Technische Plattform IN DER IMPLANTOLOGIE

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Technische Plattform 

  1. Infektionsrisiko in der Implantologie

Um hohe Erfolgsraten in der Implantologie zu erreichen, muss die Osseointegrationstechnik einem strengen Protokoll folgen.

Infektiöse Risikofaktoren können endogen oder exogen sein.

Endogene Risikofaktoren ergeben sich aus dem Allgemeinzustand, der persönlichen Flora und dem Alter des Patienten.

Exogene Risikofaktoren entstehen durch äußere Kontamination, beispielsweise aufgrund mangelhafter Materialhandhabung oder Händehygiene.

  1. Behandlung von chirurgischem und biomedizinischem Material

Der Behandlungsgrad von Medizinprodukten wird vorrangig auf Grundlage des potenziellen Infektionsrisikos bestimmt, das mit der Indikation dieser Produkte verbunden ist.

Als Referenz für die Behandlung von Medizinprodukten gilt die Spaulding-Klassifikation nach Kontaktart: kritisch, semikritisch und unkritisch. 

Diese Klassifizierung bezieht sich auf den Kritikalitätsgrad des Materials, den Grad des Infektionsrisikos und das erforderliche Mindestmaß an Behandlung.

Diese Klassifizierung erfordert für jeden Patienten und jedes Medizinprodukt die Wahl der Sterilisations- oder Desinfektionsmethoden nach der Behandlung.

  • kritische Kategorie => Einmalgebrauch oder Sterilisation von Medizinprodukten zur Mehrfachverwendung

In diese Kategorie fallen alle medizinischen Geräte und Vorrichtungen, die bei ihrer Anwendung in sterile Gewebe oder Hohlräume (nach Durchbrechen der Schleimhaut oder des Knochens) oder in das Gefäßsystem des Patienten eindringen. Bei diesen Instrumenten besteht ein hohes Infektionsübertragungsrisiko, sie sind nur zum Einmalgebrauch bestimmt oder werden nach jeder Verwendung sterilisiert. Andernfalls ist eine Desinfektion auf hohem Niveau möglich. Dies betrifft Geräte, die aufgrund ihrer Hitzeempfindlichkeit nicht sterilisiert werden können.

In der Implantologie können dies Bohrer, Skalpell usw. sein.

  • semikritische Kategorie => Desinfektion auf mittlerem Niveau

In diese Kategorie fallen bestimmte Instrumente, die mit der Mundschleimhaut und dem Speichel in Berührung kommen. Sie werden als mittelriskant eingestuft und müssen mit einem Desinfektionsverfahren der sogenannten mittleren Stufe (IL) desinfiziert werden. Bei der Desinfektion erfolgt die Desinfektion mittels Desinfektionsmittel* oder mittels eines bakteriziden, fungiziden, viruziden, mykobakteriziden oder tuberkuloziden Verfahrens. Darüber hinaus ist eine strengere Behandlung als bei der kritischen Kategorie möglich: Sterilisation oder Einmalgebrauch. 

      In der Zahnarztpraxis sind Instrumente dieser Kategorie meist autoklavierbar, wie beispielsweise der Untersuchungsspiegel.

In der Implantologie können dies beispielsweise Anästhesiekartuschen, Spiegel oder Spacer sein.

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  • unkritische Kategorie => geringe Desinfektionsintensität

Geräte ohne direkten Kontakt mit dem Patienten (insbesondere der Mundhöhle) oder mit der gesunden Haut des Patienten werden als unkritisch eingestuft, da das direkte Infektionsrisiko gering ist, eine Kontamination dieses Materials jedoch eine Kreuzübertragung erleichtern kann. Sie werden einer Desinfektion unterzogen, die wir als Low-Level-Desinfektion bezeichnen und die eine bakterizide und fungizide Wirkung hat.

 In diesem Fall kann ein Reinigungs- und Desinfektionsmittel* verwendet werden.

In der Implantologie kann dies der Blockschlitten, der Motor usw. sein.

  1. Verarbeitungsschritte für ein wiederverwendbares Medizinprodukt

Damit Sterilisations- und Desinfektionsverfahren wirksam sind, sind vorbereitende Arbeitsschritte wie Demontage, Vordesinfektion, Spülen, Reinigen und Verpacken erforderlich. Diese Schritte sind zwingend erforderlich.

Bei allen Handhabungen in der Vordesinfektions- und Reinigungsphase müssen widerstandsfähige Handschuhe getragen werden (geeignet für chemische Risiken). Außerdem müssen Schutzbrille und Maske getragen werden, um das Risiko einer Projektion zu vermeiden.

