Kieferorthopädie für Erwachsene
1. Einleitung :
Erwachsene haben ebenso wie Kinder den Anspruch, von einem ästhetischen Erscheinungsbild und einer guten Bissfunktion zu profitieren, weshalb sich die Kieferorthopädie sowohl an Erwachsene als auch an Kinder richtet.
Die Behandlung bei Erwachsenen ist mit mehreren Hindernissen verbunden, wie z. B. einer starren und schwierigeren psychologischen Einstellung als bei Kindern sowie einer physiologischen Einstellung, die durch fehlendes Wachstum und Schwäche des Zahnbetts gekennzeichnet ist. Daher müssen bei letzterem bestimmte Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
2. Besonderheiten bei Erwachsenen:
2.1 Psyche des Erwachsenen:
Der Erwachsene ist ein sensibles Wesen, anspruchsvoller, besorgter und schwieriger zu überzeugen, aber auch sich seiner Probleme stärker bewusst.
Erwachsene zur Verwendung von Geräten zu motivieren ist schwieriger, da sie das unansehnliche Erscheinungsbild sichtbarer Geräte und die mehr oder weniger lange Behandlungsdauer nur schwer akzeptieren können und die Reizung und Unannehmlichkeiten der Geräte bei der Stimmgebung und beim Kauen nur schwer ertragen können.
2.2 Gesichtswachstum und Alterung bei Erwachsenen:
Wir sprechen oft von fehlendem Wachstum, doch in Wirklichkeit hört das Wachstum nicht auf, sondern geht in winzigen Mengen weiter:
-Das Kinn hängt nach unten, die Nase hängt herab und wird breiter.
-Bei Frauen nimmt die hintere Rotation zu.
-Die vordere Rotation nimmt bei Männern zu.
-Die Unterkieferlänge nimmt zu.
-Die Nasolabialfalten und Nasolabialfalten werden ausgeprägter.
-Die Mundwinkel und der Mundwinkel senken sich und die Lippen werden schmaler.
– Abflachung der Wangenknochen.
– Eingefallene Wangen.
-Absenkung der Nasenspitze mit Verbreiterung ihrer Basis.
-Allgemeine Muskelentspannung.
2.3 Die Mundhöhle und die Zahnbögen des Erwachsenen :
Erwachsene weisen zahlreiche Zahnfehlstellungen und Fehlbisse auf, zu denen Zahnabschürfungen, Frakturen, Zahnlosigkeit, Rekonstruktionen und Prothesen hinzukommen, die das klinische Bild komplizieren.
– Zu den häufigsten Fehlhaltungen bei Erwachsenen zählen:
– Zahnengstand, gekennzeichnet durch Platzmangel, der dazu führt, dass sich die Zähne überlappen.
– Das Diastema , das durch weit auseinander stehende Zähne gekennzeichnet ist .
– Prognathie aufgrund des Vorrückens der Unterzähne, was zu einem zu weit vorne liegenden Kinn führt.
– Übermäßige vertikale Überlappung ,
– Fehlstellungen, die den Lippenschluss oft erschweren, wie z. B. Biproalveolen und anterior offener Biss.
2.4 Das erwachsene Parodontium :
Mit zunehmendem Alter wird das Parodont anfälliger für Parodontitis.
*Oberflächliches Parodontium:
– Einziehung der Papillen mit stumpfer Randkante.
-Die Verhornung des Epithels ist geringer.
– Verringerung der Zellaktivität und des Stoffwechsels, wodurch die Möglichkeiten zur Reparatur und Heilung eingeschränkt werden.
*Tiefes Parodont:
-Erhöhte Knochendichte und reduzierte Markräume.
-Verengung der LAD einerseits durch Zementanlagerung und andererseits durch Unterfunktion der Knochenzellen.
– Desorganisation der Sharpey-Fasern, desmodontale Atrophie.
-Verminderte mitotische Aktivität der Zellen und Gefäßbildung.
– Verlangsamung des Umsatzes und Verringerung der Kalziumaktivität
-Das Gleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau wird negativ, die Knochenmasse nimmt daher ab.
-Reduzierte Vaskularisierung des Knochens und des Zahnbetts
-Die Anzahl osteogener Zellen und des Osteoidgewebes nimmt ab.
Kieferorthopädie für Erwachsene
2.5 Anpassung:
Erwachsene passen sich Veränderungen der Mundumgebung schlecht an.
-Die geringste Entzündung führt zu unkontrollierten Resorptionen.
-Der Zahnhalteapparat passt sich langsam den Veränderungen durch unsere Geräte an.
