PROTHETISCHE REHABILITATION BEI ÄLTEREN MENSCHEN

PROTHETISCHE REHABILITATION BEI ÄLTEREN MENSCHEN

Der Allgemeinzustand älterer Menschen weist spezifische anatomische, physiologische und psychologische Besonderheiten auf, die auch in der Mundhöhle nicht unbemerkt bleiben.

Dabei handelt es sich um Personen, die häufig an chronischen Erkrankungen (Diabetes, Bluthochdruck etc.) leiden und deshalb mehrere Medikamente einnehmen. Abgesehen von diesen Krankheiten können auch schwere Krankheiten mit einer schlechten Prognose vorliegen (Krebspatienten, die sich einer Strahlentherapie und Chemotherapie unterziehen). Bei medikamentösen und chirurgischen Behandlungen kommt es vor allem langfristig zu Nebenwirkungen sowie postoperativen Folgeerscheinungen und sogar Komplikationen.

Daher ist es selbstverständlich, dass ältere Menschen ohne Zähne, ob teilweise oder vollständig, mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen versorgt werden, die die Routineverfahren ergänzen.

II-Gewebeinvolution der Mundhöhle:

1-Zahn und Zahnbett:

Zahnhalskaries, Mylolyse, Wurzelenudationen und Wurzelkanalverkalkungen können die Grenzen prothetischer Restaurationen und der Wurzelkanalretention beeinträchtigen.

3-Resorption: Unter Resorption versteht man nach Ackermann das vollständige oder teilweise Verschwinden eines Organs, dessen Bestandteile nach und nach vom Blut- und Lymphkreislauf aufgenommen werden. Der Resorptionsgrad ist in den ersten Jahren nach der Extraktion am höchsten und stabilisiert sich danach. es ist im Oberkiefer geringer als im Unterkiefer

Dieses Phänomen ist in jedem Alter physiologisch, verstärkt sich jedoch mit zunehmendem Alter. 4- Merkmale eines resorbierten Unterkieferkamms:

Eine vergrößerte Zunge, Ungleichmäßigkeiten zwischen dem vorderen Zungenkamm und den TRMs und eine vestibuläre Sackgasse, die das Lesen erschwert.

  1. Merkmale eines resorbierten Oberkieferkamms:

Ein breites Vestibül von vorne nach hinten, ein dreieckiger Bogen, verblasste Tuberkeln, große paratuberositäre Tasche auf einer Seite (asymmetrische Resorption), ein horizontaler Schleier hinter den Gaumengruben

  1. Muskeln:

Muskelansätze verlieren ihre Ausgangsposition und die neuromuskuläre Kontrolle ist weniger effektiv. Dies gilt umso mehr für ältere Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Nicht zu vergessen ist, dass sich mit zunehmendem Alter ein ängstliches und gestresstes psychologisches Profil entwickelt, das die neuromuskuläre Koordination und Konzentration beeinträchtigt. Bei älteren zahnlosen Menschen ist eine Muskelatonie festzustellen.

  1. Gewebebrüchigkeit 8-Hyposialia

9-Ernährung

III-Funktionen:

Das Schlucken, eine angeborene Funktion, die vor der erworbenen Funktion der Phonation auftritt, scheint für die Mechanismen, die dento-dentalen Kontakt steuern, wichtiger zu sein, im Gegensatz zur Phonation, die bei Problemen der vorderen Stabilität eingreift und

hinter den PTAs, während zwischen den gegenüberliegenden künstlichen Zähnen kein Kontakt besteht. Die Sprache ist an jeder der als Praxis beschriebenen Funktionen beteiligt.

Alles wird vom Nervensystem gesteuert, das bei älteren Menschen geschwächt ist, was zu Sprachstörungen führt, die sich bei Gehörlosen und Schwerhörigen noch weiter verschärfen und zu möglichen Fehlfunktionen beim Schlucken führen können.

