Grundlegende Läsionen in der oralen Dermatologie.

Grundlegende Läsionen in der oralen Dermatologie.

Grundlegende Läsionen in der oralen Dermatologie.

                           BIS : 2023-2024    

I – Einleitung:

  • In der Dermatologie spiegelt die Elementarläsion einen Läsionsprozess wider und ermöglicht eine Klassifizierung der Pathologie anhand dieser Läsionen.
  • Diese dermatologischen Läsionen können in die Mundhöhle übertragen werden, allerdings werden sie dort durch Speichel, Zahnfleischflüssigkeit, Bewegungen der Zunge und Lippen usw. schnell verändert.

Im Allgemeinen unterscheiden wir zwischen:

  • Primäre elementare  Läsionen : spiegeln den anfänglichen Läsionsprozess wider.
  •  Sekundäre elementare Läsionen: stellen die Entwicklung dieses Prozesses dar.

Kriterien für das Studium:

  • Identifizierung der Läsion
  • Layout und Grenzen: rund, oval, rund, linear usw.
  • Flach, gewölbt, gestielt, sitzend, zugespitzt,
  • Größe (verschlüsselt)
  • Farbe
  • Oberflächenanomalie
  • Konsistenz
  • Tiefe
  • Man unterscheidet primäre oder primitive Elementarläsionen, die dem initialen Läsionsprozess entsprechen,
  • Und die sekundären elementaren Läsionen, die die Entwicklung dieses primären Prozesses darstellen.

II. Histologischer Überblick 

  • Die Mundhöhle ist vollständig mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die auf den Binde-, Muskel- und Knochenebenen ruht. Die Schleimhaut besteht aus einem Epithel, das über eine Basalmembran auf der Lamina propria ruht.

1. Das Epithel: 

Es ist je nach Standort gepflastert, geschichtet, verhornt oder nicht und umfasst: 

• Eine Keimzellbasis, die von der Basalmembran gestützt wird (bestehend aus kubischen Zellen und Melanozyten, dies ist das Stratum germinatum)

 • Ein malpighischer Schleimkörper (Stratum spinosum). Die Zellen werden größer und beginnen abzuflachen (dieses Phänomen wird ausgeprägter, wenn die Zellen zur Oberfläche wandern).

 • Körnchenschicht (Stratum granulosum) im Bereich der verhornten Schleimhaut. 

• Oberflächliche Hornschicht (Stratum corneum), die abblättert.

2. Das Chorion: Lockeres, reich vaskularisiertes Bindegewebe, das enthält: 

• Zusätzliche Speicheldrüsen 

• Nervenenden 

• Fibroblasten, Lymphozyten, Plasmazellen, Monozyten und Makrophagen.

 Daraus lässt sich logisch folgern, dass es mehrere histologische Variationen gibt, die mit der Topographie und Physiologie der Mundschleimhaut zusammenhängen. 

o Kauschleimhaut: anliegendes Zahnfleisch, harter Gaumen; oder das Epithel ist verhornt 

o Bedeckende Schleimhaut: Wangen, Lippen, Zungenunterseite, Zungenboden, weicher Gaumen oder unverhorntes Epithel 

o Spezialschleimhaut: Die obere Oberfläche der Zunge ist verhornt und mit Geschmacksknospen versehen

III – Primäre Läsionen:

1-Die Makula:

Entspricht einer Veränderung der Schleimhautfarbe ohne Relief oder Infiltration.

Dieser Begriff umfasst:

  • Erythem: Erythem: lokale oder diffuse Rötung, die unter In-vitro-Druck verschwindet. Es kann sich um ein Enanthem (Schleimhautstelle) oder ein Exanthem (Hautstelle) handeln.
  • Gefäßfleck: Gefäßerweiterung, die unter in vitro-Druck nicht verschwindet, z. B.: Angiom
  • Purpura-Fleck: roter Fleck, der durch Vitropression nicht verschwindet, z. B. Purpura
  • Dyschromie: Pigmentierungsdefekt.

2- die Papel:

Eine Papel ist eine erhabene, abgegrenzte, feste Läsion, die keine Flüssigkeit enthält. Von Plaque spricht man, wenn der Durchmesser der Läsion größer als 0,5 cm ist.

Was die Makula betrifft. Die Papel kann einzeln oder mehrfach auftreten.

Rot, weiß, hyper- oder hypopigmentiert.

Leukoplakie-Plaques sind ein Beispiel für eine Papel.

