Infektiöse und entzündliche Erkrankungen der Speicheldrüsen
Planen :
Einführung
- Diagnostisches Vorgehen:
I.1. Anamnese
I.2. Klinische Untersuchung
I.3. Zusatzprüfungen
I.3.1. Bildgebung der Speicheldrüsen
I.1.2. Biologische und anatomopathologische Untersuchungen
- Klinische Formen:
II.1 . Entzündliche Pathologien von GS: Sialitis
II.1. 1. Sialadenitis
II.1. 1. 1. Virale Sialadenitis
II.1. 1.2. Bakterielle Sialadenitis:
- Akute eitrige Sialadenitis (APS)
- Chronisch rezidivierende Sialadenitis (CRS)
II.1. 1.3. Spezifische Sialadenitis
II.1. 1.4. Andere Sialitis: Salivary Calcinosis
2.1 . 2. Sialodochiten
- Reflexduktalerweiterungen (Speicheldyskinesien)
- Anatomisches funktionelles Retentionssyndrom
- Idiopathische Speicheldrüsenmegadukten
- Fibrinöse Sialodochitis
II.2 . Nichtentzündliche Pathologien von GS: Sialose
- Sialose systemischen Ursprungs
- Nicht-systemische Sialose: Sialadenose
Abschluss
Einführung
Erkrankungen der Speicheldrüsen können vielfältige Ursachen haben, am häufigsten sind Infektions- und Entzündungskrankheiten (Sialitis).
Die Diagnose wird klinisch gestellt und führt häufig zu Schwellungen und/oder Schmerzen. Die Behandlung erfolgt im Wesentlichen medizinisch, symptomatisch und ätiologisch.
Es liegt in der Verantwortung des Zahnarztes, diese Erkrankungen zu diagnostizieren und die Therapiemethoden für die jeweilige Krankheitsform zu kennen.
- Diagnostisches Vorgehen:
Die Diagnose einer Speichelpathologie beginnt immer mit einer klinischen Untersuchung, die eine Befragung und eine spezielle klinische Untersuchung (exobukkal und endobukkal) umfasst. Bei Bedarf können zusätzliche bildgebende Untersuchungen oder histologische Analysen durchgeführt werden.
I.1. Anamnese:
– Alter und Geschlecht
– Grund der Konsultation: induzierte oder spontane Schmerzen, Ohrenschmerzen, Schwellungen, entzündliche Erscheinungen usw.
– Medizinische und chirurgische Vorgeschichte : Bestimmte allgemeine Pathologien wie endokrine Erkrankungen (insbesondere Diabetes) können die Entwicklung von Speichelerkrankungen fördern.
– Erforschen Sie das Konzept von Therapien (Strahlentherapie, Psychopharmaka), die Einfluss auf den Speichelfluss haben.
– Achten Sie auf den Begriff der Ansteckung (Mumps, Tuberkulose).
– Suchen Sie nach dem Begriff der Schwellung einer Speicheldrüse, indem Sie Folgendes angeben:
- Erscheinungsform: allmählich oder schnell;
- Seine Art: schnelle oder langsame Entwicklung, plötzlich oder fortschreitend, einseitig oder beidseitig, im Zusammenhang mit den Essenszeiten oder nicht, Dauer und Lösungsmethode;
- Funktionelle Symptome: Schmerzen, Kieferklemme, Gesichtslähmung, Leistenbruch, Eiterung
- Speicheleigenschaften: dünn oder reichlich, flüssig oder dick, mit oder ohne unangenehmen Geschmack;
- Allgemeine Zeichen.
– Wir müssen auch Folgendes suchen:
- Ein Gefühl von trockenem Mund und/oder trockenen Augen;
- Entzündliche Gelenkschmerzen;
- Auch nach dermatologischen Läsionen sollte gesucht werden, da sie die Diagnose auf eine systemische Entzündungserkrankung lenken können: primäres Sjögren-Syndrom, Sarkoidose usw.
I.2. Klinische Untersuchung:
Durch Inspektion und Palpation der zervikofazialen Region können wir Folgendes beurteilen:
- Zustand der Hautdecken (entzündliches Erscheinungsbild oder nicht);
- Gesichtsasymmetrie im Zusammenhang mit Schwellungen: Es ist notwendig,
– Die Lage (Ohrspeicheldrüse, Unterkiefer usw.), das Volumen, der Schmerz;
– Konsistenz: hart, weich, inhomogen, schwankend…
- Die Suche nach Adenopathien und Gesichtsnervenschäden.
Die intraorale Untersuchung:
- Es muss systematisch nach dentalen Infektionsherden gesucht werden, die die Entstehung entzündlicher und/oder infektiöser Ausbrüche der Speicheldrüsen begünstigen können.
- Die Öffnungen der Stenon- und Wharton-Kanäle sollten untersucht und auf ihre entzündliche oder nicht entzündliche Natur, das Vorhandensein von Schleimresten oder sogar reinem Eiter geachtet werden.
- Durch bidigitale Palpation des Mundbodens und/oder der Jugalregion wird nach einer harten, örtlich begrenzten Schwellung gesucht, die unter dem Finger „rollt“ und auf das Vorhandensein eines Steins hinweist.