  • Vordesinfektion

Dieser Arbeitsschritt schützt das Personal und erleichtert durch die Senkung des Kontaminationsgrads die nachfolgende Reinigung. Dabei werden alle im Mund verwendeten Instrumente (auch dynamische Instrumente: Turbinen, Winkelstücke, Handstücke und Demontageschlüssel) unmittelbar nach der Verwendung in eine Reinigungs- und Desinfektionslösung eingelegt, um Verkrustungen vorzubeugen und den Kontaminationsgrad der Instrumente zu verringern. Das Tauchgefäß muss ausreichend groß sein und über einen Deckel verfügen.

  • Reinigung

Hierbei handelt es sich um eine Gesamtheit von Vorgängen, die darauf abzielen, Schmutz (Partikel, Abfälle, Flecken usw.) von den behandelten Objekten zu entfernen. Aus dem Behälter entfernte, vordesinfizierte Materialien werden gründlich gespült. Die Reinigungswirkung ist physikalisch (thermisch), chemisch und mechanisch. Es wird ein Reinigungsmittel* oder eine Reinigungs-Desinfektionslösung verwendet. Sämtliche Geräte, die aus abnehmbaren Teilen bestehen, müssen demontiert werden.

Hierzu gibt es verschiedene Verfahren: manuelle Reinigung durch Bürsten, Ultraschallreinigung, Reinigung in Waschmaschinen oder maschinelle Reinigung.

  • Spülen und Trocknen

Dieser Schritt wird manuell oder automatisch durchgeführt, nach der Reinigungsaktion ist ein gründliches Spülen obligatorisch. Das Abspülen erfolgt unter fließendem Wasser.

Nach dem Spülschritt wird das Medizinprodukt mithilfe eines sauberen, zum Einmalgebrauch vorgesehenen Vliesträgers, eines Trocknungsgeräts oder mit gefilterter Druckluft getrocknet.

  • Sterilisation

Die Wirksamkeit des Sterilisationsverfahrens hängt direkt von der korrekten Durchführung und Qualität der vorherigen Schritte ab. Eine erneute Sterilisation von medizinischen Einwegprodukten ist strengstens verboten.

  • Dampfsterilisation, heute das Benchmarkverfahren

Dabei muss die Temperatur 134 °C über einen Zeitraum von 18 Minuten aufrechterhalten werden (gemäß den Empfehlungen des Rundschreibens Nr. 138 vom 14. März 2001 zu den bei der Pflege zu beachtenden Vorsichtsmaßnahmen zur Verringerung des Übertragungsrisikos nicht konventioneller übertragbarer Erreger).

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  1. Spezifische Maßnahmen für bestimmte Geräte
  • Chirurgische Bohrführung

Chirurgische Führungen fallen in die kritische Kategorie. Sie bestehen hauptsächlich aus Harz und können daher einer Sterilisation im Autoklav bei 134 °C nicht standhalten. Sie werden daher einer intensiven Desinfektionsbehandlung unterzogen, bei der ausschließlich Desinfektionsmittel für hitzeempfindliche Medizinprodukte verwendet werden. Vor der Verwendung müssen sämtliche Reinigungsschritte abgeschlossen sein.

  • Rotierende (oder dynamische) Instrumente: Winkelstücke, Handstücke, Turbinen

Eine bakterielle und virale Kontamination rotierender Instrumente (Handstücke, Winkelstücke und Turbinen) erfolgt durch direkten Kontakt mit der Zahnhartsubstanz, dem Speichel und Blut des Patienten, durch Spritzer sowie durch indirekten Kontakt mit anderen Instrumenten, Gegenständen oder Substanzen. Diese Instrumente zählen zur Kategorie der kritischen Instrumente, allerdings ist aufgrund der Hitzeempfindlichkeit mancher Materialien eine Sterilisation im Autoklav nicht immer möglich. Andernfalls wird in den meisten Fällen eine Hochleistungsdesinfektion durchgeführt. Hand-, Winkelstücke und Turbinen müssen vom Gerät* getrennt und den bereits genannten Aufbereitungsschritten unterzogen werden.

  • Chirurgische Aspiration und Spülung

Vorzugsweise werden zwei Absaugsysteme eingesetzt, eines für die Speichelaspiration und das andere für die Bohrphasen, um bei Bedarf Knochenreste zu entnehmen.

In der Implantologie besteht das Absaugsystem aus einem chirurgischen Sauger, einer Absaugkanüle und einem sterilen Einmalschlauch. Es ist notwendig, den Filter vor und nach jedem Eingriff zu reinigen und zu desinfizieren.

Das Bewässerungssystem ist mit dem Mikroturm gekoppelt. Die Anschlussleitung des Winkelstücks muss zerlegt, vordesinfiziert, gereinigt und anschließend sterilisiert werden; Ist dies nicht möglich, muss eine Desinfektion vorgenommen werden und es muss eine sterile Hülle bzw. ein steriler Schlauchschutz verwendet werden.

  • Unterwäsche

Nur OP-Kittel und -Unterwäsche müssen sterilisiert werden. Sie können entweder zum Einmalgebrauch oder nach der Reinigung mit einem normalen Wasch- und Trockenzyklus und der anschließenden Sterilisation im Autoklaven Typ B durch Programmierung des Textilzyklus wiederverwendet werden.

In manchen Situationen kann es wirtschaftlicher sein, Einwegartikel wie sterile Einmalkittel für aseptische Verfahren zu verwenden.

  1. Vorbereitung und Lagerung des Patienten

Der Patient hat zuvor eine prophylaktische Antibiotikabehandlung gemäß den Empfehlungen der französischen Agentur für die Sicherheit von Gesundheitsprodukten und, falls erforderlich, eine schmerzstillende, entzündungshemmende oder beruhigende Prämedikation erhalten.

Das Protokoll zur Vorbereitung eines Patienten vor einer Implantatoperation umfasst fünf Schritte:

 – Munddesinfektion mit einem Mundwasser auf Jod- oder Biguanidbasis;

 – Ankleiden mit einem unsterilen Kittel, Überschuhen und einem Haarnetz;

 – Unterbringung des Patienten im Operationssaal;

 – Hautantiseptik mit einem alkoholischen Antiseptikum;

 – Abdecken des Patienten mit chirurgischen und sterilen Feldern.

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  1. Vorbereitung und Einweisung der Arzt- und OP-Assistenten

Protokolle für Implantatoperationen beschreiben typischerweise die Beteiligung von drei Beteiligten:

    – ein Praktiker;

    – ein Operationsassistent, auch Instrumentalist genannt, steril oder aseptisch;

    – ein Aushilfsassistent

Das Vorbereitungsprotokoll für Ärzte und Operationsassistenten vor der Implantatoperation umfasst vier Schritte:

     – Tragen spezieller nicht steriler Kleidung, einschließlich Behandlungskittel und -hose;

     – das Tragen von Clogs, eines Mundschutzes, eines Haarnetzes oder einer Haube und einer Brille oder Lupenbrille;

     – chirurgisches Händewaschen oder chirurgische Desinfektionsbehandlung durch Reibung;

     – Anziehen eines sterilen Kittels und OP-Handschuhe

  1. Installation von chirurgischen Geräten

Der Operationssaal wird vor der Ankunft des Patienten vorbereitet, die Operationsausrüstung kann jedoch bei der Ankunft des Patienten installiert werden, sodass die Zeit, in der die Geräte aus ihrer Verpackung genommen werden, selbst wenn sie mit einem Tuch abgedeckt sind, so kurz wie möglich ist.

  1. Organisation von Arbeitsplänen

Ein mit einem sterilen Feld abgedeckter Operationstisch wird vom Assistenten in aseptischer Kleidung vorbereitet. Auf diesem Tisch werden die für den Eingriff erforderlichen sterilen Instrumente aufbewahrt. Dies sind der Operationskasten, das eingriffsspezifische Set, die sterilen Einmal-Absaugkanülen und das Kopftuch. Das Ganze wird mit einem sterilen Tuch abgedeckt, welches dem Patienten als Körperabdeckung dient.

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  1. Unterschiedliche Betriebszeiten

Die unterschiedlichen Operationszeiten werden hinsichtlich der technischen Plattform, der Ergonomie und der Beherrschung der Asepsis beschrieben. Auf die verschiedenen Betriebstechniken und Protokolle wird nicht näher eingegangen, da sie die technische Plattform nicht systematisch verändern.

Für jeden Schritt wird das spezifische Material beschrieben

Zur Grundausstattung gehört zunächst einmal die klassische OP-Ausrüstung inklusive:

       – eine Untersuchungswanne: Spiegel, Pinzette, Sonde und Mundspatel;

       – eine Parodontalsonde;

       – ein Skalpell mit Einwegklingen;

       – ein gerades und sichelförmiges Syndesmotom;

       – Stripperinnen;

       – ein Brecher;

       – Abstandshalter aus Metall;

       – Küretten, Rugines;

       – eine Hohleisenzange;

       – eine Krallenklammer;

       – ein Nahtset: Nadelhalter, Pinzette, Nahtfaden, Schere;

       – Kompressen;

       – chirurgische Absaugkanülen, Absaugschläuche;

       – physiologische Flüssigkeitsbeutel und Spülschläuche

  • Anästhesie

Es gibt drei Arten der Anästhesie: lokal, lokoregional oder allgemein .

