Schilddrüsenüberfunktion/Schilddrüsenunterfunktion
- Allgemein:
Der Zahnarzt wird häufig zur Behandlung von Patienten mit endokrinen Erkrankungen herangezogen.
Endokrine Drüsen wie die Schilddrüse stellen ein großes internes Kommunikationsnetzwerk dar, wobei ihre Zielorgane im menschlichen Körper entweder nah oder weit entfernt liegen.
Schilddrüsenerkrankungen kommen relativ häufig vor (nach Diabetes sind sie die zweithäufigste endokrine Erkrankung weltweit) und sind leicht zu diagnostizieren.
Durch die Anamnese und die klinische Untersuchung kann der Zahnarzt zudem leicht den Zusammenhang zwischen einer Schilddrüsenerkrankung und einer oralen Pathologie herstellen.
Schilddrüsenüberfunktion/Schilddrüsenunterfunktion
- Anomalien der HT-Sekretion:
1- Schilddrüsenunterfunktion
Bei einer Hypothyreose handelt es sich um eine unzureichende HT-Sekretion durch die Schilddrüse.
Dies führt zu einer erhöhten TSH-Ausschüttung durch die Hypophyse, was zur Bildung eines Kropfes führt.
Die allgemeinen klinischen Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion sind vielfältig:
- geschwollenes Gesicht (Myxödem) aufgrund der Infiltration von Mukoproteinsubstanzen in die Haut;
- Gewichtszunahme;
- Asthenie;
- depressiver Zustand;
- Verstopfung ;
- Haarausfall;
- Blässe der Haut;
- stämmige Hände;
- Bradykardie und Bluthochdruck;
- Osteoporose;
- verminderte geistige und Sehschärfe.
- Orale Anzeichen sind: verdickte Lippen und große, heraushängende Zunge; schlechtes Knochenalter; verzögerter Zahndurchbruch; Fehlstellungen des Gebisses.
Die biologischen Zeichen sind:
- Hypercholesterinämie;
- Anämie;
- Hypoglykämie
- Ziel der medikamentösen Behandlung ist die Ersetzung des versagenden Systems durch Ersatzhormone (Levothyrox®).
2 – Hyperthyreose
Bei einer Hyperthyreose handelt es sich um eine übermäßige Sekretion von Schilddrüsenhormonen.
Es ist für die klinischen Manifestationen verantwortlich, die unter dem Namen Thyreotoxikose zusammengefasst werden.
Die allgemeinen klinischen Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion sind:
- Gewichtsverlust;
- Thermophobie;
- Unruhe und Reizbarkeit;
- Herzklopfen; Tachykardie und erhöhter Pulsdruck;
- Schwitzen;
- Muskelschwund;
- Zittern;
- Durchfall und Gewichtsverlust.
- Objektive Manifestationen durch den Zahnarzt, wie z. B. Ophthalmie bei Hyperthyreose,
- Die biologischen Anzeichen sind: Hyperkalzämie; Hypercholesterinämie; Eisenmangel; erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit und erhöhter Cortisolspiegel.
- Behandlung:
- Schilddrüsenmedikamente, deren Ziel es ist, eine übermäßige Produktion von Schilddrüsenhormonen zu verhindern.
- Patienten mit dieser Art von Pathologie werden die meiste Zeit über überwacht und im Gleichgewicht gehalten. Es sind daher bei ihnen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, es besteht weder eine Blutungsgefahr noch eine Infektionsgefahr.
- Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion und mittlerem Risiko sollte die Anwendung von Vasokonstriktoren am besten vermieden werden.
- Darüber hinaus kann bei diesen Patienten das Fortbestehen von Infektionsherden eine thyreotoxische Krise auslösen.
- Es ist am besten, ihnen keine Barbiturate oder Narkotika zu geben.
- Hochrisikopatienten hingegen müssen stationär behandelt werden.
- ORALES UND ZAHNÄRZTLICHES KLINISCHES BILD UND AUSWIRKUNGEN VON SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN
- Die Schilddrüse beeinflusst viele anatomische Bereiche und den orofazialen Bereich auf unterschiedliche Weise. Auf diese unterschiedlichen Auswirkungen gehen wir je nach Einsatzort detailliert ein.
1- Auswirkungen auf den Speichel:
- Speichel hat im Mund viele Aufgaben. Es schützt nicht nur die Zähne vor kariösen Schäden und bewahrt die Schleimhäute vor krankhaften Schäden wie beispielsweise Mykosen, sondern erleichtert auch die Verdauung, die Stimmgebung, das Kauen, Schlucken und Schmecken.
- 2- Volumen der Speicheldrüsenzellen:
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es zu einer Verminderung des Zellvolumens der Untermandibulardrüsen sowie zu einer Volumenverringerung der quergestreiften Gänge und Schaltgänge.
3- kariöse Inzidenz
Eine Schilddrüsenunterfunktion ist daher aufgrund ihrer endokrinen Wirkung auf die Histologie der Speicheldrüsen eindeutig an der Entstehung von Karies beteiligt.
Die Schilddrüse hat daher einen erheblichen Einfluss auf die Speicheldrüsen und deren Sekretion (T3 und T4 erhöhen die Speichelsekretion) und wirkt sich daher auf den Speichel, aber auch auf die Funktion des Speichels und auf Speichelstörungen aus.
4- die Kieferknochen
Die Kieferknochen bestehen aus Oberkiefer- und Unterkieferknochen.
Sie bestehen beide aus kortikalem Knochen in der Peripherie und schwammartigem Knochen, auch trabekulärer Knochen genannt, in ihrer Mitte.
