Prävention bei Kindern
Besser aufklären als heilen
Es handelt sich um eine lange Erziehung, die bereits in jungen Jahren beginnt, denn mit bloßem Zähneputzen ist es nicht getan. Treffen Sie die richtigen Entscheidungen. Denken Sie daran, neben Ihrer Zahnbürste auch die Zahnbürste oder Zahnseide zu verwenden, wenn es nötig ist.
*Der erste Schritt zum Erreichen des Ziels ist das Erlernen des Zähneputzens.
*Zweiter Schritt: Wählen Sie eine Zahnbürste entsprechend dem Alter des Kindes und zögern Sie nicht, sie häufig zu wechseln!
*Denken Sie schließlich daran, eine Zahnpasta mit Fluorid in der richtigen, dem Alter des Kindes angepassten Dosierung zu verwenden und gegebenenfalls Fluoridpräparate einzunehmen.
Die verschiedenen Arten der Prävention
- Primärprävention: durch Aufklärung, Motivation und Information,
- Sekundärprävention: Früherkennung und Behandlung.
- Die Tertiärprävention bekämpft Rückfälle und beugt späteren Verschlechterungen vor
II/FRÜHDIAGNOSE
Der Arzt muss alle Gewebe in dem Bereich, für den er verantwortlich ist, systematisch überprüfen. Neben den klassischen Diagnoseinstrumenten Spiegel-, Sonden-, Intraoral- und Panoramaröntgen sind die quantitative Laserfluoreszenz und die Translumineszenz zwei der effizientesten Instrumente zur Diagnose.
Der Zahnarzt muss alle Gewebe des Mundes, Gesundheit, Farbe,
Konsistenz, Zustand und Stellung der Zähne, der Schleimhäute und des Zahnhalteapparates.
Kariesrisikobewertung
Ein wichtiger Bestandteil ist die Ermittlung des Kariesrisikos anhand des vorhandenen Zahnbelags und der Kariesanamnese des Patienten. Anhand dieser Einschätzung lässt sich die erforderliche Häufigkeit mündlicher Prüfungen bestimmen.
Erste Läsionen
Die Untersuchung kann nur im sauberen Mund und bei entsprechender Beleuchtung durchgeführt werden.
Schon bei der kleinsten Spur von Plaque ist eine Aufklärung über die richtige Mundhygiene erforderlich.
Der Mund ist eine bevorzugte Umgebung für direkte und unmittelbare Beobachtung. Dies ist kein Grund, die Untersuchung auf das Oberflächliche zu beschränken.
Alle während der Prüfung festgestellten Punkte müssen notiert (oder diktiert) werden.
Die Schleimhäute
Die Untersuchung der Schleimhäute erfolgt systematisch . Jede Läsion oder Veränderung der Farbe oder Oberfläche sollte Aufmerksamkeit erregen. Der Zustand der Schleimhaut ist ein Symptom vieler Probleme, von einer kleinen Verletzung durch schlechtes Zähneputzen bis hin zu
bösartige Läsion, einschließlich Zahnfleischentzündung, Abszess oder Parodontitis.
Beim geringsten Zweifel ist eine weitere Beobachtung oder eine gemeinsame Meinungsbildung erforderlich.
Die Zähne
Durch die direkte visuelle Untersuchung der Zähne können zahlreiche Beobachtungen, Verluste, Zerstörungen, Läsionen und Verfärbungen lokalisiert werden.
Das Risiko von Karies
Physiologische oder Verhaltensrisiken
- Nichteinhaltung der Lebensmittelhygienevorschriften: Naschen, Verzehr von
Limonaden zwischen den Mahlzeiten, Speisen, die nach dem Abendessen oder während der Nacht gegessen werden.
- Einschlafen mit einer Flasche, die etwas anderes als reines Wasser enthält.
- Unzureichendes oder fehlendes Zähneputzen.
- Kariesvorgeschichte beim Kind oder den Eltern.
Umweltrisiken
- Niedriges sozioökonomisches Niveau des familiären Umfelds.
- Eine Krankheit oder Behinderung des Kindes, die zu Schwierigkeiten beim Zähneputzen führt.
- Tragen kieferorthopädischer Geräte.
- Langfristige Einnahme zuckerhaltiger Medikamente.
