PARODONTALCHIRURGIE

PARODONTALCHIRURGIE 

PARODONTALCHIRURGIE 

Ziele, Prinzip, Indikationen, Kontraindikationen, Klassifikation

Planen

1. EINLEITUNG:

2. GESCHICHTE

3. DEFINITION UND ZIELE:

3.1 Definition

3.2 Ziele

3.2-1 Allgemeine Ziele:

3.2-2 Spezifische Ziele

3.2.2.1 – Zugangsweg zur Durchführung der Entkalkung erstellen

und Wurzelglättung

3.2.2.2 – Erleichterung der Plaque-Kontrolle durch den Patienten und Wiederherstellung der Ästhetik:

3.2.2.3 – Erleichterung der Regeneration des parodontalen Gewebes:

4 – ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE DER CHIRURGIE:

5. KLASSIFIZIERUNG PARODONTALCHIRURGISCHER VERFAHREN.

• Zahnfleischchirurgie

• Taschenchirurgie

• Mukogingivale Chirurgie oder plastische Chirurgie

• Knochenchirurgie

• Induktive Chirurgie

6- GEGENANZEIGEN:

6.1- Lokale Bestellung

6.2- Allgemeines

6.2.1- Herz-Kreislauf-Erkrankungen

6.2.2- Hämatologische Erkrankungen

6.2.3- Hormonelle Störungen

6.2.4- Neurologische Störungen

7. PROGRAMMIERUNG DER PARODONTALCHIRURGIE

8. INSTRUMENTE UND MATERIALIEN FÜR DIE PARODONTALCHIRURGIE

9. ALLGEMEINE BETRIEBSBEDINGUNGEN

10 – KOMPLIKATIONEN IM ZUSAMMENHANG MIT DER PARODONTALCHIRURGIE

ABSCHLUSS

PARODONTALCHIRURGIE:

1. EINLEITUNG : 

Parodontalerkrankungen sind zyklische, schmerzlose Erkrankungen, die mit der Zeit fortschreiten. Akute Episoden, die aus der kombinierten Wirkung bakterieller Produkte und der Reaktion des Wirts resultieren, verursachen eine fortschreitende Zerstörung der Alveole, des Zements und des Bindegewebsbefestigungsapparats. Dies führt zur Vertiefung der Zahnfleischtaschen und zur Entstehung mukogingivaler Defekte. In manchen Fällen reichen Erstbehandlungen allein nicht aus, um die Symptome zu heilen und ein Wiederauftreten zu verhindern. 

Die Parodontalchirurgie bleibt das wichtigste therapeutische Kapitel zur Heilung oder Stabilisierung einer Parodontalerkrankung. Darüber hinaus hat sich die Technik in Richtung zweier grundlegender Konzepte entwickelt: 

– Gewebeökonomie 

– den Wiederaufbau geschwächter oder zerstörter Strukturen. 

2. GESCHICHTE : 

Im Laufe der Jahre wurden in der Parodontologie zahlreiche unterschiedliche chirurgische Techniken beschrieben und angewendet. Manchmal ist es schwierig, den Vorläufer einer Technik und das genaue Datum ihres ersten Auftretens genau zu ermitteln. 

3. DEFINITION UND ZIELE : 

3.1 Definition : 

Der Begriff „Chirurgie“ bedeutet per Definition „die Handlung und Kunst, Läsionen oder Krankheiten durch manuelle Eingriffe zu behandeln“. Die Parodontalchirurgie ist eine Therapie, die zur Korrektur von Zahnfleisch- oder Knochenerkrankungen eingesetzt wird, die eine gute Mundhygiene behindern. 

3.2 Ziele 

3.2-1 Allgemeine Ziele: 

Das Hauptziel der Parodontalchirurgie besteht darin, zur Erhaltung des Zahnbetts beizutragen, indem die Entfernung und Kontrolle von Zahnbelag erleichtert wird. Dieses Ziel kann die Parodontalchirurgie erreichen durch: 

– Sicherstellung der Wirksamkeit von Scaling und Root Planing. 

– Wiederherstellung einer optimalen Ästhetik und Architektur des Zahnfleisches für die vom Patienten durchgeführte Plaquekontrolle. 

Darüber hinaus kann die Parodontalchirurgie folgende Ziele verfolgen: 

– Regeneration der durch die Krankheit zerstörten parodontalen Verankerung. 

3.2-2 Spezifische Ziele 

3.2.2.1 – Zugangsweg für Scaling und Root Planing schaffen: 

Für eine erfolgreiche Behandlung von Parodontitis ist die vollständige Entfernung weicher und harter Ablagerungen auf der Wurzeloberfläche erforderlich. Subgingivales Scaling und Wurzelglättung sind Techniken, die schwer zu beherrschen sind und deren Wirksamkeit stark von der Tiefe der Taschen und bestimmten anatomischen Faktoren (Fissuren) beeinflusst wird.

und Wurzelkonkavitäten, Interradikularräume). Um ein vollständiges subgingivales Debridement zu erreichen, sollten die Wurzeloberflächen während des chirurgischen Eingriffs freigelegt werden, um einen uneingeschränkten Zugang zu gewährleisten.

3.2.2.2 – Erleichterung der Plaque-Kontrolle durch den Patienten und Wiederherstellung der Ästhetik:

Die täglichen Hygienebemühungen des Patienten sind für die Aufrechterhaltung der parodontalen Gesundheit nach der Behandlung von größter Bedeutung. Aus diesem Grund sollten sie durch die Schaffung optimaler Bedingungen (Deflektorarchitektur und harmonische Kontur des oberflächlichen Parodontiums) für die Durchführung der Mundhygiene erleichtert werden.

Schwerwiegende Anomalien wie Zahnfleischhyperplasie, Zahnfleischkrater und Rezessionen sollten chirurgisch korrigiert werden, da sie schwerwiegende kosmetische Probleme darstellen und außerdem die Bindung und Ansammlung von bakteriellem Zahnbelag fördern können.

3.2.2.3 – Erleichterung der Regeneration des parodontalen Gewebes:

Das ultimative Ziel der Parodontaltherapie besteht nicht nur darin, das Fortschreiten der progressiven Parodontitis zu stoppen, sondern auch darin, die zerstörten Teile des Stützapparates wiederherzustellen (Restitution ad integrum), indem die Gewebeverankerung (Hauptfasern, Alveolarknochen und Wurzelzement) regeneriert wird.

4 – ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE DER CHIRURGIE :

Die endgültige Entscheidung über Art und Umfang der notwendigen chirurgischen Behandlung sollte nach Evaluation der Ergebnisse der ätiologischen Therapie erfolgen. Dieses Vorgehen bietet folgende Vorteile:

1 – Durch die Entfernung von Zahnstein und bakteriellem Zahnbelag wurden Zahnfleischentzündungen beseitigt oder deutlich verringert , wodurch eine Beurteilung der Zahnfleischarchitektur und der Tiefe tatsächlicher Taschen möglich wurde.

2 – Die Abheilung der Zahnfleischentzündung ermöglicht eine Straffung des Gewebes , was eine chirurgische Behandlung erleichtert. Die Blutungsneigung wird reduziert und die Inspektion des Operationsfeldes erleichtert.

3- Erstellung einer Langzeitprognose auf Grundlage der Widerstandsfähigkeit des Patienten und seines Maßes an Kooperation und Motivation bei der Mundhygiene.

PARODONTALCHIRURGIE 

5. KLASSIFIZIERUNG PARODONTALCHIRURGISCHER VERFAHREN.

Parodontalchirurgische Techniken können wie folgt eingeteilt werden:

• Zahnfleischchirurgie : Sie zielt hauptsächlich auf das Zahnfleisch ab (externe abgeschrägte Gingivektomie „GBE“, interne abgeschrägte Gingivektomie „GBI“), um die Zahnfleischkontur wiederherzustellen. ENAP und Parodontalkürettage werden immer dann eingesetzt, wenn der Zugang zur Stelle einfach ist, um so viel inneres Auskleidungsgewebe wie möglich aus der supraossären Tasche zu entfernen, die eine begrenzte Tiefe (4 mm) haben sollte.

• Taschenchirurgie , die auf Zahnfleisch und Knochen abzielt und allgemein als „Lappenoperationen“ bezeichnet wird. Lappen können aus vollschichtigem Mukoperiost oder aus teilweiser Schleimhaut bestehen. Die Fetzen 

ermöglichen die Exzision des Epithels der infraossären Taschen mit maximaler Gewebeersparnis dank der inneren Schrägschnittführung, um die Wurzeln freizulegen und zu desinfizieren, die Wiederanheftung des Bindegewebes zu fördern und so eine Heilung erster Güte zu ermöglichen. Beispiel: (Modifizierter Widman-Lappen, ästhetischer Zugangslappen (AAF), apikaler Verschiebelappen usw.).

• Die mukogingivale Chirurgie oder plastische Chirurgie zielt darauf ab, einen Bereich des anhaftenden Zahnfleisches wiederherzustellen oder zu erhalten, der mit dem Widerstand des oberflächlichen Parodontiums kompatibel ist, d. h. mindestens 1 mm. (Transplantate, frei oder gestielt

• Knochenchirurgie: Lappenoperationen mit begleitendem Knochenumbau (subtraktive Knochenchirurgie) und Auffüllen von Defekten (additive Knochenchirurgie).

• Induktive Chirurgie: Lappenplastiken in Kombination mit einer gesteuerten Geweberegeneration (RTG) oder der Zugabe von Knochenwachstumsfaktoren (EMDOGAIN) sind bei Zahnfleischrückgang, Knochendefekten und Furkationsschäden angezeigt.

6- GEGENANZEIGEN:

6.1- Lokal : Mitarbeit des Patienten: Da eine optimale Plaquekontrolle im postoperativen Zeitraum für den Erfolg der Parodontitisbehandlung entscheidend ist, sollte sich ein Patient, der bei der ätiologischen Therapie nicht mitarbeiten kann, keiner chirurgischen Behandlung unterziehen.

6.2- Allgemeines :

Grundsätzlich ist eine Parodontalchirurgie bei Personen kontraindiziert, die an einer systemischen Erkrankung leiden, bei der eine Operation aus allgemeiner gesundheitlicher Sicht ein Risiko für sie darstellen würde.

6.2.1- Herz-Kreislauf-Erkrankungen : Bluthochdruck, Angina Pectoris, Patienten mit Herzinfarkt in der Anamnese, Patienten unter

Antikoagulanzien oder Träger von Klappen- und Gefäßprothesen,

Patient mit Herzschrittmacher, Endokarditis oder angeborenem Herzfehler. Bei den meisten dieser Erkrankungen handelt es sich lediglich um relative Kontraindikationen für eine Parodontalchirurgie, die nach Absprache mit dem behandelnden Arzt und Vorbereitung des Patienten durchgeführt wird.

6.2.2- Hämatologische Erkrankungen : Bei mittelschweren Formen der Anämie ist eine chirurgische Behandlung nicht ausgeschlossen. Bei schwereren und weniger kompensierten Formen ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erforderlich.

Akute Leukämie, Agranulozytose und Lymphogranulomatose sowie Hämostasestörungen sind absolute Kontraindikationen für eine chirurgische Behandlung.

6.2.3- Hormonelle Störungen : Beratung durch den behandelnden Arzt und besondere Vorgehensweisen, die einzuhalten sind.

6.2.4- Neurologische Störungen:

Bei Epilepsie sind in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt besondere Vorkehrungen zu treffen. Bei Multipler Sklerose und Parkinson kann eine Behandlung in Vollnarkose erforderlich sein.

7. PROGRAMMIERUNG DER PARODONTALCHIRURGIE

Nach dem Erfolg der Ersttherapie, die darin bestand, dem Patienten bewusst zu machen, dass die Beseitigung von Zahnbelag und schädlichen Gewohnheiten (Parafunktionen, Rauchen) die Grundlage seiner Behandlung darstellt, fügt sich die Operation logischerweise in den Fortgang der Therapie ein, jedes Mal wenn sie sich als unabdingbar erweist (Debridement der tiefsten Resttaschen, Kompensation der parodontalen Zerstörung). Durch einen vorübergehenden Okklusionsausgleich und kleinere kieferorthopädische Eingriffe werden Funktionsanomalien ausgeglichen, die den Behandlungserfolg wahrscheinlich beeinträchtigen würden.

8. INSTRUMENTE UND MATERIALIEN FÜR DIE PARODONTALCHIRURGIE

Für die jeweilige Operation gibt es Spezialinstrumente. Sie müssen ebenso wie die während der parodontalen Chirurgie verwendeten Materialien vorkonditioniert und sterilisiert werden.

Nachfolgend präsentieren wir die Liste der Instrumente in einem typischen Kit.

· Untersuchungstablett

· Baumwollpinzette

· Mundspiegel

· Erkundungssonden

· Graduierte Parodontalsonde

· Scaling-Instrumente (Schaber und Küretten)

· Orban Skalpelle 1 und 2

· Bard-Parker Skalpellhalter (2)

· Friedman-Zange

· Ochsenbein Knochenschere, 1 und 2

· Goldman Fox Schere

· Nahtschere

· Nadelhalter,

· Gebogene Arterienklemme, 

· Spatel

· Handstück- und Rosenbohrer, kleine Diamantspitzen + Polierbohrer

· Bard-Parker Skalpellklingen 11, 12B und 15

· 3/0, 4/0, 5/0, 6/0 Nähte mit normalen, atraumatischen gebogenen Nadeln oder Nadeln mit umgekehrtem Anschliff.

· Sterile Kompressen

· Staubsaugerdüse

· Physiologisches Serum und Einwegspritzen zur Spülung und zum Waschen von Läsionen.

· Parodontalverbände.

9. ALLGEMEINE BETRIEBSBEDINGUNGEN :

Um eine Parodontalchirurgie richtig durchführen zu können, sind bestimmte Operationsbedingungen erforderlich:

1- Beachten Sie die für jeden chirurgischen Eingriff wesentlichen Grundsätze der Asepsis.

2- Die Lokalanästhesie muss schrittweise und vollständig durchgeführt werden. Durch die Anwesenheit eines Vasokonstriktors kann die Blutung teilweise kontrolliert werden.

3- Untersuchen Sie das betäubte Gewebe sowie die Tiefe der Taschen und Knochenläsionen erneut.

4- Der Einschnitt hängt von der verwendeten Technik ab und ist eine Funktion der Gewebedicke, der GA-Höhe, ästhetischer Überlegungen und der Anatomie der Region.

5- Die Ablösung erfolgt behutsam, ohne das Gewebe zu zerreißen, und unter Berücksichtigung der Gefäßversorgung, unabhängig davon, ob es sich um einen Schleimhaut- oder Mukoperiostlappen handelt.

6- Die Entfernung des pathologischen Gewebes muss vollständig und kontrolliert erfolgen. Anschließend erfolgt eine sorgfältige Reinigung und Politur der Wurzeloberflächen.

7- Nähte spielen eine entscheidende Rolle für das Endergebnis. Sie müssen sorgfältig und mit präzisen Instrumenten durchgeführt werden, ohne das Gewebe zu ziehen oder zu reißen.

8- Der chirurgische Verband schützt den operierten Bereich und gewährleistet die Unterstützung des Zahnfleisches. Es muss richtig platziert werden, um das Gewebe nicht zu verletzen und dem Patienten Unbehagen zu bereiten.

9- Die lokale und allgemeine postoperative Pflege ist je nach durchgeführtem Eingriff sehr wichtig. Es werden Antibiotika, Schmerzmittel und Entzündungshemmer verschrieben.

10- Strenge Kontrolle der Mundhygiene.

10 – KOMPLIKATIONEN IM ZUSAMMENHANG MIT DER PARODONTALCHIRURGIE

Die meisten, aber nicht alle Komplikationen der Parodontalchirurgie können durch eine richtige Diagnose und sorgfältige prä- und postoperative Betreuung durch einen verantwortungsbewussten und erfahrenen Chirurgen verhindert werden.

Daher ist es wichtig, sich über mögliche Komplikationen im Klaren zu sein und zu wissen, wie man sie vermeiden bzw. behandeln kann, wenn sie auftreten. Die wichtigsten sind:

1. Schock, Synkope.

2. Blutung.

3. Schmerzen.

4. Schwellung, Hämatom.

5. Verzögerte Heilung.

6. Allergische Reaktion auf den Verband.

7. Zahnempfindlichkeit.

PARODONTALCHIRURGIE 

ABSCHLUSS :

Die chirurgische Behandlung ist eine Ergänzung zur ätiologischen Behandlung. Ziel ist die Korrektur von Defekten, die durch eine Parodontitis verursacht wurden .

Es gibt nicht nur eine, sondern mehrere Parodontaloperationen. Parodontaloperationen sind lediglich Mittel zum Erreichen eines therapeutischen Ziels. Diese Ziele sind zunächst die Kontrolle der Entwicklung des pathologischen Prozesses und dann ggf. die Regeneration der zerstörten parodontalen Strukturen, um eine okklusal-funktionelle Rehabilitation (Prothese, Kieferorthopädie, Implantat) zu ermöglichen. Unabhängig vom Ziel kann eine Operation erst nach Unterdrückung der Entzündung und Bewertung der Kooperation und Gewebereaktion des Patienten durchgeführt werden.

PARODONTALCHIRURGIE 

Bei tiefen Karieserkrankungen kann eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich sein.
Interdentalbürsten reinigen effektiv die Zahnzwischenräume.
Eine Zahnfehlstellung kann zu Problemen beim Kauen führen.
Unbehandelte Zahninfektionen können sich auf andere Körperteile ausbreiten.
Für schrittweise Ergebnisse werden Aufhellungsschienen verwendet.
Gebrochene Zähne können mit Komposit-Harzen repariert werden.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr trägt zur Erhaltung einer gesunden Mundhöhle bei.
 

PARODONTALCHIRURGIE

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *