Prothetische Eingliederung

Prothetische Eingliederung

  1. Einführung

Die Insertionsphase ist die letzte und abschließende Behandlungsphase bei völliger Zahnlosigkeit und sollte auf keinen Fall als einfache Entbindungsphase betrachtet werden.

TENCH schrieb: „Die Anpassung einer Totalprothese nach der Geburt ist ein ebenso wichtiger Schritt wie die anderen Schritte bei ihrer Herstellung.“

  1. Prothesenkontrolle in Abwesenheit des Patienten:

Prothesen müssen in luftdichten, feuchtigkeitsspeichernden Verpackungen geliefert werden, um Verformungen zu vermeiden.

Die Porositäten werden durch Transparenz gesucht. Ihr Vorhandensein führt zu erheblichen sekundären Verformungen und somit zu Brüchen. Sie spiegeln meistens einen zu plötzlichen Temperaturanstieg des Harzes wider.

  1. Die Leibung und die Ränder

Eventuelle Unebenheiten in der Innenwand oder auch an den Kanten werden mit der Fingerspitze, dem Ende einer Sonde oder noch besser mit einer Kompresse gesucht, die sich an alle Unregelmäßigkeiten schmiegt und diese so verrät. Die festsitzenden Stellen bzw. Punkte werden mit einer feinkörnigen Spitze vorsichtig entfernt, anschließend wird mit einer kleinen, mit Entkalkerpaste bestrichenen Bürste die Stelle nachpoliert. Kanten mit perfekt erhaltener Dicke sollten ein glattes Erscheinungsbild haben.

  1. Die Extrados

Die polierten Oberflächen müssen die von FISH definierten Bedingungen erfüllen, nämlich den nutzbaren passiven Raum zwischen Wangen, Zunge und Lippen ausfüllen und so modelliert sein, dass das Spiel der Muskeln bei der Aktion die Prothese stabilisiert.

  1. Okklusion

In diesem Stadium ist die Beurteilung der Okklusion eingeschränkt. Dabei wird die Okklusion zwischen den Prothesen manuell hergestellt und anschließend die erreichte Okklusionsstabilität beurteilt.

  1. Munduntersuchungen

Dabei werden nacheinander Unterkieferprothese, Oberkieferprothese, Okklusion, Ästhetik und Phonation überprüft.

  1. Unterkieferprothesen-Kontrolle
  • Um die Zunge in einer tiefen Position zu stabilisieren und Übelkeit zu vermeiden, wird zuerst die Unterkieferprothese eingesetzt. Der Therapeut drückt die Prothese fest auf die Unterlage, um alle Bereiche freizulegen, die Schmerzen auslösen können. Wenn der Druck mit einer schmerzhaften Reaktion einhergeht, werden die betroffenen Punkte korrigiert. Diese Punkte werden durch die Beschichtung der Innenlaibung mit einem Material mit niedriger Viskosität (Silikon) hervorgehoben.
  • Statische Stabilität: Die Prothese darf sich bei ruhenden Lippen und Zunge nicht anheben, etwaige Ausrichtungsfehler der polierten Oberflächen müssen behoben und die Muskel- und Frenaleinsätze freigelegt sein.
  • Dynamische Stabilität: Alle diese Tests werden während des Funktionstests durchgeführt. Dabei wird leichter digitaler Druck auf die Schneidezähne, Eckzähne und Backenzähne einerseits und auf die andere Seite ausgeübt, die Prothesenbasis darf nicht mobilisiert werden.

Anschließend wird die Prothese im Gleichgewichtszentrum festgehalten und der Patient gebeten, linguale Bewegungen mit mäßiger Amplitude auszuführen. Die Prothese sollte sich dabei nicht bewegen.

  • Retention: Wenn die sublinguale Versiegelung ausreichend ist, sollte eine spürbare Retention vorhanden sein, andernfalls wird eine Korrektur vorgenommen.

