Knochenresorption

Knochenresorption

Einführung :

     Im Knochengewebe kommt es zu einem kontinuierlichen Umbau, der die Regeneration des Knochenmaterials und die Anpassung der Knochenstruktur an die mechanischen Bedingungen ihrer Umgebung ermöglicht. 

    Tatsächlich handelt es sich beim Knochen um lebendes Gewebe, das sich ständig erneuert, um einer Abnutzung vorzubeugen, und das zudem die Fähigkeit besitzt, sich durch Apposition oder im Gegenteil durch Knochenresorption anzupassen. 

    So kann beispielsweise je nach Richtung mechanischer Belastungen die Organisation der Knochenbälkchen der Spongiosa verändert werden, um die auf sie einwirkenden Belastungen zu minimieren. 

    Bei einem gesunden Menschen bleiben die Bildungs- und Abbauraten konstant, so dass beim Umbau die gesamte Knochenmasse erhalten bleibt. 

   In Bereichen, die hoher mechanischer Beanspruchung ausgesetzt sind und daher mehr Verstärkung benötigen, befestigen Osteoblasten den Knochen. Umgekehrt resorbieren Osteoklasten das Knochengewebe, wenn der Knochen mechanisch unbrauchbar wird. 

    Die für diesen Knochenumbau verantwortlichen Zellen sind Osteoblasten, Osteoklasten und Osteozyten. Somit sind die Prozesse der Knochenbildung und -resorption gekoppelt und werden durch Bündel von Osteoblasten und Osteoklasten, sogenannte Remodellierungseinheiten, gesteuert. 

1. Definition der Resorption

     Es handelt sich dabei um einen Höhenverlust der Alveolarfortsätze, der durch das Fehlen der Zahnorgane bedingt ist. Der wichtigste ätiologische Faktor für die langfristige Knochenresorption ist das Alter. Darüber hinaus führen Zahnextraktionen zu einem sehr raschen Verlust des Alveolarknochens.

2. Phänomen der Alveolarresorption:

  • Nach der Extraktion wird die Alveole mit schwammartigem Knochen gefüllt und mit einer Schicht aus kompaktem oder kortikalem Knochen bedeckt. die zur Bildung des Restkamms beitragen.
  • Nach 40 Tagen kommt es zum Knochenschwund aufgrund peripherer Osteoklastik, andererseits ist eine Osteogenese aus dem Bindegewebe des zentralen Spongiosaknochens etabliert.
  • Nach 3 Monaten sind die Alveole und der periphere Knochen repariert. Durch diese Umgestaltung des Knochengewebes kommt es zu einer Verkleinerung des Kieferkamms, insbesondere der Unterkieferkante.

Der Unterschied zwischen Oberkiefer- und Unterkieferresorption erklärt sich dadurch, dass die Auflagefläche des Oberkiefers 1,8-mal größer ist als die des Unterkiefers. 

3. Die verschiedenen Stadien der Resorption: 

 Je nach Resorptionsgrad wurden unterschiedliche topografische Kategorisierungen vorgeschlagen. Ihr Ziel besteht darin, eine beschreibende Klassifizierung klinischer Situationen auf Grundlage der Resorption und manchmal der Knochenqualität vorzuschlagen, um die therapeutische Auswahl zu erleichtern.

Atwood-Klassifikation

  • Klasse 1: Situation vor der Extraktion, Zahn ist noch vorhanden.
  •  Klasse 2: entspricht der klinischen Situation nach der Extraktion, die Alveole ist unbewohnt.
  • Klasse 3: alle Formen der Alveolaresorption bis Klasse 4.
  • Klasse 4: welche die Form der Messerklinge bestimmt.
  • Klasse 5: entspricht dem völligen Verschwinden des Alveolarknochens, wobei die Resorption auf Höhe des Basalknochens erfolgt (fortgeschrittene Resorption).
Knochenabbau Knochenabbau

Knochenresorption

Im Oberkiefer

   Die vertikale Resorption würde im ersten Jahr nach der Protheseneinsetzung 0,7 mm betragen

    Von der Resorption bleibt lediglich der zentrale Teil des Gaumengewölbes verschont, wobei diese vorwiegend die vestibulären Hänge der zahnlosen Kiefer betrifft: Die Resorption verläuft zentripetal , was zu einer Verringerung des Umfangs des Oberkieferbogens führt. Durch die schräge Implantation der Zähne wird der Oberkieferbogen in allen Dimensionen verkleinert.