3- Knoten:

Leicht hervortretende, runde oder ovale, tiefe, manchmal schmerzhafte Schwellung.

Entspricht einer tiefen Infiltration des Chorions durch zelluläre Proliferation. 

 zB: Tumore.

Eine Infiltration: ist ein Zeichen einer Verhärtung, das bei der Palpation festgestellt wird und systematisch gesucht werden muss. Auch wenn die Läsion flach ist, deutet sie zunächst auf eine Krebsläsion hin. 

4- Gallenblase:

Dabei handelt es sich um kleine intraepitheliale Erhebungen, die eine klare seröse oder hämorrhagische Flüssigkeit enthalten. Nach dem Bruch kommt es zu oberflächlichen Erosionen.

Die Ätiologie ist im Wesentlichen viral.

Eine Pustel ist eine mit Eiter gefüllte, stark infizierte Blase.

5- Blase:

Bullae sind rundliche oder ovale Epithelablösungen mit klarem oder hämorrhagischem Inhalt. Aufgrund der Fragilität des Blasendachs ist ihre Anwesenheit in der Mundhöhle flüchtig. Ihr Bruch hinterlässt Platz für mehr oder weniger tiefe Geschwüre. 

6- : Vegetation:

Papillomatöse Wucherungen mit blumenkohlartigem Aussehen.

7- Keratosen: Dies sind weiße Läsionen, die flach oder erhaben sein und warzenartig aussehen können. 

           Parakeratose……..Orthokeratose.

8- Zahnfleisch: voluminöse, feste, hervorstehende Formation, die 4 Stadien durchläuft (Verrohung, Erweichung, Fistelbildung, Vernarbung)

9- Die Pustel: Sie wird selten beobachtet, es handelt sich um eine umschriebene Anhebung der Haut oder Schleimhaut, deren Inhalt eitrig ist. 

10- Purpura: Austritt von Blut aus den Gefäßen der Haut oder Schleimhäute, was entweder zu Petechien (rote Flecken, die bei Druck nicht verschwinden) oder Blutergüssen führen kann.

IV – Sekundäre Läsionen:

1- Erosion:

 Es kann primitiv oder sekundär sein. Es handelt sich hierbei um einen oberflächlichen Substanzverlust ohne zugrundeliegende Nekrose.

2- Ulzeration:
Tiefer Substanzverlust mit Zerstörung des Epithels und des oberen Chorionanteils, Anzahl, Größe, Ränder, Boden und Basis müssen angegeben werden.

Beispiel: Aphte

3- Schuppen: Flocken der Hornschicht, die sich von der EPIDERMIS lösen (Abschuppung)

 4- Krusten: entstehen durch die Koagulation eines serösen, hämorrhagischen oder eitrigen Exsudats. Auf oraler Ebene werden sie hauptsächlich auf Höhe der Lippen beobachtet.

5- Risse: lineare Erosionen, die insbesondere an den Lippenwinkeln auftreten.

6- Atrophie: Ausdünnung der Mundschleimhaut, die glatt und lackiert erscheint. Kann bei älteren Menschen unabhängig von jeglicher Pathologie beobachtet werden.

7- Pulpaartige Beläge: Durch übermäßige Abschuppung des Epithels bilden sich sogenannte pulpaartige Beläge, die sich leicht und ohne Blutung von der Schleimhaut ablösen.

8- Pseudomembranen: bestehen aus abgeschuppten Epithelzellen, Fibrin, Entzündungszellen, Mikroorganismen und Speiseresten, die sich leicht ablösen und eine normale oder rote Oberfläche hinterlassen. 

9-Narben: Hierbei handelt es sich um neu gebildetes Gewebe, das einen tiefen Substanzverlust repariert hat, wie es bei Narbengewebe der Fall ist.

  1. Klinische Untersuchung:

Beinhaltet eine exoralen (zerviko-faziale) Untersuchung und eine endoorale Untersuchung. Es ist zu beachten, dass das Auftreten von Läsionen in der Mundhöhle aus folgenden Gründen schwer zu erkennen ist: 

o Histologische Merkmale des oralen Epithels (schnelle Erneuerung)

 o Die Beschaffenheit des Mundmilieus: wiederholte Mikrotraumata, ständige Speichelpräsenz, Häufigkeit von Superinfektionen, ständige Hitze sowie chemische und thermische Reizung. 