Prothetische Eingliederung

  1. Kontrolle der Oberkieferprothese:

Es wird eingesetzt, zentriert und mit ausreichend Druck angelegt, um die darunter eingeschlossene Luft herauszudrücken und etwaige schmerzhafte Stellen freizulegen, die mit einer Schleifmaschine entfernt werden müssen.

Die Abläufe sind vergleichbar mit denen, die bei der Kontrolle der Unterkieferprothese durchgeführt werden. Bei starker Übelkeit ist eine Prämedikation unerlässlich, sei es durch Medikamente oder eine Kontaktanästhesie in Form einer Creme, die direkt oder indirekt auf den Schleier aufgetragen wird. Durch beidseitigen Molarendruck wird die Stabilität geprüft, Instabilitätsgefühle und schmerzhafte Punkte werden sofort hervorgehoben und analog zur Unterkieferprothese korrigiert.

Anschließend werden die Kanten analysiert: Lösen der Bremsen, Profile der Außenseite, Dicke der Kanten. Die Korrekturen werden vorgenommen und anschließend sorgfältig nachpoliert.

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  1. Steuerung der Beziehungen zwischen Arches

Mit beiden Prothesen im Mund wird der Patient gebeten, seine Zähne für einige Minuten auf zwei Watterollen zu klemmen. Sobald die Watte entfernt ist, wird der Patient gebeten, die Zähne zusammenzubeißen. Es sollte kein Verrutschen zu sehen sein. Es erfolgt ein sofortiger Ausgleich .

  1. Ästhetikkontrolle

Die ästhetische Anordnung muss mit der Anordnung übereinstimmen, die der Patient während der Sitzung zur funktionellen und ästhetischen Untersuchung genehmigt hat. In manchen Fällen sind die Zähne zu auffällig, sodass bei einer späteren Sitzung über das Beschleifen der freien Kanten nachgedacht werden kann.

  1. Phonetische Kontrolle

Jeder Patient ist möglicherweise in der Lage, sich phonetisch an seine neue  Prothese anzupassen . Einige Mängel können jedoch während dieser Sitzung behoben werden:

  • Wenn die Prothesen bei der Aussprache der Dentodentallaute: che, je, der Zischlaute: se, ze oder der Bilabiallaute: pe, be kollidieren. Es wird notwendig sein, die zu große vertikale Dimension zu reduzieren.
  • Sollte bei der Erzeugung des „s“ ein Pfeifgeräusch auftreten, empfiehlt sich eine Materialzugabe (Kunststoff) im oberen retroinzisalen Bereich.
  • Ist hingegen ein Lispeln zu hören, wird die Dicke der Basis im retroinzisalen Bereich reduziert.
  • Die Veränderung des „k“ und des „gue“ spiegelt eine Überdehnung im Bereich des weichen Gaumens wider.
  1. Gebrauchsanweisung

Wir müssen dem Patienten erklären, was auf ihn zukommt, dass er sich Stück für Stück an seine Prothese gewöhnen muss und dass wir für ihn da sind, solange er Beschwerden hat.

Dem Patienten sollte geraten werden, in den ersten Tagen weiche, aber nicht klebrige Nahrung mit kleinen Bissen und langsamem Kauen zu sich zu nehmen.

Die Hygiene sollte der bei natürlichen Zähnen ähneln: zweimal täglich Zähneputzen, dann eine Stunde täglich in Mundwasser (Chlorhexidin) oder in Wasser eintauchen.

Prothetische Eingliederung

  Unbehandelte Karies kann bis zum Zahnnerv vordringen.
Porzellanfurniere sorgen wieder für ein strahlendes Lächeln.
Eine Zahnfehlstellung kann Kopfschmerzen verursachen.
Durch vorbeugende Zahnpflege lassen sich kostenintensive Behandlungen vermeiden.
Milchzähne dienen als Orientierungshilfe für die bleibenden Zähne.
Fluoridhaltige Mundspülungen stärken den Zahnschmelz.
Eine jährliche Konsultation ermöglicht Ihnen die Überwachung Ihrer Mundgesundheit.
 

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