, M sup) – anhaltender, dumpfer, tiefer Schmerz – wird nicht durch thermische oder chemische Reize ausgelöst – widersteht lokaler Betäubung – wandert zu einem anderen Zahn, wenn dieser gezogen wird – Konzept des „Phantomzahns“: anhaltender Schmerz nach Avulsion – neuropathische Ätiologie
= möglich (nicht bestätigt).
- Stomatodynie und Glossogynie
„Burning-Mouth-Syndrom“ – Patientin: Frau + 60 Jahre (nach der Menopause) oder 50–70 Jahre = abnormes Brennen oder Kribbeln psychogenen funktionellen Ursprungs, beschränkt auf die Zunge = Glossodynie (2/3) oder Zahnfleisch, Lippen, Gaumen = Stomatodynie. = orale Parästhesie (Demange 1996). *Die Beschreibung ist sehr detailliert: Kribbeln, Schwellung, Jucken, Brennen… *Dauerhaftes, dumpfes Unbehagen, das jede berufliche Tätigkeit unmöglich macht
*chronisch, kontinuierlich, beidseitig, ohne organische Ursache *Mundtrockenheit, Geschmacksstörungen *Beginn = im Zusammenhang mit Zahnpflege, emotionalem Kontext *Schmerzmittel = keine Wirkung.
- Atypische orofaziale Myalgie
-myofaziale Schmerzen (im gesamten Gesicht), insbesondere in der Kaumuskulatur
*2 Krankheitsbilder: -idiopathische Kopfschmerzen = Spannungskopfschmerzen -idiopathische Arthromyalgie. – Remissionsphasen = häufig – Untersuchung findet Spannungsstränge und Triggerpunkte – Wahrscheinliche Ätiopathogenese: Ischämie durch anhaltende Anstrengung der Kaumuskulatur würde eine Desensibilisierung des Vasodilatatorsystems, eine Verringerung der Durchblutung sowie Stoffwechsel- und Gewebeveränderungen der Muskulatur bewirken.
- Behandlung – multidisziplinäre Betreuung : Neurologe, Psychologe, Psychiater – klassische Schmerzmittel: keine Wirkung – dem Patienten zuhören, sein „ärztliches Nomadentum“ beenden – Verhaltenstherapien vorschlagen: Entspannungstechniken, Freizeitaktivitäten – selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Antidepressiva) = wirksam – Antikonvulsiva – Neuroleptika, Anxiolytika, Schmerzmittel = nutzlos – derzeit: lokale Mittel: Clonazepam = wirksam – Antihistaminika: gewisse Wirksamkeit bei Glossodynie.
Diagnostischer Ansatz
Klinische Untersuchung
- ANAMNESE : Hören Sie dem Patienten zu, wie er seine „schmerzhafte Geschichte“ erzählt und klären Sie die Symptome der Schmerzen
*Hinweis: Alter, psychologisches Profil, Beruf, allgemeine Vorgeschichte, stomatologisches (missbräuchliches Exo-) „Nomadentum“
*Schmerz: Datum des Beginns, Art des Beginns: plötzlich, fortschreitend, spontan, provoziert, -Verlauf: akut, chronisch (6 Monate = chronischer Schmerz = Krankheit) -Semologie: elektrischer Schock, „Blitz“, pulsierend, parästhetisch, brennend -anhaltend, in Schüben mit oder ohne Pause -jüngste Verschlechterung -Dauer des Anfalls: Sekunde, Minute, Stunde 38 -Topographie: Rumpf, Enden, mehrere Gebiete -Auslösende Ursachen: Funktionen, Schlaflosigkeit, Angst, Stress -Vorhandensein einer „Triggerzone“ -Vorhandensein von Warnsignalen: Instabilität, Stimmungsstörungen (Aura der Migräne) -Anzeichen
Begleiterscheinungen: vasomotorische und sekretorische Phänomene, Verdauungsbeschwerden (Übelkeit, Erbrechen)
-Bereits etablierte Therapien, Wirksamkeit? – Auswirkungen von Schmerzen auf das Leben des Patienten ++
- Klinische Untersuchung : gründlich, gute Beleuchtung – Inspektion: Suche nach Gesichtsanomalien, Erythem, Ausschlag, Schwellung – Palpation: sanft, präzise: von Gesicht und Hals entlang der Knochenkonturen, ATM, Gesichtsmuskeln, Hals, Schultern usw. – Empfindlichkeit: V, IX, VII – Adenopathien
-arterielle und venöse Strukturen -endoorale Untersuchung: Mundöffnung (Trismus), Mundschlussweg, Hygiene, dentoparodontaler Zustand, Zunge, Gaumen, Schleimhautfalten, Oropharynx. – Hohlräume: Nebenhöhlen, Nasenhöhlen, Augenhöhlen. ==) Es liegt eine Diagnose mit hoher Wahrscheinlichkeit vor.
