Parodontale Behandlungen
Einleitung: Aufgrund systemischer Erkrankungen, polymedikamentöser Behandlungen und anderer physiologischer Folgen des Alterns müssen ältere Patienten als Sonderfall betrachtet werden.
Narkose im Alter : Bei älteren Menschen reicht für kleinere Eingriffe oft eine örtliche Betäubung aus.
Bei chirurgischen Eingriffen sind Anästhetika mit Vasokonstriktoren vorzuziehen, da sie die systemische Resorption der Anästhetika verringern, ihre Wirkdauer verlängern und eine effektive lokale Hämostase gewährleisten.
Allerdings sind aufgrund häufiger systemischer Erkrankungen bei älteren Patienten oder der aktuellen Medikation bestimmte Moleküle kontraindiziert und erfordern bestimmte Vorsichtsmaßnahmen.
Der betagte Patient verträgt unter örtlicher Betäubung immer weniger Belastungen, was die gleichzeitige Gabe einer sedierenden Prämedikation nahelegt.
Diazepine, die nur eine geringe Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben, werden häufig am Abend vor der Operation verschrieben.
Um die Angst des Patienten zu lindern, kann 1 Stunde vor der Operation Diazepam (2,5 mg oral) verabreicht werden.
Parodontalbehandlungen : Ein Patient in gutem Allgemeinzustand mit mäßig fortgeschrittenem Alterungsprozess wird oft ähnlich behandelt wie ein junger Patient.
Im Gegenteil: Ein Patient, dessen allgemeiner Gesundheitszustand geschwächt ist und der an altersbedingten Störungen leidet, muss mit Bedacht behandelt werden, um ihm nur therapeutische Alternativen anzubieten, die mit seiner Entwicklung vereinbar sind.
1-Plaque-Kontrolle : Bei älteren Menschen hat der mit der Alterung verbundene körperliche und geistige Abbau direkte Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Hygiene des Patienten.
So können Erkrankungen des Bewegungsapparats (Polyarthritis) und verminderte Sinneswahrnehmungen (visuell, taktil, propriozeptiv oder olfaktorisch) zu körperlichen Defiziten führen, die mit der Pflege und damit der Aufrechterhaltung eines guten Plaque-Index nicht vereinbar sind.
Das Vorhandensein von Wurzelkaries infolge mangelnder Hygiene, physiologischer Speichelveränderungen und Ernährungsumstellungen kann zu einer verstärkten Plaquebildung führen.
Material: Die elektrische Zahnbürste ist für ihre Wirksamkeit bei der Plaque-Kontrolle bekannt. Die Verwendung von Zahnseide auf einem Zahnseidenhalter und einer Interdentalbürste mit passendem Griff hilft dem Patienten, Plaque unter Kontrolle zu halten.
Es ist zu bedenken, dass die Verwendung von Mundhygienegeräten je nach Grad des Autonomie- und Kooperationsverlusts des älteren Patienten komplex sein kann.
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Zahnhalskaries wird die Verwendung einer stark fluoridierten Zahnpasta empfohlen (Häufigkeit von dreimaligem Zähneputzen pro Tag). Auch die Verwendung von fluoridhaltigem Mundwasser kann hilfreich sein.
2-Nichtchirurgische Behandlung : Häufige Besuche sind notwendig, um die Mundgesundheit aufrechtzuerhalten und die Hygieneausrüstung an die Entwicklung des Patienten anzupassen.
Bei Vorliegen einer Mundtrockenheit oder degenerativer Erkrankungen sind Besuchsintervalle von 1 bis 2 Monaten empfehlenswert.
Die Behandlungen sollten in kurzen Sitzungen durchgeführt werden. Beim Scaling und der Wurzelglättung sollte die Wurzelinstrumentierung begrenzt werden, um keine iatrogenen Effekte auf der Wurzeloberfläche zu verursachen.
3-Chirurgische Eingriffe bei älteren Menschen:
Die Mehrzahl der chirurgischen Eingriffe bei älteren Menschen betrifft Zahnextraktionen sowie präprothetische und parodontale Operationen.
Bei Patienten mit schweren systemischen Erkrankungen, die ein lebensbedrohliches Risiko darstellen, werden chirurgische Eingriffe im Krankenhaus durchgeführt.
Zahnextraktionen: Sie können bestimmte Schwierigkeiten verursachen: Hyperzementose kann die Wurzelmorphologie verändern; Zähne, die wiederholt restauriert wurden, sind geschwächt und es besteht bei der Extraktion die Gefahr eines Bruchs.
Eine Extraktion von retinierten Zähnen erfolgt nur in dringenden Fällen (Zysten, Infektionen).
Bei osteoporotischen Knochen älterer Patienten besteht das Risiko von Frakturen und es sind sanfte, nicht-traumatische chirurgische Eingriffe erforderlich.
4-Präprothetische Chirurgie : Die Indikationen für die präprothetische Chirurgie haben in den letzten Jahren mit der Einführung von Implantattechniken abgenommen.
In Fällen, in denen mukogingivale Defekte die Stabilität und den Halt einer Prothese beeinträchtigen, können kleinere präprothetische Operationen in der Praxis unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Hierzu zählen schwimmende Kieferkämme, retromolare Trigone, schwimmende Tuberositäten oder dicke Falten, die häufig im Bereich schlecht angepasster Prothesen entstehen.
Bei ausgeprägter Gingivahyperplasie, die häufig traumatische Ursachen hat, ist eine Regularisierung des Kieferkamms erforderlich.
Das Fehlen von anhaftendem Zahnfleisch in Bereichen, die prothetischer Reibung ausgesetzt sind, kann auf die Zahnfleischtransplantationstechnik zurückzuführen sein.
Das Alter des Patienten stellt im Gegensatz zum allgemeinen Gesundheitszustand keine Kontraindikation für eine Parodontalchirurgie dar.
Die Operationsprinzipien bleiben gleich, müssen jedoch den Veränderungen des Patienten angepasst werden.
Die parodontale Heilung scheint bei älteren Menschen trotz der zellulären Veränderungen durch die Alterung (Verringerung der Fibroblastenaktivität, Verringerung der Kollagenbildungsrate, Veränderungen der Gefäßbildung) nur sehr wenig verändert zu sein.
Die Heilungszeit ist länger als bei jungen Patienten.
Alveolarkammaugmentation: Bei älteren Menschen führt die fortschreitende Resorption zahnloser Alveolarkämme zu starkem Knochenschwund und damit zur Instabilität der Prothesen. Die Lösung dieses Problems besteht in einer Volumenvergrößerung des Weichgewebes oder des Knochengewebes. Die Wahl hängt vom Grad der Alveolarresorption sowie der Ausdehnung des zahnlosen Kiefers (teilweise oder vollständig) ab.
Es gibt drei chirurgische Möglichkeiten:
- Augmentation des Kieferkamms durch oberflächliches Zahnfleischtransplantat oder durch vergrabenes Bindegewebe
- Augmentation durch Knochentransplantat oder Knochenersatz
- Augmentation durch Techniken der gesteuerten Knochenregeneration ( insbesondere bei teilweise zahnlosem Kiefer)
Bei völlig zahnlosen Patienten mit übermäßiger krestaler Knochenresorption können Knochentransplantate (autogener Knochen, Knochentransplantatersatz) zum Einsatz kommen. Allerdings sind diese Verfahren gesunden Menschen vorbehalten und für ältere Menschen ist die Krankenhausumgebung vorzuziehen.
Parodontale Behandlungen
5-Implantatchirurgie:
Implantate können eine Struktur stützen, die als Halterung für herausnehmbaren Zahnersatz dient.
Es konnte kein Zusammenhang zwischen Implantatversagen und Patientenalter nachgewiesen werden.
Das Vorliegen bestimmter systemischer Erkrankungen kann die Indikationen für diese Technik jedoch einschränken. Gegenüber Herzkranken wäre die Haltung zurückhaltend.
Darüber hinaus ist die Implantatbehandlung älterer Patienten mit einem hohen Osteoporose-Risiko zwar zufriedenstellend und die Prognose günstig, doch ist bei Erfolg eine längere Heilungsphase erforderlich.
Allerdings liegen bei der Operationstechnik Einschränkungen hinsichtlich der Knocheninsuffizienz und der Prognose im Zusammenhang mit der Mundhygiene vor. Daher müssen Probleme, die möglicherweise einem chirurgischen Eingriff zugänglich sind (schwere Oberkieferatrophie), auf der Grundlage der Behinderung durch den Defekt, der Fähigkeit des Patienten, einen chirurgischen Eingriff zu tolerieren, und seiner Lebenserwartung beurteilt werden.
Kiefergelenkerkrankung : Funktionsstörungen kommen bei älteren Menschen ebenso häufig vor wie bei jüngeren Erwachsenen. Sie unterscheiden sich jedoch erheblich in ihrer Symptomatologie und in ihrem therapeutischen Ansatz.
Chirurgische Behandlungen bleiben die Ausnahme. Funktionelle Behandlungen (auch bei erheblichen Gelenkumbauten ) sind vorzuziehen und erweisen sich sowohl bei der Schmerzlinderung als auch bei der Verbesserung funktioneller, muskulärer und Gelenkeinschränkungen als wirksam.
Fazit : Ein älterer, gesunder Patient kann sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen, sofern bestimmte Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Ältere Menschen leiden häufig an zahlreichen Erkrankungen, die entsprechende Vorsorgemaßnahmen erfordern. Chirurgische Eingriffe werden nur vorgenommen, wenn sie notwendig sind und das Nutzen-Risiko-Verhältnis gut eingeschätzt wird.
Parodontale Behandlungen
Bibliographie:
-F.Anagnostou, MH Sawaf, P Bouchard, JP Ouhayoun EMC Mundhöhle und Alterung: Oralchirurgie bei älteren Menschen. 23-433-A-10
-Phillipe Bouchard Parodontologie und Implantologie
Parodontale Behandlungen
Weisheitszähne müssen möglicherweise gezogen werden, wenn nicht genügend Platz vorhanden ist.
Durch die Versiegelung der Rillen werden die Backenzähne bei Kindern vor Karies geschützt.
Mundgeruch kann mit Zahn- oder Zahnfleischproblemen zusammenhängen.
Mundgeruch kann mit Zahn- oder Zahnfleischproblemen zusammenhängen.
Zahnveneers verbessern das Aussehen verfärbter oder beschädigter Zähne.
Regelmäßiges Scaling beugt der Bildung von Zahnbelag vor.
Empfindliche Zähne können mit speziellen Zahnpasten behandelt werden.
Eine frühzeitige Beratung hilft, Zahnprobleme rechtzeitig zu erkennen.