ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZU TUMOREN
A/ Definition
Ein Tumor ist „eine neue Gewebebildung (mehr oder weniger voluminös), die (mehr oder weniger) dem homologen normalen Gewebe (erwachsenen oder embryonalen) ähnelt, auf dessen Kosten sie sich entwickelt hat, die dazu neigt, zu bestehen und zu wachsen und die den biologischen Regeln des Wachstums und der Zelldifferenzierung entgeht“. Heutzutage wird der Begriff „Tumor“ eher im Sinne von Neubildung oder „Neoplasie“ verwendet.
Mit dem Begriff „Tumor“ wurde früher, aber auch heute noch in der angelsächsischen Literatur, jede örtlich begrenzte Volumenvergrößerung eines Organs oder einer Körperregion bezeichnet. Diese Zunahme könnte pathologischen Prozessen unterschiedlicher Natur entsprechen: echtem Tumor, Pseudotumor (entzündlich und dystrophisch), Dysembryoplasie (Hamartom und Choristom), Hyperplasie und Hypertrophie. Diese Definition entspricht mittlerweile der des Begriffes „Schwellung“.
Tumoren weisen daher folgende Merkmale auf:
Qualitativ und quantitativ abnorme Vermehrung der zellulären Elemente eines organisierten Gewebes.
Übermäßiges und unkoordiniertes Wachstum des Tumors im Verhältnis zu benachbarten Geweben.
Tumorautonomie. Die Tumorwucherung setzt sich auch dann fort, wenn der „Reiz“, der sie ausgelöst hat, wegfällt.
Biologische Unabhängigkeit vom Organismus. Die Situation gerät außer Kontrolle.
1. Pseudotumoren
Einige Läsionen können mit Neoplasien verwechselt werden. Sie müssen von echten Tumoren unterschieden werden.
a) Entzündliche Pseudotumoren
Entzündliche Pseudotumoren sind lokale Volumenvergrößerungen eines Gewebes oder Organs aufgrund einer Entzündungsreaktion, die im Allgemeinen subakut oder chronisch verläuft. Es gibt viele Beispiele:
Hyperplastische fleischige Knospe: kutanes Botryomykom, gingivale Epulis
Fremdkörperreaktion.
Hypertrophe Narbe (Keloid).
b) Dystrophische Pseudotumoren
Der Begriff dystrophische Läsion bedeutet „Läsion, die infolge einer Ernährungs-, endokrinen oder vaskulären Störung auftritt und die zelluläre Trophie beeinträchtigt“. In Bezug auf Reize
c) Malformative Pseudotumoren
Dabei handelt es sich um Läsionen, die auf eine Störung der Organogenese zurückzuführen sind.
d) Choristoma ( griechisch choristos: getrennt; -oma: Tumor) kann als das Vorhandensein von Zellen oder Gewebe mit normalem mikroskopischem Erscheinungsbild und normalerweise fehlender Anwesenheit an der betreffenden Stelle (Heterotopia) definiert werden.
e) Unter Hamartom (griechisch hamartenianisch: das Ziel verfehlen; -oma; Tumor) versteht man das Vorhandensein von Zellen oder Gewebe mit normalem mikroskopischem Erscheinungsbild und normalerweise für das betreffende Organ vorhanden, jedoch in übermäßiger Menge oder abnormaler Anordnung (es handelt sich daher nicht um eine Heterotopie). Die Zellelemente sind ausgereift und mit den Zellelementen des Organs, in dem sie sich befinden, identisch, die strukturelle Organisation unterscheidet sich jedoch von der des die Läsion umgebenden Gewebes. Die Grenze zwischen Hamartom und gutartigem Tumor ist schmal.
Beispiele:
Lymphangiome und Hämangiome sind manchmal Hamartome
f) Embryonale Überreste (verkümmerte Heterotopien): Hierbei handelt es sich um das Fortbestehen einer embryonalen Struktur, die eigentlich hätte verschwinden sollen.
2. Klassifizierung von Tumoren
a) Bestimmte Kriterien unterscheiden klassischerweise „gutartige“ Tumoren von „bösartigen“ Tumoren
1. Klonalität
Ein Klon wird aus einer einzelnen Ausgangszelle gewonnen.
Ein Tumor, der sich aus einer Gruppe von Zellen entwickelt, wird als polyklonal bezeichnet.
Ein Tumor, der sich aus wenigen Zellen entwickelt, wird als oligoklonal bezeichnet.
Ein Tumor, der sich aus einer einzelnen Zelle entwickelt, wird als monoklonal bezeichnet.
Bösartige Tumoren sind monoklonal (die Tumorausbreitung entspricht dem gleichen Zellklon). Obwohl einige gutartige Tumoren monoklonal sein können, bleibt die Monoklonalität in den meisten Fällen ein Kriterium für Bösartigkeit, insbesondere bei lymphatischen Tumoren. Um die Klonalität einer B- oder T-Lymphozytenpopulation nachzuweisen, wird die Neuanordnung des Gens der schweren Immunglobulinkette oder des T-Rezeptorgens mittels Southern Blot oder PCR-Amplifikation untersucht. Bei anderen Tumoren kann die monoklonale Natur einer Zellpopulation durch verschiedene molekularbiologische Techniken nachgewiesen werden (Untersuchung des Inaktivierungsprofils des X-Chromosoms bei Frauen).