- Anschließend wird der Speichel analysiert:
– Beurteilen Sie die Menge und das Aussehen des Speichels (fädenziehendes oder zähflüssiges Aussehen, klarer oder trüber Speichel) an der Kanalöffnung, nachdem Sie die Drüse massiert haben.
– Die Speichelmenge wird mit dem Zuckerwürfeltest ermittelt: Ein Zuckerwürfel von durchschnittlichem Volumen wird in die Unterzungenhöhle einer sitzenden Person gegeben, deren Mund geschlossen ist und die nicht schluckt, wird vollständig aufgesogen und löst sich in etwa 3 Minuten auf.
Die Messung des Speichel-pH-Werts sollte Teil der klinischen Untersuchung sein.
Ein pH-Wert unter 6,5 gilt als sauer und über 7,5 als basisch. Der Säuregehalt variiert außerdem je nach Alter und Tageszeit; bei Säuglingen, Erwachsenen und auch nach dem Aufwachen ist der Körpersäuregehalt höher. Ein Abfall des pH-Werts unter 5,5 ist ein sehr deutliches Anzeichen für Hyposialie.
Infektiöse und entzündliche Erkrankungen der Speicheldrüsen
Zusatzprüfungen:
I.3.1. Bildgebung der Speicheldrüsen:
- Unvorbereitete Aufnahmen:
- Standardklischees:
Standardbilder können zum Erkennen von Lithiasis, Verkalkung oder entzündlichen Erkrankungen hilfreich sein. Sie sind daher bei nichtlithiatischer Entzündungspathologie nicht sehr aussagekräftig. Bei dieser Untersuchung werden vor allem die Hauptspeicheldrüsen untersucht.
Auf der Ebene der Ohrspeicheldrüse: Die nützlichen Vorkommen sind:
- Die Profilinzidenz (für die Drüse selbst);
- Die axiale Inzidenz von Hirtz (für die Rachenerweiterung oder den tiefen Lappen).
Auf Höhe der Unterkiefer- und Unterzungenspeicheldrüsen:
- Frontale und Profilvorfälle im befallenen Oberkiefer;
- Okklusale Vorfälle mit Intraoralfilm (gebissen).
Auf Höhe der akzessorischen Drüsen: Eine retrojugale oder retrolabiale Zahnaufnahme kann sinnvoll sein (insbesondere bei Lithiasis).
Die Orthopanthomographie ist in Fällen simultaner bilateraler Sialographien von Interesse.
- Ultraschall:
Der Ultraschall ist derzeit die erste Untersuchung, die bei einer Speicheldrüsenerkrankung durchgeführt wird. Dies ist ein schneller, nicht-invasiver Test. Er untersucht das Parenchym und die Kanäle. Es ermöglicht die Diagnose von Steinen mit einem Durchmesser über 2 mm . Allerdings besitzt das Ultraschallbild keine Spezifität, erlaubt aber zumindest den Ausschluss von Tumor- oder Lymphknotenprozessen.
- Sialendoskopie:
Dieses neue Instrument stellt eine einfache, minimalinvasive Alternative dar, die eine sichere Beantwortung der diagnostischen Fragestellung ermöglicht und gleichzeitig eine therapeutische Maßnahme erlaubt.
Der Eingriff wird, außer bei Kindern, unter örtlicher Betäubung durchgeführt (Vollnarkose). Dabei wird ein halbstarres Endoskop in die Speichelgänge eingeführt, um Erkrankungen der Gänge zu visualisieren und zu diagnostizieren.
Es ist sowohl von diagnostischem als auch therapeutischem Interesse. Vorgestellt in:
- Akute Submandibulitis oder Parotitis mit Vorhandensein von Steinen bei radiologischen Untersuchungen.
- Bei chronischer Parotitis (und Submandibulitis), insbesondere in der rezidivierenden Form bei Kindern, ist eine antibiotische Spülung der Speichelgänge erforderlich.
- Aufnahmen mit Vorbereitung:
- Sialographie:
Die Sialographie ist die älteste Methode zur Untersuchung der Speicheldrüsen. Hierbei handelt es sich um die Gangparenchymtrübung einer Ohrspeicheldrüse oder einer Untermandibulardrüse nach ostialer Katheterisierung des Stenon-Gangs oder des Wharton-Gangs mittels eines wasserlöslichen Kontrastmittels mit hohem Jodgehalt.
Dadurch können Stenosen und Erweiterungen des Ganges aufgezeigt und die Funktion der Drüse beurteilt werden.
Vor und nach der Injektion sowie nach der Entfernung des Katheters werden eine Reihe von Bildern aufgenommen, um die Entleerung der Drüse zu beurteilen (Entleerungsbilder).
Bei akuten Entzündungen und Jodallergie ist die Sialographie kontraindiziert.
Derzeit nehmen die Indikationen dafür vor allem aufgrund des invasiven Charakters sowie der Bestrahlungs- und Allergierisiken ab.