Ziel der Vernehmung muss es sein:

• Alter 

• Allgemeiner Hintergrund 

• Konzept der Medikamenteneinnahme 

• Alkohol- und Tabakvergiftung 

• Begriffe aus der jüngsten Zählung 

• Umstände und Datum des Auftretens der Läsionen 

• Dauer, Art der Entwicklung 

• Funktionelle Beschwerden und Schmerzen oder Brennen der Schleimhäute 

• Konzept der Wiederholung 

• Bisherige Behandlungen und deren Wirksamkeit

 • Allgemeine Zeichen

  1. Zerviko-Gesichtsuntersuchung:

Wir untersuchen die gesamte Hautbedeckung, ohne die Kopfhaut, die neurologischen Funktionen (Motorik, Sensibilität), die darunter liegenden Knochenstrukturen und die natürlichen Körperöffnungen (Nasenlöcher, äußere Mundkanäle) auszulassen. 

Wesentlicher Bestandteil der Untersuchung ist die Palpation der Halslymphknotenbereiche. 

Bei Verdacht auf eine systemische Beteiligung erfolgt eine allgemeine klinische Untersuchung des Hautbelages. 

  1. Untersuchung der Mundhöhle:

Benutzen Sie bei guter Beleuchtung einen Zungenspatel oder einen Mundspiegel, um die Lippen, Mundwinkel und Zunge zu spreizen und auch Bereiche zu betrachten, die mit direktem Blick schwer erreichbar sind. Zusätzlich sind eine Pinzette und eine Sonde notwendig.

  1. Schleimhaut und Fibromukosa:

 Bei der Inspektion wird sehr methodisch jeder Bereich der Mundhöhle von außen nach innen untersucht, auch wenn die Läsion auf den ersten Blick erkennbar ist. 

Spreizen Sie die Lippen nach außen, um die Gaumentaschen sowie die Falten zwischen Wange und Zahnfleisch deutlich sichtbar zu machen. 

Ebenso müssen die Lippenwinkel ausgeklappt werden, die Untersuchung des Gaumens wird durch den Mundspiegel erleichtert. Die Palpation der Lippen, des Mundbodens und der Wangen kann in Kombination mit einer exobukkalen Hand erfolgen.

 Zum Abschluss erfolgt die Untersuchung des weichen Gaumens, der Mandeln und der Rachenhinterwand.

        2. Die Zunge : Ein leichtes Vorstrecken der Zunge, deren Spitze mit einer Kompresse festgehalten wird, ist hilfreich bei der Untersuchung der Flächen und Ränder sowie des Mundbodens. 

        

        3. Speicheldrüsen : beidseitige Ohrspeicheldrüsen- und Unterkieferregion durch Inspektion ihrer Ausscheidungsöffnungen; außerdem wird eine beidhändige Palpation durchgeführt, um die Qualität des Speichels zu beurteilen. 

         4. Zahnärztliche Untersuchung : Verwenden Sie die Zahnformel und den CAD-Index, notieren Sie sich parodontale Läsionen und Kronenrekonstruktionen und entfernen Sie Prothesen, die manchmal eine Läsion der darunter liegenden Schleimhaut verdecken können. Auch der Verschluss wird untersucht.

  • Hauptkriterien zur Beschreibung einer elementaren Läsion :

Achten Sie beim Abtasten auf Schmerz, Blutung, Erweichung oder Verhärtung an der Basis, insbesondere wenn es sich um ein Geschwür handelt, und schließlich auf die Konsistenz. 

3-Zusätzliche Untersuchungen :

 Die Anamnese und die klinische Studie ermöglichen es, die Untersuchungen auf das notwendige Minimum zu beschränken:  

● Lokale Proben bei Infektionshypothese: direkte Untersuchung und Kulturen (virologisch, bakteriologisch, mykologisch);

 ● Histologische Untersuchung (Biopsie) mit ggf. direkter Immunfluoreszenzuntersuchung bei Autoimmunerkrankungen. 

● Serodiagnostik bakterieller oder viraler Infektionen: Diese wird, abgesehen von der Serodiagnostik der Syphilis, in Abhängigkeit der genannten Diagnose im Einzelfall angefordert.

Abschluss 

In der Mundhöhle können zahlreiche Läsionen auftreten, die den Allgemeinzustand einer dermatologischen Erkrankung widerspiegeln und das erste Stadium darstellen können. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man sie klinisch kennzeichnet, trotz der sehr häufig festgestellten Veränderungen dieser Läsionen und zwar im Hinblick auf die Besonderheiten des Mundmilieus.

Grundlegende Läsionen in der oralen Dermatologie.

Grundlegende Läsionen in der oralen Dermatologie.

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