Okklusale Äquilibrierung
Einführung
Bei der Balance von Totalprothesen kommt es auf eine harmonische Verteilung der okklusalen Belastungen bei zentrischer und exzentrischer Okklusion an. Diese okklusale Harmonie ist nicht allein auf die okklusale Äquilibrierung zurückzuführen, sondern ist das Ergebnis aller prothetischen Behandlungssitzungen.
Laut LEJOYEUX: „Die Äquilibrierung stellt die letzte Phase des Entwurfs und der Konstruktion einer Prothese dar. Ihr Ziel ist es, in zentrischer Relation und bei allen anderen Okklusionen eine harmonische und dauerhafte Verteilung der Okklusionslast auf alle Stützgewebe und ihre Knocheninfrastruktur sicherzustellen.“
- Definition
Die okklusale Äquilibrierung entspricht einer Reihe technischer und therapeutischer Mittel, die die bioorganische Integration fördern, die verschiedenen physiologischen Funktionen wiederherstellen, aber auch die Integrität des verbleibenden Gewebes bewahren sollen.
Tatsächlich befasst sich die okklusale Äquilibrierung direkt mit den Okklusalflächen der Prothesenzähne und trägt dank des hergestellten Gleichgewichts auch zur Integration der Prothese in den Kauapparat bei. Indirekt wirkt es jedoch auch auf die Schleimhaut- und Knochenstützgewebe der Prothesenlaufflächen sowie auf das Muskel- und Gelenkgewebe ein, indem es die Kaufunktion reguliert.
- Rechtfertigung:
Auch wenn bei der Funktionsprüfung die Okklusalkontakte optimal waren, ist eine Äquilibrierung aus folgenden Gründen zwingend erforderlich:
- Verformungen während der Polymerisation, insbesondere bei plötzlichem Temperaturanstieg oder Abkühlung
- Der Artikulator ist, selbst wenn er nur teilweise anpassbar ist, nie in der Lage, die gesamte Kauphysiologie zu reproduzieren.
- Einschränkungen beim Auswuchtschleifen:
Ein Fehler bei der Okklusionserfassung oder beim Zusammenbau kann durch das Beschleifen keinesfalls korrigiert werden, da sonst das Okklusalrelief entfernt und somit die Kauleistung verringert würde.
- Material
Für die Okklusionskorrektur von Porzellanzähnen werden Diamantspitzen unterschiedlicher Form und Körnung, Grünspitzen und Arkansasspitzen sowie Gummischleifscheiben zum Polieren von Keramik verwendet.
. Die erforderlichen Markierungen bestehen aus feinem Artikulationspapier oder Zahnseide, die von Miller-Klemmen gehalten werden.
Bei Kunststoffzähnen sind die Korrektur- und Markierungsmaterialien identisch; Der einzige Unterschied besteht in den Poliersystemen, welche auf das jeweilige Zahnmaterial abgestimmt sein müssen.
- Zeitplan für die okklusale Äquilibrierung:
Lejoyeux unterscheidet chronologisch drei Gleichgewichtszustände:
- Sofortiger Ausgleich
- Medialer Ausgleich
- Und die sekundären Bilanzen
Okklusale Äquilibrierung
- Sofortiger Ausgleich:
Die Ausgleichsschliffe werden zunächst am Artikulator, dann im Mund durchgeführt.
Das Einsetzen des Oberkiefermodells in den Artikulator erfolgt entweder mit Hilfe des Montageschlüssels oder, falls dies nicht bereits vor der Polymerisation erfolgt ist, durch Auffinden und Übertragen der Scharnierachse.
Die zentrische Relation wird mittels Tench-Artikulation festgehalten. Die Kondylensteigungen werden beliebig symmetrisch programmiert.
Koronoplastik künstlicher Zähne:
- Gesetz 1: Flache Oberflächen existieren nicht und können nicht existieren, ohne eine Interkuspidalblockade bei zentrischer Okklusion zu erzeugen und ohne horizontale oder schräge Komponenten bei allen exzentrischen Okklusionen zu verursachen.
- Gesetz 2: In der Sagittalebene müssen alle aktiven Zahnhöcker auf einer Linie mit einer Laibung oder einer Interkuspidalrinne liegen.
Beseitigung von Frühkontakten in zentrischer Relation
Ein zwischen den beiden Bögen eingefügtes rotes Scharnierblech ermöglicht die zentrische Lokalisierung von Frühkontakten. Für den Ausgleich in zentrischer Relation gelten vier Gesetze:
- Gesetz 3: Die zu erhaltenden aktiven Höcker sind die oberen Gaumenhöcker und die unteren Vestibularishöcker. Sie müssen ein kugelförmiges Relief aufweisen und dürfen auf keinen Fall am Boden einer Grube oder einer Zwischenkuspidalrinne blockiert werden.
- Gesetz 4: Die sekundären Werthöcker, die verändert werden können, sind die oberen vestibulären Höcker und die unteren lingualen Höcker, die bei der zentrischen Okklusion keine Rolle spielen.
- Gesetz 5: Zwischen allen oberen aktiven Höckern und den inneren Hängen der unteren Interkuspidalrinne muss ein notwendiger und ausreichender allgemeiner Kontakt bestehen.
- Gesetz 6: Jeder aktive Höcker, der für vorzeitigen Kontakt verantwortlich ist, wird nur dann reduziert, wenn er während einer Diduktionsbewegung den Prämolarenkontakt auf der gegenüberliegenden Seite behindert. Andernfalls wird die Grube vertieft.
