UNTERSTÜTZUNG FÜR ÄLTERE MENSCHEN
PARODONTALE PFLEGE
MANAGEMENT DER ÄLTEREN MENSCHEN PARODONTALPFLEGE
PLANEN
-Einführung
I-Seneszenz des Zahnbetts
II-Spezifika oraler Veränderungen bei älteren Menschen: Auf parodontaler Ebene
III-Parodontale Behandlungen
-Abschluss
EINFÜHRUNG :
Parodontitis ist eine ansteckende, entzündliche Erkrankung. Bei älteren Patienten sind die Abwehr- und Heilungsfähigkeit des Körpers oft eher durch chronische Erkrankungen und Polymedikation als durch das Alter selbst beeinträchtigt.
I-Altern des Parodontiums:
Das Alveolodentale Band und der Zahnzement: Verlust der Elastizität, glatteres Aussehen, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Angriffen, insbesondere mikrobiellen und mechanischen.
Histologisch ist im Vergleich zum jungen Erwachsenen eine Ausdünnung des Zahnfleischepithels um etwa 30 % zu beobachten und das Bindegewebe ist durch eine Verringerung der Fibroblastenzahl und deren Synthesekapazität gekennzeichnet.
Alveolarknochen: Zunahme der Resorptionshöhlen und verminderte Vermehrung osteogener Zellen. Diese Veränderungen führen bei älteren Menschen zu einer verringerten Umbau-, Heilungs- und Anpassungsfähigkeit des Alveolarknochens.
Allerdings scheinen diese Veränderungen keine wesentlichen Auswirkungen auf die Funktionalität des Parodontiums zu haben.
Die im Laufe des Lebens um fast 25 % abnehmende Dicke des Alveolodentalen Bandes scheint eher eine Folge der physiologischen Abnahme der Kaukräfte mit zunehmendem Alter zu sein.
Morphologische und physiologische Veränderungen des Parodontalgewebes während des Alterns spielen eine wichtige Rolle bei der Abwehr und Heilungsfähigkeit dieses Gewebes gegenüber mikrobiellen Angriffen.
II-SPEZIFIKATIONEN VON ORALE VERÄNDERUNGEN BEI ÄLTEREN MENSCHEN: AUF PARODONTALER EBENE
Laut PAGE handelt es sich bei Parodontalerkrankungen bei älteren Menschen um langsam fortschreitende Parodontitis bei Erwachsenen.
2-1-EINFLUSS DES ALTERNS AUF DIE ENTWICKLUNG PARODONTALER KRANKHEITEN:
Die mit zunehmendem Alter beobachtete größere Häufigkeit und Schwere von Parodontalerkrankungen dürfte eher das Ergebnis einer längeren Einwirkung von Plaque auf das Parodontalgewebe sein als eine direkte Folge der Alterung.
2-2-EINFLUSS DES ALTERS AUF ÄTILOGISCHE FAKTOREN:
- BAKTERIENPLAQUE: Einige Besonderheiten, die speziell bei älteren Menschen zu beachten sind:
– Gingivodentale Anatomie: Das Freilassen größerer Zahnzwischenräume fördert die Nahrungsaufnahme.
-Der Speichelfluss ist reduziert: Auch die Ernährung hat ihren Einfluss.
-Tatsächlich haben diese Patienten im Allgemeinen Probleme beim Kauen, was sie dazu veranlasst, ihre Ernährung umzustellen und Kohlenhydrate zu bevorzugen, da diese eine Energiequelle darstellen, die die Bakterienvermehrung begünstigt.
-Auch mit dem Alter variiert die Zusammensetzung der Bakterienflora: Ab einem gewissen Alter stabilisiert sich die Bakterienflora.
- ANTWORT DES GASTGEBERS:
-Die Schutzfunktion der zellulären Immunität wird reduziert.
-Auf lokaler Ebene ist die Übertragung aufgrund der Verringerung der Anzahl der LANGERHANS-Zellen weniger gut.
– LANGERHANS-Zellen spielen auf parodontaler Ebene eine Rolle bei der Antigenpräsentation gegenüber immunkompetenten Zellen und können die Entwicklung des Entzündungsprozesses beeinflussen.
- Zahnfleischrezession:
-Ihre Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu.