2. Differenzierung
Die Differenzierung spiegelt den Grad der morphologischen und funktionellen Ähnlichkeit zwischen neoplastischen Zellen und den normalen Zellen wider, aus denen sie ursprünglich entstanden sind .
Gut differenzierte Tumoren bestehen aus Zellen, die den Zellen des Gewebes ähneln, aus dem sie entstanden sind. Schlecht differenzierte oder undifferenzierte Tumoren bestehen aus jungen Zellen.
Normalerweise sind alle gutartigen Tumoren gut differenziert. Bei einem gutartigen glatten Muskelzelltumor – oder Leiomyom – ähneln die Tumorzellen normalen glatten Muskelzellen, nur die knotige Organisation dieser Zellen spiegelt ihre tumoröse Natur wider.
Bösartige Tumoren können gut differenziert, schlecht differenziert oder undifferenziert sein.
Als anaplastisch werden völlig undifferenzierte bösartige Tumoren bezeichnet. Das Fehlen einer Differenzierung ist ein formales Merkmal der Malignität. So entwickelt sich in allen spezialisierten Epithelgeweben ein bösartiger Tumor aus Reservezellen oder Stammzellen. Bei gut differenzierten bösartigen Tumoren erfolgt die Differenzierung durch Reifung. Bei undifferenzierten bösartigen Tumoren kommt es nicht zur Reifung bösartiger Tumorzellen. Tatsächlich bedeutet das Fehlen einer Differenzierung nicht automatisch eine Entdifferenzierung.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZU TUMOREN
3. Wachstumsrate
Die meisten gutartigen Tumoren wachsen langsam über einen Zeitraum von Jahren, während die meisten bösartigen Tumoren schnell wachsen. Allerdings müssen diese Aussagen relativiert werden. Einige gutartige Tumore wachsen schnell, ihr Wachstum kann jedoch durch viele Faktoren, beispielsweise eine unzureichende Blutversorgung, gestört werden. Die Wachstumsrate korreliert am häufigsten mit dem Differenzierungsgrad, sodass bösartige Tumoren eine höhere Wachstumsrate aufweisen als gutartige Tumoren. Doch bösartige Tumore können sich anders verhalten. Manche von ihnen wachsen sehr schnell und können innerhalb von Monaten Metastasen bilden und den Träger töten. Bei anderen verläuft die Entwicklung langsamer, oder es kommt sogar zu Remissionsphasen.
4. Lokale Invasion
Gutartige Tumoren bleiben auf das Gewebe beschränkt, in dem sie entstanden sind, sie breiten sich nicht weit aus und bilden keine Metastasen. Durch das langsame Wachstum des Tumors kann das benachbarte Gewebe zurückgedrängt werden. Das komprimierte Bindegewebe bildet eine Kapsel, die den Tumor umgibt. Bösartige Tumore wachsen, indem sie umliegendes Gewebe zerstören. Sie sind meistens schlecht begrenzt und nicht gekapselt. Die Tumorinvasion ist eines der zuverlässigsten Kriterien zur Diagnose bösartiger Tumoren.
5. Metastasen
Metastasen zeigen eindeutig die Bösartigkeit eines Tumors an, denn gutartige Tumoren bilden keine Metastasen.
Kriterien zur Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren
Gutartige Tumoren Bösartige Tumoren
Makroskopie
Gut begrenzt. Stark eingeschränkt.
Eingekapselt. Nicht gekapselt.
Mikroskopie
Ähnlich dem Originalstoff. Dem Originalstoff mehr oder weniger ähnlich.
Keine zytologischen Malignitätskriterien Zytologische Malignitätskriterien
Langsames Wachstum Schnelles Wachstum
Unterdrückung ohne Zerstörung des Nachbargewebes Invasion des Nachbargewebes
Evolution
Kein Rezidiv nach kompletter Exzision Rezidiv möglich nach vermeintlich kompletter Exzision
KEINE METASTASIS M ETASTASIS
Nomenklatur der Tumoren
Stoff aus Benin Malin
Epithelgewebe
Geschichtetes Malpighisches Plattenepithelkarzinom Plattenepithelkarzinom
Drüsenepithel Adenom Adenokarzinom
Gemeinsames Bindegewebe
Fibroblasten Fibrom Fibrosarkom
Spezialisiertes Bindegewebe
Fettgewebe Lipom Liposarkom
Glattes Muskelgewebe Leiomyom Leiomyosarkom
Quergestreiftes Muskelgewebe Rhabdomyom Rhabdomyosarkom
Vaskuläres Angiom Angiosarkom
Knorpelgewebe-Chondrom Chondrosarkom
Knochengewebe Osteom Osteosarkom
Hämatopoetisches Gewebe
Lymphatische Lymphome und Morbus Hodgkin
Nervengewebe
Hirnhäute Meningeom Bösartiges Meningeom
Peripheres Nervenschwannom. Neurofibrom Bösartiges Schwannom
Melaningewebe
Nävozellulärer Nävus Melanom
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZU TUMOREN
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