-Der Erwachsene passt sich schlecht an die Frühgeburt an, die durch geklebte Befestigungselemente verursacht wird
– Die Muskeln passen sich aufgrund der abgeschlossenen Gehirnprogrammierung schlecht an dentale und basale Variationen an , jeder Versuch einer Umerziehung der Zunge und der Lippen ist zum Scheitern verurteilt.
-Der Knochenaufbau erfolgt langsamer, was zu einer längeren oder sogar dauerhaften Erhaltung führt.
3. Therapeutische Besonderheiten bei Erwachsenen :
3.1 Geringe oder keine prophylaktische Behandlung :
Ab einem gewissen Alter sind vorbeugende oder abfangende Behandlungen nicht mehr wirksam und nutzlos; dies ist durch das Wachstum und die neuromuskuläre Reifung bedingt.
3.2 Viele chirurgische Behandlungen:
– In sagittaler Richtung werden Skelettverschiebungen operativ oder durch alveolodentalen Ausgleich behandelt, da orthopädische Behandlungen nicht möglich sind.
-In vertikaler Richtung kann nur eine Operation die Gesichtsdivergenz ändern.
-In Querrichtung sind die Disjunktionen sehr schwierig und instabil.
-Der Schweregrad der Fälle übersteigt die kieferorthopädischen Möglichkeiten.
-Die Amplitude der Bewegungen ist zu groß, um kieferorthopädisch erreicht zu werden.
-Durch eine Operation lassen sich Ästhetik und Funktionen verbessern.
-Die präoperative Kieferorthopädie ermöglicht die Beseitigung der Okklusion und der alveolendalen Dekompensation.
– Postoperative Kieferorthopädie, die die Ergebnisse der Operation vervollständigt, um einen Rückfall zu vermeiden.
4. Zahnbewegungen bei Erwachsenen:
Reisen für Erwachsene erfordern mehr Vorsichtsmaßnahmen:
-die eingesetzten Kräfte müssen besonders in der Anfangsphase der Bewegung sehr gering sein, um eine starke Hyalinisierung zu vermeiden, dies ist durch die Verwendung von Ni-Ti-Legierungen möglich. Ist die Anfangsphase vorüber, kann die Kraftintensität leicht gesteigert werden.
-Die Kräfte müssen intermittierend sein, um eine Wiederaufnahme der Gefäßversorgung des Zahnbetts zu ermöglichen, ohne die Latenzphase zu überschreiten.
– Aufgrund der Zunahme der Knochendichte verlangsamt sich die Geschwindigkeit der Zahnbewegung.
-Die Verankerungskontrolle ist aufgrund von Alveolarresorptionen schwieriger.
-Die Bewegungsrichtung muss konstant sein (keine Hin- und Herbewegungen).
5. Kieferorthopädische Geräte für Erwachsene:
Aufgrund der sensibleren und anspruchsvolleren psychischen Natur werden verschiedene Hilfsmittel angeboten, um diese zu befriedigen:
-Festsitzende Retainer, thermogeformte Rinnen, prothetischer Zahnersatz.
5.1 – Zahnspange mit mehreren Aufsätzen ,
Bei dieser Technik werden Klammern auf die Außenseite der Zähne geklebt, die durch einen Metalldraht miteinander verbunden werden. Zahnspangen gelten als das vielseitigste und effizienteste Hilfsmittel in der Kieferorthopädie und bieten die Möglichkeit, die Ausrichtung jedes einzelnen Zahns in jede Richtung und auf sehr präzise Weise zu korrigieren.
Kieferorthopädie für Erwachsene
5.2- Linguale Kieferorthopädie
Diese Entwicklung hin zu diskreteren Geräten hat sich mit der Diversifizierung der Ansprüche auch ausgeweitet, insbesondere seitens einer erwachsenen Kundschaft, die mehr Wert auf die Ästhetik ihres Lächelns legt. Die Lingualkieferorthopädie wurde in diesem Sinne entwickelt
Dabei werden die Brackets auf der Zungenseite, also an der Innenseite der Zähne angebracht, wodurch die Apparatur nahezu unsichtbar wird.
5. 3-Herausnehmbare transparente Aligner
Die neuesten kieferorthopädischen Geräte, transparente, herausnehmbare Aligner ( Invisalign), sind ebenfalls Teil der neuen Konzepte der unsichtbaren Kieferorthopädie für Erwachsene. Hierbei handelt es sich um eine zahnspangenfreie Technik, bei der eine Reihe von Kunststoffschienen (auch Schalen genannt) zum Einsatz kommen, um die Zahnstellung schrittweise zu korrigieren.