- Computertomographie (CT):
Es ermöglichte die Untersuchung des Drüsenparenchyms und von Tumorprozessen, wird heute jedoch zugunsten der MRT aufgegeben. (Aufgrund von Problemen mit Jodallergie und Artefakten von zahnärztlichen Instrumenten).
- Magnetresonanztomographie (MRT) und Sialo-MRT:
Die Magnetresonanztomographie (MRT) eignet sich sehr gut zur Beobachtung der Speicheldrüsen, ist jedoch bei der Visualisierung der Ausführungsgänge recht eingeschränkt. Falls eine Untersuchung der Speicheldrüsengänge erforderlich ist, wird eine Sialor-MRT durchgeführt.
Die Sialo-MRT ist derzeit die effektivste Untersuchung der Speicheldrüsen.
Es ersetzt die konventionelle Sialographie beim Screening einer Sialitis. Es ermöglicht die Untersuchung der Speichelgänge und des Drüsenparenchyms sowie die Darstellung von Gangerweiterungen und Stenosen ohne Katheterisierung der Speichelgänge oder Kontrastmittelinjektion.
- Szintigraphie:
Es basiert auf der intravenösen Injektion eines radioaktiven Tracers. Es ist bestimmten Pathologien wie Hyposialie bei degenerativen Erkrankungen vorbehalten. Mit diesem Test wird die Funktionsfähigkeit der Speicheldrüsen überprüft.
Es basiert auf der intravenösen Injektion eines radioaktiven Tracers (Technicium), den die Ohrspeicheldrüsen und Untermandibulardrüsen auf die gleiche Weise konzentrieren wie die Schilddrüse.
Zunächst werden Aufnahmen gemacht, einmal von vorne und einmal von der rechten und linken Seite. Die Verabreichung von Zitronensaft ermöglicht durch die Steigerung der Drüsensekretion die Untersuchung der Speichelentleerung, die vollständig sein muss. Es können Fixations- und Eliminationskurven durchgeführt werden.
- 3D-Cone-Beam-Computertomographie (3D-CBCT) Sialographie
Die 3D-CBCT in Kombination mit der Sialographie ist eine effektive, sichere und einfach durchzuführende Untersuchung zur Erforschung der Ausführungsgänge der Hauptspeicheldrüsen bei nicht-tumorösen Erkrankungen und ermöglicht eine präzise 3D-Analyse des Gangsystems bis hin zur vierten Gangaufteilung.
I.1.2. Biologische und pathologisch-anatomische Untersuchungen:
- Zytobakteriologie und Virologie:
Speichel ist normalerweise steril. Jede bakterielle oder virale Kontamination hängt mit der Probenentnahmetechnik (Abstrich oder Katheterisierung) oder einer Infektion der betreffenden Drüse oder des betreffenden Ganges zusammen.
Die am häufigsten betroffenen Bakterien sind Staphylococcus aureus, Staphylococcus pyogenes, Streptococcus viridans, Streptococcus hemolyticus und Pneumokokken. Infektionen sind äußerst spezifisch (Tuberkulose, Syphilis).
Speichelinfektionen entstehen hauptsächlich durch Mumps (Paramyxovirus)
In akuten Fällen wird, wenn möglich, gleichzeitig eine Blutkultur angelegt.
- Biopsie:
Eine Speichelbiopsie ist am besten bei nicht-neoplastischen Erkrankungen systematischen Ursprungs (Sarkoidose, Sjögren-Syndrom) angezeigt. Die Innenseite der Unterlippe ist am leichtesten zugänglich, die zuverlässigste Stelle ist die Unterzungendrüse.
- Sialometrie:
Eine einfache Sialometrietechnik besteht darin, nach der Katheterisierung eines Stenon-Gangs die Speichelsekretion der Drüsen im Ruhezustand (der Patient muss vor der Untersuchung drei Stunden lang gefastet haben) und nach der Stimulation (eine 10%ige Zitronensäurelösung wird auf die Zunge gegeben, während der Katheter bereits gelegt ist) zu messen. Der Speichelfluss wird in Millimetern pro 15 Minuten angegeben.
- Klinische Formen:
II.1 . Entzündliche Pathologien von GS: Sialitis
Wenn die Entzündung der Drüse im Wesentlichen parenchymal ist, spricht man von Sialadenitis.
Wenn die Entzündung den Gang betrifft oder auf eine Schädigung des Ganges zurückzuführen ist, handelt es sich um eine Sialadochitis.
II.1. 1. Sialadenitis:
Das klinische Bild dieser Erkrankungen variiert je nach Ätiologie.
II.1 . 1. 1. Virale Sialadenitis:
- Mumpssialadenitis:
Mumpsparotitis ist die häufigste Virusinfektion der Speicheldrüsen und wird durch ein Paramyxovirus durch direkte Übertragung durch Ansteckung verursacht.
Früher war die Erkrankung die Hauptursache für akute Parotitis bei Kindern, doch mit der Einführung der Impfung (MMR-Impfstoff: Masern-Mumps-Röteln) sind die Formen im Kindesalter fast vollständig ausgerottet.
