Allergien in der Zahnmedizin

Allergien in der Zahnmedizin

Orale Allergien sind relativ selten, sollten aber nicht ignoriert werden. Ihre klinischen Erscheinungsformen sind vielfältig. Sie können geringfügig sein und bei Vermeidung des Allergens von selbst abheilen, sie können aber auch schwerwiegend sein und das Leben des Patienten gefährden.

Daher ermöglicht eine gute Kenntnis dieser allergischen Erkrankungen einen besseren klinischen Ansatz und folglich eine bessere therapeutische Behandlung.

Definition:

Eine Allergie ist eine abnorme, erworbene und spezifische Überempfindlichkeit gegenüber einer bestimmten Substanz oder einer Gruppe verwandter Substanzen, den sogenannten Allergenen.

 Hauptmechanismen allergischer Erkrankungen:

.1. Typ I oder sofortige Überempfindlichkeit:

Das Hauptmerkmal der Überempfindlichkeit vom Typ I ist ihr schnelles Einsetzen (weniger als 30 Minuten) nach der Interaktion des Antigens (Allergens) mit durch IgE sensibilisierten Mastzellen und Basophilen.

Diese Sofortallergie stellt die wichtigste, von Patienten gefürchtete Manifestation dental-stomatologischer Allergene dar. Angesichts der Tatsache, dass es sich in folgender Form äußern könnte:

  • anaphylaktischer Schock: tritt sehr schnell nach der Einführung des Antigens auf. Dies sind die wichtigsten Anzeichen extremer Blässe, verbunden mit Schwitzen, Hypotonie, Tachykardie und Schock, die zu Herzstillstand und sogar zum Tod führen können. Es ist ein dringender Eingriff erforderlich: Patient hinlegen, Adrenalin injizieren, Sauerstoffzufuhr, Beatmung.
  • Quincke-Ödem: plötzlicher Beginn mit Spannungsgefühl. Besonders im Bereich der Lippen kommt es häufig und stark ausgeprägt zu Schwellungen. Die Zunge ist geschwollen, ebenso der Zungenboden, der weiche Gaumen und die Rachenregion. Die Mundschleimhaut erscheint gespannt und durchscheinend. Ein Quincke-Ödem kann auch das gesamte Gesicht und sogar andere Körperteile (Genitalien, Hände usw.) betreffen. Tatsächlich gehen Schleimhautmanifestationen normalerweise mit äußeren Manifestationen einher. Ein Quincke-Ödem kann mit einem Kehlkopfödem einhergehen, was die Erkrankung noch schwerwiegender macht.
  • Urtikaria: papulöser Ausschlag mit Ödemen und Infiltration heller Papeln, umgeben von einem roten, juckenden Warzenhof, der das gesamte Gesicht und sogar andere Körperteile betreffen kann.
  1. Überempfindlichkeitsreaktion Typ II:

Eine Überempfindlichkeit vom Typ II oder eine zytotoxische Überempfindlichkeit tritt innerhalb von 1 bis 3 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auf. Dieser Mechanismus findet sich bei der autoimmunhämolytischen Anämie.

  1. Überempfindlichkeitsreaktion Typ III = Immunkomplexüberempfindlichkeit: Sie tritt 6 bis 16 Stunden nach Kontakt mit dem Allergen auf.

Diese Art der Überempfindlichkeit tritt bei bestimmten Lungenentzündungen, Glomerulonephritis und Vaskulitis auf.

.4. Typ 4 oder verzögerte oder zellvermittelte Überempfindlichkeit:

Es tritt mehr als 12 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auf.

Diese Überempfindlichkeit beruht auf der Interaktion von Antigenen mit T-Zellen, daher der Name zelluläre Überempfindlichkeit.

Aus diesen Lymphozyten entstehen Gedächtnislymphozyten und ausgewählte zytotoxische Lymphozyten, die in der Lage sind, gezielt Zielzellen zu zerstören, die das Antigen präsentieren.

Wird das Allergen anschließend wieder in den Körper eingeführt, wird es von den sensibilisierten Gedächtnislymphozyten erkannt. Auf die zytolytische und phagozytische Wirkung folgt eine Gewebeumgestaltung.

Bei der allergischen Stomatitis, auch als Kontaktstomatitis bekannt, sind die Läsionen manchmal unauffällig und äußern sich in Form eines einfachen, auf den Auslöser beschränkten Erythems, manchmal verbunden mit Schmerzen im Mund, die sich in Form von Kribbeln oder Brennen äußern, manchmal aber auch diffuser sind. Dieses Erythem kann jedoch häufig von anderen Symptomen begleitet sein.

Allergische Stomatitis: Dies ist eine Kontaktstomatitis: Sie ist das Schleimhautäquivalent eines Kontaktekzems.

Objektive Anzeichen: Erythem und Ödem, die auf eine Entzündung hinweisen. Das Erscheinungsbild ist leuchtend rot, glatt, lackiert und weist aufgrund des Ödems manchmal noch den Abdruck der Zähne auf. Die Läsionen können diffus oder lokal begrenzt sein (Glossitis, Uranitis, Gingivitis, Cheilitis). Es kann sich unter der Lamina der Kunststoffprothese befinden, die Schleimhaut ist entzündet und weist rote Flecken auf.

Subjektive Anzeichen: Brennen (manchmal nicht vorhanden).

Vorbeugende Behandlung: Eliminierung des Allergens nach Allergietests.

Berufsdermatosen in der Zahnmedizin:

Klinische Symptome: Die Symptome, die beim Zahnarzt und Prothetiker auftreten, werden im Wesentlichen durch Ekzeme repräsentiert:

  • Hände (Handfläche, Handrücken, ggf. Zehenzwischenräume, Handgelenke).
  • des Gesichts (unbedeckter Teil) bei Allergie gegen das Dekontaminationsprodukt (Glutaaldehyd). Ekzeme sind oft trocken, schuppig und rissig. Die beteiligten Allergene sind sehr vielfältig: Latex, Quecksilberderivate, Methacrylatharze und deren Additive (Polymerisationshilfsstoffe) sowie lokale Antiseptika.

DIAGNOSTISCHER ANSATZ

Prüfung

  • Allergische Vorgeschichte
  • Erschwerende oder auslösende Faktoren
  • Verwendete Produkte und die Zeit zwischen dem Einnahmedatum und dem Auftreten von Anzeichen
  • Dauer der Vorführungen
  • Topographie
  • Evolution

Klinische Untersuchung

Klassische Anzeichen einer Allergie sind Ödeme, Erytheme, Fissuren , Ulzerationen,

erlauben:

Die Forschung auf eine begrenzte Anzahl von Allergenen konzentrieren

Um aus den vielen allergologischen Untersuchungen diejenigen auszuwählen, die am besten zur Diagnose beitragen

Paraklinische Untersuchungen

Hauttests: In-vivo-Tests

Tests zur Untersuchung der sofortigen Überempfindlichkeit Tests zur Untersuchung der verzögerten Überempfindlichkeit

Schleimhauttests: In-vivo-Tests Provokationstests: In-vivo-Tests

Biologische Erkundungen: In-vitro-Tests

Mundhöhle und Allergie:

  1.  Physiologische und immunologische Merkmale von MB:

Wir beobachteten eine geringere Reaktivität von MB gegenüber Effektorallergenen von Hautallergien bei derselben Person. Dies ergibt sich aus der Tatsache:

  • reichliche Vaskularisierung und damit Ausbreitung des Allergens.
  • histoimmunologische Merkmale von BD (geringer Anteil bestimmter Zelllinien, die an der allergischen Reaktion beteiligt sind: Langerhans-Zellen und T-Lymphozyten).
  • der schützenden Wirkung des Speichels.
  1. Wichtigste CB-Allergene:
    1.  Lokalanästhetika:

Von einer allergischen Reaktion kann erst dann ausgegangen werden, wenn ein toxischer Schock (aufgrund einer intravaskulären Injektion oder einer Überdosierung) oder eine vasovagale Manifestation formal ausgeschlossen ist.

Alle Bestandteile der Anästhesie sind potentiell allergen:

  • Das Anästhetikum (insbesondere Ester)
  • Antioxidans (Natriumbisulfit)
  • Das Konservierungsmittel (Methylparabenzoat).

Echte Allergie = Reaktion weniger als 30 Minuten

  1.  Materialien und Produkte für die Prothetik und Zahnpflege:
  2. Zahnersatz:
    • Acrylharze:

Es sind die Monomere, die allergen sind (Methylmethacrylat).

  • Abformmaterialien:

Es handelt sich dabei vorwiegend um thermoplastische Pasten, Hydrokolloide (Alginate) und Elastomere (Silikone) mit ihren Duft-, Farbstoffen und sonstigen Zusätzen (Kolophonium).