-Es ist in der Regel die Folge von Parodontalerkrankungen, die auf ungünstige anatomische Faktoren zurückzuführen sind, und insbesondere die Folge einer aggressiven Putztechnik.
-Neuere Daten zeigen, dass Wurzelentnahmen bei Menschen mit guter Mundhygiene häufiger vorkommen. Daher wäre das traumatische Bürsten eine große Sache.
III-PARODONTALBEHANDLUNG: Die Behandlung des älteren Patienten muss an seinen allgemeinen Gesundheitszustand und seinen eigenen Alterungsprozess angepasst werden.
Um die Reaktion auf den Behandlungswunsch zu optimieren, muss der Behandler häufig einen therapeutischen Kompromiss eingehen.
Daher wird ein Patient in gutem Allgemeinzustand, bei dem der Alterungsprozess mäßig fortgeschritten ist, häufig auf ähnliche Weise behandelt wie ein junger Patient.
Im Gegenteil: Ein Patient, dessen allgemeiner Gesundheitszustand geschwächt ist und der an altersbedingten Störungen leidet, muss mit Bedacht behandelt werden, um ihm nur therapeutische Alternativen anzubieten, die mit seiner Entwicklung vereinbar sind.
3-1-PLATTENPRÜFUNG:
Bei älteren Menschen hat der mit der Alterung verbundene körperliche und geistige Abbau direkte Auswirkungen auf die Wirksamkeit und Compliance (medizinische Einhaltung im Sinne der Befolgung der Anweisungen oder Empfehlungen des Arztes an den Patienten) der Mundhygienestrategien des Patienten.
Jede Erkrankung des Bewegungsapparats (Polyarthritis usw.) kann zu körperlichen Defiziten führen, die mit der erforderlichen Pflege zur Erhaltung einer guten Mundgesundheit nicht vereinbar sind.
Die Abnahme der sensorischen Fähigkeiten (visuell, taktil, propriozeptiv oder olfaktorisch) führt zu einer verminderten Fähigkeit, Zahnbelag zu erkennen und damit zu einer verminderten Fähigkeit des Patienten, einen guten Plaque-Index aufrechtzuerhalten.
Das Vorhandensein von Wurzelkaries in Verbindung mit mangelnder Mundhygiene, physiologischen Veränderungen im Speichel und einer Ernährungsumstellung kann zur dauerhaften Bildung von Bereichen führen, in denen sich Zahnbelag festsetzt.
Von allen eingesetzten Techniken scheint der Ansatz, der aus der anfänglichen Information des Patienten über seine Pathologie und der anschließenden Nachuntersuchung durch regelmäßiges Führen eines „Follow-up-Notizbuchs“ besteht, den größten Erfolg hinsichtlich der Aufrechterhaltung eines niedrigen Plaque-Index und der Aufrechterhaltung der Beschwerden zu bringen.
Bei Bewohnern in Einrichtungen – Langzeitpflegeeinheiten, Altenheimen, Wohneinrichtungen für pflegebedürftige Senioren – hat sich gezeigt, dass die Plaque-Kontrolle aus folgenden Gründen nicht optimal ist:
(1) mangelnde Berücksichtigung der Mundpflege durch das medizinische Personal,
(2) mangelnde Zeit des Personals,
(3) mangelnde Information der Patienten über die oralen Folgen des Alterns,
(4) mangelnde Kooperationsbereitschaft seitens der Anwohner.
Es liegt dann in der Verantwortung des Zahnarztes, diese Defizite aufzudecken und die Techniken zur Plaquekontrolle an die Fähigkeiten der Patienten und ihrer Betreuer anzupassen.
- MATERIAL:
Die oszillierend-rotierende elektrische Zahnbürste ist für ihre Wirksamkeit bei der Entfernung von Plaque bekannt.
Es ist umso interessanter, weil es die für eine effektive Mundreinigung erforderlichen Bewegungen vereinfacht und seine Form (großer Griff, kleiner Kopf) an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst ist.
Die Verwendung von Zahnseide auf einem Zahnseidenhalter und Interdentalbürsten mit passendem Griff unterstützt den Patienten bei der Plaque-Kontrolle.
Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass die Verwendung von Mundhygienegeräten je nach Grad des Autonomie- und Kooperationsverlusts des älteren Patienten komplex sein kann.