  • Die für diesen Schritt benötigten Materialien sind:

      – eine Anästhesiespritze,

      – unterschiedliche Nadeln je nach verwendeter Anästhesie,

      – ausreichende Anzahl an Anästhesiekartuschen.

Bei einer Vollnarkose findet der Eingriff in einem Operationssaal statt und die Anästhesie wird von einem auf Anästhesie spezialisierten Arzt im Operationssaal unter allen erforderlichen Bedingungen gemäß den geltenden Vorschriften durchgeführt. 

  • Schnittführung und Lappenablösung

Durch Inzision und Lappenablösung wird der Zugang zum Knochenbereich ermöglicht.

Durch Annähen der Lappen an die umgebende Schleimhaut kann die knöcherne Stelle isoliert werden.

Dies ermöglicht eine bessere Sicht, gibt eine Hand frei und kann dazu beitragen, eine Kontamination der Implantatstelle durch Speichel zu verhindern.

  • Vorbereitung des Implantatbetts

Zur Vorbereitung der Implantatstelle gehört das Bohren einer Knochenbohrung , um das Implantat zu platzieren.

Der aktuelle Trend geht in Richtung Einweg-Bohrsets, die steril verpackt geliefert werden und Bohrer, Gewindebohrer usw. beinhalten. Die Aufbewahrung der verschiedenen Materialien erfolgt üblicherweise in ergonomischen Boxen der verschiedenen Hersteller.

  • Das Material umfasst:

– eine chirurgische Führung, falls erforderlich;

– Eine Kugel Erdbeere;

– Chirurgische Instrumente: Knochenschere, Kürette usw.;

– Ein Implantatchirurgie-Set mit einem Satz Bohrer, Gewindebohrer (falls erforderlich), Parallelisierungsstäben usw. ;

– Ein Bewässerungssystem mit sterilem Wasser;

– Ein Motor, ein Winkelstück, ein Handstück.

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  • Implantation

Die Positionierung des Implantats erfolgt in Präparationsrichtung mittels Winkelstück.

Es gibt ein Implantat-Greifsystem, so dass nichts zwischen der Implantatoberfläche und dem Knochenschacht in Berührung kommt. Das Implantat wird aus der doppelt sterilen Verpackung entnommen und, sofern noch kein Implantathalter vorhanden ist, auf einen Implantathalter aufgesteckt.

Dieser Schritt ist im Hinblick auf Asepsis und Betriebsabläufe von entscheidender Bedeutung.

  • Zur notwendigen Ausrüstung gehören:

    – ein Implantat-Greifsystem

    – ein Implantat, eine Abdeck- oder Einheilschraube

    – ein Anziehschlüssel mit Drehmomentsystem

Die Behandlungsschritte unterscheiden sich dann je nach verwendeter Technik: Eine Heilschraube oder ein Heilpfeiler wird mit speziellen Schraubendrehern eingesetzt

  • Neupositionierung der Klappe

Die Klappe wird vorsichtig neu positioniert und dann zusammengedrückt, um die Kanten zusammenzubringen. Nähte können durchgeführt werden.

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  1. ABSCHLUSS

Die Implantologie erfordert eine an diese Art von Operation angepasste technische Umgebung.

Der Implantologe muss auf verschiedene Parameter achten, die die Asepsis des Eingriffs beeinträchtigen könnten: die Behandlung des biomedizinischen und chirurgischen Materials, die Architektur der Räumlichkeiten, die Vorbereitung der verschiedenen Akteure, die Operationszeiten und die postoperativen Verfahren. 

Zahnkronen dienen dazu, die Form und Funktion eines beschädigten Zahns wiederherzustellen.
Bruxismus oder Zähneknirschen kann zu vorzeitigem Verschleiß führen und erfordert oft das nächtliche Tragen einer Schiene.
Zahnabszesse sind schmerzhafte Infektionen, die einer sofortigen Behandlung bedürfen, um Komplikationen zu vermeiden. Eine Zahnfleischtransplantation ist ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung von Zahnfleischrückgang. Zahnärzte verwenden Kompositmaterialien für Füllungen, da diese der natürlichen Farbe der Zähne entsprechen.
Eine zuckerreiche Ernährung erhöht das Risiko für Karies.
Die zahnärztliche Versorgung von Kindern ist wichtig, um bereits im frühen Alter gute Hygienegewohnheiten zu etablieren.
 

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