Klinik:
Die Inkubation dauert etwa drei Wochen (fünfzehn bis vierundzwanzig Tage).
Dieser Zustand dauert etwa eine Woche und ist gekennzeichnet durch Fieber, Kopfschmerzen, in die Ohren ausstrahlende Schmerzen und Dysphagie oder Odynophagie.
Bei der Inspektion zeigt sich eine ein- oder beidseitige Schwellung (klassische „Piriforme Facies“) der Ohrspeicheldrüsen. Die Beteiligung beider Ohrspeicheldrüsen kann gleichzeitig erfolgen, dies geschieht jedoch häufig erst nach mehreren Tagen.
Es handelt sich um eine Schwellung der Ohrspeicheldrüse, die nagend ist und unter der glänzenden Haut und dem hochstehenden Ohrläppchen sehr empfindlich ist. Es gibt eine Rötung an der Mündung des Ohrspeichelgangs mit klarem und seltenem Speichelfluss und Lymphadenopathien.
Die Diagnose ist klinisch; Meistens ist es nicht notwendig, paraklinische Untersuchungen anzufordern.
Evolution
In den meisten Fällen führt es zur vollständigen Heilung; Manchmal können nekrotische Herde zurückbleiben, die zu einer chronischen Parotitis führen können.
Die Krankheit verleiht lebenslange Immunität. Eine zweite Episode einer akuten Parotitis beim Kind schließt daher diese Diagnose (Mumps) aus und legt eine andere Diagnose nahe: juvenile rezidivierende Parotitis.
Behandlung
Die klinische Heilung tritt nach etwa zehn Tagen ein. Die klassischen Formen werden behandelt durch:
- Bettruhe,
- Analgetika und Antipyretika.
- Es besteht eine zwingende Schulverweispflicht für 15 Tage.
- Andere virale Sialadenitis:
Dies sind wenig bekannte oder seltene Sialite:
- Die vesikuläre Pharyngitis bei Herpangina (Coxsackievirus A) kann von einer ein- oder beidseitigen Parotitis und einem geschwollenen Ostium ohne Eiterausfluss begleitet sein.
- Das Cytomegalovirus CMV (ein Herpesvirus) kommt in latentem Zustand in Speicheldrüsenzellen vor. Es manifestiert sich klinisch nur bei immungeschwächten Menschen (insbesondere bei AIDS).
Infektiöse und entzündliche Erkrankungen der Speicheldrüsen
II.1 . 1.2. Bakterielle Sialadenitis:
- Akute eitrige Sialadenitis (APS)
Akute eitrige Sialadenitis ist eine bakterielle Entzündung der Speicheldrüsen, die meist eine der großen Speicheldrüsen betrifft.
– Beim Neugeborenen:
Bei Neugeborenen sind Infektionen der Speicheldrüsen selten. Wenn sie jedoch auftreten, sind am häufigsten die Ohrspeicheldrüsen betroffen.
Der am häufigsten verantwortliche Organismus ist Staphylococcus aureus, der über den Ductus steno in die Ohrspeicheldrüse gelangt. Manchmal kann es jedoch auch zu einer Ansteckung über die Blutbahn kommen.
Zu den Risikofaktoren für SAP bei Neugeborenen zählen: unzureichendes Stillen, Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht, hohe Temperaturen und ein Brustabszess der Mutter.
Klinik : Die häufigsten Symptome sind Fieber, Erythem und Schwellung im präaurikulären Bereich, die auch beidseitig auftreten können. Eitriger Ausfluss aus dem Stenon-Gang ist pathognomonisch für die Erkrankung.
Management : Eine auf den verursachenden Keim abgestimmte Antibiotikatherapie ist die wirksamste Behandlung.
Entwicklung : Die Prognose ist sehr gut. In sehr seltenen Fällen können jedoch Komplikationen auftreten.
– Bei Erwachsenen:
Am häufigsten befällt SAP die Ohrspeicheldrüse und manchmal die Untermandibularspeicheldrüse (10 % der Fälle). Es kommt häufig bei medizinisch geschwächten Patienten im Krankenhaus oder nach einer Operation vor.
Die Hauptursache der Erkrankung ist eine retrograde bakterielle Kontamination über den Stenon-Kanal. Eine durch Dehydration oder verminderte orale Nahrungsaufnahme bedingte Stagnation des Speichelflusses ermöglicht die Migration von Bakterien in das Drüsenparenchym.
Die häufigste bakterielle Ursache einer akuten Sialadenitis ist Staphylococcus aureus.
Klinik : Patienten mit SAP leiden unter akuten Schmerzen, einer Schwellung der betroffenen Drüse und manchmal an Kieferklemme. Bei der körperlichen Untersuchung können Verhärtungen, Ödeme und örtliche Druckempfindlichkeit festgestellt werden. Durch das Massieren der Drüse kommt es zu einer eitrigen Absonderung an ihrer Ausscheidungsöffnung.
Behandlung : Die Behandlung basiert auf einer Antibiotikatherapie, geleitet durch bakteriologische Probenentnahme an der Mündung des Stenon-Kanals und strenger Mundhygiene. Die am häufigsten vorkommenden Bakterien sind Staphylococcus aureus sowie grampositive und anaerobe Bakterien. Aufgrund der Anwesenheit dieser Keime wird eine Potenzierung der Penicillinwirkung durch Beta-Lactamase-Hemmer (Amoxicillin-Clavulansäure-Kombination) empfohlen.
Entwicklung : Nach der Behandlung verläuft die Heilung systematisch und es treten fast keine Komplikationen auf.
- Chronisch rezidivierende Sialadenitis (CRS)
– Bei Kindern:
Bei der SCR im Kindesalter handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Ohrspeicheldrüse, die durch wiederkehrende Schwellungen und Schmerzen gekennzeichnet ist.
Der juvenile SCR tritt zehnmal häufiger auf als der adulte SCR und betrifft hauptsächlich Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren, wobei die männliche Gruppe am häufigsten betroffen ist.
Die Symptome erreichen während des ersten Schuljahres ihren Höhepunkt und klingen normalerweise gegen Mitte der Adoleszenz ab.
Die Pathogenese ist nicht vollständig geklärt und in der Literatur werden mehrere ätiologische Faktoren genannt (Genetik, angeborene Gangektasie, Autoimmunerkrankung).
Klinik : Diese Episoden einer akuten oder subakuten Schwellung der Ohrspeicheldrüse gehen im Allgemeinen mit Fieber, Unwohlsein und Schmerzen einher. Die Symptome treten normalerweise einseitig auf, es können jedoch auch beide Seiten betroffen sein. Akute Anfälle können einige Tage bis einige Wochen andauern und im Abstand von einigen Monaten auftreten.
Behandlung : Eine Antibiotikatherapie, die über mehrere Wochen fortgesetzt oder nach der klinischen Genesung sogar wiederholt werden sollte, hilft, Rückfälle über lange Zeiträume zu verhindern.
– Bei Erwachsenen:
SCR ist durch wiederholte Schmerz- und Entzündungsepisoden gekennzeichnet, die durch verringerten Speichelfluss und Speichelstau verursacht werden. Am häufigsten betrifft sie die Ohrspeicheldrüse und tritt im Allgemeinen zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf, wobei Frauen häufiger betroffen sind.
Die Ätiologie ist multifaktoriell:
• Ein verringerter Speichelfluss führt zu einer verringerten mechanischen Reinigung, wodurch Bakterien den Stenon-Gang besiedeln und retrograd befallen können.
• Metaplasie des Schleims des Gangepithels durch Wiederholung akuter Infektionen, was zu einer Erhöhung des Schleimgehalts der Sekrete, zu Stase und zum Wiederauftreten entzündlicher Episoden führt.
Klinisch : Die klinische Untersuchung zeigt eine Schwellung und Druckempfindlichkeit der betroffenen Drüse. Die Papille des Stenon-Gangs ist angehoben, der Speichelfluss ist reduziert und der Speichelsekret ist zähflüssig und milchig.
Durch die Sialographie können Endkanäle mit Bereichen aus „Flecken“ und „Punkten“ von Kontrastprodukten hervorgehoben werden, was auf eine Sialektase bzw. Kanalerweiterung hinweist, und eine lithiatische Pathologie (Bild einer Jagdblei oder eines blühenden Baums) ausgeschlossen werden.
Unterstützung :
Nur akute Anfälle, bei denen die Schmerzen im Allgemeinen mäßig bleiben, rechtfertigen eine systemische Antibiotikatherapie. Die Vorbeugung von Rezidiven beruht auf regelmäßigen Wurzelkanalspülungen mit einfachen Kochsalzlösungen, denen ggf. Antibiotika aus der Penicillin-Gruppe zugesetzt werden. Restkerne einer chronischen Parotitis können ein pseudotumorales Erscheinungsbild annehmen und eine Parotidektomie aus diagnostischen und therapeutischen Gründen rechtfertigen.
Infektiöse und entzündliche Erkrankungen der Speicheldrüsen
II.1 . 1.3. Spezifische Sialadenitis:
- Tuberkulöse Sialadenitis
Tuberkulose ist eine nekrotisierende granulomatöse Erkrankung; sie befällt die Ohrspeicheldrüsen und seltener die Untermandibulardrüsen. Im Allgemeinen ist die Drüsenbeteiligung einseitig.
– Primäre Speicheldrüsentuberkulose kann sich auf zwei Arten manifestieren: als akute entzündliche Läsion (ähnlich wie SAP) oder als chronische Massenläsion (Tumor), die mehrere Jahre lang asymptomatisch sein kann.
– Eine sekundäre Beteiligung der Speicheldrüsen kommt häufiger vor als die primäre Form und ist vermutlich das Ergebnis einer systemischen Ausbreitung von einem entfernten Herd auf hämatogenem oder lymphatischem Weg, insbesondere über die Lunge.
– In selteneren Fällen kann eine infizierte Mykobakterienquelle in der Mundhöhle, beispielsweise die Mandeln oder Zähne, Bazillen freisetzen, die sich durch retrograde Infektion über die Speichelgänge oder afferenten Lymphgefäße zu den zugehörigen Lymphknoten ausbreiten.
Klinik : Die tuberkulöse Sialadenitis weist eine Vielzahl klinischer Erscheinungsformen auf. Die häufigste Manifestation ist das Auftreten einer schmerzlosen, langsam wachsenden Masse in der betroffenen Drüse, die einem Neoplasma ähnelt und ein diagnostisches Dilemma darstellt.
Diagnose : Die endgültige Diagnose basiert auf der Identifizierung des Koch-Bazillus (Zytopentur).
Eine Röntgenuntersuchung ist sinnvoll, wenn die Kultur negativ bleibt und das klinische Erscheinungsbild pseudotumoral ist:
Im Ultraschall ist meist das Vorhandensein mehrerer Knoten erkennbar und eine Objektivierung der Verkäserung ist möglich.
Bei der Sialographie kann sich ein „Abdruck“ im Drüsenparenchym zeigen oder es können Extravasationen des Kontrastmittels in einer Ansammlung auftreten, die eher für die Erweichungsphase charakteristisch ist.
– Behandlung : Wir verwenden die klassische Tuberkulose-Behandlung, die langwierig ist und aus einer Kombination aus Ethambutol (25 mg/kg/Tag), Rifampicin (10 mg/kg/Tag) und Isoniazid (8 mg/kg/Tag) über 6 bis 18 Monate besteht.
- Syphilitische Sialadenitis:
Syphilis ist eine seltene, sexuell übertragbare Infektion, die durch Treponema pallidum verursacht wird und von der es eine Früh- und eine Spätform gibt. Bei der Spätsyphilis kommt es zu einer Beteiligung der Speicheldrüsen.
Die Schwellung ist beidseitig und kann die Ohrspeicheldrüsen oder Untermandibulardrüsen betreffen. Sie ist auch ohne Superinfektion sehr symptomatisch. Im Falle einer Superinfektion wird die Schwellung sehr schmerzhaft und es kann zu Speichelfluss kommen.
Die Diagnose wird durch serologische Tests gestellt, deren Ziel es ist, das Vorhandensein von Antikörpern gegen Treponema (TPHA oder FTA) nachzuweisen. Diese Tests werden häufig mit einem unspezifischen VDRL-Test (Veneral Disease Research Laboratory) in Verbindung gebracht.
Behandlung: Die Behandlung besteht aus einer geeigneten Antibiotikatherapie (Penicillin G).
II.1 . 1.4. Andere Sialitis: Salivary Calcinosis
Es handelt sich um eine seltene Erkrankung, die durch multiple und bilaterale Parenchymkonkretionen gekennzeichnet ist. Am häufigsten sind die Ohrspeicheldrüsen betroffen, und bei jedem Patienten ist nur eine Drüsengruppe betroffen. Sie betrifft fast ausschließlich das weibliche Geschlecht und tritt überwiegend zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf.
Verkalkungen in der Ohrspeicheldrüse sind im Allgemeinen kleiner und zahlreicher als in der Untermandibularspeicheldrüse, die zwar größere, aber weniger Verkalkungen aufweist.
Klinisch finden wir die Symptome eines SCR mit manchmal eitrigem Speichel. Bevor eine Sialographie in Betracht gezogen wird, sollten eine Ultraschalluntersuchung und konventionelle Röntgenaufnahmen durchgeführt werden. Die Sialographie zeigt eine unregelmäßige Erweiterung der Gänge sowie mehrere Kalkablagerungen auf Drüsenebene.
Die Behandlung basiert auf einer Antibiotikatherapie (systemisch oder durch duktale Injektion) während der akuten Phasen. Da die Behandlung lediglich symptomatisch ist, ist eine Heilung unmöglich.
Infektiöse und entzündliche Erkrankungen der Speicheldrüsen
2.1 . 2. Sialodochiten:
- Reflexduktalerweiterungen (Speicheldyskinesien)
Nicht-lithiasische Speichelkanalerweiterungen und -störungen wirken als Reflexphänomen bei oral-dentalen Erkrankungen wie einer Pulpitis, einer Wunde der Mundschleimhaut oder einer Aphte.
Ihre Erscheinungsformen beschränken sich auf Verschlussunfälle: Speichelhernien, manchmal mit Schmerzen.
Die Diagnose einer Speichellithiasis zwischen diesen Dyskinesien und einer Speichellithiasis kann schwierig sein, da die Lithiasis häufig im nicht verkalkten Stadium auftritt und daher nicht erkennbar ist.
Die Sialographie zeigt in beiden Fällen eine Erweiterung der Gänge . Die lithiasische Dilatation hat jedoch ihre eigenen Merkmale: Sie befindet sich in der Nähe des lithiasischen Hindernisses oder dominiert dort, während die nicht-lithiasische Dilatation global ist .
Behandlung : Die Ursache muss durch die Entfernung der störenden bukko-gesichtsbezogenen Stacheln gefunden werden.
- Anatomisches Funktionsretentionssyndrom:
Bezieht sich auf die Unterkieferspeicheldrüse. Dies wäre auf eine Kompression des Wharton-Gangs durch die supramylohyoideale Verlängerung der Drüse zurückzuführen.