Aufgrund der erhöhten Prävalenz von Zahnhalskaries bei älteren Menschen wird die Verwendung einer stark fluoridierten Zahnpasta empfohlen.
Um eine gute Mundgesundheit aufrechtzuerhalten, sind mindestens zwei Putzvorgänge pro Tag ausreichend.
Bei Vorliegen einer Parodontitis kann die Verwendung einer chlorhexidinhaltigen Zahnpasta sinnvoll sein, da sie bei Risikopersonen das Fortschreiten dieser Erkrankungen verlangsamen kann.
3-2-NICHT-CHIRURGISCHE BEHANDLUNG: Regelmäßige Besuche sind notwendig, um älteren Menschen zu helfen, ihre Mundgesundheit aufrechtzuerhalten und die Plaque-Kontrollausrüstung an die Entwicklung des Patienten anzupassen.
Bei Vorliegen einer Mundtrockenheit oder degenerativer Erkrankungen sind zur parodontalen Kontrolle sowie ergänzend zur Erstbehandlung Besuchsintervalle von 1 bis 2 Monaten empfehlenswert.
Aufgrund der Schwächung des Patienten und seiner verringerten Schmerztoleranz sind Behandlungen in kurzen Sitzungen erforderlich.
Beim Scaling und der Wurzelglättung muss die Wurzelinstrumentierung begrenzt werden, um keine iatrogenen Effekte auf der Wurzeloberfläche zu verursachen. Dann sind Fluorid-Anwendungen angezeigt.
3-3-CHIRURGISCHE BEHANDLUNGEN:
Das Alter des Patienten stellt im Gegensatz zum allgemeinen Gesundheitszustand keine Kontraindikation für eine Parodontalchirurgie dar.
Das Vorhandensein systemischer Erkrankungen (Herzerkrankungen, Lungen- und Rheumaerkrankungen, endokrine Störungen) und anderer physiologischer Folgen des Alterns sowie die Behandlung mit mehreren Medikamenten führen dazu, dass der ältere Patient als Sonderfall betrachtet werden muss, der an die jeweilige Pathologie angepasste Vorsichtsmaßnahmen erfordert.
- MEDIZINISCHE RISIKOBEWERTUNG:
Vor der Durchführung einer Operation an einem älteren Menschen muss der Arzt das Komplikationsrisiko beurteilen, dem der Patient ausgesetzt ist.
Diese Einschätzung betrifft die Risiken, die mit häufigen Pathologien einhergehen, sowie die physiologischen und psychosozialen Veränderungen des Alterns.
Hierzu ist eine genaue Befragung des Arztes sowie eine sorgfältige klinische Untersuchung und die Verschreibung bestimmter biologischer Tests für den Patienten erforderlich.
- Das Risiko einer Infektion
Beurteilen Sie das Infektionsrisiko.
Kontaktieren Sie den behandelnden Arzt.
Eine antibiotische Prophylaxe ist zwingend erforderlich und muss bei Bedarf erfolgen.
- Das Blutungsrisiko:
Daher ist es notwendig, vor jedem chirurgischen Eingriff, insbesondere bei älteren Menschen (Patienten, die Thrombozytenaggregationshemmer oder Antithrombotika einnehmen: Antivitamin K, Heparin), das Blutungsrisiko zu untersuchen.
Insbesondere werden folgende Daten abgefragt: Thrombozytenzahl, Prothrombinzeit, INR und TCA.
- Vorsichtsmaßnahmen bei der Verschreibung postoperativer Medikamente:
Bei älteren Patienten wird häufig eine Mehrfachmedikation durchgeführt. Nach einem chirurgischen Eingriff muss der Zahnarzt jedoch häufig, wenn auch nur für kurze Zeit, schmerzstillende und/oder antibiotische Medikamente verschreiben, deren Wirkung die der aktuellen Medikamente verstärken und/oder beeinträchtigen kann.
- Anästhesie:
Bei älteren Menschen reicht für kleinere Eingriffe oft eine örtliche Betäubung aus. Bei chirurgischen Eingriffen sind Anästhetika mit Vasokonstriktoren vorzuziehen, da sie die systemische Resorption der Anästhetika verringern, ihre Wirkdauer verlängern und eine effektive lokale Hämostase gewährleisten.
