Okklusion bei Gelenkprothesen

Okklusion bei Gelenkprothesen

Durch die Einhaltung des Prinzips „Zentrieren, Keilen, Führen“ werden einfach, aber präzise Okklusionsbeziehungen definiert, die eine erleichterte Unterkieferstabilität (Keilung) und insgesamt symmetrische Funktionen (Zentrieren) bewirken und nicht blockiert sind (Führen).

  1. Definitionen:
    1. Okklusion:

Es handelt sich um das Aufeinanderprallen der Zahnbögen im statischen Zustand und während der Funktion des Kauapparates.

  1. Anpassung:

Man könnte sagen, dass Anpassung eine Reihe von Kompensationsmechanismen ist, die es ermöglichen, Funktionen zu übernehmen, wenn die anatomischen Bedingungen nicht mehr ideal sind. Auch kompensierte Störungen können irgendwann zu Symptomen führen.

Ziel der Therapie ist es immer, den Patienten wieder in optimale Okklusionsverhältnisse zu bringen, im Einklang mit den Gelenk- und Muskelkomponenten, um die Adaptionsmechanismen möglichst wenig zu belasten.

  1. Funktionelle Okklusion:
  • Zentrierung mit meist sehr geringer Anteposition gegenüber der zentrischen Relation, ohne transversale Unterkieferabweichung (Dezentrierung).

Okklusale Kontakte in zentrischer Relation, sogenannte vorzeitige, sind symmetrisch, eher an den Prämolaren;

  • Keilbildung: Der Unterkiefer wird durch die Gegenüberstellung von vier oder fünf antagonistischen, gut verteilten Paaren von mehreren Eckzähnen stabilisiert. Die Stabilisierung erfolgt sagittal (Ein-Zahn-/Zwei-Zahn-Okklusion) und transversal (Kontakt in Opposition) (Abb. 2 bis 4).
  • symmetrische Führung ohne hintere Interferenz, ohne vordere Verriegelung.

Abbildungen 1 a und b Das Verhältnis der Zahnklasse I ist eine Garantie für die Ausrichtung, vorausgesetzt, dass es sich um das Verhältnis vom Typ „ein Zahn/zwei Zähne“ (a) und nicht „ein Zahn/ein Zahn“ (b) handelt.

Abbildung 2 Die Stabilität in der Frontalebene hängt mit dem Vorhandensein entgegengesetzter Kontakte auf einer vestibulären und einer lingualen Neigung zusammen

Abbildungen 3 a und b Stabilität in der Frontalebene erfordert die Passung des großen Oberkieferhöckers (mesiolingual des ersten Oberkiefermolaren) in die große Fossa (zentral des ersten Unterkiefermolaren) (a), was unmöglich ist, wenn die Achse des Oberkiefermolaren vertikal ist (b).

Abbildung 4

Die okklusale Stabilität beinhaltet eine doppelte Opposition: eine transversale Opposition (vestibuläre gegenüber lingualer Seite) und eine sagittale Opposition (mesiale gegenüber distaler Seite).

  1. Funktionelle Fehlstellung:

Diese adaptive Okklusionsbeziehung entspricht tatsächlich einer Fehlstellung, die sich meist progressiv entwickelt und gut kompensiert wird. Sie bleibt im Laufe der Zeit im Allgemeinen stabil, mit leichten strukturellen Anomalien (Abnutzung, Wanderungen, Rezessionen), deren Gleichgewicht jedoch fragil sein kann. Die Entscheidung für eine umfangreiche Okklusionsbehandlung muss durch stichhaltige Argumente begründet sein.

  1. Pathogene Fehlstellung:

Es handelt sich um eine natürliche oder iatrogene Okklusion, die Anomalien aufweist, die das Anpassungspotenzial des Subjekts überschreiten (ohne seine Funktionen zu beeinträchtigen) und die zu strukturellen oder dysfunktionalen Störungen (Pathofunktion) beitragen, diese auslösen oder aufrechterhalten können. Es werden strukturelle Schäden (Zähne, Kiefergelenk, Knochen) und wiederkehrende neuromuskuläre Störungen festgestellt. Die Grenze zwischen funktioneller und pathogener Fehlstellung bleibt individuell.

Tatsächlich ist das wesentliche Kriterium für die Entscheidung zu einem sofortigen okklusalen Eingriff nicht, ob die Fehlstellung leicht oder mittelgradig pathogen ist, sondern ob sie mit einfachen, wirksamen und stabilen Mitteln korrigiert werden kann .