III/THERAPEUTISCHE STRATEGIE
A/Beratung zur Mundhygiene
Eine Mundhygiene ist nach jeder Mahlzeit (morgens, mittags und abends) unerlässlich und muss gewissenhaft durchgeführt werden.
a./ DIE PRODUKTE
- / VORBÜRST-LÖSUNGEN: …
Sie sind nicht lebensnotwendig, stellen aber eine wirksame Ergänzung zur Auflösung von Fetten und Zahnbelag dar. Spülen Sie Ihren Mund 15 Sekunden lang mit der Lösung, bevor Sie Ihre Zähne putzen.
- / ZAHNPASTA: Eine gute Zahnpasta hat heute eine effektive Wirkung auf Zähne und Zahnfleisch. Einige sind spezifischer (zum Beispiel für empfindliche Zähne …).
- / SPÜLFLÜSSIGKEITEN NACH DEM BÜRSTEN.
Sie sind grundsätzlich eine Ergänzung zur Zahnpasta und können systematisch angewendet werden. Sie sorgen für einen besseren Transport der Wirkstoffe der Zahnpasta nach dem Zähneputzen, also zu einem Zeitpunkt, an dem der Kontakt zwischen Zahnfleisch und Zahn sehr sauber und daher gut zugänglich ist.
- / MUNDSPÜLUNGEN.
Dies sind Medikamente. Sie sollten nicht ohne ärztlichen Rat dauerhaft angewendet werden.
b/ INSTRUMENTE
Die 4 wesentlichen ergänzenden Instrumente sind:
1/ HANDZAHNBÜRSTEN:
Sie sollten aus Nylon sein, nicht zu groß und mittelgroß, sofern nicht anders angegeben. Wechseln Sie sie regelmäßig, sobald sie im Borstenbereich beschädigt erscheinen. Effektives Bürsten erfolgt durch Rotieren (Drehen) oder Vertikalbürsten.
2/ ELEKTRISCHE ZAHNBÜRSTEN.
Sehr effektiv. Vertikales Bürsten garantiert. Kurzfristig eine sehr rentable Investition.
3/ INTERDENTALBÜRSTEN:
Unverzichtbar, sobald das Zahnfleisch resorbiert ist und die Bürste durchkommt.
und insbesondere für Träger von Kronen, Brücken oder … Implantaten.
Achtung: Kinder und Jugendliche sollten keine Interdentalbürsten verwenden, es sei denn, der Zahnarzt hat sie ausdrücklich dazu angewiesen.
4/ WASSERPROPELLER:
Ermöglicht eine abschließende Reinigung aller unzugänglichen Taschen und Spalten und führt eine stärkende Massage des Zahnfleisches durch.
Wenn möglich einmal täglich mit lauwarmem Wasser und einigen Tropfen Antiseptikum anwenden
c/ – METHODEN.
1/ Zähneputzen
Das Zähneputzen sollte nicht „mechanisch“, sondern methodisch erfolgen.
Bürsten in der Reihenfolge:
- Alle Innenflächen des Unterkiefers
- Alle Innenflächen des Oberkiefers
- Alle Außenflächen des Unterkiefers
- Alle Außenflächen des Oberkiefers
Und natürlich versuchen Sie, alle zugänglichen Seiten der Zähne in beiden Zahnbögen zu erreichen.
Der Teil, der am meisten gepflegt werden muss, ist der Kontakt: Zahnfleisch/Zahn, insbesondere auf den lingualen oder palatinalen Oberflächen.
2/ INTERDENTALBÜRSTEN:
Achten Sie darauf, nicht zu viel Druck auszuüben und das Zahnfleisch nicht in Richtung der Zahnwurzel zu stechen. Sie müssen senkrecht zur Achse der Zähne in den Zwischenräumen verlaufen, in denen ein Durchgang möglich ist. Kommt es zu Blutungen, ist dies ein Zeichen einer Entzündung.
3/ DER HYDROPULSEUR:
Die Anwendung erfolgt bei geöffnetem Mund über dem Waschbecken, wobei der Strahl senkrecht zur Zahnachse ausgerichtet ist und den Zahnzwischenräumen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.
B/ FLUORTHERAPIE
Fluor ist ein chemisch sehr reaktives Mineral aus der Halogenfamilie, das sich mit vielen Elementen verbindet und sehr stabile Verbindungen bildet: Fluoride (Aminfluoride, Zinnfluoride, Natriumfluoride).