  • Metalle:
  1. Quecksilber Hg in Zahnamalgamen: Quecksilber wird allgemein mit der Entstehung allergischer Reaktionen in Verbindung gebracht. Andere in Amalgamen verwendete Metalle wirken nur in geringem Maße sensibilisierend.
  2. Nickel Ni:

Es handelt sich um ein Metall, das häufig in der Prothetik und ODF verwendet wird und bei sensibilisierten Personen Cheilitis und Mundwinkelrhagaden verursachen kann.

  1. Andere Metalle:

Andere in Betracht zu ziehende Metalle sind Cr-Co-Legierungen, Palladium und seltener Platin und Gold.

  1. Zahnpflege:
    • Kompositharze:

Diese Harze können für allergische Reaktionen wie zum Beispiel Flechtenbildung in der Mundschleimhaut verantwortlich sein, die auf Formaldehyd zurückzuführen sein können.

  • Produkte zur Wurzelkanalfüllung:

Dabei handelt es sich um Unfälle, die mit dem in den Wurzelkanalpasten enthaltenen Formaldehyd während der endodontischen Behandlung in Zusammenhang stehen.

Diese Unfälle sind zwar selten, können aber für den Patienten lebensgefährlich sein (anaphylaktischer Schock).

c. Latex:

Naturlatex besteht aus in einer Flüssigkeit suspendierten Gummipartikeln, deren Zusammensetzung sehr komplex ist.

Prävalenz der Naturlatexprotein-Allergie (NLP):

Medizinisches Personal in Operationssälen oder Zahnarztpraxen sowie Patienten beim Kontakt mit Latexmaterialien.

Risikofaktoren für eine PLN-Sensibilisierung: Drei Hauptfaktoren:

  • Wiederholter direkter oder indirekter Kontakt mit PLN-haltigen Materialien.
  • Atopisches Terrain (Neurodermitis, Allergie gegen Nahrungsmittel oder Umweltallergene wie Pollen etc.)
  • Wiederholte chirurgische Eingriffe bei Kindern.

Wichtige medizinische oder Haushaltsgegenstände, die Latex enthalten:

Operationshandschuhe, Untersuchungshandschuhe, Dämme, Intermaxilläre Gummibänder, Ligaturen, Katheter und Schnuller…

Vorbeugung einer Latexallergie:

Primärprävention: Informieren Sie das medizinische Personal, den Kontakt mit allen Gegenständen aus Naturlatexkautschuk so weit wie möglich zu reduzieren und stattdessen synthetische Latexhandschuhe (Vinyl, Nitril, Neopren usw.) zu verwenden und puderfreie Handschuhe mit einem geringen Gehalt an allergenen Proteinen zu tragen.

Bei der Sekundärprävention geht es darum, allergische Reaktionen bei bereits sensibilisierten Personen, einschließlich behandlungsbedürftiger Patienten, zu vermeiden.

  1.  Arzneimittelallergene:
  • Für den allgemeinen Gebrauch:

Die wichtigsten dafür verantwortlichen Medikamente sind: Penicilline, Aspirin, Barbiturate und Goldsalze.

Diese Medikamente verursachen Unfälle wie beispielsweise: Quincke-Ödem, Arzneimittelexanthem.

  • Zur lokalen Anwendung:

Es handelt sich um Salben zur perioralen bzw. labialen Anwendung = allergisches Kontaktekzem, das die Hautseite der Lippen betrifft.

 Vorbeugung von Allergierisiken in der Zahnarztpraxis:

  • Aufgrund der Vielzahl auslösender Allergiefaktoren und der unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten sehr zufällig.
  • Die einzige wirksame Prävention besteht darin, die belasteten Substanzen nicht wiederzuverwenden.
  • Die Verschreibung eines Antiallergens oder Antihistaminikums vor der Anwendung eines allergenen Produkts reicht nicht aus, um vollständige Sicherheit zu gewährleisten, und es kann dennoch zu einem schweren allergischen Zwischenfall kommen.

Was tun bei verzögerten allergischen Manifestationen?

