Keramisch-keramische Verfahren
Einführung :
Keramik-Keramik-Systeme und -Verfahren haben sich kontinuierlich weiterentwickelt und ersetzen nach und nach Keramik-Metall-Restaurationen.
Derzeit gewährleisten diese Systeme eine langfristige mechanische Beständigkeit, Biokompatibilität und eine
1. Definition
Der Begriff Keramik kommt von dem griechischen Wort „keramos“ , das Ton bedeutet.
Eine Keramik ist ein anorganischer, nichtmetallischer, im Allgemeinen zerbrechlicher Werkstoff mit einer im Allgemeinen zweiphasigen mineralogischen Struktur (amorphes Glas und kristallisierte Mineralien), der aus Oxiden (99 %), Carbiden und Boriden besteht und dessen Formgebung und Verfestigung eine Wärmebehandlung namens Sintern erfordert.
2. Vorteile von Keramik-Keramik-Systemen
2.1. Biokompatibilität:
Bei der in der prothetischen Zahnheilkunde verwendeten Keramik handelt es sich um bioinerte Materialien (chemische, elektrische und thermische Trägheit).
Aufgrund ihrer chemischen Struktur weisen sie eine hohe Stabilität und damit eine gute Biokompatibilität auf. Sie sind wesentlich stabiler als Metalle und Harze und unterliegen keiner Beeinträchtigung durch Korrosion. „Die chemische Inertheit keramischer Materialien trägt dazu bei, Reaktionen des Wirtsorganismus zu minimieren“). Die thermische Trägheit trägt dazu bei, den Pulpa-Dentin-Komplex und die Montagematerialien vor Temperaturschwankungen zu schützen. Durch die hervorragenden Oberflächenverhältnisse ist die Haftung von Zahnbelag gering.
Die Randanpassung ist präzise.
2.2. Physikalisch-chemische Eigenschaften:
- Mechanische Druckfestigkeit: Die Festigkeit ist mit der von Zahnschmelz vergleichbar, jedoch bei einer Dicke von über 1,5 mm.
- Charakteristisch für Keramik ist ihre Zerbrechlichkeit, das heißt, dass sie unter Belastung mit sehr geringer Bruchverformung bricht.
2.3. Optische Eigenschaften:
Transluzenz
Der transluzente oder opake Charakter einer Keramik hängt direkt mit der Mikrostruktur und insbesondere mit der Menge der amorphen Glasmatrix zusammen. Die Opazität ist das Verhältnis der reflektierten Lichtintensität zur reflektierten und durchgelassenen Lichtintensität.
Je größer das Volumen der Glasmatrix ist, desto weniger Kristalle sind vorhanden und desto lichtdurchlässiger und ästhetischer ist die Keramik. Polykristalline Keramiken aus Aluminiumoxid oder Zirkonoxid sind aufgrund der fehlenden Glasphase undurchsichtig oder halbundurchsichtig.
3. Klassifizierungen von Keramik
Es gibt vier Klassifizierungen keramischer Materialien:
– Nach ihrer Schmelztemperatur (die ältesten).
– Entsprechend ihrer Mikrostruktur (Vorhandensein von glasartigen und/oder kristallinen Phasen).
– Nach ihrer chemischen Natur (mineralogische Zusammensetzung).
– Nach ihrer Produktionsmethode (Herstellungsverfahren).
Keramisch-keramische Verfahren
3.1. Nach ihrer Schmelztemperatur:
Keramik-Typ | Schmelztemperatur | Anzeige |
Hohe Fusion | 1289 bis 1390 °C | Künstliche Zähne Herausnehmbarer Zahnersatz |
Mittlere Fusion | 1090 bis 1260 °C | Jacke auf Platin eingebrannt |
Geringe Fusion | 870 bis 1065 °C | Emaillierung einer Metallkeramikkrone |
Sehr geringe Fusion | 660 bis 780 °C | Emaillierung aus Titan und Gold |
3.2. Nach ihrer Mikrostruktur:
Abhängig von der Anzahl der enthaltenen Phasen gibt es zwei Arten von Keramik: Sie werden als homogen (eine Phase) oder heterogen (zwei Phasen) bezeichnet.
⮚ Homogene Keramik (einphasig)
Keramik besteht nur aus einer Phase, entweder glasartig oder kristallin.
Das Interesse dieser Keramiken liegt entweder in einem ausgezeichneten optischen Verhalten, wenn nur eine glasartige Phase vorhanden ist, oder in einem ausgezeichneten mechanischen Verhalten, wenn
Es existiert nur eine kristalline Phase.