Zusatzuntersuchungen – Orthopantomogramm, retroalveolär, Biss: dentale Ätiologie – CT, MRT: genauere Details – AngioMRT: Gefäßschmerzen – Ultraschall – Wesentliche Fachuntersuchungen (Schmerzen): Neuro++, HNO, Augenheilkunde und weitere auf Anfrage – Neurologische Beurteilungsskalen: *VAS: visuelle Analogskala *Sensorische Exploration: Stechen / Berühren, heiß / kalt
*Geschmackstests IX: süß / salzig
Therapeutische Mittel:
Die Fortschritte im Bereich des Verständnisses der Neurobiologie des Schmerzes stehen im Gegensatz zur Arzneimittelbehandlung, die hinsichtlich ihrer pharmakologischen Konzepte immer noch auf drei Arten von schmerzstillenden Molekülen basiert. WHO hat Schmerzmittel klassifiziert
in 3 Stufen oder Ebenen, um eine Priorisierung dieser Medikamente nach ihrem Wirksamkeitsgrad und ihrem Nutzen-Risiko-Verhältnis zu ermöglichen:
Stufe 1 wird durch nicht-morphinhaltige Analgetika (periphere oder leichte Analgetika) repräsentiert , die eine Wirkung auf periphere Nozizeptoren haben: Paracetamol, Aspirin und
nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente.
Stufe 2 : Kombinationen zwischen Analgetika der Stufe 1 und schwachen Morphin-Analgetika oder geringfügigen Opiatderivaten (Codein, Dextroproxyphen), um einen synergistischen Effekt zu erzielen. Stufe 3 wird durch starke Morphinagonisten repräsentiert , die zur Klasse der Narkotika bzw. zentral wirkenden Analgetika gehören.
Koanalgetika: Sie sind oft nützlich und manchmal unerlässlich in der therapeutischen Behandlung:
- Antidepressiva : Amitriptylin (Laroxyl) wird bei bestimmten hartnäckigen Schmerzen in einer niedrigeren Dosierung als die Antidepressiva-Dosierung verschrieben: 25 bis 75 mg/Tag;
Muskelrelaxantien (reduzieren polysynaptische Rückenmarksreflexe, die reflektorische Muskelkontraktionen erzeugen)
- Kortikosteroide (Wirkung auf die Genexpression, unter anderem von Mediatoren, die an der Kontrolle nozizeptiver Botschaften beteiligt sind)
- Antiepileptika :
- Carbamazepin (Tegretol) als Erstlinienbehandlung bei essentieller Neuralgie. Es stellt auch einen diagnostischen Test dar, da es in 70 bis 80 % der Fälle kurzfristig wirksam ist. Die wirksame Dosierung beträgt durchschnittlich 600 bis 1200 mg/Tag, was die Schwellendosen darstellt. Die Behandlung wird schrittweise eingeführt, um eine bessere Verträglichkeit zu ermöglichen.
;
- Pregabalin (Lyrica): Gaba-Analogon (inhibitorischer Neurotransmitter), verschrieben bei peripheren neuropathischen Schmerzen mit 150 mg/Tag, die Dosis wird je nach Ansprechen und Verträglichkeit erhöht
- Spasmolytika
- Anxiolytika (amnesische Wirkung; Benzodiazepine verändern nicht die Wahrnehmung schmerzhafter Reize, verringern aber deren emotionale Wirkung)
- Als Adjuvans verschriebenes Vitamin B1-B6 spielt eine wesentliche metabolische Rolle bei der Zellfunktion und der Übertragung von Nervenimpulsen.