- Idiopathische Speicheldrüsenmegadukten:
Es handelt sich um eine ein- oder beidseitige Erkrankung, die nur die Ohrspeicheldrüsen und Untermandibulardrüsen betrifft, wobei die Ohrspeicheldrüsen doppelt so häufig betroffen sind.
Der Grund für die erste Konsultation ist meistens eine vorübergehende Vergrößerung einer Hauptspeicheldrüse, manchmal verbunden mit einem schmerzhaften Anfall und verschiedenen Speichelstörungen, wie zum Beispiel das Auftreten von Strahlsalivation.
Die Diagnose ist einfach und wird im Allgemeinen während der klinischen Untersuchung objektiviert. Es hebt rote und ödematöse Ausscheidungsöffnungen hervor. Der Speichelfluss ist normalerweise erheblich. Wenn Druck auf die Drüse ausgeübt wird, ist ein Speichelstrahl zu beobachten, der die ordnungsgemäße Funktion der Drüse sowie die Erweiterung des Speichelganges bestätigt. Das Auffinden der gleichen Anzeichen an der kontralateralen Drüse ist pathognomonisch für die Pathologie.
Bei der Sialographie zeigen sich Erweiterungen, die den gesamten Kanal betreffen. So ergibt sich ein Bild mit abwechselnden Ausdehnungen und Zusammenziehungen (in Form einer Wurstkette). Der Abbau von Lipiodol erfolgt rasch, manchmal ist er innerhalb von 1 bis 2 Minuten abgeschlossen, was die funktionelle Aktivität der Drüse bestätigt.
Bei Stauungsunfällen und Wurzelkanalinfektionen kann der Speichel manuell ausgedrückt werden, indem der Wurzelkanal von hinten nach vorne massiert wird. In hartnäckigen Fällen wird eine allgemeine Antibiotikatherapie (Amoxicillin oder Makrolid) oder eine Wurzelkanalbehandlung (Spülung des Wurzelkanals mit Penicillin) empfohlen.
- Fibrinöse Sialodochitis:
Die fibrinöse Sialodochitis ist eine seltene Erkrankung der Speicheldrüsen, die beidseitig die Ohrspeicheldrüsen oder die Untermandibulardrüsen befällt. Charakteristisch sind Schwellungen und wiederkehrende Schmerzen der Speicheldrüsen, die durch die Verstopfung der Speicheldrüsengänge durch mukofibrinöse Pfropfchen verursacht werden.
Die Ätiologie ist noch nicht vollständig verstanden, die gängigste Hypothese ist jedoch, dass es sich um einen allergischen Prozess handelt.
Es zeigt sich eine unregelmäßige Erweiterung der Hauptspeicheldrüsengänge, die durch Sialographie oder MRT objektiviert wird.
Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Im Allgemeinen sind eine Druckmassage der Speicheldrüsen, reichliche Flüssigkeitszufuhr und die Gabe von Antihistaminika mit oder ohne Kortikosteroide zur Heilung ausreichend.
II.2 . Nichtentzündliche Pathologien von GS: Sialose
Eine Sialose ist durch eine Volumenzunahme mehrerer großer Speicheldrüsen gekennzeichnet und ist fast immer die Folge einer allgemeinen Erkrankung. Es handelt sich hierbei um chronische Speichelerkrankungen, die weder ansteckend noch tumorös sind. Schematisch handelt es sich dabei entweder um:
– Systemische Sialose: gekennzeichnet durch eine spezifische, oft lymphatische Infiltration.
– Sialadenosen: Erkrankungen dystrophischer, ernährungsbedingter Natur.
Die Mehrzahl der Sialosen äußert sich durch Hyperplasie oder Sialomegalie, meist beidseitig mit funktioneller Beeinträchtigung und Speichelmangel.
Jede betroffene Drüsen ist geschwollen, schmerzlos und hat eine feste und elastische Konsistenz. An diesem Prozess können auch akzessorische Speicheldrüsen beteiligt sein.
Außer bei Superinfektionen im Spätstadium der Entwicklung fehlen in der Regel Infektionszeichen.
- Sialose systemischen Ursprungs:
Sie werden als systemisch bezeichnet, da es sich um Erkrankungen handelt, die ein gesamtes Gewebe oder mehrere Gewebe des Patienten betreffen.
– Gougerot-Sjögren-Syndrom (Trockensyndrom):
Autoimmune, chronisch-entzündliche Erkrankung, die durch eine fortschreitende Degeneration der exokrinen Drüsen mit lymphoplasmatischer Infiltration gekennzeichnet ist und zur Trockenheit der Schleimhäute und der Bindehaut führt.
Betroffen sind Patienten im Alter zwischen 40 und 60 Jahren, am häufigsten Frauen.
Von einem primären Syndrom spricht man, wenn nur die Speicheldrüsen betroffen sind. Von einer sekundären Form spricht man, wenn eine begleitende Autoimmunerkrankung vorliegt (rheumatoide Arthritis++, systemischer Lupus erythematodes etc.).
