Einführung in die Speicheldrüsenpathologie

Einführung in die Speicheldrüsenpathologie

Einführung in die entzündliche und infektiöse Pathologie der Speicheldrüsen

Die medizinische Pathologie der Speicheldrüsen wird anhand zweier häufig vorkommender klinischer Ausdrücke betrachtet:

  • die Volumenzunahme im anatomischen Gebiet einer Speicheldrüse,
  • Störungen der Speichelsekretion, am häufigsten sind eine quantitative, teilweise (Hyposialie) oder vollständige (Asialie oder Xerostomie) Verringerung der Speichelproduktion.

Wir können jedoch drei Hauptkapitel in der Untersuchung von Speicheldrüsenerkrankungen unterscheiden:

  • Infektionspathologie.
  • Lithiasis-Pathologie.
  • Tumorpathologie.
  1. Erinnerung an grundlegende Konzepte
    1. Anatomische Hinweise:
      1. Große oder Hauptspeicheldrüsen:
        1. Ohrspeicheldrüse

-Hauptquartier: Ohrspeicheldrüsenloge

  • Es handelt sich um die größte Speicheldrüse und besteht aus zwei Lappen: einem oberflächlichen und einem tiefen.
  • Prismatisch, dreieckige Form, sein Gewicht ≈ 25 g.
  • Die Entwässerung erfolgt über den Kanal „Stenon“:
    • Länge: 4-5 cm
    • Durchmesser: 1-2 mm
    • Ende: gegenüber den Hälsen des ersten oder zweiten oberen Backenzahns.

-durchquert von einem vaskulär-nervösen Bündel:

  • die äußere Halsschlagader
  • Die oberflächlichen Schläfenvenen und inneren Oberkiefervenen
  • Der Gesichtsnerv mit seinen beiden Ästen: Temporofazialnerv und Cervicofazialnerv
  1. Submandibularis oder Unterkieferspeicheldrüse

-Sitz: Unterkieferfach

  • Entwässert durch den Wharton-Kanal
  • Gewicht ≈ 7gr
  • Ausführungskanal „Wharton-Kanal“:
    • Weg: nach vorne, oben und innen getragen
    • Abschluss: sublinguale Karunkel (Ende < des Zungenbändchens)
  • Die Gefäßverbindungen der Unterkieferspeicheldrüse bestehen mit der Gesichtsarterie und -vene.
  1. Unterzungendrüse

– Befindet sich im Mundboden, unterhalb der Schleimhaut des Alveololingualsulcus

  • Gewicht: 3 gr
  • Es gibt mehrere Kanäle, von denen der wichtigste der „Canal de Rivinus“ ist.
  1. Zusätzliche Speicheldrüsen:

Sie sind in der Mundschleimhaut mit Ausnahme des Zahnfleisches und der vorderen Gaumenregion verbreitet. Je nach ihrer Lage unterscheidet man: die Lippendrüsen, die Jugal-, Gaumen- und Velardrüsen, das retromolare Trigonum, die Zungendrüsen und die Unterzungendrüsen.

  1. Histologische Hinweise:

Die Speicheldrüsen sind Epithelknospen, die in Lappen organisiert sind, die wiederum aus mehreren Läppchen bestehen, die wiederum aus mehreren Azini bestehen.

Der von den Acini abgesonderte Speichel wird von einem Netzwerk aus Kanälen gesammelt, das sich in einen Schaltkanal für die Acini und einen Querstreifenkanal für das Läppchen differenziert, die schließlich in die Ausscheidungskanäle münden.

Speicheldrüsen können sein:

-Serös.

-Schleimhaut.

-Seromukös.

  1. Die serösen Drüsen:

Sie enthalten nur seröse Acini und sondern serösen Speichel ohne Muzin ab; es handelt sich um die Ohrspeicheldrüsen und die lingualen akzessorischen Drüsen „Von Ebner“.

  1. Die Schleimdrüsen:

Sie bestehen ausschließlich aus Mucinzellen und sondern einen zähflüssigen Speichel ab. Es handelt sich um die Unterzungendrüsen, die akzessorischen Drüsen mit Ausnahme der „Von-Ebner“-Drüsen.

  1. Gemischte seromuköse Drüsen:

Sie bestehen aus serösen Acini + schleimigen Acini = gemischten Acini;

Die Unterkieferspeicheldrüsen sind gemischte Drüsen mit einem Überwiegen seröser Azini und sondern einen fadenförmigen Speichel ab.

  1. Physiologische Erinnerungen:
    1. Speichel:

Speichel ist eine durchsichtige, farblose biologische Flüssigkeit, die in 92–95 % der großen Speicheldrüsen produziert wird.

– Speichelfluss: Die tägliche Speichelsekretion beträgt 750 ml/24 h.

-Speichel-pH: Er ist neutral zwischen 6,8 und 7,5

-Die qualitative Analyse zeigt:

*Ein Wassergehalt von 95 %

*5% organische Substanz (Mucin, Lysozym, Enzym) und mineralische Substanz (Na + , K + , Ca ++ , Cl  ).

  1. Rolle des Speichels:
    • Mechanisch: Befeuchtung der Schleimhaut und der Nahrung.
    • Verdauung: Solubilisierung aufgenommener Substanzen (α-Amylase, die Saccharose und Stärke umwandelt).
    • Entgiftung: Ausleitung von Harnstoff, Ammoniumsalzen und Medikamenten.
    • Bakteriostatisch: Hängt mit dem Vorhandensein von Mucinen und Lysozymen zusammen.
  2. Diagnostische Beurteilung
    1. Anamnese:

Es muss angegeben werden:

  • Alter und Geschlecht des Patienten.
  • Dauer der Beschwerden bzw. Schwellungen.

-Die auslösende Symptomatologie: Schmerzen, Schwellungen.

  • das Vorhandensein von Mundtrockenheit: ungewöhnlicher Speichelgeschmack, juckende oder trockene Augen.

– Datum und Art des Auftretens der Erkrankung, ihr plötzlicher oder fortschreitender Charakter, einseitig oder beidseitig, in Zusammenhang mit Mahlzeiten oder nicht.

  • Lokale und regionale Vorgeschichte: (Mumps, Parotitis, Strahlentherapie, Trauma in der Region, Eingriff in der Region selbst oder in einem benachbarten Gebiet usw.).

-Allgemeiner pathologischer Kontext: endokrine Störungen, verschiedene Vergiftungen (Alkohol, Wismut), laufende Behandlung (Psychopharmaka).

  1. Klinische Exploration:
  • Die sorgfältige klinische Untersuchung umfasst die gesamte zervikofaziale Region.
  • Dominante Symptome: Schwellung, Schmerzen.
  • Die Inspektion und anschließende Palpation erfolgt bilateral, exo- und dann endo-bukkal.
  1. Exo-orale Untersuchung:

-Inspektion:

  • Asymmetrie.
  • Die Topographie der Schwellung.
  • Der Zustand der Haut, ihre Farbe, Fistel.

-Palpation:

  • die Konturen der Drüsen, Merkmale einer Schwellung (Konsistenz, Grenzen, Empfindlichkeit).
  • systematische Palpation der Lymphknotenbereiche.
  1. Intraorale Untersuchung:
  • Inspektion: Akzessorische Speicheldrüsenstellen: Wangen, Boden, Lippen und Gaumen.

-Palpation:

  • Ermöglicht es Ihnen, dort einen Fremdkörper zu spüren
  • Eiterabsonderung
  1. Untersuchung des Speichels, quantitativ und qualitativ durch:
  • Manuelles Ausdrücken jeder großen Drüse plus Untersuchung des Ostiums: Fehlen von Speichel, Speichelstrahl.
  • Aussehen des Speichels: fadenziehend, zähflüssig oder eitrig.
  • Der Zuckerwürfeltest : Er schmilzt in 3 Minuten.
  • Qualität Messung des Speichel-pH-Wertes (Lackmuspapier) außerhalb der Mahlzeiten:

Bei Trockenheit liegt der pH-Wert unter 6,5.

  1. Zusatzprüfungen :
    1. Radiologische Exploration:
  2. Aufnahmen ohne Vorbereitung:

-ermöglicht Ihnen die Suche nach:

Lithiasis (röntgendichter Speichelstein), Kalzinose, verkalkte Lymphknoten.

  • Strenges Profil (Die Ohrspeicheldrüse)
  • Panorama (Unterkiefer)
  • Okklusaler Biss (Sublingual)
  • Retrojugaler oder retrolabialer Zahnfilm – Auf Höhe der akzessorischen Drüsen :

Ihre wesentliche Indikation liegt in der Suche nach röntgendichten Lithiasis.

  1. Ultraschall: Das Ultraschallbild ermöglicht
    • Zumindest um Tumorprozesse auszuschließen.
    • Diagnose von Steinen mit einem Durchmesser über 2 mm.
    • Die Untersuchung der zervikalen Lymphknotenbereiche.

Es gibt zwei Arten pathologischer Bilder:

– Hyperechogenes Bild (Lithiasis, verkalkte Lymphknoten usw.)

-Hypoechogenes Bild (Lymphknoten, Infektionen, Tumoren usw.)

  1. Sialendoskopie oder Sialoskopie:

Neue Technik,

Dadurch entfallen die Kontrastmittelinjektion und die bei der Sialographie unvermeidliche Bestrahlung.

  1. Computertomographie (CT):

5 mm dicke Scheiben in axialer und koronaler Inzidenz.

  • Untersucht die Ausbreitung eines Tumors oder zystischen Prozesses auf Knochenstrukturen,
  • Es gibt an, ob die Masse (Tumor, Zyste usw.) extra- oder intradrüsig ist.
  1. Magnetresonanztomographie (MRT)

Es wird hauptsächlich zur Diagnose von Ausdehnungsprozessen der Weichteile (Tumorprozesse der Speicheldrüsen, Lymphknoten) verwendet.

  1. Szintigraphie:
    • Durchgeführt durch intravenöse Injektion von Tc99
    • Ermöglicht die Ermittlung des Funktionswerts der Speicheldrüsen.
    • Bietet ein Bild der Sekretion im Ruhezustand und nach Stimulation der Sekretion.
    • Ermöglicht die Untersuchung aller Drüsen gleichzeitig.
  2. Sialographie: Bei der Sialographie oder Röntgenaufnahme mit Drüsenpräparation handelt es sich um eine Röntgenaufnahme einer großen Speicheldrüse nach duktal-parenchymaler Kontrastierung auf aufsteigendem Weg unter Verwendung eines wasser- oder fettlöslichen Kontrastmittels.

Fettlösliche Kontrastmittel (Lipiodol, Myodol) liefern präzise, ​​kontrastreiche Bilder der Kanäle und des Parenchyms.

Technik:

  • Katheterisierung des Kanals unter Kontaktanästhesie des Ostiums
  • Injektion des Kontrastmittels:

Produkt erwärmen, langsam injizieren, 2 CC/Parotis, 1 CC/submax.

  • Ein Foto machen.
Das Sialogramm einer normalen Drüse weist zwei Arten von Bildern auf:
  • Gangbilder des Hauptganges und der abführenden Gänge.
  • Ein Parenchymbild.
Pathologische Sialogramme:

-Isolierte oder vorherrschende Kanalanomalien:

Erweiterung, Kontraktion, Unterbrechung.

-Isolierte oder vorherrschende Parenchymanomalien:

Lipiodol-Extravasation, lakunäre Bilder, Amputationsbilder.

– Gemischte Anomalien: duktal und parenchymal.

  1. Biopsie:

– Eine Speichelbiopsie ist am besten bei Erkrankungen systemischen Ursprungs angezeigt: (Sarkoidose, Gougerot-Sjögren-Syndrom usw.)

– Es betrifft hauptsächlich die akzessorischen Speicheldrüsen, wobei die Innenseite der Unterlippe am leichtesten zugänglich ist.

– Nach der Biopsie der akzessorischen Speicheldrüsen wird eine anatomisch-pathologische Untersuchung durchgeführt.

  1. Serologie und Mikrobiologie:

– Speichel ist normalerweise steril und jede bakterielle ( Staphylococcus aureus und pyogenes, Streptococcus viridan) oder virale (Paramyxovirus) oder spezifische (Tuberkulose und Syphilis) Kontamination ist die Folge einer Infektion der Drüse oder des Ganges.

-Diagnose von Mumps, bestimmten Infektionen usw.

-Interesse: therapeutisch (Antibiogramm).

Die Suche nach mikrobiellen Keimen im Speichel ist vor allem insofern von therapeutischem Interesse, als sie eine gezielte Therapie auf Basis der Ergebnisse des Antibiogramms ermöglicht.

Antibiogramm: Ermöglicht nach Drainage und Eitersammlung eine Neujustierung der Behandlung.

Einführung in die Speicheldrüsenpathologie

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Unbehandelte Karies kann zu schmerzhaften Abszessen führen.
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