Fluorid kann entweder systemisch angewendet werden, um die Stabilität der Schmelzkristallstruktur während der Amelogenese zu erhöhen, oder topisch nach der Eruption, um die Oberflächenstruktur des Zahnschmelzes gegen Säureangriffe während des Kariesprozesses zu stärken.
Wirkmechanismus
* Eine doppelte kariostatische Wirkung : Fluoride begrenzen die Demineralisierung und erleichtern die Remineralisierung: In der Mundumgebung sind verkalkte Zahnstrukturen ständig Zyklen der Demineralisierung und Remineralisierung ausgesetzt. Die Demineralisierungsphase ist das Ergebnis eines Abfalls des pH-Werts im Speichel aufgrund von Säuren, die von Bakterien im Zuge der Verstoffwechselung von Nahrungskohlenhydraten produziert werden. Anschließend kommt es zur Remineralisierung und kristallinen Umstrukturierung des Zahnschmelzes. Bleibt der saure pH-Wert aufgrund einer längeren Kohlenhydrataufnahme oder eines Speichelmangels unter dem kritischen pH-Wert, kommt es zu einer Störung des Demineralisierungs-Remineralisierungsgleichgewichts zugunsten der Demineralisierung, die wiederum die Ursache für die Bildung der ersten kariösen Läsion des Zahnschmelzes ist.
-Fluoridionen greifen in den Prozess ein, indem sie die Phasen des
Demineralisierung und Förderung der Remineralisierung Während der Remineralisierung bilden sich Hydroxylapatitkristalle, Fluorid in hoher Konzentration, Fluoridionen können sich auch in Form sehr labiler Mikrokristalle aus Calciumfluorid auf demineralisierten Zahnoberflächen absetzen. Diese Kristalle stellen bei einem Abfall des pH-Werts ein Reservoir für Fluorid und Calcium dar.
* Hemmung des Stoffwechsels kariogener Bakterien:
Bei saurem pH-Wert liegen Fluoridionen in Form von HF (Fluorwasserstoffsäure) vor und gelangen in dieser Form in die Bakterienzelle. In der Zelle angekommen, finden sie einen nahezu neutralen pH-Wert vor und dissoziieren in F- und H+-Ionen. Dies hat zur Folge:
-Abnahme des intrazellulären pH-Werts unter der Einwirkung von H+-Ionen
-F-Ionen hemmen die extrusiven H+/ATPase-Pumpen und verhindern so den Anstieg des intrabakteriellen pH-Werts.
Diese verschiedenen Blockaden stören den Energiestoffwechsel der Bakterien und schränken die Säureproduktion ein.
*Fluorid auf dem Zahngewebe vor dem Zahndurchbruch
- Fluoride wirken hauptsächlich auf:
- der Zellstoffwechsel von Ameloblasten
- der Zellstoffwechsel von Odontoblasten (beteiligt an der Dentinbildung).
Nach dem Zahndurchbruch
- Der Zahnschmelz ist Speichel, Nahrungsmitteln und bakteriellem Zahnbelag ausgesetzt. In diesem
in diesem Fall Fluoride:
- begrenzen die Demineralisierung und fördern die Remineralisierung,
- den Stoffwechsel von Karies verursachenden Bakterien verlangsamen.
Darreichungsformen
1/Topische Formen
- Topische Formen für den persönlichen Gebrauch
* Zahnpasten : Sie bestehen aus Natriumfluoriden, Natriummonofluoriden, Zinnfluoriden und Aminfluoriden. Bei Kinderzahnpasten beträgt die Fluoridkonzentration 250 bis 1000 ppm. Die Anwendung einer geeigneten Technik durch dreimaliges, zweiminütiges Zähneputzen am Tag gewährleistet eine wirksame Vorbeugung gegen Karies. Bei Erwachsenen sollte mäßig gespült werden, damit das Fluorid nach dem Zähneputzen mit der Zahnoberfläche in Kontakt bleibt.
* Mundspülungen : Sie bestehen aus Natriumfluoriden, kombiniert mit Aromastoffen (für ein sauberes Gefühl im Mund).
* Kaugummis : Mit einer Konzentration von 45 ppm werden sie zur Anregung der Speichelsekretion empfohlen und stellen gleichzeitig eine Fluoridergänzung dar.