  • Die verzögerte Überempfindlichkeit weist zwei Hauptmerkmale auf: Die Desensibilisierung ist schwierig und die Reaktion verschwindet mit der Entfernung des Allergens, tritt jedoch bei seiner erneuten Einführung wieder auf.
  • Ätiologische Behandlung: Ist das allergene Material eindeutig identifiziert, muss zunächst der Kontakt mit dem Allergen unterbunden werden, da die ideale Behandlung kausal ist. Theoretisch lässt die Genesung nach der Identifizierung und Eliminierung des Allergens nicht lange auf sich warten, dies ist jedoch nicht immer der Fall.
  • Symptomatische Therapie
  • Antihistaminika sind bei der Behandlung von Allergien des Typs IV unwirksam. Kortikosteroide hingegen verschaffen Linderung. Sie können allgemein (Tablette oder Injektion) oder lokal (Inhalator, Salbe) eingenommen werden.
  • Ekzembehandlung: Verschreibung von topischen Kortikosteroiden, Antiseptika zur Begrenzung des Nässens, Emollientien zur Befeuchtung und Unterstützung der Heilung
  • Behandlung der Neurodermitis: Je nach Schweregrad Verschreibung topischer Medikamente (Kortikosteroide, Antibiotika, Emollientien usw.) oder Durchführung einer allgemeinen Therapie (Antibiotika, Antihistaminika, UV-B-Strahlen, Immunsuppressiva usw.).

Was tun bei frühen allergischen Manifestationen?

Behandlung eines anaphylaktischen Schocks

Im Notfall

Absetzen der Gabe des verdächtigen Produktes Überprüfung der Freiheit der oberen Atemwege Sauerstofftherapie mittels Maske

Externe Herzmassage falls erforderlich. Untere Gliedmaßen hochlegen. Hilfe anfordern.

  • Führen Sie sofort eine Injektion von Adrenalin in einer Dosis von 0,01 mg/kg intravenös oder intramuskulär oder subkutan durch (entsprechend 0,5 bis 1 mg bei Erwachsenen).
  • Fahren Sie dann mit der intravenösen Bolusgabe von 0,2 mg oder kontinuierlich fort, bis ein zufriedenstellender hämodynamischer Zustand wiederhergestellt ist.
  • Adrenalin hat vasokonstriktorische , bronchodilatatorische und antiödematöse Eigenschaften und reduziert die Freisetzung von Histamin und Leukotrienen .

Wenn keine Besserung eintritt:

  • Verwendung von Kortikosteroiden
  • Überwachen Sie Ihren Blutdruck, während Sie auf das Eintreffen des Krankentransports warten

Behandlung von Angioödemen:

  • Bei einer Stimmritze mit akutem Atemversagen mechanischen Typs und Erstickungsgefahr
    • Notfalleinweisung des Patienten
    • Gabe von Vasopressoren und Solucorticoiden
    • Wenn das Ödem den Sauerstoffdurchgang vollständig verhindert, wird eine Intubation oder Tracheotomie durchgeführt.
  • In einem zweiten Schritt

Suche nach dem verantwortlichen Allergen, um weitere Exposition zu vermeiden und auch den Kontakt mit möglichen Kreuzallergenen zu verhindern

  • Hintergrundbehandlung
  • Die Basisbehandlung besteht in einer De- oder Hyposensibilisierung, deren Mechanismus noch unklar ist: Anstieg der Suppressor – T-Lymphozyten, Produktion blockierender Antikörper usw.
  • Das Prinzip basiert auf dem wiederholten Kontakt des Körpers mit dem Allergen in Dosen, die ausreichen, um die Immunabwehr zu wecken, aber zu niedrig sind, um eine allergische Reaktion auszulösen.

Behandlung von Urtikaria:

-Antihistamin

-Das Vorhandensein von Nesselsucht kontraindiziert die Einnahme von Spirin, NSAIDs und Codein

Abschluss :

Art der Manifestationen angesichts der Schwere bestimmter Reaktionen. Die Rolle der Anamnese bleibt weiterhin von wesentlicher Bedeutung.

Allergien in der Zahnmedizin

  Bei tiefen Karieshöhlen kann eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich sein, um den Zahn zu retten.
Mit Veneers können verfärbte oder deformierte Zähne korrigiert werden.
Eine Zahnfehlstellung kann zu Sprachproblemen führen.
Zahnimplantate verhindern Knochenschwund im Kiefer.
Antiseptische Mundspülungen reduzieren Bakterien, die Infektionen verursachen.
Um Komplikationen zu vermeiden, müssen kariöse Milchzähne behandelt werden.
Eine elektrische Zahnbürste reinigt effektiver als eine Handzahnbürste.
 

Allergien in der Zahnmedizin

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *