PRÄVENTION UND ABFANGEN
EINFÜHRUNG :
Die Kieferorthopädie ist eine Disziplin, die täglich mit ständigen Dysmorphosen konfrontiert ist, die sich in ihren morphologischen Ausprägungen und Entwicklungsmodalitäten unterscheiden. Diese verschiedenen Anomalien können und müssen schon früh im Leben unterschieden und aufgedeckt werden. Darüber hinaus ist es erforderlich, dass sich der Therapeut rasch und wirksam mit ihnen befasst, nicht nur um ihre Entstehung zu verhindern oder ihre Entwicklung zu unterbinden, sondern auch um den kraniofazialen Komplex wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sodass sein Wachstum erneut physiologisch erfolgen kann.
Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Anomalie so frühzeitig angegangen wird, dass sie sogar von vornherein vermieden werden kann. Dies erfordert von uns eine gute Frühdiagnose und einen soliden therapeutischen Hintergrund, der es uns ermöglicht, einen umsichtigen Behandlungsplan auszuwählen und diesen zum richtigen Zeitpunkt einzuleiten.
DEFINITIONEN:
- VERHÜTUNG:
- Larousse med. : Gesamtheit der Maßnahmen, die ergriffen werden, um das Auftreten, die Verschlimmerung und die Verbreitung bestimmter Krankheiten und ihrer möglichen Entwicklungsstufen zu verhindern und die verschiedenen Phasen der Prävention (I, II, III) zu unterscheiden.
- ODF: Behandeln Sie maximale Dysmorphie oder Zahnfehlstellungen, um sie zu verhindern und ihr Auftreten zu vermeiden.
- PRÄVENTIVE KIEFERORTHOPÄDIE:
Es handelt sich um einen Zweig der Prophylaxe, der darauf abzielt, Fehlstellungen durch die Aufrechterhaltung eines normalen Mund-, Kiefer- und Gesichtszustands zu verhindern, ohne dessen Verhalten oder Entwicklung zu verändern. Sie interessiert sich für das Verhalten der Mutter vor der Geburt, die Überwachung des präeruptiven Stadiums des Säuglings und die Erhaltung der Zahnintegrität.
Es gibt zwei Arten der Prävention:
Primärprävention: Sie beugt der Entstehung der Anomalie durch spezielle therapeutische Maßnahmen vor.
Sekundärprävention: ermöglicht es, den pathologischen Prozess unmittelbar nach seinem Beginn zu erkennen und zu stoppen.
- ABFANGEN:
- Interzeptive Kieferorthopädie „tertiäre Prävention“: Dies ist ein Zweig der Kieferorthopädie, der die Behandlung bestehender Läsionen ermöglicht, jedoch in einem frühen Stadium, bevor diese sich definitiv stabilisiert haben und aufgrund fehlender oder erfolgloser Präventivmaßnahmen eine entsprechende Behandlung erfordern.
- DER PLATZ VON PRÄVENTION UND ABFANGEN IM ZUSAMMENHANG MIT WACHSTUM:
In der dento-facilen Orthopädie basiert die Prophylaxe auf Schwankungen der Wachstumsgeschwindigkeit und damit auf der Möglichkeit, Prävention und Unterbrechung in die Wachstumskurve einzuordnen.
Es gibt eine pränatale Phase und drei postnatale Phasen:
- Pränatale Phase: Dies ist die der Schwangerschaft entsprechende Phase, in der die Primärprävention stattfindet.
- Kindheitszeitraum, der sich von der Geburt bis zum 3. Lebensjahr erstreckt und in dem auch die Primärprävention ihren Platz findet.
- Die Juvenilperiode bzw. der Zeitraum vom dritten Lebensjahr bis zum pubertären Minimum kann sowohl sekundäre Prävention als auch interzeptive Behandlungen beinhalten.
- Adoleszenz- oder Pubertätsphase, die die letzte Phase der abfangenden Behandlung und den Beginn korrigierender Behandlungen darstellt.
- PRÄVENTIVE KIEFERORTHOPÄDIE:
- PRIMÄRE PRÄVENTION:
- Pränatale Prävention:
- ERNÄHRUNG FÜR SCHWANGERE FRAUEN:
- Pränatale Prävention:
- PRIMÄRE PRÄVENTION:
Die werdende Mutter sollte über den Einfluss der Ernährung auf die Bildung der Zähne und Knochen ihres Kindes informiert werden. Daher ist eine abwechslungsreiche Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralsalzen ist, unerlässlich; ein Mangel an Folsäure, Ascorbinsäure oder Sauerstoff kann zu erheblichen Störungen bei der Entwicklung des kraniofazialen und alveolar-dentalen Systems führen.
- Gesundheit schwangerer Frauen:
Alle Erkrankungen der Mutter müssen vermieden oder schnell behandelt werden, um eine Ausbreitung auf den Fötus zu verhindern. Dazu zählen etwa Virusinfektionen (Tuberkulose), chronische Erkrankungen (z. B. Diabetes), Nierenerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die vor der Schwangerschaft ausgeglichen werden müssen. Andererseits ist es notwendig, die Verschreibung von Medikamenten (teratogene Medikamente) so weit wie möglich zu reduzieren, Strahlung zu vermeiden und den Zustand von Mund und Zähnen zu überwachen (Zähneputzen, Kariesbehandlung, gutes Kauen, Kalzium- und Fluorideinnahme usw.).
PRÄVENTION BEI DER GEBURT:
Das größte Problem bei der Geburt ist das Geburtstrauma, das der behandelnde Arzt so weit wie möglich verhindern muss, um jedes Risiko einer kraniofazialen Deformation und Asymmetrie sowie einer Unterkieferluxation zu vermeiden. die den normalen Verlauf des kraniofazialen Wachstums und der Alveolar-Zahn-Entwicklung stören.
POSTNATALE PRÄVENTION:
- Infantile Periode:
Es handelt sich dabei um die ersten drei Lebensjahre, in denen die Behandlung rein präventiv ist.
- Essen :
Stillen wird fast immer empfohlen, da es für das Kind verschiedene Vorteile bietet. Dadurch entwickelt sich beim Kind ein wirksames Immunsystem, das eine Schutzbarriere gegen jegliche mikrobielle Invasion von außen bildet.
Darüber hinaus ermüdet die Saug- und Schluckfunktion beim Stillen das Kind, was es einschläft. Außerdem wissen wir, dass die physiologische Aktivität der Zellteilung während des Schlafs zunimmt, was dem Kind ein Wachstumspotenzial bietet, das für eine gute körperliche und kraniofaziale Entwicklung förderlich ist.
Durch das Stillen werden die ATMs durch Propulsions-Retropulsionsbewegungen sowie durch das Beißen in alle Raumrichtungen mobilisiert und so in ihrer Entwicklung gefördert.
Die Flaschenfütterung sollte orthostatisch erfolgen, d. h. das Kind sollte möglichst aufrecht und die Flasche höher positioniert sein, um es zu ermutigen, den Unterkiefer anzuheben und nach vorne zu schieben. Sobald die Zähne durchbrechen, wird die Ernährung strenger und vitaminreicher, daher ist es notwendig, Qualität, Quantität und Lebensmittelhygiene zu kombinieren, um eine angemessene Ernährung des Kindes sicherzustellen.
Die Mundhöhle des Säuglings:
Das Zahnfleisch des Säuglings wird durch die verschiedenen Nahrungsmittel, die er in seiner Mundhöhle zu sich nimmt, stimuliert. Durch diese Massage wird der darunterliegende Alveolarknochen gelenkt und das Durchbrechen der Zähne beschleunigt. Sobald diese Zähne im Zahnbogen erscheinen, wird das Zähneputzen zu einer systematischen Aufgabe, zu deren regelmäßiger Durchführung die Eltern angehalten werden, während sie ihrem Kind gleichzeitig beibringen, den Mund auszuspülen.
Die Position des Säuglings:
Dieses Kriterium wird vor allem durch die Kopfposition hervorgehoben, da wir vermeiden müssen, dass das Kind auf den Rücken gelegt wird, was zu einer Mundatmung durch Öffnen der Lippen und den daraus resultierenden Folgen wie einer Retroposition des Unterkiefers führen kann.
Ist hingegen eine Tendenz zur Skelettklasse II beim Säugling erkennbar (schwere Form beim Pierre-Robin-Syndrom), sollte dieser mit gebeugtem Kopf im Bettchen gelagert werden, natürlich verbunden mit orthostatischem Stillen. Liegt hingegen eine Tendenz zur Promandibulie vor, sollte der Säugling mit gestrecktem Kopf ins Bett gelegt werden.
Entzündung und Infektion:
Jede Entzündung oder Infektion des Zahnfleisches während dieser Zeit beeinträchtigt die ordnungsgemäße Funktion der Funktionen; eine Ursache dafür kann eine Mundatmung aufgrund einer Verlegung der oberen Atemwege sein. Daher ist eine HNO-Untersuchung erforderlich, um die Ätiologie der Mundatmung zu klären. Manchmal kommt es jedoch trotz Beseitigung der Ursachen weiterhin zu Mundatmung. Dies kann entweder an einer über einen mehr oder weniger langen Zeitraum erworbenen Gewohnheit des Kindes liegen oder an einer Verdickung der Schleimhaut der Nasenhöhlen, die die Belüftung durch die Nase erschwert. Dabei gilt es, den Eltern zunächst die Wichtigkeit dieser Funktion bewusst zu machen und ihnen anschließend die notwendigen Hygienemaßnahmen wie das einseitige Naseputzen und die morgendliche und abendliche Reinigung der Nasengänge ihres Kindes beizubringen.
Unfälle und Traumata:
Zu den häufigsten Unfällen in dieser Zeit zählen vorübergehende Traumata, die durch Stürze der Kinder verursacht werden. Allerdings muss dies sehr dringend und schnell erfolgen und es muss versucht werden, den traumatisierten provisorischen Zahn nach der Wiederherstellung so lange wie möglich auf dem Kiefer zu belassen, damit er dem darunter liegenden bleibenden Zahn als Führung dient. Gegebenenfalls muss ein Lückenhalter angefertigt werden, um den fehlenden Zahn bis zum Durchbruch des bleibenden Zahns zu ersetzen.
SEKUNDÄRPRÄVENTION:
Wenn sich die Primärprävention als schwierig oder sogar unmöglich erweist, weil der Patient in den ersten drei Lebensjahren Konsultationen vermieden hat, kann die Sekundärprävention, die in der Jugendphase durchgeführt wird, diesen Fehler kompensieren. Es ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Dysmorphien und die Beseitigung von über 50 % der dento-maxillären Störungen und betrifft sowohl temporäre als auch bleibende Zähne.
- Funktionale Korrekturen:
In der Jugendphase können zahlreiche Funktionsstörungen oder Parafunktionen auftreten, weshalb es von großem Interesse ist, zu verhindern, dass diese weiterhin schädliche Auswirkungen auf den orofazialen Bereich haben.
Die klassischste Parafunktion ist das Daumenlutschen, das in dieser Phase anhält. Mit seiner Beseitigung sollte ab einem Alter von 5–6 Jahren begonnen werden, und zwar zunächst durch eine Psychotherapie und bei Bedarf durch den Einsatz mechanischer Geräte wie dem Anti-Daumen-Gitter, dem Anti-Zungen-Gitter, Tucat Pearl oder dem Lippensieb.
- Umerziehung des Sprachverhaltens:
Aufgrund ihres übermäßigen Volumens (Makroglossie) oder ihrer gestörten Haltung kann es zu Verhaltensstörungen der Zunge kommen. Bei Kindern muss nach einem verkürzten Zungenbändchen gesucht werden. In diesem Fall ist eine Frenulumektomie angezeigt, um die physiologischen Bewegungen der Zunge freizugeben.
Auch beim Schlucken kann es zu Veränderungen des Zungenverhaltens kommen. In diesem Fall ist ein Bewusstsein für die Anomalie und eine funktionelle Rehabilitation mit mechanischen und nicht-mechanischen Mitteln erforderlich.
Bei einer Störung der Phonationsfunktion liegt die Ursache im lingualen Verhalten. Wir wissen jedoch, dass die gleichen abnormalen lingualen Stützbewegungen, die bei dieser Funktionsstörung auftreten, auch bei atypischem Schlucken auftreten. Daher besteht das Interesse daran, diese beiden Funktionen gleichzeitig neu zu erlernen.
Bei pathologischer Atmung verändert sich das Zungenverhalten, da sich die Zunge nach unten bewegt, um den nötigen Raum für den Luftdurchtritt in die Mundhöhle freizugeben. Andererseits ermöglicht eine Beatmungsrehabilitation der Zunge sofort die Rückkehr in ihre optimale physiologische Position.
- Kaustörungen:
Die Kaufunktion ist für die Entwicklung des kraniofazialen Komplexes von entscheidender Bedeutung. Wenn jedoch eine Kaustörung wahrgenommen wird, muss diese durch eine Änderung des Essverhaltens der Familie beseitigt werden, um die Kaueffizienz zu verbessern. In diesem Zusammenhang rät Martine, Lebensmittel gut zu kauen, die so natürlich wie möglich sein sollten. Ist hingegen Karies die Ursache dieser Beschwerden, muss diese durch eine fachgerechte Zahnsanierung beseitigt werden.
- Screening und Behandlung von Zahnkaries:
Zahnkaries wird oft fälschlicherweise als geringfügig und ohne schädliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Zahnbogens angesehen. Tatsächlich ist sie jedoch eine der schwerwiegendsten Ursachen für die Entstehung von Disharmonien zwischen den Zähnen und der Oberkiefer sowie für andere Pathologien wie verzögerten Zahndurchbruch oder sogar Zahneinschlüsse.
Am stärksten betroffen sind die 2. Milchmolaren, wobei am häufigsten eine Zerstörung der distalen Fläche auftritt. Dies stellt einen Risikofaktor für die Verkürzung des Zahnbogens durch die Verschiebung des 6-jährigen Zahns dar, was uns aufgrund von Platzmangel zu DDM führt.
Karies kann zum Verlust der Zahneinheit führen, da der Patient Schmerzempfindungen möglichst vermeiden möchte und dadurch eine Abweichung des Unterkieferschließwegs entsteht.
In manchen Fällen ist die Extraktion des provisorischen Zahns aufgrund von Karies erforderlich, die zu einer Verschlechterung der gesamten Zahnkrone geführt hat, was zu Komplikationen führen kann. Bis zum Durchbruch des darunter liegenden bleibenden Zahns muss ein Platzhalter eingesetzt werden. Dieser Platzhalter kann aus Kunststoff oder sogar aus einer prothetischen Rekonstruktion bestehen.
- Regulierung des Bisses sowie der Abnutzung und Abrasion der provisorischen Zähne:
Der Abrieb der Milchzähne ist ein physiologisches Phänomen, das auftreten muss, um einen guten Biss der bleibenden Zähne vorwegzunehmen. Manchmal kommt es jedoch aufgrund von falschem Stillen zu einer Entwicklungsverzögerung des Unterkiefers und die Schneidezähne können ihre Schnittfunktion nicht gewährleisten. Dadurch wird der Abrieb der Okklusionsflächen der Milchzähne und die Ausbildung einer ausgeglichenen Okklusionsebene aufgrund von Frühgeburten verhindert.
Die Vermeidung dieser verschiedenen Anomalien erfolgt durch selektives Schleifen. Letzteres hat viele Vorteile:
- Erzielung einer seitlichen Reibung der Ober- und Unterzähne.
- Wiederherstellen der korrekten vertikalen Dimension.
- Wiederherstellung der Schneideführung.
- Wiederherstellung einer Okklusionsebene parallel zur Camper-Ebene.
5. INTERZEPTIVE KIEFERORTHOPÄDIE (TERTIÄRE PRÄVENTION):
- DDM:
- DDM DURCH RELATIVE MAKRODONTIE:
Diese Fehlstellungen reagieren gut auf eine abfangende Behandlung, die zunächst korrigierend wirken muss und dann die teilweise installierte Anomalie behebt. Dies erfordert natürlich eine gute ätiologische Diagnose.
- PRIMÄRE STAUNUNG (GENETISCH):
Diese Art von Engstand ist auf eine Diskrepanz zwischen der Größe der Zähne und der Größe der Knochenbasis im Ober- und Unterkiefer zurückzuführen.
Bei dieser Art von Stau kann der DDM niedrig, mittel oder schwerwiegend sein. die das zu berücksichtigende therapeutische Verhalten beeinflusst.
- Niedrige oder vorübergehende DDM mit einer Masse von bis zu 4 mm:
Vorübergehender DDM ist auf die Existenz einer Lücke zwischen der Reifung des Zahnsystems und der Entwicklung der Knochenbasen zurückzuführen. Letzterer wird mit 2mm berechnet.
In diesem Fall erfolgt die Interzeption durch die Erhaltung der Integrität des mesiodistalen Durchmessers der provisorischen Zähne durch rechtzeitige Pflege.
Dale befürwortet das proximale Schleifen der Milcheckzähne zum Zeitpunkt der Entwicklung der bleibenden seitlichen Schneidezähne oder unmittelbar danach.
Wenn der DDM zwischen 2 und 4 mm liegt, bedeutet dies, dass er nicht vorübergehend, aber schwach ist. Die abfangende Behandlung muss sich in diesem Fall auf die Erhaltung des Lee-Way-Gangs konzentrieren. Dies wird durch verschiedene Geräte ermöglicht, wie beispielsweise den Lingualbogen , den Nance-Gaumenbogen oder den Transpalatinalbogen.
Eine weitere Methode zur Aufrechterhaltung der Mesialdrift ist das Entfernen der Milchzähne. Dieses Verfahren wurde 1990 von Van Der Linden empfohlen und besteht in einer schrittweisen Reduzierung des mesiodistalen Durchmessers der Milchzähne, um der während der Permutation auftretenden Überfüllung des Schneidezahnbereichs Einhalt zu gebieten.
Die Schleifsequenzen der proximalen Flächen von provisorischen Zähnen sind wie folgt:
- Schmelzbeschleifen der Mesialfläche des provisorischen Eckzahns entsprechend dem für die Inzisalausrichtung erforderlichen Platzbedarf, durchgeführt im Alter von etwa 8 Jahren. Laut Rosa begünstigt dies die Stabilität der Schneidezähne, da es direkt proportional zum Engstand ist und eine Vestibuloversion der Schneidezähne zur Ausrichtung verhindert.
- Mesiales Beschleifen der Krone des ersten temporären Backenzahns, um den distalen Durchbruch des bleibenden Eckzahns zu fördern.
- Mesiales Beschleifen der Krone des zweiten provisorischen Molaren, um den distalen Durchbruch des ersten Prämolaren zu ermöglichen.
- Der Durchbruch des zweiten Prämolaren erfolgt korrekt, indem er den Raum der mesialen Verschiebung des Molaren einnimmt.
- Moderate DDM nummeriert von 5 bis 7 bis 8 mm:
Zur Behandlung einer solchen DDM stehen dem Behandler bestimmte therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung, die einen Raumgewinn mit sich bringen:
- Korrektur der mesiolingualen Rotation der Molaren.
- Erweiterung des Ober- und Unterkieferbogens mit dem Ziel der Vergrößerung der Eckzahn- und Molarenabstände.
- Begradigung der Inzisalachse bei Retroalveolismus.
Backenzähne begradigen:
Die Molarenbegradigung, die durch eine distolinguale Bewegung um die linguale Wurzel herum durchgeführt wird, bietet theoretisch einen Gewinn von 1 bis 2 mm Bogenlänge pro Seite und kann durch die sequentielle Aktivierung eines Transpalatalbogens, einer Quadhelix und einer extraoralen Kraft erreicht werden.
Erweiterung der Zahnbögen im Wechselgebiss:
Im Wechselgebiss können die Techniken zur Zahnbogenerweiterung je nach Wirkungsweise in 3 Kategorien unterteilt werden:
- Passive kieferorthopädische Erweiterung:
Wenn die zentripetalen Kräfte der Jugal- und Labialmuskulatur durch ein Gerät von der Okklusion weg bewegt werden, kann die Zunge ihre volle Anpassungswirkung entfalten, was allein durch das Kräftespiel eine spontane Ausdehnung des Dentoalveolarbogens von 4 bis 5 mm verursacht. Eine solche Aufweitung kann durch den Einsatz von Franckel-Apparaturen erreicht werden. Dabei handelt es sich um Funktionsregler, die durch ihre Vestibularisblenden eine natürliche Aufrichtung der Zähne ermöglichen und durch die Dehnung der Schleimhäute zudem die Knochenanlagerung an den Seitenrändern der Alveolarfortsätze fördern.
- Aktive kieferorthopädische Erweiterung:
Eine aktive kieferorthopädische Erweiterung der Bögen kann durch die Verwendung verschiedener Geräte erreicht werden: einer Quad-Helix, einer herausnehmbaren Platte mit Heber, einer Gaumenschiene, einem Lingualbogen. Diese Geräte üben laterale oder sagittale Kräfte auf die dentoalveolären Segmente aus, was häufig zu einer vestibulären Version der Krone und einer daraus resultierenden lingualen Version der Wurzel führt.
- Orthopädische Erweiterung:
Dabei handelt es sich um eine Bewegung skelettaler Natur, die durch Geräte wie das Disjunktionsgerät ausgeführt wird, dessen Ziel die Trennung der Mittelgaumennaht ist.
Nach einer orthopädischen Erweiterung des Oberkieferbogens kommt es häufig zu einer spontanen Aufrichtung des Unterkiefergebisses.
Begradigung der Inzisalachse:
Eine Begradigung der Schneidezahnachse kann im Wechselgebiss mit dem Ricketts-Basis-Dehnungsbogen durchgeführt werden.
Eine Vorverlagerung der Unterkieferschneidezähne ist nur bei einer Linguoversion der Schneidezähne zulässig. Durch eine Vorverlagerung der Schneidezähne um 1 mm entsteht im vorderen Bereich des Zahnbogens ein Zwischenraum von 2 mm.
- DDM größer als 8mm:
Wenn sich nach Prüfung aller Möglichkeiten zur Wiederherstellung des für die Behebung der Überlastung erforderlichen Platzes herausstellt, dass der Fall ohne Extraktion nicht behandelt werden kann, spricht man von einer gesteuerten Extraktion.
definiert als die Lenkung des Durchbruchs der bleibenden Zähne durch die Durchführung einer geplanten Abfolge selektiver, zeitlich abgestimmter Extraktionen der Milchzähne.
5.1.2 DDM DURCH RELATIVE MIKRODONTIE:
Dieses DDM ist nicht wirklich Teil der abfangenden Behandlungen, da es keine Komplikationen darstellt, die im Erwachsenenalter auftreten können. Daher wird die Behandlung dieses Diastemas im Allgemeinen auf die bleibenden Zähne verschoben, entweder durch Schließen des Diastemas oder durch Wahl einer prothetischen Lösung.