5.4- Verankerung mit Minischrauben.
5.5- Festsitzende Haltevorrichtungen, thermogeformte Rinnen, prothetischer Zahnersatz.
6. Der Beitrag der Kieferorthopädie für Erwachsene zu den Fachgebieten der Zahnmedizin:
6.1 Beitrag zur Parodontologie:
– Die kieferorthopädische Korrektur von Zahnversionen und -rotationen ermöglicht die Ausrichtung von Kronen und gestaltet das Zähneputzen und die Plaqueentfernung effektiver.
– Die Korrektur bestimmter Zahnfehlstellungen (vorderer Suprabit und Kreuzbiss) trägt zur Vermeidung von Okklusionstraumata bei, die Parodontitis und Funktionsstörungen des Kiefergelenks verursachen.
-Korrektur von Denudationen und Dehissanzen sowie parodontale Umgestaltung.
– Beseitigung von Zahnfleischtaschen.
– Vermeidung von Voreiligkeiten und Störungen, die Auswirkungen auf die Gelenkebene haben.
6.2 Beitrag zur Prothese:
-Begradigung der Zahnachsen von Zahnpfeilern, um das Einsetzen von Prothesen zu erleichtern.
– Schaffen eines Raums zum Einsetzen eines künstlichen Zahns und Begrenzen verstümmelnder Größen.
-Nivellierung der Okklusionsebene.
– Lückenverschluss zur Anpassung an Kronengrößen.
– Distalisierung der Prämolaren bei fehlenden Molaren, um Brücken einsetzen zu können.
6.3 Beitrag zur Kieferorthopädiechirurgie: Da das Wachstum des Erwachsenen abgeschlossen ist, ist keine orthopädische Behandlung mehr möglich. Nur eine Operation kann diese Diskrepanz beheben, dank der Hilfe des Kieferorthopäden und des Kieferchirurgen.
Präoperative Vorbereitung für die alveolentale Dekompensation der Zahnbögen, Begradigung der Zahnachsen, Korrektur von Engständen.
Nach der kieferorthopädischen Operation greift der Kieferorthopäde erneut ein, um den Biss abzuschließen und die beiden Bögen zu koordinieren.
7. Fazit:
Die kieferorthopädische Behandlung von Erwachsenen ist aufgrund ihrer Besonderheiten auf psychologischer und parodontaler Ebene und insbesondere aufgrund des Wachstumsendes, das viele therapeutische Verfahren, die einen chirurgischen Eingriff erfordern, einschränkt, eine ziemlich heikle Angelegenheit.
Alle diese Besonderheiten, im Wesentlichen aber die eingesetzten Kräfte (Richtung, Intensität, Art), müssen bei der therapeutischen Vorgehensweise berücksichtigt werden.
Das therapeutische Arsenal bleibt vielfältig und zielt im Wesentlichen auf das ästhetische und soziale Wohlbefinden des Patienten ab.
Kieferorthopädie für Erwachsene
Der Plan:
1. Einleitung :
2. Besonderheiten bei Erwachsenen:
2.1 Psyche des Erwachsenen:
2.2 Gesichtswachstum bei Erwachsenen:
2.3 Die Mundhöhle und die Zahnbögen des Erwachsenen
2.4 Das erwachsene Parodont
2.5 Anpassung:
3. Therapeutische Besonderheiten bei Erwachsenen :
3.1 Geringe oder keine prophylaktische Behandlung :
3.2 Viele chirurgische Behandlungen
4. Zahnbewegungen bei Erwachsenen
5. Kieferorthopädische Geräte für Erwachsene:
5.1 – Zahnspange mit mehreren Aufsätzen ,
5.2- Linguale Kieferorthopädie
5. 3-Herausnehmbare transparente Aligner
5.4- Verankerung mit Minischrauben.
5.5- Fest installierte Rückhalteeinrichtungen,
6. Der Beitrag der Kieferorthopädie für Erwachsene zu den Fachgebieten der Zahnmedizin:
6.1 Beitrag zur Parodontologie
6.2 Beitrag zur Prothese:
6.3 Beitrag zur orthognathen Chirurgie
7. Fazit:
Gute Mundhygiene Regelmäßige Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt Einsetzen von Zahnimplantaten Zahnröntgen Zahnaufhellung Ein Besuch beim Zahnarzt Der Zahnarzt verwendet eine örtliche Betäubung, um die Schmerzen zu minimieren