Allerdings sind aufgrund der häufigen systemischen Pathologien bei diesen Patienten oder der aktuellen Medikamente bestimmte Moleküle kontraindiziert und erfordern bestimmte Vorsichtsmaßnahmen.
- PARODONTALE SANITÄTSCHIRURGIE:
Bei tiefen Taschen reicht eine konservative Behandlung durch Scaling und Wurzelglättung möglicherweise nicht aus, und ein chirurgischer Eingriff zum angemessenen Debridement oder zur Sicherstellung einer Zahnfleischmorphologie, die die Plaquekontrolle erleichtert, kann angezeigt sein.
- VORPROTHETISCHER CHIRURGIE:
– Mukogingivale Defekte, die die Stabilität und den Halt einer Prothese beeinträchtigen.
– Schwebende Kieferkämme, retromolare Trigone, schwebende Tuberkeln.
– Dicke Falten in der Nähe schlecht angepasster Prothesen.
– Deutliche Gingivahyperplasie, häufig traumatischen Ursprungs (Regularisierung des Kieferkamms).
– Fehlen von anhaftendem Zahnfleisch in Bereichen, die prothetischer Reibung ausgesetzt sind (Zahnfleischtransplantate).
- Alveolarkammvergrößerung:
Die fortschreitende Resorption zahnloser Alveolarkämme führt zu starkem Knochenschwund und damit zur Instabilität der Prothesen.
Chirurgische Möglichkeiten:
– Augmentation des Kieferkamms durch oberflächliches Zahnfleischtransplantat oder durch vergrabenes Bindegewebe.
– Augmentation durch Knochentransplantat
– Augmentation durch Techniken der gesteuerten Knochenregeneration (insbesondere bei teilweise zahnlosem Kiefer).
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass der Erfolg einer Parodontalchirurgie von der Kontrolle des bakteriellen Zahnbelags und einer professionellen Überwachung abhängt.
Die parodontale Heilung scheint bei älteren Menschen trotz der zellulären Veränderungen durch die Seneszenz (Verringerung der Fibroblastenaktivität, Verringerung der Kollagenbildungsrate, Veränderungen der terminalen Gefäßversorgung) nur sehr wenig verändert zu sein.
Allerdings dauert die Heilung länger als bei jungen Patienten.
3-4-IMPLANTATBEHANDLUNGEN: Wie die Parodontalsanierungschirurgie scheint auch die Herstellung implantatgetragener Zahnrestaurationen eine sichere und dauerhafte Therapiemöglichkeit für ältere Menschen zu sein. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Erfolgsraten der Implantate mit den Erfolgsraten bei jüngeren Patienten vergleichbar sind.
Durch diesen Ansatz können neben dem gewonnenen Kaukomfort auch die Knochenmasse, die Lebensqualität und der Ernährungszustand des Patienten deutlich verbessert werden. Das Einsetzen von Implantaten erhöht nicht nur den prothetischen Tragekomfort, sondern verleiht dem prothetischen Zahnersatz auch eine längere Lebensdauer.
MANAGEMENT DER ÄLTEREN MENSCHEN PARODONTALPFLEGE
ABSCHLUSS :
Bei diesen Patienten kann durch die Behandlung der chronischen Parodontitis mittels Ultraschall-Debridement der Taschen in den meisten Fällen ein Gleichgewicht wiederhergestellt werden, das durch sorgfältige Überwachung aufrechterhalten werden kann. Bei tiefen Taschen bleibt jedoch eine ergänzende chirurgische Behandlung von Taschen interessant. Das Alter des Patienten erfordert von uns eine konsequente Vorgehensweise, erlaubt es uns jedoch nicht, auf eine Behandlung zu verzichten.
MANAGEMENT DER ÄLTEREN MENSCHEN PARODONTALPFLEGE
Unbehandelte Karies kann das Zahnmark schädigen.
Die kieferorthopädische Behandlung richtet Zähne und Kiefer aus.
Implantate ersetzen fehlende Zähne dauerhaft.
Zahnseide entfernt Ablagerungen zwischen den Zähnen.
Ein Besuch beim Zahnarzt alle 6 Monate wird empfohlen.
Feste Brücken ersetzen einen oder mehrere fehlende Zähne.