  1. Wahl der statischen Referenzokklusion bei Gelenkprothesen:

Vor jeder prothetischen Rehabilitation steht der Kliniker vor der Wahl dieser Referenzposition mit zwei Möglichkeiten: OIM oder zentrische Relation. Wir wählen:

*Die Okklusion des Patienten: Diese „zahnbedingte“ Okklusion (Abb. 1) ist die maximale Interkuspidalokklusion, sofern sie funktionell ist , und muss bei der prothetischen Behandlung erhalten bleiben (sofern die festsitzende Rekonstruktion die Keilzähne nicht berührt).

Diese Position sollte in der täglichen klinischen Praxis bevorzugt werden: Sie ist leicht zu realisieren und aufzuzeichnen, wenn sie die Eigenschaften einer physiologischen Referenzposition aufweist

  • RC: Wenn die OIM nicht funktionsfähig ist und nicht aufrechterhalten werden kann, ist eine andere physiologische Position, die „von den Gelenken vorgegeben“ wird, die zentrische Relation. Die prothetische Behandlung muss dann eine neue OIM schaffen, die in dieser Unterkieferposition funktionsfähig ist.

Das OIM diktiert die Unterkieferposition durch ein Maximum an stabilisierendem und harmonisch verteiltem Kontakt in einer Position nahe der sagittal zentrischen Relation und ohne transversale Differenzierung.

  • DV: Die vertikale Dimension der Okklusion wird durch die Ausrichtung der Bögen in statischer Okklusion gewährleistet, die im Wesentlichen durch posteriore Kontakte erreicht wird
  1. Erweist sich die DVO nach der Überprüfung als zufriedenstellend, muss alles getan werden, um sie während der Sanierung aufrechtzuerhalten. Die Konservierung und Wiederherstellung dieser DVO umfasst eine Phase der Herstellung temporärer Prothesen. Anschließend wird bei der Erfassung der intermaxillären Relation (OIM oder ORC) je nach Art der Zahnlosigkeit auf die Erhaltung der DVO geachtet:
    • entweder durch das Vorhandensein ausreichender zahnärztlicher Kontakte im OIM;
    • entweder bei fehlenden ausreichenden Zahnkontakten durch die Erhaltung einer oder mehrerer temporärer Prothesen, die als Anschlag dienen, verbunden mit der Verwendung eines Tisches

Wachs-Okklusionsaufzeichnung auf Präparationsniveau

  1. Bei Vorliegen einer gestörten DVO:

(übermäßige allgemeine Okklusionsabnutzung, Einbrüche oder Verlust der hinteren Keilbildung usw.) zögern wir zwischen der Integration einer Prothese in das vorhandene Okklusionsmuster und der umfassenden Rekonstruktion des abgenutzten Gebisses.

Wenn eine Rehabilitation des gesamten abgenutzten Gebisses nicht möglich ist und nur einige Prothesen vorgesehen sind, müssen diese in das Okklusionsschema des Patienten integriert werden und es muss eine Überwachung der Abnutzungsentwicklung eingerichtet werden.

In extremen Fällen und/oder wenn zahlreiche Restaurationen erforderlich sind, muss die Gesamtrestaurierung der Okklusionsmorphologien in Betracht gezogen werden. Diese Erholung beinhaltet eine Erhöhung der DVO, die, um gut toleriert zu werden, einen ausreichenden freien Raum der Inokklusion in Ruhe lassen muss, ein

Fehlen eines Zahnkontakts während der Phonation und keine Störung der Kaufunktion. Nach einer 3-monatigen aktiven Übergangsphase (durch Tests unterbrochene Phase) kann dann die gewohnte Prothese für diese neue DVO angefertigt werden.

  1. Statische Erfassung der Okklusion bei Gelenkprothesen:
  2. Aufnahmematerialien: Kriterien:

-Genaue Aufzeichnung der Referenzposition: Position, die über einen längeren Zeitraum schwer zu halten sein kann

– auf den Stützen stabilisiert (vorgefertigte Platten, die das Material stützen).

– Darf keinen Widerstand gegen den Verschluss leisten (physiologische Reflexe)

-So sollte es vom Patienten nicht wahrgenommen werden

-Erhaltung von Deformationsdetails nach der Aufzeichnung (viskoplastisches Verhalten und niedrige Viskosität).

– Im Labor: Präzision, Reproduzierbarkeit und Beständigkeit. (Maßstabilität, Oberflächenpräzision und Steifigkeit. Andererseits gute Kriechfestigkeit.

Materialien, die diese Kriterien mehr oder weniger streng erfüllen, können Wachse, Aufzeichnungspasten mit chemischer Aushärtung wie Eugenat, Harze oder Silikone sein, die durch Addition vernetzen

Wachse:

-Wenn der Wärmeausdehnungskoeffizient hoch ist (erhebliche Dimensionsstabilität und Steifigkeit), aber Zerbrechlichkeit mit Bruchgefahr bei der Montage in einem Artikulator.