Neurochirurgie und physikalische Medizintechniken:
- Neurostimulation (mithilfe von Elektroden, die elektrischen Strom erzeugen):
- Bei transkutaner Anwendung bei Deafferenzierungsschmerzen stimuliert es die großen myelinierten Fasern, die die Tastsensibilität leiten, und verstärkt die Gate-Kontrolle.
- Medulla verstärkt die hemmende Wirkung der hinteren Rückenmarksbahnen, die Elektroden werden subkutan platziert und nach Versagen der transkutanen Elektroden eingesetzt.
- Ablative Techniken zur Behandlung von Schmerzen aufgrund übermäßiger Nozizeption umfassen Eingriffe an den Hirnnerven (Thermokoagulation, die selektiv die kleinen nozizeptiven Fasern zerstört, während die großen Fasern des GASSER-Ganglions geschont werden) und den peripheren Nerven.
- Bei essentieller Gesichtsneuralgie führt der Widerstand gegen medizinische Behandlungen zu folgenden Maßnahmen:
- Infiltration des Nervs mit einem Lokalanästhetikum an der Triggerzone (sofortige, aber vorübergehende Sedierung)
- Alkoholisierung des betroffenen Endastes mit 60° Alkohol nach örtlicher Betäubung (Linderung für ca. 1 Jahr)
- Die perkutane Thermokoagulation sorgt für Sedierung und erhält gleichzeitig die Tastsensibilität so weit wie möglich (ein Hochfrequenzgenerator zerstört schlecht oder nicht myelinierte Fasern).
- Mikrochirurgische Gefäßdekompression (Trennung des Nervs vom Gefäß)
- Periphere Neurotomie (Durchtrennung des Nervs, der dem schmerzenden Bereich entspricht, sorgt für eine dauerhafte Betäubung)
- Retrogasserische Neurotomie (Durchtrennung der sensiblen Wurzel am Austritt aus dem Ganglion über den temporalen und extraduralen Weg)
- Zervikale oder endokraniale Neurotomie für das IX.
- Die Massagetherapie kombiniert physikalische Medizin und Rehabilitationstechniken: Hydrotherapie, Kryotherapie, Elektrotherapie, Infrarot, Vibrationen.
- Weitere Mittel: Psychotherapeutische Ansätze, Akupunktur, Mesotherapie.
ABSCHLUSS
Obwohl orofaziale Schmerzen ein sehr häufiger Grund für eine Konsultation sind, sind sie ein klinisches Element vieler Ätiologien. Bei Gesichtsschmerzen ist der Zahnarzt oft die erste Anlaufstelle. Da sie sich im V-Bereich befinden, werden sie mit Zahnschmerzen verwechselt. Jeder Schmerz erfordert eine stereotype klinische Untersuchung, sowohl exorbital als auch intraoral. Dies ist die beste Grundlage für eine angemessene paraklinische Beurteilung und verhindert, dass ungerechtfertigte Behandlungen (Zahnextraktionen) durchgeführt werden, die dem Patienten keine Linderung verschaffen. Die Kenntnis der verschiedenen klassischen Semiologien ermöglicht eine schnelle Behandlung dieser Schmerzen. Bei jeder verdächtigen Läsion in der Mundhöhle sollte eine Biopsie durchgeführt werden, um einen bösartigen Prozess auszuschließen.
Orofaziale Schmerzen und Sedierung bei älteren Menschen
Weisheitszähne können Schmerzen verursachen, wenn sie schief wachsen.
Keramikkronen bieten ein natürliches Aussehen und hohe Festigkeit.
Zahnfleischbluten beim Zähneputzen kann auf eine Zahnfleischentzündung hinweisen.
Durch kurze kieferorthopädische Behandlungen werden kleinere Fehlstellungen schnell korrigiert.
Komposit-Zahnfüllungen sind diskret und langlebig.
Für die Reinigung enger Zwischenräume sind Interdentalbürsten unverzichtbar.
Eine vitaminreiche Ernährung stärkt Zähne und Zahnfleisch.