Für die Diagnose eines primären SGS ist das Vorhandensein von:
- trockener Mund und Augen
- oder das Vorhandensein eines lymphatischen Infiltrats bei einer Biopsie der akzessorischen Speicheldrüsen oder das Vorhandensein von Anti-SSA- oder Anti-SSB-Autoantikörpern.
Klinik :
Durch Mundtrockenheit kommt es zu folgenden Beschwerden : Schluckbeschwerden, chronisches Brennen der Mundschleimhaut, mangelnde Stabilität von herausnehmbarem Zahnersatz, Unverträglichkeit gegenüber scharfen oder säurehaltigen Speisen, Karies am Zahnhals.
Die Mundschleimhaut wird stumpf, klebrig und brüchig. Eine Candidose-Infektion ist sehr häufig. Die Zunge ist gerötet, depapilliert (Atrophie der fadenförmigen Papillen) und rissig.
Bei etwa einem Drittel der Patienten kommt es im Verlauf der Erkrankung zu einer Schwellung der Speicheldrüsen (vor allem der Ohrspeicheldrüsen); das Risiko steigt mit der Schwere der Drüsenfunktionsstörung und der Entzündung. Meistens beidseitig, diffus, fest und schmerzlos oder manchmal leicht empfindlich.
In der Sialographie werden drei Stadien beschrieben:
- Stadium 1, punktförmige Trübung entsprechend kleinen kanalikulären Ektasien;
- Stadium 2: Tränentropfenbilder mit mäßigen periduktalen Extravasationen, die auf ein reichliches, knotiges oder diffuses lymphatisches Infiltrat hinweisen;
- Stadium 3, „toter Baum“ genannt, wobei nur die größten Kanäle getrübt sind, was die Zerstörung und Sklerose des Speicheldrüsenparenchyms objektiviert.
Es kann sich ein Lymphom entwickeln, an das bei der Entstehung eines Ohrspeicheldrüsentumors gedacht werden sollte.
– Sarkoidose oder Morbus Besnier, Boeck-Schaumann (BBS)
Es handelt sich um eine systemische Granulomatose mit unbekannter Ätiologie. Es tritt bevorzugt bei Erwachsenen zwischen 25 und 45 Jahren auf.
Eine Sarkoidose kann nur ein Organ befallen oder diffus sein (in diesem Fall spricht man von einer systemischen Beteiligung). Am häufigsten sind in 90 % der Fälle die Lungen, in 50 % die akzessorischen Speicheldrüsen und in weniger als 5 % der Fälle die Ohrspeicheldrüsen betroffen.
Klinisch finden wir eine eher asymmetrische indolente bilaterale Parotidomegalie mit fortschreitendem Beginn, isoliert (selten) oder verbunden mit thorakalen Symptomen. Eine inkonsistente Hyposialie weist auf eine mehr oder weniger diffuse Speichelbeteiligung hin.
Aus der Kombination von beidseitiger Ohrspeicheldrüsenhypertrophie, Uveitis (Uveoparotitis) und Gesichtslähmung resultiert das Heerfordt-Syndrom.
Weitere Manifestationen sind Haut, Knochen, Lunge, Lymphknoten, Eingeweide und neurologische Erkrankungen.
In den meisten Fällen kommt es zu einer Spontanheilung.
Infektiöse und entzündliche Erkrankungen der Speicheldrüsen
- Nicht-systemische Sialose: Sialadenose oder Speicheldystrophien
Für eine gleichmäßige, chronische und schmerzlose Vergrößerung der Speicheldrüsen sind viele Faktoren verantwortlich . Am stärksten betroffen sind die Ohrspeicheldrüsen.
Diese sind:
- Ernährungsbedingte Sialose:
- Überschuss an stärkehaltigen Lebensmitteln (Brot, Kartoffeln)
- Hyperlipoproteinämie (erhöhte Blutfettwerte)
- Manchmal geht eine schwere Unterernährung mit einer Ohrspeicheldrüsenhyperplasie einher.
- Toxische Sialose:
Alkoholismus verursacht auch Speicheldystrophie + Parotidomegalie (bilateral und symmetrisch, mäßig und schmerzlos).
- Neurotische Dysorexie: Anorexie +++
- Hormonelle Sialose: Diabetes, Gicht, während der Amenorrhoe …
- Allergisch bedingte, medikamentenbedingte Sialomegalie: Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente, Antidepressiva.
Abschluss:
Entzündliche und infektiöse Erkrankungen der Speicheldrüsen haben vielfältige und variable Ursachen. Bei den viralen Infektionskrankheiten überwiegt Mumps, bei den bakteriellen Infektionskrankheiten ist rezidivierende Parotitis bei Kindern vorherrschend und eine sehr häufige Erkrankung ist Lithiasis.
Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung können zur Heilung beitragen und Komplikationen sowie das Fortschreiten der Chronizität verhindern.
Die Behandlung ist multidisziplinär und erfordert eine Zusammenarbeit zwischen dem Zahnarzt und dem HNO-Arzt oder Kieferchirurgen.
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Bidigitale Palpation der Unterkieferspeicheldrüse
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