Präventive und/oder nicht-invasive Zahnheilkunde: Remineralisierungstechnik und Kariesbehandlung

Präventive und/oder nicht-invasive Zahnheilkunde: Remineralisierungstechnik und Kariesbehandlung

Präventive und/oder nicht-invasive Zahnheilkunde: Remineralisierungstechnik und Kariesbehandlung

1-Einleitung:

Prävention und Management auf der Grundlage einer Risikoanalyse gelten als Eckpfeiler der minimalen Intervention, einem modernen Ansatz zur Behandlung der Karieserkrankung.

In der täglichen Praxis hilft die Kariesrisikobeurteilung dabei, zu bestimmen, bei welchen Patienten in naher Zukunft Karies auftreten wird oder bei welchen das Risiko einer Verschlechterung der Karies besteht.

2-Erinnerung:

Präventive und/oder nicht-invasive Zahnheilkunde: Remineralisierungstechnik und Kariesbehandlung

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Was die Entwicklungsstadien der Läsion betrifft, gibt es fünf davon:

– Stadium 0: Erste Läsion ohne Kavitation, ausschließlich den Zahnschmelz betreffend oder die Schmelz-Dentin-Grenze erreichend, erfordert jedoch keinen chirurgischen Eingriff.

– Stadium 1: Läsionen mit oberflächlichen Mikrokavitationen, die bis zum äußeren Drittel des Dentins vorgedrungen sind und einen restaurativen Eingriff erfordern.

– Stadium 2: mittelgroße kavitäre Läsionen, die bis in das mittlere Drittel des Dentins vorgedrungen sind und einen restaurativen Eingriff erfordern.

Stadium 3: Ausgedehnte kavitäre Läsionen, die bis in das innere Drittel des Dentins vorgedrungen sind und einen restaurativen Eingriff erfordern. 

Stadium 4: Kariesläsionen, die die parapulpalen Dentinbereiche erreichen und einen restaurativen Eingriff erfordern

3-Frühdiagnose:

Radiologie:

Die radiologische Untersuchung (retroalveoläres Röntgen oder Bissflügelaufnahme) ist ein Diagnoseinstrument, das sich für die Erkennung proximaler Läsionen (auch im Frühstadium) und für den Nachweis mittelschwerer bis schwerer Dentinläsionen als sehr zuverlässig erwiesen hat. Einigen zufolge sollte bei allen Patienten vor der Behandlung eine retroalveoläre Röntgenaufnahme durchgeführt werden.

Neue Tools zur Diagnoseunterstützung:

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4-Definition des individuellen Kariesrisikos: 

Unter RCI versteht man die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Person innerhalb eines bestimmten Zeitraums kariöse Läsionen auftreten und ein bestimmtes Krankheitsstadium erreicht wird, wobei die Person in diesem Zeitraum konstant Risikofaktoren ausgesetzt ist.

Interesse an der Evaluierung des RCI:

Die Berechnung des RCI ist ein wichtiges Instrument zur Anpassung von Präventionsmaßnahmen 

Die Ziele der RCI-Beurteilung: Den Arzt bei der Auswahl geeigneter Entscheidungen für seine Patienten zu unterstützen; Diagnosemethoden, Verschreibung, Therapie (präventiv oder kurativ)

Um eine Patientenaufklärung und -überwachung einzurichten.

Die RCI-Beurteilung ist ein integraler Bestandteil der medizinischen Behandlung der Karieserkrankung. 