Es können weitere interokklusale Disharmonien vorliegen:
- Ein unbemerktes Abrutschen der Frontzähne: Das Schleifen erfolgt auf Kosten der oberen mesialen und unteren distalen Höckerabhänge MS-DI
- ein seitliches Abdriften: Wenn es erheblich ist, ist es ratsam, den gesamten Unterkieferbogen neu zusammenzusetzen.
- Gesetz 7: Wenn die seitliche Verschiebung unbedeutend ist, ist es angebracht, die obere Interkuspidalrille auf der Seite, zu der die Verschiebung hin besteht, auf Kosten der inneren Neigungen der sekundären Höcker und der unteren Rille auf der gegenüberliegenden Seite zu verbreitern.
Okklusale Äquilibrierung
- Vermittelte Gleichgewichtsänderungen
- Definition:
Als mittelbare Äquilibrierungen bezeichnen wir alle interokklusalen Korrekturen, die zwischen der sofortigen Äquilibrierung am Tag der Insertion und der endgültigen sekundären Äquilibrierung erfolgen müssen. Diese Äquilibrierung muss zum optimalen Zeitpunkt erfolgen, wenn die organische und psychologische Integration der Prothese abgeschlossen ist.
- Objektiv
- Korrigieren Sie schrittweise okklusoartikuläre Ungleichgewichte, die während der Anpassungsphase auftreten können.
- Technisch
Während des Besuchs am 2. Tag :
- Der Patient ist zufrieden: Das Stützgewebe wird untersucht. Sobald der Patient Schmerzen oder eine Instabilität der Prothese verspürt, wird er erneut untersucht.
- Der Patient klagt über Schmerzen oder Instabilität: Es erfolgt eine Balancierung wie am Tag der Insertion (Übertragung in den Artikulator und Beseitigung von Frühgeburten).
- Sekundärausgleich
Sie kann durchgeführt werden, wenn der Tragekomfort optimal ist, der Patient in der Lage ist, eine reine Kondylenrotation allein in der terminalen axialen Position durchzuführen, und die Kiefergelenkuntersuchungen eine physiologische und symmetrische Position der Kondylen in ihren Gelenkpfannen zeigen.
- Definition
Als sekundäre Equilibrierung bezeichnet man sämtliche in der Praxis und im Labor durchgeführten Manipulationen, die am Ende der mehr oder weniger langen Anpassungsphase erfolgen und eine harmonische Verteilung der Okklusionslast bei allen zentrischen und exzentrischen Okklusionen sicherstellen sollen.
- Technik:
Präziser als die für sofortige und mittelbare Äquilibrierungen implementierten Methoden:
- Grafische Lokalisierung und Übertragung der Scharnierachse
- Aufzeichnung und Übertragung der zentrischen Relation und der Kondylentrajektorien
- Koronoplastik und Entfernung von Frühkontakten bei RC
- Gesetz 1: In der letzten Phase der sekundären Äquilibrierung muss der notwendige Überhang der sekundären Höcker der Prämolaren und Molaren auf Kosten der äußeren Neigungen der aktiven Höcker betont oder neu geschaffen werden, wobei die Kontaktpunkte, die die Okklusion in RC gewährleisten, unbedingt zu beachten sind.
Die zweite Koronoplastik muss dem zweiten Gesetz gehorchen
- Gesetz 2: Eine Unterkieferretraktion geht immer mit vorzeitigen Kontakten zwischen den antagonistischen Höckerhängen der Retrusion einher. Die Korrektur sollte selektiv auf Kosten der mesialen Neigungen der oberen Höcker und der distalen Neigungen der unteren Höcker von sekundärem Wert erfolgen. MS-DI
- Gewährleistung eines dauerhaft ausgeglichenen und harmonischen Gleitens zwischen den beiden Bögen während der ersten Millimeter des Vortriebs. Das Schleifen erfolgt auf Kosten der oberen distalen und unteren mesialen Neigung der sekundären Höcker.
- Um jegliche Interferenzen der Höcker bei Rechts- und Linkslateralitäten zu vermeiden, müssen folgende Gesetze beachtet werden:
- Gesetz 1: Der Schliff muss auf der Arbeitsseite immer quer und auf der Nicht-Arbeitsseite immer diagonal erfolgen . Dabei bleiben die Kontaktpunkte im RC stets erhalten.
- Regel 2: Beim Schleifen muss die Okklusionsmorphologie berücksichtigt werden .
Auf der Arbeitsseite wird sie vorzugsweise auf Kosten der Innenneigungen der oberen vestibulären und unteren lingualen Sekundärhöcker durchgeführt.
Auf der nicht arbeitenden Seite: Es wird auf Kosten der mesialen Innenneigungen der unteren aktiven Höcker oder der distalen Innenneigungen der oberen aktiven Höcker durchgeführt, d. h. MIVI-DILS, unter Beachtung der Wilson-Kurve
- Läppen mit Schleifpaste
Okklusale Äquilibrierung
Unbehandelte Karies kann bis zum Zahnnerv vordringen.
Porzellanfurniere sorgen wieder für ein strahlendes Lächeln.
Eine Zahnfehlstellung kann Kopfschmerzen verursachen.
Durch vorbeugende Zahnpflege lassen sich kostenintensive Behandlungen vermeiden.
Milchzähne dienen als Orientierungshilfe für die bleibenden Zähne.
Fluoridhaltige Mundspülungen stärken den Zahnschmelz.
Eine jährliche Konsultation ermöglicht Ihnen die Überwachung Ihrer Mundgesundheit.