Ein niedriger Wärmeausdehnungskoeffizient (geringe Dimensionsstabilität und Steifigkeit), aber weniger spröde und aufgrund ihrer Plastizität angenehmer zu verarbeiten

-Die Verwendung von Wachsen ist aufwendig (Wasser erhitzen, damit das Wachs formbar wird)

-Die Verarbeitungszeit ist wichtig, die Abbindezeit im Mund kann jedoch mehr oder weniger kontrolliert werden

– Hohe Viskosität

Auf die alleinige Verwendung von Wachsen sollte oft verzichtet werden. Andererseits sind sie eine hervorragende Trägerbasis für andere mit Metallpartikeln verstärkte Wachse wie Aluwax® oder für

Zemente auf der Basis von Zinkoxid-Eugenol, die ihnen die Eigenschaften verleihen, die ihnen fehlen.

Zinkoxid-Oeugenol-Pasten:

  • Wird am häufigsten auf einer Hartwachsbasis wie Moyco® verwendet, um Wachsverformungen zu korrigieren.
  • Viskoelastische Eigenschaften: gut

-Genauigkeit: richtig (hydrophil).

-Dimensionsstabilität: außergewöhnlich (weniger als 0,1%)

  • Die Kriechfestigkeit ist ausreichend,

-Fragiles Verhalten

-Die Verarbeitungszeit ist für den Bediener ausreichend und die Abbindezeit im Mund ist relativ kurz (ein bis drei Minuten).

– Okklusionsaufzeichnungen mit Hartwachsplatten, die mit ZOE unterfüttert wurden, haben ihre Wirksamkeit bewiesen.

Thermoplastische Materialien:

wie Kerr Stents®:

  • Die Verwendung dieses Materials ähnelt der von Wachsen (Erhitzen, um es plastisch zu machen).

Acrylharze:

Selbstpolymerisierend: Duralay®-Harz:

-Präzision

-Steifigkeit: gut

-Einfach zu bedienen

  • Geringe Dimensionsstabilität

-Zerbrechlichkeit

  • Lange Abbindezeit

Silikone:

  • sehr niedrige Viskosität (der Patient spürt beim Schließen fast nichts, wodurch ungewollte Bewegungen vermieden werden).

-Die Abbindezeit im Mund ist sehr schnell (von 30 Sekunden bis 1 Minute bei den meisten Silikonen)

  • Dimensionsstabilität (weniger als 0,2 %)

-Die Genauigkeit ist im Allgemeinen und je nach Hersteller sehr gut und liegt im Bereich von 2 μm.

-Steifigkeit wird erhöht (weniger zerbrechlich, was eine einfachere Montage an einem Artikulator ermöglicht)

  • Die Arbeitszeit beträgt etwa 30 bis 45 Sekunden, was für den Bediener ausreichend ist.
  1. Aufnahmetechniken:
    1. Sektorale Registrierung: ermöglicht der IOM die ausschließliche Registrierung

🡪Okklusalbiss

Dabei handelt es sich um eine gleichzeitige Erfassung der statischen Verhältnisse der Präparationen zur okklusalen Anatomie der Antagonistenzähne mit elastischem Material. Um gültig zu sein, muss es klare Perforationen (saubere Kontakte) oder Ausdünnungen (Pseudokontakte) aufweisen.

). Durch einen Sektorabdruck kann bei der Restauration eines oder zweier eingebetteter Zähne eine Hemiarch-Form erstellt werden. Der Okklusalbiss, der auf diesem

Halbbogenformung, wird geformt und ermöglicht die Herstellung des antagonistischen Halbbogens.

🡪Vestibulärer Schlüssel: ermöglicht nur die Neupositionierung

🡪Okklusale Abformungen mit Triple Tray® Sektorenabformlöffeln: zu vermeiden

🡪 FGP: (funktional generierter Pfad):

Dabei wird die Kinematik der Höckertrajektorien aufgezeichnet, die den Präparationen mit sektoralen Abdrücken entgegenwirken, und es wird ein spezieller Dreizweig-Okkluder verwendet.

  1. Globale Registrierung: Diese Techniken bestehen aus einer manuellen Neupositionierung ohne Zwischenlage von Material oder mit einem Bissregistrierungsmaterial.

🡪 Manuelles Umpositionieren ohne Zwischenlage von Material:

Es werden zwei Abdrücke mit einer ausreichenden Anzahl und günstigen Verteilung der intakten Zähne benötigt, die es ermöglichen, die Abdrücke dank der Zahnkontakte zuverlässig auf dem

Simulator. Mit dieser Technik können nur OIM aufgezeichnet werden.

🡪Die Neupositionierung mit einem Okklusionsregistrierungsmaterial: (Wachs, Harz, elastisches Material, Okklusionsmodell, unterfüttert oder nicht mit einem flüssigen Material) ermöglicht die Aufzeichnung entweder der OIM oder der zentrischen Relation.

  • Bei der Registrierung bei der IOM können Sie Folgendes verwenden:
  • Ein Material, das ausschließlich auf die Präparation(en) (Okklusionsaufzeichnungstisch, Wachs, Harz) aufgebracht wird, um den Okklusionskontakt mit den gegenüberliegenden Zähnen aufzuzeichnen, wobei die anderen, nicht präparierten Zähne Okklusionskontakte herstellen.
  • ein Material, das sowohl auf präparierte als auch auf unpräparierte Zähne aufgetragen wird:

In diesem Fall muss es auf Höhe der Zahnkontakte deutliche Perforationen oder Ausdünnungen ohne Deformationen aufweisen;

  • ein Okklusionsmodell, dessen Leisten einen leichten Kontakt mit den gegenüberliegenden Zähnen aufweisen müssen und das es ermöglicht, während der Aufzeichnung auch Zahnkontakte an den intakten gegenüberliegenden Zähnen herzustellen
  • Im Rahmen der zentrischen Relation (CR)-Aufzeichnung
  • eine angepasste Wachsplatte, die niemals Löcher aufweisen darf
  • ein Okklusionsmodell, das über leicht erhöhte Ränder verfügen muss, um bei der Aufnahme jeglichen Zahnkontakt mit der intakten Restbezahnung zu vermeiden.
  1. Auswahl des dynamischen Okklusionskonzepts: Frontzahnführung:

-Im Vorsprung:

*Gleiten von 6 Zähnen / 8 Zähnen

*Ausgedehnter vorderer Kontakt

* Hintere Disokklusion

-Bei Laterotrusion: Hundefunktion „Gnathologen-Konzept“, dessen Merkmale:

*Dieses Konzept ist immer dann angezeigt, wenn die parodontale Unterstützung des Eckzahns resistent ist;

  • Die Lateralität wird ausschließlich durch den Eckzahn unterstützt.
  • Kontaktlos nicht funktionierend

-Bei Laterotrusion: Gruppenfunktion:

  • Dieses Konzept ist indiziert, wenn: die Schneidezahndeckung schwach ist, die Eckzahnunterstützung geschwächt ist und der parodontale Kontext eine gute Verteilung der Okklusionskräfte erfordert

*Funktionsgruppe auf der Arbeitsseite: Die Unterkieferzähne gleiten seitlich an den mesiointernen Seiten der vestibulären Oberkieferhöcker des PM, 1. M und zusätzlich der Palatinalfläche des Eckzahns.

Manchmal sind bei einem Verrutschen sogar die Schneidezähne betroffen. Kein Kontakt auf der Nicht-Arbeitsseite

  1. Dynamische Okklusionsregistrierung bei Gelenkprothesen:

🡪 Aufzeichnung der vorherigen Anleitung:

Auf dem Inzisaltisch werden innerhalb eines Aufzeichnungsmaterials (geladenes Harz) die Bewegungen durch das Gleiten der Modelle relativ zueinander simuliert.

🡪 Reproduktion:

Die Reproduktion und anschließende zuverlässige Simulation von Unterkieferbewegungen erfordert den Einsatz eines Artikulators und kann mit einem einfachen Okkluder nicht erreicht werden.

Die Artikulatoren ermöglichen die Mobilisierung der Abgüsse, indem sie die Bewegungen innerhalb eines Bewegungsbereichs (Propulsion, Diduktion) führen.

  1. Abschluss :

Die Erfassung der Okklusion ist abhängig von der Technik, den Materialien, aber auch vom Abdruck und den Labormanipulationen.

Okklusion bei Gelenkprothesen

  Unbehandelte Karies kann zu schmerzhaften Abszessen führen.
Unbehandelte Karies kann zu schmerzhaften Abszessen führen.
Zahnveneers kaschieren Unvollkommenheiten wie Flecken oder Lücken.
Zahnfehlstellungen können Verdauungsprobleme verursachen.
Zahnimplantate stellen die Kaufunktion und die Ästhetik des Lächelns wieder her.
Fluoridhaltige Mundspülungen stärken den Zahnschmelz und beugen Karies vor.
Kariöse Milchzähne können die Gesundheit der bleibenden Zähne beeinträchtigen.
Eine Zahnbürste mit weichen Borsten schützt den Zahnschmelz und das empfindliche Zahnfleisch.
 

Okklusion bei Gelenkprothesen

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