                                            Faktoren                                                 Geringes Risiko                                            Hohes Risiko 
          Allgemeines Umfeld Sozioökonomisch    Günstig. Ungünstig. 
Zahngesundheit für die ganze Familie. Keine mündliche Familiengeschichte. Karies in der Familie aufgetreten ist. 
Essen. Regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten. Kohlenhydrataufnahme hauptsächlich während der Mahlzeiten. Zwischenmahlzeiten, unregelmäßige, unausgewogene Mahlzeiten. Häufigkeit der Aufnahme von Kohlenhydraten und zuckerhaltigen Getränken außerhalb der Mahlzeiten. 
  Allgemeine Bedingungen des Kindes Allgemeinzustand. Fehlen einer persönlichen allgemeinen Krankengeschichte Vorliegen einer persönlichen allgemeinen Krankengeschichte, die eine Verringerung der Speichelsekretion aufweist. 
Patientenverhalten. Selbstbewusst, kooperativ. Reagieren auf Präventionsmaßnahmen. Passiv oder widerwillig. Angst, Nervosität oder Phobie vor dem Zahnarzt. 
          Für das Kind spezifische klinische Bedingungen Mundhygiene. Regulär. Zähneputzen unter Aufsicht der Eltern. Erneuerte Zahnbürste Unregelmäßig, unkontrolliert. Letzter Zahnbürstenkauf > 6 Monate. 
Mündliche und zahnärztliche Vorgeschichte. regelmäßig, in geeigneter Größe. Regelmäßige Besuche. Niedrige Pflege- und Verletzungsraten. Seit einem Jahr keine kariösen Läsionen. Unregelmäßige Besuche. Kariöse Läsion(en) seit 1 Jahr. Hohe Verletzungsrate. Vorgeschichte von Polykaries bei Kleinkindern. 
Speicheltest. Speichelflussrate ≥ 1 ml/min. Normale Pufferkapazität. Niedrige SM-Rate < 105/ml. Niedrige Laktobazillenzahl < 105/ml. Speichelfluss < 1 ml/min. Durchschnittlich niedrige Pufferleistung. Hoher SM-Spiegel > 105/ml. Hoher Laktobazillenspiegel > 105/ml. Oder
Beurteilung der Fluoridaufnahme. Regelmäßige Einnahme von topischen Fluoriden während der Kindheit. Fluoridmangel. 
Anatomisches und histologisches Risiko. Zahn normaler Größe. Nicht zerklüftete Furchen. Großer Zahn. Anfraktäre Rillen (okklusal, lingual oder vestibulär). Vorhandensein von Hypoplasie oder Hypomineralisierung.  
ODF   Keine oder keine Behandlung mehr. Gerade ausgerichtete Zähne.  Behandlungsverlauf mit mehreren Anhängen. Zahnfehlstellungen (Rotation, In

Die Prävention zielt auch darauf ab, den Ausbruch der Krankheit zu verhindern, indem man auf die bekannten Risikofaktoren einwirkt, die für die Ätiologie der Zahnkaries spezifisch sind:

5- Risikofaktoren:

1-Bakterien: Das Vorhandensein von Plaque ist mit der Entwicklung kariöser Läsionen bei Erwachsenen verbunden. Das Prinzip der mikrobiellen Untersuchung (Plaque-nachweisender Farbstoff) basiert auf der Annahme, dass Personen mit einer signifikanten Anzahl kariogener Bakterien ein höheres Risiko haben, eine kariöse Läsion zu entwickeln.

2-Diäten:

Eine zuckerreiche Ernährung ist einer der Haupttreiber der Kariesaktivität, und die Identifizierung riskanter Ernährungsgewohnheiten ist für die Vorbeugung und Behandlung der Krankheit notwendig

3-Zähneputzen:

Zähneputzen ist die am häufigsten verwendete Technik zur Plaque-Kontrolle. Andererseits hat die Zahnbürste nur eingeschränkten Zugang zu bestimmten Zahnoberflächen.

4-Zahnanatomie:

Auch bestimmte morphologische Abweichungen können zu Karies führen. Zu berücksichtigen sind dabei die Morphologie der Höcker und die Tiefe der Rillen, sie stellen individuelle Risikofaktoren dar. Auch die Qualität des Emails ist zu berücksichtigen. Es kommt zu Fehlbildungen des Zahnschmelzes (Dysplasie), die ihn gegenüber Säureangriffen sehr empfindlich machen.

5-Speichel:

Speichel besteht aus Immun- und Nichtimmunfaktoren, die helfen, die Zähne vor möglicher Karies zu schützen. Der Speichelfluss beeinflusst die Zuckerkonzentration in der Mundhöhle und deren Ausscheidung sowie die der Plaquesäuren.

6-Sozioökonomischer und kultureller Status: Einfluss auf Essgewohnheiten, Qualität der Mundhygiene und damit auf die Aggressivität des Biofilms gegenüber Zahnoberflächen

6-Präventive Zahnheilkunde: Remineralisierungstechnik 

Fluor:

Fluoride werden sicherlich am häufigsten verwendet, da sie die Demineralisierung begrenzen und die Remineralisierung fördern.

Ihr deutlich früherer Einsatz im Vergleich zu den anderen beschriebenen Techniken erklärt, warum ihre Wirksamkeit auf einem viel höheren Beweisniveau liegt. Sie bleiben daher der Eckpfeiler unserer Behandlungen.

Sie wirken sich außerdem auf kariogene Bakterien aus, da sie deren Empfindlichkeit gegenüber dem von ihnen geschaffenen sauren Milieu erhöhen.

Anwendungsmöglichkeiten von Fluorid:

Fluorid-Zahnpasten:

Es enthält entweder Natriumfluorid (NaF, Zahnpasta zwischen 250 und 1500 ppm) oder Monofluorphosphat, oft in Form von „hohen Gehalten“. 

Fluoridlacke: ermöglichen eine sehr effektive und gezielte Wirkung des Fluorids und ersetzen tendenziell die Anwendung von Gel oder Mundspülungen. Diese sind nicht weniger wirksam. 

Fluoridgel:

Die Anwendung von Fluoridgel bleibt Patienten mit sehr hohem Kariesrisiko vorbehalten. Ihre Wirksamkeit hängt von der Fluoridkonzentration, der Anwendungsdauer und der betroffenen Stelle ab. Sie sind eine gute Ergänzung zur täglichen Anwendung fluoridhaltiger Zahnpasten.

Sie enthalten 0,5 % Fluorid. Es gibt Gele sowohl mit Fluorid als auch mit Chlorhexidin. Es ist ratsam, es mindestens 4 Minuten lang mit einer Rinne anzuwenden

Neue Remineralisierungsprodukte :

Das CPP-ACP und das CPP-AFCP:

In jüngerer Zeit wurden Spezialitäten auf Basis von CPP und ACP (Caseinphosphopeptid – amorphes Calciumphosphat) und CPP-AFCP (Caseinphosphopeptid – amorphes Fluoridcalciumphosphat) eingeführt. Diese Moleküle erweisen sich als vielversprechend in der nicht-invasiven Behandlung kariöser Läsionen, da sie die Kalziumphosphat-Remineralisierung fördern.

7-Nicht-invasive Pflegetechnik:

Vorbeugendes Versiegeln von Furchen:

Fugenversiegelungen bilden eine physikalische Barriere 

Die Lebensdauer des Harzes hängt von den verwendeten Materialien ab (2/3 des Harzes bleiben durchschnittlich 5 bis 7 Jahre an Ort und Stelle).

Die zum Versiegeln der Rillen verwendeten Materialien sind: Komposit-Versiegelungsharz, CVI (hohe Viskosität) CVI MAR, Kompomer.

8-Kavitäten-Ansatz:

Bei Vorliegen einer kavitären oder aktiven kariösen Läsion:

Wiederherstellung unter Beachtung der Grundsätze der Zahnheilkunde auf einem Minimum 

Ergänzen Sie die restaurative Behandlung mit einer topischen Fluoridierung.

  Empfindliche Zähne reagieren auf Heißes, Kaltes oder Süßes.
Empfindliche Zähne reagieren auf Heißes, Kaltes oder Süßes.
Keramikkronen imitieren das Aussehen natürlicher Zähne perfekt.
Regelmäßige Zahnpflege verringert das Risiko schwerwiegender Probleme.
Eingeschlossene Zähne können Schmerzen verursachen und einen Eingriff erfordern.
Antiseptische Mundspülungen helfen, Plaque zu reduzieren.
Mit modernen Techniken können gebrochene Zähne repariert werden.
Eine ausgewogene Ernährung fördert gesunde Zähne und Zahnfleisch.
 

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