IV-Ästhetik:

  1. Neuromuskuläre Belastungen:

1 – Neuromuskuläre Kontrolle:

  1. Lösungen:

Herkömmliche herausnehmbare Prothesen (PTA, PAP):

  1. Klinische Untersuchung: Achten Sie auf pünktliche Termineinhaltung und kurze Sitzungen. Patient in Begleitung, sitzend und in liegender Position.
  2. Fingerabdrücke:
    1. Materialien: Erforderliche Kriterien:

-Biokompatibilität

-Flüssigkeit

-Benetzung: abhängig von der Speichelmenge

-Korrigierbare, reversible Abbindereaktion

-Kurze Abbindezeit

– Widerstandsfähigkeit gegen Hinterschneidungen (Elastizität)

Alginate vom Typ 1, Silikone vom Typ A und C sowie verzögert abbindende Harze sind die Materialien, die diese Kriterien am ehesten erfüllen.

  1. Techniken:

-Primärdrucke:

Für völlig negative Grate ist der phonetische Klein-Abdruck gut, da er abschnittsweise ist, Thiocol ist jedoch ein irritierendes Material. Die Verwendung des Landé-Führungsabdrucks ist aufgrund der Alginate vorzuziehen, obwohl dieser nicht abschnittsweise ist.

Wachsstopps am Abformlöffel verhindern Kompression (teilweise und vollständig)

Wenn die resorbierten Grate nicht negativ sind, bleibt der Alginatabdruck die Standardreferenz

-Sekundärdrucke:

Schnittweise Herstellung der Randfuge mit Kerrpaste Abformung der Auflagefläche mit flüssigem Silikon

McCrackens thermoplastischer Wachsabdruck bleibt angezeigt

-Piezografische Abdrücke und Tertiärabdrücke mit Dimethylpolysiloxanen materialisieren den prothetischen Korridor, formen aber auch die stabilisierenden polierten Oberflächen auf funktionale Weise.

-Der Konditionierungsabdruck aus verzögert abbindendem Harz ermöglicht eine fortschreitende Gewebeanpassung und neuroartikuläre Rehabilitation, um den Boden für die verwendete Prothese vorzubereiten.

– Auch für ältere zahnlose Menschen mit bereits versorgter Prothese ist die Unterfütterung von Abdrücken mit verzögert abbindendem Kunststoff eine Lösung, insbesondere wenn sie eine neue Prothese ablehnen.

  1. Okklusion:
    1. Referenzokklusion: Wahl zwischen RC und OIM gemäß:

🡪Der Zustand der Geldautomaten

🡪Die Natur der antagonistischen Arkade

🡪Posteriore Anpassung 3-1-POP-Anpassung:

Klinische Fortschritte in der oralen neuromuskulären Aktivität und das Aufkommen der Piezographie verleihen dieser Ebene eine dritte Dimension: die vestibulolinguale Breite, die beim resorbierten Unterkiefer so wichtig ist.

Campers Plan behält dennoch die Überlegungen der Piezologen bei, wird jedoch weitgehend ersetzt durch; die linguo-mandibuläre Ebene Zunge in Ruhe (Plan

Okklusion mit physiologischem Bezug) und durch den piezologischen Plan (Zunge und labiojugaler Riemen in Aktivität)

Es muss darauf geachtet werden, dass die vorderen oberen Zähne nicht so stark sichtbar sind wie bei jungen Menschen, da dies häufig zu einer falschen vertikalen Positionierung der Okklusionsebene führen würde.

  1. Der DV:

Der DVR gilt als Schlüssel zur Bestimmung der Höhe des unteren Gesichts bei völlig zahnlosen Patienten (LUSSAC).

Zur Feier des Tages ist bei jedem Zeitverlust die Verwendung eines DVR erforderlich (nicht bei völliger Zahnlosigkeit). Atemtechniken werden gegenüber Sprechen und Schlucken bevorzugt.

ELIM: Dies ist ein Abstand von 1 bis 3 mm, gemessen zwischen den Backenzähnen in Ruheposition.

Es handelt sich um einen dynamischen Raum, der mit zunehmendem Alter zunimmt, sofern das neuromuskuläre Gleichgewicht gut geblieben ist. (keine Muskelhypotonie oder -hypertonie)

Diese Inokklusion in vertikaler Richtung entspricht der Differenz zwischen der vertikalen Ruhedimension und der vertikalen Okklusionsdimension

Die Clearance der Okklusion variiert in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren:

  • Geschlecht: bei Männern wichtiger als bei Frauen;
  • Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Bänderlaxität zu, der Kopf neigt sich nach vorne und der Freiraum für die Okklusion nimmt ab (Änderung der Körperhaltung);
  • Angle-Klasse: Sie ist bei Retrognathen vergrößert und kann in Klasse II 10 bis 12 mm erreichen; Bei Prognathen der Klasse III ist die Verkleinerung zwischen 0,5 und 1 mm.

Der DVO:

🡪Vorextraktionsmethoden

🡪Die Unterkieferruhemethode: DVR-ELIM=DVO

🡪Ästhetische Beurteilung:

Die Beurteilung der „DVO“ anhand des Aussehens basiert auf der Feststellung der ästhetischen Harmonie des unteren Gesichtsdrittels.

Das ideale DVO ist mit einem ungezwungenen Gesicht und leichtem Lippenkontakt verbunden.

Durch Alterung und Gewebeerschlaffung werden die Unterkieferzähne stärker sichtbar. Diese Überlegungen sollten je nach Geschlecht, Gesichts- und Lippentyp sowie Alter angepasst werden.

Ästhetisch: Die Inzisalbefundung sollte nicht stereotyp beurteilt werden, sie variiert je nach Persönlichkeit, Alter und Geschlecht des Patienten.

Mit zunehmendem Alter werden die oberen Schneidezähne immer weniger sichtbar; bei Männern ist dieser Rückgang stärker ausgeprägt als bei Frauen.

Im Allgemeinen besteht bei älteren Frauen ein leichter Überhang der oberen Schneidezähne (ungefähr 1 mm), während bei Männern gleichen Alters die Oberlippe alle mittleren Schneidezähne des Oberkiefers bedeckt.

🡪DV schlucken = DVO

🡪DV der Phonation – 1 mm = DVO 3-3-Der RC:

Die angegebenen Techniken sind die Chevron-Technik und die Brill-Klinge mit beidhändiger Führung durch den Therapeuten.

3-4-Montage der Modelle auf einem semiadaptiven Artikulator

3-5-Montage der Prothesenzähne gemäß dem gewählten Okklusionskonzept:

Laut Nabid handelt es sich um eine piezologische Montage, die Schritte sind wie folgt:

🡪Unterkieferpiezographie

🡪 Piezologischer Okklusionsplan

🡪 Oberkiefer-Semipiezographie

🡪 Nicht anpassbarer Artikulator

🡪Nicht-anatomische Zähne aus Acryl oder Kompositharz

🡪 Unausgeglichene Okklusion Typ De Van:

Es handelt sich um eine Eindeckerbaugruppe: flacher POP und keine vertikale Überlappung. Diese Montage erfolgt mit nicht-anatomischen Zähnen. auf einem nicht anpassbaren (Nabid) oder semi-anpassbaren Artikulator. Bei exzentrischen Bewegungen des Unterkiefers sind die hinteren Zähne nicht unbedingt in Kontakt

Aufgrund des Fehlens okklusaler Reliefs ermöglicht diese Baugruppe problemlos eine Montage in der Klasse III, insbesondere aber in der Klasse II Div. 1.

  1. Einsetzen der üblichen Prothese: Beratung zu Hygiene, Ernährung, Verordnung von Adjuvantien und Medikamenten gegen Speichelprobleme.
  2. Okklusionskontrolle und Äquilibrierung

Wurzelstabilisierter herausnehmbarer Zahnersatz (PACSR/PAPSR):

Bei einer subtotal zahnlosen Person kann die Erhaltung von Wurzeln oder Zähnen mit guten extrinsischen und intrinsischen Werten in Betracht gezogen werden, solange keine Extraktion angezeigt ist.

Der Übergang zur völligen Zahnlosigkeit kann dank dieser Lösung in einer sanften Übergangsphase erreicht werden (das Trauma des Verlusts aller natürlichen Zähne stellt ein psychisches Handicap dar).

Die Propriozeption (Nahrungswahrnehmung und Unterkieferbewegungen) wird verbessert.

Als Haltemittel dienen supra- oder intraradikuläre Befestigungen (Stege und Axialbefestigungen), an denen die herausnehmbare Prothese befestigt wird. Halt und Stabilität bleiben durch die osteomuköse Stützfläche gewährleistet.

Der Aufdruck: Die Auswahl und Angabe der Materialien erfolgt nach der gleichen Logik wie oben.

Die Abformtechnik: Es handelt sich um eine zweistufige Abformung, um die Gewebedualität zu berücksichtigen.

Erster Schritt: Funktionelle Abformung der Schleimhautstützflächen

Zweiter Schritt: Funktionelles Verbinden der Kappen: Die Kappen und anschließend der Abdruck werden wieder in den Mund eingesetzt. Anschließend wird selbstpolymerisierendes Harz aufgetragen, um das PEI unter digitalem Druck mit den Kappen zu verbinden.

Okklusion: Für die Konzepte gelten die gleichen Gesetze wie für die konventionelle herausnehmbare Prothetik. Tatsächlich sollte die Propriozeption bei Funktionen (Herstellung von Okklusionskontakten beim Kauen und Schlucken) nicht eingesetzt werden. Es sind die posterior liegenden Prothesenzähne, die für die Okklusion sorgen, d.h. die Schleimhautsenkbarkeit kommt zum Ausdruck und die Stabilität der Prothesenbasen wird in diesem Fall wie bei einem völlig zahnlosen Menschen behandelt.

Extraradikuläre axiale Befestigungen im Mund. Patient mit 33-43 verbleibenden Zähnen (aber die Wurzeln sind ausgenutzt).

Intrados eines PACSR mit Reitern (die Stange liegt im Maul)

Festsitzender zahngetragener Zahnersatz:

Um eine Schädigung des Marks und das Risiko einer Infektion zu vermeiden, sollten Sie übermäßige Randpräparationen an lebenden Zähnen vermeiden.

Schützen Sie abgenutzte oder devitalisierte Zähne mit prothetischen Kronenrestaurationen.

Parodontale Anforderungen erfordern spezielle Konturformen, die die Reinigung durch die Beseitigung von Zahnzwischenräumen, die Reduzierung von Wölbungen und nicht komprimierende Brückenzwischenstücke erleichtern.

Um Ästhetik, Retention und Hygiene in Einklang zu bringen, wird die prothetische Grenze möglichst weit vom marginalen Zahnfleisch entfernt, höchstens juxtagingival, angeordnet.

Eine gewisse stabile Zahnbeweglichkeit wird im Rahmen eines gesunden Zahnhalteapparates, einer optimalen Mundhygiene, einer großen Anzahl verbleibender Zähne, eines ausgeglichenen Bisses und regelmäßiger Kontrolluntersuchungen akzeptiert. Tatsächlich müssen prothetische Rekonstruktionen großer Gelenke ihre Modifikation und einfache Anpassung an das mögliche Versagen fragwürdiger Pfeiler ermöglichen, die sich in intersupplementäre verwandeln, ohne den Umfang der festen Rekonstruktion zu beeinträchtigen.

Das Okklusionskonzept: Wahl zwischen Eckzahnfunktion, Gruppe, balanciert oder unbalanciert je nach Antagonistenprothese

Implantatprothesen:

Dieser Teil wird im nächsten Kurs behandelt (Implantatbehandlung bei älteren Menschen).

  1. ABSCHLUSS :

Mit dem Begriff Geriatrieprothese verbindet man häufig das Bild älterer Träger von Totalprothesen (Geriatrieprothese = Totalprothese). Diese vorgefasste Meinung trifft nicht mehr zu. Heutzutage sind geriatrische Prothesen in allen Formen herausnehmbarer Prothesen erhältlich , darunter auch vollständig implantatgetragene Geräte und festsitzende zahngetragene Prothesen. Dies stellt Zahntechniker, aber auch Hersteller von Zahnersatz vor neue Herausforderungen.

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  Weisheitszähne können Schmerzen verursachen, wenn sie schief wachsen.
Keramikkronen bieten ein natürliches Aussehen und hohe Festigkeit.
Zahnfleischbluten beim Zähneputzen kann auf eine Zahnfleischentzündung hinweisen.
Durch kurze kieferorthopädische Behandlungen werden kleinere Fehlstellungen schnell korrigiert.
Komposit-Zahnfüllungen sind diskret und langlebig.
Für die Reinigung enger Zwischenräume sind Interdentalbürsten unverzichtbar.
Eine vitaminreiche Ernährung stärkt Zähne und Zahnfleisch.
 

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