Sie stützen die Zähne mit Hilfe des Alveolarknochens, einem schwammartigen Knochen, der von einer Rinde umgeben ist, die dichter ist als der Basalknochen.
Der Basalknochen stützt den Alveolarknochen, er ist stärker verkalkt und viel dichter.
- Bei einer Schilddrüsenüberfunktion muss auf das Osteoporoserisiko geachtet werden.
- Bei einer Schilddrüsenunterfunktion tendieren wir in der Regel zu Osteosklerose
- 5- Kariesvorkommen
Wie wir oben gesehen haben, ist bei Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion die Kariesinzidenz aufgrund der Hyposialie erhöht. Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion ist die Kariesgefahr außerdem größer, da die Betroffenen leichter Zucker aufnehmen, wodurch ihr Stoffwechsel beschleunigt wird.
6- Entwicklung und Zahnzählung
- Eine der wichtigsten Wirkungen der Schilddrüse auf allgemeiner Ebene ist die Auswirkung auf Wachstum und Entwicklung, hauptsächlich der Knochen und des zentralen Nervensystems. Bei einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion ist der Fötus bereits in den ersten Monaten davon betroffen.
Zusätzliche Zähne: Mit zwei bereits durchgebrochenen Milchzähnen geboren.
Nebennierenerkrankungen
- Nebennierenerkrankungen
- Die Nebennieren produzieren drei Arten von Hormonen:
- • Glukokortikoide, die für den Wasserhaushalt und die Immunantwort verantwortlich sind;
- • Kortikosteroidmineralien;
- • Androgene.
- Bei einem Patienten kann Hyperadrenalismus aus genetischen Gründen (Morbus Cushing) oder durch die chronische Einnahme von exogenen Kortikosteroiden auftreten.
- Diese Patienten neigen zu Zahnfleischhypertrophie und bakteriellen Infektionen.
- Es wird empfohlen, vor der Behandlung eine antiinfektiöse Prämedikation zu verschreiben und die Kortikosteroiddosis sprunghaft zu erhöhen, um dem Patienten zu helfen, mit Stress umzugehen.
Schilddrüsenüberfunktion/Schilddrüsenunterfunktion
- KLINISCHE ANZEICHEN:
4 grundlegende Anzeichen, die unabhängig von der Ursache auftreten:
- Starke körperliche und psychische Asthenie
- Gewichtsverlust: signifikant und schnell mit Muskelverlust ++
- Hypotonie, die für Lipothymie und Synkope verantwortlich ist (Hypoglykämie spielt auch eine wichtige Rolle)
- Verdauungsstörungen: Anorexie, Verstopfung, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sollten Anlass zur Sorge über eine akute Dekompensation geben
+ Melanodermie bei Morbus Addison (aufgrund eines Anstiegs des MSH, der zusammen mit ACTH entsteht) Braunfärbung der Haut, vorwiegend an exponierten Stellen, Reibungsstellen, Handflächenfalten, Narben, schieferfarbene Flecken auf der Mundschleimhaut
≠ bei kortikotroper Insuffizienz: eher Depigmentierung.
- HYPERKORTIZISMUS:
CUSHING-Syndrom
Erhöhte Cortisol-Ausschüttung: Erkrankung mit schwerem Verlauf ohne Behandlung.
URSPRUNG • Primitive Nebenniere durch gutartigen Tumor (Adenom) oder bösartigen Tumor (Nebennierenrinde)
Hypophyse durch abnorme ACTH-Sekretion (Morbus Cushing) durch Hypophysenadenom • Ektopie durch abnorme ACTH-Sekretion durch endokrinen oder nicht-endokrinen Tumor (pulmonal).
1-KLINISCHE ANZEICHEN:
- Fettverteilungsstörung Fazio-truncale Überlastung
- Büffelbuckel
- Amyotrophie und Fettfreiheit in den Oberschenkeln, Gesäß, Armen
- Hautatrophie: rosa oder rote Dehnungsstreifen an der Wurzel
- Knochenschmerzen, Osteoporose (Wirbelkompression)
- Hyperandrogenismus (Akne, Hirsutismus)
- Gesichtserythem
- HTA
- Psychiatrische Störungen
2- BEHANDLUNG DES CUSHING-SYNDROMS:
- Nebennierenadenom: Adrenalektomie
- Hypophysenadenom: Adenomektomie (bei Versagen: Strahlentherapie, Adrenalektomie oder Medikamente)
- Ektopischer Tumor: chirurgische Entfernung (falls möglich)
- Wenn nicht möglich: Antikortisonmedikamente
- OP’DDD (Mitotan)
- Aminoglutethimid (Orimeten)
- IM FALL EINER ADRENALEKTOMIE ODER EINER MEDIZINISCHEN TRT/Substitutionstherapie mit HYDROCORTISONE.
Schilddrüsenüberfunktion/Schilddrüsenunterfunktion
Empfindliche Zähne reagieren auf Heißes, Kaltes oder Süßes.
Empfindliche Zähne reagieren auf Heißes, Kaltes oder Süßes.
Keramikkronen imitieren das Aussehen natürlicher Zähne perfekt.
Regelmäßige Zahnpflege verringert das Risiko schwerwiegender Probleme.
Eingeschlossene Zähne können Schmerzen verursachen und einen Eingriff erfordern.
Antiseptische Mundspülungen helfen, Plaque zu reduzieren.
Mit modernen Techniken können gebrochene Zähne repariert werden.
Eine ausgewogene Ernährung fördert gesunde Zähne und Zahnfleisch.