- Topische Formen für den professionellen Gebrauch
* Lacke : Sie bestehen aus einem Kunstharz mit einer alkoholischen Lösung, die den Wirkstoff Natriumfluorid, Calciumfluorid oder Difluorsilan enthält. Diese Maßnahme ist in den ersten 3 Wochen nach der Anwendung wichtig
* Hochkonzentrierte Gele : mit einer Konzentration von 20.000 ppm, 2 bis 4 Mal pro Jahr für 10 Minuten auf den Stuhl aufgetragen bei Patienten mit hohem Kariesrisiko.
*Angesäuerte Fluorphosphatschäume : Sie haben eine Fluoridkonzentration von 12.300 ppm, einen pH-Wert von 3 bis 4,5 und sind aromatisiert. Ihr Hauptvorteil liegt in einer für den Patienten besser verträglichen und akzeptierten Konsistenz sowie einem geringeren Risiko der Einnahme.
* Polierpasten mit einer Konzentration von 5000 ppm werden hauptsächlich zur professionellen prophylaktischen Reinigung von Zahnoberflächen verwendet.
2/systemisch :
Zymafluorin: 1 mg oder ¼ mg in Tablettenform und sogar als orale Tropfen.
- bei Kindern im Alter von 1 bis 3 Jahren: ¼ mg Cp jeden zweiten Tag (vorzugsweise abends).
- bei Kindern ab 5 Jahren: ¼ mg Cp jeden Abend.
- bei Kindern ab 6 Jahren: ½ mg Cp jeden Abend oder 1 Cp jeden zweiten Tag.
- bei Kindern im Alter von 8 bis 9 Jahren: 1 mg pro Tag.
Diese Behandlung kann mit der gleichen Dosierung von 1 mg/Tag sogar bis zu 13 Jahre fortgesetzt werden.
Diese Behandlung ist auch für schwangere Frauen angezeigt.
BEMERKT:
Wenn ein Kind viel (fluoridreichen) Tee trinkt, sollte die Dosis reduziert werden [1/4 mg alle zwei Tage], da ein Fluoridüberschuss sehr gefährlich ist.
C/FURCHENVERSIEGELUNG
Der Fissurenversiegler bildet eine wasserdichte Barriere zwischen dem Zahnschmelz und der Mundumgebung . Es handelt sich um eine primäre Präventionsmaßnahme, aber auch um eine sekundäre (Versiegelung initialer Läsionen) Maßnahme der Wahl, deren Wirksamkeit nachgewiesen wurde. Um die Entstehung von Karies zu verhindern (Primärprävention), ist die Indikation vom RCI abhängig. Bei Personen mit niedrigem RCI ist das Auftragen von Fissurenversiegelungen auf die bleibenden Backenzähne nutzlos, es sei denn, die betroffene Person weist eine anfraktäre Anatomie auf, die das Risiko auf Zahnebene erhöht. Die Französische Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (SFOP) hat den Indikationsumfang auf bleibende Prämolaren bei hohem RCI und auf Milchzähne erweitert, insbesondere bei kleinen Kindern mit medizinischen, körperlichen oder geistigen Störungen (Risikogruppen). Materialien auf Basis von fotopolymerisierbarem Harz sollten bevorzugt werden, da sie über einen längeren Zeitraum eine bessere Retentionsrate aufweisen. Sollten die Einbaubedingungen nicht optimal sein (unzureichende Dämmbedingungen), kann eine temporäre Lösung mit einem Material auf Glasionomerzementbasis oder einem Fluoridlack empfehlenswert sein.
Prävention bei Kindern
Weisheitszähne können Schmerzen verursachen, wenn sie schief wachsen.
Keramikkronen bieten ein natürliches Aussehen und hohe Festigkeit.
Zahnfleischbluten beim Zähneputzen kann auf eine Zahnfleischentzündung hinweisen.
Durch kurze kieferorthopädische Behandlungen werden kleinere Fehlstellungen schnell korrigiert.
Komposit-Zahnfüllungen sind diskret und langlebig.
Für die Reinigung enger Zwischenräume sind Interdentalbürsten unverzichtbar.
Eine vitaminreiche Ernährung stärkt Zähne und Zahnfleisch.