⮚ Heterogene (zweiphasige) Keramik
Keramik besteht aus zwei Phasen, glasartig und kristallin. Das Glas verleiht dem Prothesenteil Transluzenz. Die Kristalle verhindern die Ausbreitung von Rissen im Glas.
Die optische Qualität ist proportional zur Menge der Glasphase und die mechanische Qualität umgekehrt proportional dazu.
3.3. Nach der mineralogischen Struktur:
Die meisten Keramiken haben eine zweiphasige Mikrostruktur, das heißt, sie bestehen aus einer glasartigen und einer kristallinen Phase.
Die kristalline Phase stellt einen mehr oder weniger großen Anteil innerhalb der Keramik dar, sie besteht aus Kristallen gleicher oder unterschiedlicher Beschaffenheit.
Wir unterscheiden traditionell 5 Kategorien von Keramik:
- Feldspatkeramik (herkömmlich oder verstärkt).
- Verstärkte Glaskeramik (mit Leuzit oder Lithiumdisilikat).
- Polykristalline Keramik (auf Basis von reinem Aluminiumoxid oder Zirkonoxid).
- Reine Aluminiumkeramik.
- Zirkonoxidkeramik ohne Glasphase.
- Aus Ceram®-Keramik (Spezialglaskeramik). Wir unterscheiden:
- Aus Ceram Spinell ®
- Aus Ceram Alumina®
- Aus Ceram Zirconia®
- Hydrothermale Keramik (bekannt als niedrigschmelzende Keramik).
3.4. nach der Zubereitungsart:
Unabhängig von der mineralogischen Struktur kann der prothetische Teil mithilfe von 4 Hauptverfahren geformt werden:
– Klassisches Kochen auf einer feuerfesten Beschichtung;
– Heißpressen und Spritzgießen;
– Sintern mit Infiltration einer glasartigen Matrix;
– Bearbeitung.
4. Keramik-Keramik-Kronen
4.1. Definition:
Es handelt sich um eine Krone, die vollständig aus kosmetischen Materialien besteht (Keramikinfrastruktur + kosmetisches Material).
4.2. Indikationen:
– Pulpa- oder depulpatierter Zahn;
– Dysplasie;
– Zahnverfärbungen;
– Frakturen der Höckerwinkel.
4.3. Kontraindikationen:
– Zahn mit nicht stabilisierter apikaler oder periapikaler Reaktion;
– Parodontolyse;
– Signifikante Fraktur aufgrund von Karies;
– Große Pulpakammer;
– Reduzierter VL- oder VP-Durchmesser;
– Enge Okklusion;
– Stumpf zu kurz.
4.4. Allgemeine Grundsätze der Zubereitung:
- Art der Begrenzungen:
Um die Präparation herum wird eine zervikale Begrenzung in Form einer Schulter mit abgerundetem Innenwinkel angebracht.
Die Schulter erhöht die Bruchsicherheit, während der abgerundete Innenwinkel eine bessere Profilabbildung durch die Keramik ermöglicht und die Anpassung des Schlickers erleichtert.
Auch eine umfangreiche Urlaubsvorbereitung ist möglich.
Keramisch-keramische Verfahren
Schulter mit abgerundetem Innenwinkel
- Grenzwertstufe:
Es wird eine juxta- oder supragingivale Grenze geschaffen, die Folgendes ermöglicht:
– Respektieren Sie die parodontale Integrität;
– Überprüfen Sie visuell die Genauigkeit des Grenzwertes.
– Erleichterung des Abdrucks und der Erstellung temporärer Kopien;
– Einfaches Reinigen des dentoprothetischen Gelenks.
- Rabattwert:
Eine zwingend homothetische Gewebereduktion muss einerseits eine ausreichende Dicke für die Keramik gewährleisten und andererseits auf die Gewebeökonomie durch Bewahrung der Vitalität der Pulpa achten.
– die Reduktion des vestibulären Gewebes variiert zwischen 1,2 und 1,5 mm;
– proximal eine Reduktion von 1mm;
– auf okklusaler und inzisaler Ebene: Die Reduktion beträgt 1,5 mm bis 2 mm;
– auf Gaumenhöhe: Die Reduktion variiert zwischen 1 und 1,2 mm.
– Achten Sie darauf, scharfe Ecken abzurunden (Spannungskonzentrationen vermeiden);
Eine stärker ausgeprägte Verjüngung von 10° bis 14° (zur leichteren Formgebung im Labor).
Sobald die Stumpfpräparation abgeschlossen ist, wird mit einem synthetischen Elastomer ein Abdruck der Bögen genommen.
Anschließend erfolgt die Farbauswahl bei Tageslicht anhand einer Farbskala.
Aufzeichnung der intermaxillären Beziehungen, wobei die Referenzposition der PIM ist
Einsetzen einer provisorischen Krone während der Laborzeit, die dem Patienten einen gewissen ästhetischen und Kaukomfort zurückgibt.
5. Die Facetten
5.1. Definition:
Unter Porzellanfurnier versteht man eine geklebte Teilfurnierkrone. Es kann aus Verbundwerkstoff oder Keramik bestehen.
5.2. Indikationen:
- Verbesserte Ästhetik
– Ändern einer störenden Farbe;
– Dyschromie infolge von Fluorose oder Tetracyclin;
– Umfangreiche Kompositfüllungen – ästhetisch unzureichend;
– Oberflächliche Defekte im Zahnschmelz.
- Korrekturen der Zahnmorphologie
– Dysplasie der Vorderzähne;
– Hypoplasie der Vorderzähne;
– Zahnfraktur;
– Verlängerung klinischer Kronen;
– Diastema.
- Korrektur der Stellung oder Ausrichtung der Zähne
Bei leichten Fehlstellungen und wenn der Patient eine kieferorthopädische Behandlung ablehnt.
- Funktionale Korrekturen
– Gaumenveneers zur Rekonstruktion der Schneide- und Eckzahnführungsflächen im Biss;
– Schutz oder Ersatz verloren gegangener Zahnsubstanz:
°Erosionen, Abschürfungen;
°Wiederherstellung von Substanzverlusten nach Karies.
5.3. Kontraindikationen:
– Unzureichende Menge (< 50 % des vestibulären Gesichts);
– Zirkuläre kariöse Läsionen in der Übergangszone zum Zahnfleisch;
– Unfähigkeit, eine ausgeprägte Dyschromie der Zahnhartsubstanz ausreichend zu maskieren;
– Sehr große Abstände zwischen den Zähnen, die eine deutliche Verlängerung der Zahnkrone erfordern ;
– Patienten mit ausgeprägten Parafunktionen (Bruxismus, Zähneknirschen);
– Kleinere Defekte (Überbehandlung vermeiden);
– Patienten mit unzureichender Mundhygiene.
5.4. Vorteile :
- Auf der ästhetischen Ebene: bessere Kontrolle der Farbe und ihrer drei Komponenten: Farbton, Sättigung, Helligkeit.
- Auf parodontaler Ebene: Die Biokompatibilität der Keramik ermöglicht eine gute Randversiegelung. Seine hervorragende Oberflächenbeschaffenheit ermöglicht eine einfache Kontrolle des Zahnbelags.
- Langlebigkeit: Durch die Verwendung von Keramik sind die Veneers resistent gegen biologische und chemische Angriffe.
- Geklebte Veneers können die Zahnsteifigkeit wiederherstellen (Reeh et Coll 1994).
5.5. Nachteile:
– Gefahr eines Keramikbruchs;
– Lange und filigrane Collage zum Umsetzen.
5.6. Vorbereitungen für Keramikveneers:
- Der erste Vorbereitungsschritt besteht darin, Tiefenmarkierungen (Rillen) auf der vestibulären Oberfläche des Zahns anzubringen.
- Es stehen mehrere Bohrerformen mit unterschiedlichen Tiefenoptionen für die jeweilige klinische Situation zur Verfügung: zwischen 0,4 mm für Veneers aus Feldspatkeramik und maximal 0,8 mm für Veneers mit Gerüst auf Stützstrukturen bei Dyschromie.
Abschluss
Durch die Verbesserung der Keramik-Keramik-Prozesse sowie der Befestigungsmaterialien wurde ein neuer Bereich in der ästhetischen Zahnheilkunde eröffnet.
Behandler gehen verstärkt auf die ästhetischen Ansprüche ihrer Patienten ein.
Keramisch-keramische Verfahren
Weisheitszähne müssen möglicherweise gezogen werden, wenn nicht genügend Platz vorhanden ist.
Durch die Versiegelung der Rillen werden die Backenzähne bei Kindern vor Karies geschützt.
Mundgeruch kann mit Zahn- oder Zahnfleischproblemen zusammenhängen.
Mundgeruch kann mit Zahn- oder Zahnfleischproblemen zusammenhängen.
Zahnveneers verbessern das Aussehen verfärbter oder beschädigter Zähne.
Regelmäßiges Scaling beugt der Bildung von Zahnbelag vor.
Empfindliche Zähne können mit speziellen Zahnpasten behandelt werden.
Eine frühzeitige Beratung hilft, Zahnprobleme rechtzeitig zu erkennen.