   Dieser Knochenabbau ist im vorderen Teil des Oberkiefers stärker ausgeprägt als im hinteren Teil.

 Am wenigsten ausgeprägt ist der Knochenabbau im Bereich des Tuber maxillaris.

Im Unterkiefer:

    Durch die deutliche Höhenreduzierung der zahnlosen Kiefer kommt es zu einer „Verbreiterung“ des Unterkieferbogens: 

                          In den hinteren Sektoren erfolgt die Resorption zentrifugal.

          Die Resorption erfolgt zentripetal auf Höhe des vorderen Sektors.

    Durch die Resorption kommt es zu Veränderungen der Dimension und des Profils der Bögen sowie der Beziehungen zwischen den Bögen. Durch Resorption im Unterkiefer geht 60 % der Knochenmasse verloren. Ergebnis : ein negatives Inter-Peak-Verhältnis

Knochenresorption

Knochenresorption

Knochenresorption

Knochenresorption

4. Alveolaresorption und Tragen der Prothese:

In den ersten drei Monaten des Tragens der Prothese ist die Resorption am stärksten ausgeprägt.

Nach 6 Monaten verlangsamt sich die Wirkung erheblich.

2 Jahre nach der Extraktion ist die Resorption des Unterkiefers praktisch zum Stillstand gekommen,

Die direkten Folgen des Resorptionsphänomens sind:

-eine Abnahme des DV

-Okklusionsstörungen

– Verlust der Haftung der Untergründe

– Überlastungsstellen, die die Resorption beschleunigen können, daher die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen und Nachjustierungen,

5. Faktoren, die zur Knochenresorption führen:

Dies alles sind Faktoren, die zu einer beschleunigten Resorption führen.

Allgemeine Faktoren : 

  • Ungleichgewicht des Phosphocalcium-Stoffwechsels
  • Endokrine Störungen oder Mängel

Lokale Faktoren 

  • Zu komprimierende Abdrücke, die eine Störung der Gefäßversorgung der Schleimhaut verursachen.
  •  eine überschätzte DVO 🡪es herrscht kontinuierlicher Druck, der die physiologische Knochentoleranzschwelle überschreitet, daher kommt es zur Resorption.
  • Eine unterschätzte DVO 🡪 aufgrund eines Unterkiefergleitens, das zu einem vorderen Druck und einem fehlenden hinteren Kontakt führt.
  • Ein außermittiger Biss führt zu einseitigem Kauen.
  • Schlechte Verteilung der Okklusionslast: Es kommt zu vorzeitigem Kontakt.
  • Eine instabile Prothese.

Jede Veränderung der Gefäßversorgung durch Hyperämie oder Ischämie führt zur Osteolyse. Folglich darf die Prothese weder die Stützflächen zusammendrücken noch zu beweglich sein und das darunter liegende Gewebe reizen.

  • Dauerhafter Druck führt zum Knochenabbau.
  • Diskontinuierlicher Druck, unterbrochen durch zu kurze Ruhepausen, wirkt, als ob er kontinuierlich wäre.
  • Diskontinuierlicher Druck mit längeren Ruheintervallen fördert die Osteogenese 
  • Durch das Fehlen jeglichen Drucks kommt es zum Knochenabbau.

6. Therapeutische Maßnahmen zur Begrenzung der Resorption:

Vorprothetische Messungen: 

  • Warten Sie nach der Extraktion 4 Wochen, bevor Sie mit der prothetischen Behandlung beginnen.
  • Führen Sie bei Bedarf eine präprothetische Operation durch.

Prothetische Vermessung

  • Prothetische Gestaltung nach Norm.

Postprothetische Messungen

  • Prothesen durch Unterfütterung stabilisieren
  • Okklusale Äquilibrierung.

Knochenresorption

  Gebrochene Zähne können mit modernen Techniken geheilt werden.
Zahnfleischerkrankungen können durch richtiges Zähneputzen vorgebeugt werden.
Zahnimplantate werden in den Knochen integriert und bieten so eine dauerhafte Lösung.
Gelbe Zähne können durch ein professionelles Bleaching aufgehellt werden.
Zahnröntgenaufnahmen zeigen Probleme, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.
Empfindliche Zähne profitieren von speziellen Zahnpasten.
Eine zuckerarme Ernährung schützt vor Karies.
 

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