- ZAHNMEDIZINISCHE INKLUSION:
Eine Impaktbildung der bleibenden Zähne kann verschiedene ätiologische Ursachen haben. Der häufigste Grund ist eine schwere Form des Zahnschmelzabbaus. Daher stellt die frühzeitige Behandlung von DDM durch relative Makrodontie eine abfangende Behandlung von Zahneinschlüssen dar, insbesondere von bleibenden Eckzähnen.
Es gibt jedoch anatomische Hindernisse, die die normale Entwicklung der bleibenden Zähne verhindern können, wie z. B. Odontome oder auch provisorische Zähne, die einer Wurzelkanalbehandlung mit einem nicht resorbierbaren Produkt (Guttapercha) unterzogen wurden. In diesem Fall ist die Beseitigung dieser Hindernisse fast zwingend erforderlich, ohne dabei den nötigen Platz für den Durchbruch der bleibenden Zähne zu vergessen.
- Alveolaranomalien:
- Alveolare Anomalien des Sagittalsinnes:
- PROALVEOLIE:
- Alveolare Anomalien des Sagittalsinnes:
Die Vestibuloversion der Schneidezähne ist die am häufigsten auftretende Deformation bei Kindern im kieferorthopädischen Alter. Hauptursache ist meist Finger- oder Fremdkörperlutschen sowie ein nach vorn gerichteter Zungenstoß beim Schlucken. Auch andere ätiologische Faktoren können einen Proalveolus hervorrufen, wie etwa Makroglossie beim Biproalveolus, Saugen der Oberlippe beim unteren Proalveolus und das Saugen der Unterlippe beim oberen Proalveolus, möglicherweise verbunden mit einer Verkürzung der Oberlippe. Die Interzeption besteht darin, zunächst den Erreger zu entfernen, wodurch es in manchen Fällen zu einer Spontanheilung mit Verbesserung der Bogenverhältnisse in sagittaler Richtung kommt. Die Abfangmanöver sind:
– Aufhören mit dem Nuckeln: Nachdem sichergestellt wurde, dass kein psychologisches Problem vorliegt, können, wenn dies nicht gelingt, kieferorthopädische Geräte wie ein am Zungenbogen der Molarenringe befestigtes oder auf einem herausnehmbaren Gerät befestigtes Antidaumengitter oder sogar eine nächtliche Zungenhülle verwendet werden, die eine passive Umerziehung der Zungenposition bewirkt.
- ÜBERLEGENE RETROALEOLIA-VORDERES KREUZGELENK:
Die Korrektur des oberen Retroalveolus erfolgt durch eine Gaumenplatte in Verbindung mit einem posterior-anterioren Aktionsheber oder durch eine Omega-Feder, ohne die posteriore Elevation zu vergessen.
Die Verkleinerung des unteren Proalveolus erfolgt entweder durch eine Lingualplatte in Verbindung mit einem Vestibularisbogen und einer hinteren Anhebung oder durch eine Gaumenplatte mit Eschler-Band.
Andererseits kann bei einem einzelnen Kreuzbiss neben dem Serpentinenhaken auch eine retroinzisale schiefe Ebene angezeigt sein.
- VERTIKALE ALVEOLARANOMALIE:
- INFRAALVEOLIEN:
- Vorherige:
Eine vordere Infraavleolia kommt bei kleinen Kindern sehr häufig vor. Die Ätiologie kann auf eine Finger- oder Fremdkörperabsaugung zurückzuführen sein. Auf diesen Saug-Tic folgt oft (auch nach Beendigung der schädlichen Angewohnheit) eine linguale Interposition in Ruhe und in Funktion,
Im Vordergrund unserer Abfangstrategie muss die Psychotherapie stehen, die manchmal ausreicht, um die Ätiologie zu beseitigen und die Dysmorphie zu beseitigen. Zur Korrektur dieser Anomalie sind jedoch bestimmte mechanische Geräte wie der Anti-Zungen-Bohrer oder das ELN erforderlich.
- Seitlich:
Dieser Dysmorphismus impliziert eine laterale linguale Interposition, insbesondere beim Schlucken. Der Patient sollte eine Schluckrehabilitation in Kombination mit einer ELN oder einem seitlichen Kunststoffschild auf der bukkalen Seite durchlaufen, um zu verhindern, dass sich die Zunge seitlich zwischen den Zahnbögen im Sitz des offenen Bisses einfügt.
- DIE VORDERE SUPRAALVEOLIS:
Ihr Ziel besteht darin, die Entstehung eines Überbisses zu verhindern und diesen bereits bei den ersten Anzeichen, insbesondere bei Milchzähnen, zu diagnostizieren.
Das interzeptive Therapieprinzip besteht in diesem Fall darin, den Austritt der bleibenden Schneidezähne durch eine Interinzisalplatte oder einen Retroinzisalhobel zu verhindern.
Die Platte sollte unmittelbar nach dem Ausfall des ersten oder besser noch der beiden temporären mittleren Schneidezähne im Oberkiefer eingesetzt werden. Nachdem die provisorischen seitlichen Schneidezähne ausgefallen sind, wird die Platte über diesen unbewohnten Bereich verteilt. Die vordere Harzschicht sollte dick genug sein, damit sie die unteren Schneidezähne berühren kann.
Dieses Gerät funktioniert so, dass der vordere Teil der Platte zwischen den Schneidezähnen ein Heraustreten der Schneidezähne verhindert, das Heraustreten der hinteren Zähne jedoch zulässt.
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- Alveolaranomalien in Querrichtung:
- OBERER ENDOALVEOLISMUS:
Eine abfangende Behandlung dieses Endoalveolus wird in einem Stadium in Betracht gezogen, in dem sich die Anomalie noch entwickelt, d. h. wenn ein mäßiges Defizit in der Querentwicklung des Alveolenbogens vorliegt und von einer seitlichen Abweichung des Unterkiefers begleitet wird. In diesem Fall besteht die abfangende Behandlung aus einer Verbreiterung des Oberkieferbogens mithilfe verschiedener Geräte wie der Quadhelix oder einer Gaumenplatte mit einem Querkraftheber . Das Therapieprotokoll muss jedoch auch eine Neuzentrierung des Unterkiefers durch Beseitigung okklusaler Interferenzen ermöglichen, um eine Anatomisierung dieser funktionellen Latero-Deviation zu vermeiden.
- BASISANOMALIEN:
- GRUNDLEGENDE ANOMALIEN DES SAGITTALEN SINNES:
- KLASSE II
- GRUNDLEGENDE ANOMALIEN DES SAGITTALEN SINNES:
- Abfangende Verarbeitung von Klasse II DIV1:
Das grundlegende Prinzip der abfangenden Behandlung bei dieser Art von Dysmorphie besteht darin, auf das Wachstum einzuwirken, um die Verschiebung der Knochenbasis des Ober- und Unterkiefers zu korrigieren. Dies steht im Einklang mit der Korrektur von Störungen im neuromuskulären Verhalten.
Das Therapieprotokoll hängt davon ab, ob die basale, Oberkiefer- oder Unterkieferverschiebung verantwortlich ist. Bei einem Prognathie des Oberkiefers ist die Behandlung der Wahl eine orthopädische Therapie mit extraoralen Kräften auf eine Oberkieferschiene. Dabei werden mehr oder weniger starke Kräfte in anterior-posteriorer Richtung angewendet, um das Oberkieferwachstum zurückzudrängen oder zumindest zu verlangsamen und dem Unterkieferwachstum ein freies Wachstum zu ermöglichen.
Liegt die Verantwortung hingegen beim Unterkiefer, erfolgt die Behandlung mit funktionellen orthopädischen Geräten, insbesondere Aktivatoren, die das Unterkieferwachstum auf Höhe der Kondylenzentren und ein mesiales Gleiten des Alveolen-Zahnbogens des Unterkiefers stimulieren.
- Abfangende Verarbeitung von Klasse II DIV2:
Die Besonderheit bei der Behandlung dieser klinischen Form liegt in der erforderlichen Entriegelung. Sobald diese erreicht ist, ähnelt die therapeutische Strategie der bei Klasse II, Abschnitt 1.
Eine anteriore Entriegelung wird durch die Verwendung eines Ricketts-Basisintrusionsbogens in Verbindung mit einer Expansionskomponente auf Inzisalebene ermöglicht, wodurch Klasse II Div 2 in Klasse II Div 1 umgewandelt wird.
Wenn man bedenkt, dass in Klasse II, Div. 2 die auffälligste klinische Form die Retro- oder Brachygnathie des Unterkiefers ist, liegt dies einfach daran, dass das Wachstum des Unterkiefers durch die vordere Verriegelung verhindert wurde. Die Behandlung erfolgt daher überwiegend durch den Einsatz von Aktivatoren.
- KLASSE III:
Das therapeutische Prinzip besteht darin, einen Schneidestopp zu schaffen und das physiologische und ausgewogene Gesichtswachstum wieder in Gang zu setzen . Das ideale Alter für eine abfangende Behandlung liegt naturgemäß bei einem stabilen provisorischen oder stabilen Wechselgebiss.
Bei Pseudoklasse III erfolgt die Behandlung rein funktionell und ätiologisch. Zunächst muss mit dem Beschleifen der temporären Eckzähne, der Resektion eines kurzen Zungenbändchens und einer Glossotomie im Falle einer Ankyloglossie oder Makroglossie begonnen werden. Oft ist eine Behandlung mit dem Biourge-Gerät notwendig.
Wenn jedoch eine echte Klasse III vorliegt, erfolgt eine orthopädische Behandlung. Mit der Maskenbehandlung kann bereits sehr früh ab dem dritten Lebensjahr begonnen werden; dies gilt bei Oberkieferbrachy und Retrognathie sowie leichter Unterkieferprognathie zu dem Zeitpunkt, wenn die Kinnschlinge nicht mehr indiziert ist. Letzteres ist hingegen bei der skelettalen Klasse III mit Unterkieferverantwortung in einem Alter von höchstens 3 Jahren indiziert.
In Extremfällen mit genetischer und erblicher Komponente kommt es allerdings nicht mehr zu einer abfangenden Behandlung. Besser wäre es in diesem Fall, das Ende des Wachstums abzuwarten und dann eine kompensierende kieferorthopädische oder sogar chirurgische Behandlung einzuleiten.
- Basale Anomalien des vertikalen Sinnes:
- EVA:
Eine abfangende Behandlung dieser Anomalien ist nur zulässig, wenn die Ätiologie sekundär ist. Aus diesem Grund stellt die ätiologische Behandlung den größten Teil des Therapieprotokolls dar. Eine Glossoplastik wird in Fällen von Makroglossie, der Entfernung von Polypen oder hypertrophen Mandeln, in Verbindung mit einer Beatmungsrehabilitation bei Insuffizienz dieser durchgeführt.
Das Ziel einer frühen Behandlung besteht darin, durch Intrusion der hinteren Zähne eine vordere Autorotation des Unterkiefers zu erreichen.
6.4.3 Anomalien in Querrichtung:
- Endognathie:
Die abfangende Behandlung sollte zunächst mit der Beseitigung ätiologischer Faktoren, einschließlich der Mundatmung, beginnen. Ein leichtes Querdefizit kann durch funktionelle Methoden wie die Planas-Methode behandelt werden, die aus einer neurookklusalen Rehabilitation besteht, indem durch selektives Knirschen eine ausgeglichene Kaufunktion wiederhergestellt wird; diese Funktion ist, wenn sie ausgeglichen ist, zunehmend am Querwachstum des Oberkiefers beteiligt.
In schwereren Fällen können andere Therapiemethoden eingesetzt werden. Bei provisorischem Gebiss genügt beispielsweise eine Quadhelix-Behandlung, um das Querdefizit zu beheben, bei Wechselgebiss hingegen ist der Einsatz eines Brechers unabdingbar.
- Laterognathie:
Diese Anomalie ist so komplex, dass sie auf andere Behandlungen als eine Operation nur ungern reagiert, weshalb ihre Unterbrechung von großem Interesse ist. Die Abfangstrategie hängt von den Installationsmethoden ab. Wenn die Ätiologie morphogenetischer Natur ist, wie etwa eine einseitige Kondylenhyperplasie, sollte eine chirurgische Behandlung angezeigt sein. Wenn die Ätiologie hingegen funktioneller Natur ist, wie etwa eine Laterodeviation des Unterkiefers, zielt die abfangende Behandlung darauf ab, die Anatomisierung der letzteren zu verhindern. Die Behandlung besteht daher entweder in der Beseitigung von Okklusionsvorsprüngen durch selektives Beschleifen oder in der Verbreiterung des oberen Alveolenbogens oder sogar des Oberkiefers durch die verschiedenen oben genannten therapeutischen Mittel.
ABSCHLUSS :
Die Vorbeugung und Behebung verschiedener Dysmorphosen und Malokklusionen ist in unserer Disziplin von entscheidender Bedeutung. Sie ermöglichen die Wahrung der Harmonie im Gesicht und im Zahn- und Kieferbereich und verhindern so die Entstehung schwerwiegenderer und komplexerer Dysmorphosen, die dem Behandler die Arbeit erschweren.
Allerdings ist ein frühzeitiges Eingreifen nur möglich, wenn man weiß, worum es geht. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Diagnose – sowohl eine positive als auch eine ätiologische – von großem Interesse, da sie dem Arzt Klarheit über die möglichen therapeutischen Maßnahmen verschafft.
Abschließend möchten wir sagen: Vorbeugen ist besser als Abfangen, und Abfangen ist besser als Heilen.